DE36174C - Federn zur Druckregulirung an Massage-Instrumenten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. August 1885 ab.

Um zu der in der Neuzeit als vorzügliches Heilverfahren in Aufnahme gekommenen Massage, besonders um die hierbei sehr anstrengende Arbeit der menschlichen Hand wesentlich zu erleichtern, haben die Erfinder Instrumente construirt, mittelst welcher es ermöglicht wird, die krankhaften Stellen des Körpers zu streichen, zu kneifen und zu kneten. Im allgemeinen bestehen diese Instrumente in der Anordnung von Walzen oder Kugeln aus weichem, elastischem Gummi, welche, an einem Griff befestigt, theilweise mittelst Federdruckes sich in die Unebenheiten des Körpers legen.

Die beiliegende Zeichnung stellt zwei solche Abordnungen dar, und zwar veranschaulichen Fig. ι und 2 Massagewalzen. Hier sind nur zwei Gummiwalzen vorgesehen, doch können natürlich nach demselben System auch Apparate mit mehreren Walzenpaaren oder Gummikugeln hergestellt werden.

An dem Griff χ ist die Platte c befestigt, mit welcher die Hülsen b verbunden sind. In diesen schiebt sich der Stempel a, welcher eine auf- und niedergehende Bewegung annehmen kann. Diese Bewegung wird durch die mittelst des Schlitzes e und Stiftes f bewirkte Führung beschrankt, welche zugleich ein Drehen des Stempels verhindert. Der letztere wird durch die Feder d nach unten gedrückt und besitzt am unteren Ende einen Bügel ρ zur Aufnahme der Gummiwalze, welche sich um eine im Bügel befestigte Achse ν dreht.

Beim Rollen mit diesem Instrument nehmen die Walzen vermöge des auf den Griff ausgeübten Druckes eine verschiedene, dem betreffenden Körpertheil angepafste Stellung ein.

Fig. 3 bis 5 zeigen eine Massagezange zum Kneten und Kneifen.

Dieselbe besteht aus zwei zangenartigen Schenkeln, welche durch das Gehäuse i mit einander verbunden sind. Die Schenkel haben oben die Handgriffe h und unten Bügel zur Aufnahme der Gummiwalzen oder, wie in der Zeichnung dargestellt, je zwei um eine Achse rollende Gummikugeln. In dem Gehäuse i befindet sich die Feder k, welche einestheils an dem Bolzen g, anderentheils an einein der Schenkel durch das Auge m befestigt ist und durch welche die Schenkel aus einander gehalten werden. Durch einen auf die Handgriffe h ausgeübten Druck der Hand und Zusammenziehen derselben werden die Kugeln einander genähert und ein beliebiger Druck auf die kranken Körpertheile, besonders bei freiliegenden Muskeln ausgeübt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Instrumenten, welche zur Massage dienen und aus einer oder mehreren in Handgriffen befestigten Bügeln ρ drehbar angeordneten Gummiwalzen oder Kugeln bestehen, behufs Regulirbarkeit des auf den zu bearbeitenden

   Körpertheil ausgeübten Druckes entweder nach Fig. ι und 2 die Anwendung der im Griffe angebrachten Feder d, welche gegen den in der Hülse b verschieblichen, mittelst des Schlitzes e und des Stiftes f geführten, am Bügel ρ befestigten Stempel α drückt, oder

   nach Fig. 3, 4 und 5 die Anordnung der im Gehäuse i angebrachten Feder k, durch welche die mittelst des Gehäuses i gelenkig verbundenen Schenkel / 0 der zum Kneifen verwendeten Massagezange aus einander gehalten werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER HEICHSDRUCKEREI.