DE3616847C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R22/00—Safety belts or body harnesses in vehicles
- B60R22/34—Belt retractors, e.g. reels
- B60R22/44—Belt retractors, e.g. reels with means for reducing belt tension during use under normal conditions
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- B60R2022/442—Belt retractors, e.g. reels with means for reducing belt tension during use under normal conditions using one spring and one additional retraction device in parallel
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Description
Die Erfindung betrifft eine Aufrollvorrichtung für Sicherheitsgurte
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Derartige Aufrollvorrichtungen dienen zum Aufrollen,
Ausgeben und Arretieren von Sicherheitsgurten an Fahrzeugsitzen.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit
einer Aufrollvorrichtung, die einen elektronisch gesteuerten
Zugentlastungsmechanismus aufweist.
In der DE-OS 34 12 858 wird eine Aufrollvorrichtung mit den im Oberbegriff
des Patentanspruchs angegebenen Merkmalen beschrieben. Bei dieser Vorrichtung
wird der Zugentlastungsmechanismus während eines bestimmten
Zeitintervalls unmittelbar nach dem Anlegen des Sicherheitsgurtes abgeschaltet
gehalten, damit sich der Gurt zunächst eng an den Fahrer anlegen
kann. Erst dann wird die Bezugsposition bestimmt, von der aus der Gurt mit
Hilfe des Motors ausgegeben wird, um die gewünschte Gurtlose einzustellen.
Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht jedoch das Problem, daß die Sitzposition
des Fahrers während der anfänglichen Zeitspanne, in der die Bezugsposition
bestimmt wird, häufig noch nicht stabil ist, da der Fahrer zu Beginn
der Fahrt noch zahlreiche Bewegungen ausführt, beispielsweise um den
Zigarettenanzünder, das Radio, den Cassettenrecorder oder dergleichen zu
bedienen. Unter diesen Umständen kann es zu einer fehlerhaften Bestimmung
der Bezugsposition kommen, so daß der Gurt nach dem Einschalten des
Zugentlastungsmechanismus zu locker sitzt und es insbesondere bei hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit zu einer Gefährdung des Benutzers kommen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Genauigkeit der Bestimmung
des Bezugswertes, der für die angemessene Steuerung der Gurtlose
zugrundegelegt wird, zu verbessern.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich
aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein schematischer Schnitt durch
eine erfindungsgemäße Aufrollvorrichtung;
Fig. 2 ist eine teilweise längs der Linie
A-A und teilweise längs der Linie
B-B in Fig. 1 aufgeschnittene
Seitenansicht der Aufrollvorrichtung;
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm einer Steuereinheit
der Aufrollvorrichtung;
Fig. 4(A) und 4(B) sind Flußdiagramme zur Veranschaulichung
der Arbeitsweise der Steuereinheit;
Fig. 5 bis 8 zeigen jeweils in einem Schnitt längs
der Linie A-A in Fig. 1 unterschiedliche
Betriebszustände der Aufrollvorrichtung;
Fig. 9 ist eine graphische Darstellung der
angemessenen Gurtlose in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit.
In Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Aufrollvorrichtung
dargestellt, wobei Fig. 1 einem Schnitt längs
der Linie C-C in Fig. 2 entspricht. Die Aufrollvorrichtung
umfaßt ein Gehäuse 1 mit zwei parallelen Seitenwänden
1a und 1b. Eine Gurt-Aufrollwelle 2 verläuft
quer zwischen den Seitenwänden 1a und 1b und ist mit
ihren beiden axialen Enden drehbar in miteinander ausgerichteten
Öffnungen 1c und 1d der Seitenwände 1a und
1b gelagert. Die Aufrollwelle 2 ist durch eine Rückholfeder
4 in Gurt-Einzugserichtung, d. h., im Uhrzeigersinn
in Fig. 2 vorgespannt. Die Rückholfeder 4 ist eine
Spiralfeder, deren inneres Ende an der Aufrollwelle 2
verankert ist. Das äußere Ende der Rückholfeder ist
an einer Federabdeckung 7 eingehakt, die an der Seitenwand
1a montiert ist. Zu der Aufrollvorrichtung gehören
ferner ein einstückig mit der Aufrollwelle 2 ausgebildetes
Klinkenrand 6b, ein Hebel 6a, der mit einer mit
dem Klinkenrad 6b verrastbaren Klinke versehen ist,
und ein Gewicht 27 hat. Diese Bauteile bilden einen für
sich bekannten Notverriegelungsmechanismus.
Ein axialer Endabschnitt der Aufrollwelle 2 ragt nach
außen über die Seitenwand 1b und weist einen verringerten
Durchmesser auf, wie in Fig. 1 zu erkennen ist. Der
verjüngte Endabschnitt der Aufrollwelle 2 trägt ein
erstes Zahnrad 8, das in Bezug auf die Aufrollwelle 2
drehbar ist. Das erste Zahnrad 8 ist mit äußeren Zähnen
8b versehen und besitzt ferner einen ringförmigen Wandabschnitt
8d, der mit einem nach innen weisenden Vorsprung
8a versehen ist, wie am besten in Fig. 2 zu
erkennen ist. Innerhalb des ringförmigen Wandabschnitts
8d ist ein Trägerrad 10 angeordnet, das auf dem Endabschnitt
der Aufrollwelle 2 drehbar ist und durch einen
Sprengring 12 gehalten wird. Gemäß Fig. 2 ist das
Trägerrad 10 mit einem nach außen weisenden Vorsprung
10b versehen, der an dem Vorsprung 8a des ersten Zahnrads
8 anschlägt. Das Trägerrad 10 ist durch eine Spiralfeder
9 im Uhrzeigersinn in Fig. 2 vorgespannt, so
daß die Vorsprünge 10b und 8a miteinander in Berührung
gehalten werden. Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, ist
die Spiralfeder 9 zwischen dem ersten Zahnrad 8 und
dem Trägerrad 10 angeordnet.
Das Trägerrad 10 ist mit einem Stift 10a versehen,
auf dem ein Planetenrad 14 drehbar ist. Das Planetenrad
14 wird durch einen auf dem Stift befestigten Sprengring
11 gesichert. Das Planetenrad 14 kämmt mit einem
Sonnenrad 13, das koaxial auf der Aufrollwelle 2 befestigt
ist.
Ein Schlitzrad 15 ist mit Hilfe einer Anschlußbuchse 15a
koaxial auf dem axialen Ende der Aufrollwelle 2 befestigt.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, befindet sich auf der
Innenseite des Schlitzrades 15 ein zweites Zahnrad 26,
das auf der Anschlußbuchse 15a drehbar ist. Das zweite
Zahnrad 26 weist einen ringförmigen Wandabschnitt auf,
der sowohl mit äußeren Zähnen 26a als auch mit inneren
Zähnen 26b versehen ist. Die inneren Zähne 26b kämmen
mit dem zuvor erwähnten Planetenrad 14.
Somit bilden das Sonnenrad 13, das Planetenrad 14 und
das zweite Zahnrad 26 ein Planetengetriebe, das durch
das Trägerrad 10 gehalten wird.
An dem Gehäuse 1 der Aufrollvorrichtung ist ein elektrischer
Motor 25 befestigt. Eine erste Schnecke 23
ist fest auf einer Antriebswelle 24 des Motors 25 montiert.
Die erste Schnecke 23 kämmt mit einem ersten Schneckenrad
22, das koaxial auf einer zweiten Schnecke 21 montiert
ist, die ihrerseits mit den äußeren Zähnen 26a
des zweiten Zahnrads 26 kämmt.
Gemäß Fig. 2 ist ein Arretierungshebel 17 mit seinem
einen Ende über einen Drehzapfen 19 gelenkig mit der
Seitenwand 1b verbunden. Der Arretierungshebel 17 ist
mit Zähnen 17a versehen, die mit den äußeren Zähnen 8b
des ersten Zahnrades 8 in Verriegelungseingriff treten.
Der Arretierungshebel 17 wird durch eine Feder 18 in
Richtung auf seine Entriegelungsstellung, d. h. im Gegenuhrzeigersinn
in Fig. 2, vorgespannt. Das freie Ende
des Arretierungshebels 17 wird durch eine Spule 20,
d. h., einen Elektromagneten angezogen, wenn die Spule
erregt ist. Bei Erregung der Spule 20 wird somit der
Arretierungshebel 17 entgegen der Kraft der Feder 18
derart geschwenkt, daß er mit den äußeren Zähnen 8b
des ersten Zahnrads 8 in Eingriff tritt und dieses verriegelt.
Zur Abtastung des Drehwinkels der Aufrollwelle 2 ist
ein erster Winkelfühler 16 bekannter Bauart vorgesehen,
der die Bewegung des Schlitzrades 15 erfaßt.
Der Zähler 16 mißt die Anzahl der
Schlitze des Schlitzrades 15 und liefert ein Ausgangssignal
entsprechend dem Drehwinkel der Aufrollwelle
2. Wie weiter unten näher erläutert wird, dient
der erste Winkelfühler auch als Abtasteinrichtung, die
den Zustand eines von dem Benutzer angelegten Sicherheitsgurtes
5 abtastet. Zu dem gleichen Zweck ist ein
zweiter Winkelfühler 28 bekannter Bauart vorgesehen,
der den Drehwinkel der Aufrollwelle 2 bei einer durch
den Motor 20 verursachten Drehung abtastet.
Der Motor 25 und die Spule 20 werden durch eine in
Fig. 3 gezeigte Steuereinheit 30 angesteuert. Die
Steuereinheit 30 enthält einen Mikrocomputer, der eine
Zentraleinheit CPU, ein I/O-Interface, einen RAM-Speicher,
einen ROM-Speicher und einen Zeitgaber umfaßt. Der ROM
enthält ein Programm, das durch die Flußdiagramme in
Fig. 4A und 4B veranschaulicht wird.
Fig. 3 zeigt eine Batterie 31, die eine Betriebsspannungsquelle
für die Steuereinheit 30 bildet. Die Steuereinheit
enthält allgemein eine erste Steuereinrichtung 30a, eine
Entscheidungseinheit 30b, eine zweite Steuereinrichtung
30c und eine Beschränkungseinrichtung 30d.
Auf der Grundlage des Ausgangssignals eines Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
34 betätigt die erste Steuereinrichtung
30a den Motor 25 und die Spule 20, so daß
der Sicherheitsgurt, der in eine Bezugsposition entsprechend
einem bestimmten Drehwinkel der Aufrollwelle
2 ausgezogen wurde, mit einer im Hinblick auf die Fahrzeuggeschwindigkeit
angemessenen Gurtlose versehen
wird. Die Entscheidungseinheit 30b trifft auf der Grundlage
des Signals eines Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
34 eine Entscheidung, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit
einen vorgegebenen Wert hat oder nicht. Durch die zweite
Steuereinrichtung 30c wird die Spule 20 auf der Grundlage
des Signals des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors 34 derart
angesteuert, daß der von dem Benutzer angelegte Sicherheitsgurt
5 seinen spannungslosen aber eng anliegenden
Zustand einnimmt. Die Beschränkungseinrichtung 30d
vergleicht die spannungslose und eng anliegende Position
des Sicherheitsgurtes (ohne Gurtlose) in Einheiten des
Drehwinkels der Aufrollwelle 2 mit der zuvor erwähnten
Bezugsposition und unterdrückt das Ausgangssignal
der ersten Steuereinrichtung 30a, wenn die Differenz
zwischen den gespannten Positionen innerhalb eines
vorgegebenen Bereichs liegt.
Die Steuereinheit 30 nimmt Informationssignale auf
von den ersten und zweiten Winkelfühlern 16 und 28,
einem Gurtschloß-Schalter 32, einem Sitz-Schalter 33,
dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 34 und einem Verzögerungssensor
35. Der Gurtschloß-Schalter 32 ist
eingeschaltet, wenn die Zunge und die Schließfalle
des Gurtschlosses miteinander in Eingriff stehen. Der
Sitz-Schalter 33 ist ausgeschaltet, wenn ein Verstellmechanismus
zur Einstellung der Längsposition des
Fahrzeugsitzes in Betrieb ist. Durch
den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 34 wird die Drehung
einer Tachowelle in eine Impulsfolge umgewandelt. Der
Verzögerungssensor 35 tastet eine Verzögerung (negative
Beschleunigung) des Fahrzeugs ab.
Befehlssignale von der Steuereinheit 30 werden an den
Motor 25 und an die Spule 20 übermittelt.
Nachfolgend soll die Wirkungsweise der Aufrollvorrichtung
anhand der Flußdiagramme in Fig. 4A und 4B und unter
Bezugnahme auf Fig. 5 und 8 erläutert werden.
Zur Vereinfachung der Beschreibung soll zunächst von
einem Zustand ausgegangen werden, in welchem der
Sicherheitsgurt 5 unter der Wirkung der Rückholfeder 4
vollständig auf die Aufrollwelle 2 aufgerollt ist.
(1) Wenn ein Benutzer auf dem Fahrzeugsitz Platz nimmt,
so wird ein Interrupt Programm entsprechend dem Flußdiagramm
in Fig. 4A ausgelöst. Solange der Benutzer
den Sitz-Verstellmechanismus betätigt, um den Sitz in
eine geeignete Sitzposition einzustellen, ist der Sitz-
Schalter 33 ausgeschaltet. Folglich wird die Abfrage
in Schritt S₁ in Fig. 4A verneint, und in Schritt
S₄₀ wird durch die erste Ausgabeeinrichtung 30a ein
Signal "Spule AUS" erzeugt. Folglich ist die Spule 20
entregt, und der Arretierungshebel 17 gibt unter der
Wirkung der Feder 18 das erste Zahnrad 8 frei. Wenn
die Einstellung der Sitzposition abgeschlossen ist,
wird der Sitzschalter 33 eingeschaltet. In diesem Fall
wird im Anschluß an den Schritt S₁ der Schritt S₂
ausgeführt, wo durch Überprüfung des Ausgangssignals
des Verzögerungssensors 35 eine Entscheidung getroffen
wird, die Fahrzeugbeschleunigung (oder -verzögerung)
unterhalb eines vorgegebenen Wertes liegt. Da das Fahrzeug
steht, wird diese Abfrage bejaht, und in Schritt
S₃ wird überprüft, ob der Gurtschloß-Schalter 32 eingeschaltet
ist. Da der Schalter 32 vor dem Anlegen des
Sicherheitsgurtes ausgeschaltet ist, wird die Spule 20
in Schritt S₄₀ entregt. Somit verbleibt der Arretierungshebel
17 in der Entriegelungsstellung. In diesem
Zustand kann sich die Gurt-Aufrollwelle 2 sowohl unter
der Wirkung der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung als
auch entgegen der Kraft der Rückholfeder in Ausrollrichtung
drehen. Dies liegt daran, daß unter den gegebenen
Bedingungen das erste Zahnrad 8, das Trägerrad
10, das Planetenrad 14, das Sonnenrad 13 und die Aufrollwelle
2 in beide Richtungen drehen oder umlaufen
können, obgleich das mit der zweiten Schnecke 21 kämmende
zweite Zahnrad 26 blockiert ist. Auch wenn das zweite
Zahnrad 26 blockiert ist, kann die Drehung des auf
der Aufrollwelle 2 befestigten Sonnenrades 13 eine
Bewegung des Planetenrades 14 längs der inneren Zahnreihe
26b des zweiten Zahnrades 26 erzeugen, so daß
sich die Trägerplatte 10 und somit das erste Zahnrad
8, das durch die Spiralfeder 9 mit der Trägerplatte
verbunden ist, um die Achse der Aufrollwelle 2 dreht.
Somit kann der Sicherheitsgurt 5 in der in Fig. 5
gezeigten Weise aus der Aufrollvorrichtung ausgezogen
werden. Wenn der Sicherheitsgurt 5 ausgezogen wird,
drehen sich die Aufrollwelle 2 und das Sonnenrad 13
im Gegenuhrzeigersinn in Fig. 5, d. h. in Auszugsrichtung.
Hierdurch wird eine Drehung des Planetenrades
14 im Uhrzeigersinn um den Stift 10a und eine umlaufende
Bewegung des Planetenrades im Gegenuhrzeigersinn hervorgerufen,
so daß sich das Trägerrad 10 und somit das
erste Zahnrad 8 im Gegenuhrzeigersinn drehen. Die
Drehung der Aufrollwelle 2 in Auszugsrichtung ist möglich,
da die umlaufende Bewegung des Planetenrades 14
nicht behindert wird, obgleich eine Drehung des zweiten
Zahnrades 26 nicht möglich ist.
(2) Wenn der Sicherheitsgurt 5 zu einem gewissen Grad
ausgezogen ist und der Benutzer den Sicherheitsgurt
anlegt und die Zunge des Sicherheitsgurtes in dem Gurtschloß
verrastet, so wird der Gurtschloß-Schalter 32
eingeschaltet, und das in dem Flußdiagramm in Fig. 4B
gezeigte Hauptprogramm wird in Lauf gesetzt. In
Schritt S₄ wird ein Zeitgeber A ausgelöst, in welchem
eine vorgegebene Zeitspanne TO, beispielsweise 10 Sekunden,
eingestellt ist. Diese Zeitspanne ist empirisch bestimmt
worden und beruht auf der Erfahrung, daß der Benutzer
nach Ablauf dieser Zeitspanne nach dem Verrasten des
Sicherheitsgurtes in dem Gurtschloß in der Regel seine
endgültige Sitzposition eingenommen hat. Im Anschluß
an Schritt S₄ wird in Schritt S4-1 eine minimale
Gurt-Auszugslänge M (im folgenden als Bezugslänge M
bezeichnet) in Einheiten des Drehwinkels der Aufrollwelle
2 auf den Wert 1000 eingestellt. In Schritt
S4-2 wird die tatsächliche Auszugslänge L des Sicherheitsgurtes
auf 0 eingestellt. Nach dem Einstellen
der Werte M und L wird in Schritt S₅ überprüft, ob
der Zählwert TA des Zeitgebers A kleiner als TO
(10 Sekunden) ist. Auf diese Weise wird in Schritt
S₅ die Zeit TA gemessen, die seit dem Einrasten des
Gurtschlosses vergangen ist. Wenn die Zeit TA kleiner
als TO ist, so wird in Schritt S₆ abgefragt, ob ein
Winkelimpuls von dem Winkelfühler 16 eingetroffen
ist. Wenn die Abfrage in Schritt S₆ verneint wird,
so werden die Schritte S₅, S₆ wiederholt, während
andernfalls in Schritt S₇ anhand des Winkelimpulses
des Winkelfühlers 16 überprüft wird, ob die Aufrollwelle
2 in Einzugsrichtung, d. h., im Uhrzeigersinn in Fig. 6
gedreht wurde. Wenn dies der Fall ist, so wird in
Schritt S₈ der Wert L um 1 verringert. Wenn die Aufrollwelle
dagegen in Auszugsrichtung gedreht wurde,
so wird in Schritt S₉ der Wert L um 1 erhöht. Im
Anschluß an Schritt S₈ oder S₉ wird in Schritt S₁₀
überprüft, ob der Wert L kleiner ist als M. Wenn L
kleiner ist als M, so wird in Schritt S₁₁ der Wert M
auf den Wert L eingestellt, und die Schrittfolge ab
Schritt S₅ wird wiederholt. Andernfalls wird die
Schrittfolge wiederholt, ohne daß der Wert M geändert
wird.
In diesem Zustand ist die Spule 20 entregt, so daß der
Arretierungshebel 17 in der Entriegelungsstellung verbleibt.
Die Aufrollwelle 2 kann sich daher unter der
Wirkung der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung, d. h.
im Uhrzeigersinn in Fig. 6 drehen und den Sicherheitsgurt
5 einziehen, so daß eine ggf. vorhandene Gurtlose
beseitigt und der Gurt straff angezogen wird. Da das
zweite Zahnrad 26 festgehalten wird, führt die Drehung
der Aufrollwelle 2 zusammen mit dem Sonnenrad 13 im
Uhrzeigersinn zu einer Drehung des ersten Zahnrads 8
und des Trägerrades 10 in der gleichen Drehrichtung und
zu einer Drehung des Planetenrades 14 in entgegengesetzter
Richtung, d. h. im Gegenuhrzeigersinn. Im
Ergebnis wird innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne
TO (10 Sekunden) nach dem Einrasten des Gurtschlosses
die Gurtlose beseitigt.
Wenn der Zählwert TA des Zeitgebers die vorgegebene
Zeitspanne TO überschritten hat, d. h. wenn der Benutzer
des Sitzes seine endgültige Sitzstellung eingenommen
hat, so wird im Anschluß an Schritt S₅ in Schritt S₃₀
die Spule 20 durch Zufuhr eines elektrischen Stromes
erregt. Daraufhin wird der Arretierungshebel 17 durch
die Spule 20 entgegen der Kraft der Feder 18 angezogen
und mit den äußeren Zähnen 8b des ersten Zahnrades 8
in Verriegelungseingriff gebracht, so daß er das
erste Zahnrad arretiert. Die Arretierung des ersten
Zahnrads 8 verhindert eine weitere Drehung des Trägerrades
10 in der Richtung (im Uhrzeigersinn), die der
Einzugsrichtung der Aufrollwelle 2 entspricht, da
der nach außen weisende Vorsprung 10b des Trägerrades
10 an dem nach innen weisenden Vorsprung 8a des ersten
Zahnrades 8 anschlägt. Wenn die Drehung des Trägerrades
im Uhrzeigersinn verhindert wird, kann sich die Aufrollwelle
2 nicht mehr in Einzugsrichtung, d. h. im Uhrzeigersinn
in Fig. 7, drehen, da sowohl das erste
Zahnrad 8 als auch das zweite Zahnrad 26 festgehalten
werden. Unter dieser Bedingung kann sich die Aufrollwelle
2 nur in Auszugsrichtung, d. h. im Gegenuhrzeigersinn
in Fig. 7 drehen, da nur eine Drehung des Trägerrades
10 im Gegenuhrzeigersinn möglich ist, die zu einem
Umlauf des Planetenrades 14 im Gegenuhrzeigersinn um
das Sonnenrad 13 führt. Auf diese Weise wird ein Zugentlastungs-
Zustand der Aufrollvorrichtung hergestellt.
(3) Nachdem der Zugentlastungszustand herbeigeführt ist,
wird automatisch eine angemessene Gurtlose eingestellt.
Im Anschluß an den Schritt S₃₀ in dem Flußdiagramm in
Fig. 4B wird in Schritt S₁₂ der Drehwinkel L (entsprechend
der tatsächlichen Auszugslänge des Gurtes)
zum Zeitpunkt der Erregung der Spule 20 als ein Wert
LS gespeichert, und in Schritt S₁₃ wird die von dem
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 34 angegebene Fahrzeug
geschwindigkeit V gelesen. In Schritt S₁₄ wird anhand
einer Gleichung δ = f (V) auf arithmetischem Wege eine
angemessene Gurtlose δ ermittelt. wie in der Graphik
in Fig. 9 gezeigt ist, wird in diesem Schritt die
angemessene Gurtlose δ auf den Wert LL eingestellt,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als ein vorgegebener
Wert von beispielsweise 60 km/h ist. Wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit dagegen oberhalb des vorgegebenen
Wertes liegt, so wird die Gurtlose auf den
Wert 0 eingestellt. Damit bei mittleren und höheren
Fahrzeuggeschwindigkeiten ein festerer Sitz des Sicherheitsgurtes
5 gewährleistet ist. Anschließend wird in
Schritt S₁₅ die ermittelte Gurtlose δ zu der Bezugslänge
M addiert und auf diese Weise ein Sollwert für
die Auszugslänge LO des Gurtes mit Gurtlose
errechnet. Anschließend wird in Schritt S₅₀
überprüft, ob das Fahrzeug in einem Beschleunigungszustand
ist. Da sich das Fahrzeug unmittelbar nach dem
Anfahren gewöhnlich in einem Beschleunigungszustand
befindet, wird im Anschluß an Schritt S₅₀ ein Schritt
S₅₁ ausgeführt, wo abgefragt wird, ob die Fahrzeug
geschwindigkeit einen vorgegebenen Wert hat. Der vorgegebene
Wert ist beispielsweise auf 60 km/h eingestellt.
Dieser Wert ist empirisch ermittelt worden
und beruht auf der Erkenntnis, daß unmittelbar nach
dem Anfahren des Fahrzeugs die Sitzposition des
Benutzers noch nicht stabil ist, da der Benutzer
noch den Zigarettenanzünder, das Radio, den Cassettenrecorder
des Fahrzeugs oder dergleichen bedient, während
zu dem Zeitpunkt da das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit
von etwa 60 km/h fährt, die Sitzposition
des Benutzers nicht mehr wesentlich geändert wird. Die
Bezugslänge M wird überprüft, nachdem der Benutzer die
stabile Sitzstellung eingenommen hat. Unmittelbar nach
den Anfahren des Fahrzeugs wird die Abfrage in Schritt
S₅₁ verneint, und in Schritt S₅₉ wird auf der Grundlage
des Arbeitszustands der Beschränkungseinrichtung 30d
überprüft, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als
der vorgegebene Wert ist oder nicht. Die Abfrage in
Schritt S₅₉ wird aus dem bereits genannten Grund bejaht
werden, so daß in Schritt S₁₆ die Differenz DL zwischen
dem Sollwert LO der Auszugslänge in Einheiten des Drehwinkels
der Aufrollwelle 2 und der tatsächlichen Auszugslänge
L berechnet wird. Durch die erste Steuereinrichtung 30a wird
danach in Schritt S₆₀ die Spule 20 erregt. Anschließend
wird in Schritt S₁₇ überprüft, ob die Differenz DL
größer als ein kleiner Wert ε ist. Der kleine Wert ε
ist so eingestellt, daß eine Schwingung des Systems
verhindert wird. Wenn die Differenz DL größer als ε
ist, so wird in Schritt S₁₈ auf der Grundlage des
Ausgangssignals der ersten Ausgabeeinrichtung 30a
des Motors 25 in Betrieb gesetzt und die Aufrollwelle
2 in Auszugsrichtung gedreht. Danach wird in Schritt
S₁₉ erneut überprüft, ob die Differenz LO-L größer
als der kleine Wert ε ist. Wenn die Differenz LO-L
größer als ε ist, so wird die Schleife beginnend mit
Schritt S₁₈ wiederholt, und die Aufrollwelle 2 wird
weiter in Auszugsrichtung gedreht. Wenn die Differenz
LO-L kleiner oder gleich dem Wert ε wird, so wird
nach Schritt 19 der Motor 25 in Schritt S₂₃ angehalten
und die Drehung der Aufrollwelle 2 beendet, und
es erfolgt ein Rücksprung zu Schritt S₁₃.
Wenn die Abfrage in Schritt S₁₇ verneint wurde, so
wird in Schritt S₂₀ überprüft, ob die Differenz DL
kleiner als - ε ist. Falls diese Abfrage ebenfalls
verneint wird, erfolgt der Rücksprung zu Schritt S₁₃.
In diesem Fall wird der Motor 25 nicht betätigt, da
die Differenz DL innerhalb eines zulässigen Bereichs
liegt. Wenn jedoch die Abfrage in Schritt S₂₀ bejaht
wird, so wird in Schritt S₂₁ der Motor 25 derart
betätigt, daß sich die Aufrollwelle 2 in Einzugsrichtung
dreht. Anschließend wird in Schritt 22
überprüft, ob die Differenz L-LO größer als ε ist.
Wenn die Differenz größer als ε ist, werden die
Schritte S₂₁ und S₂₂ wiederholt, so daß die Aufrollwelle
2 weiter in Einzugsrichtung gedreht wird.
Wenn die Differenz L-LO kleiner oder gleich ε wird,
so wird in Schritt S₂₃ anhand des Ausgangssignals
der ersten Ausgabeeinrichtung 30a der Motor 25 und
damit die Drehung der Aufrollwelle 2 in Einzugsrichtung
angehalten, und es wird erneut der Schritt S₁₃
ausgeführt.
In Schritt S₁₈ arbeitet die Aufrollvorrichtung in der
in Fig. 7 gezeigten Weise, d. h. der Sicherheitsgurt
5 wird ausgerollt. Durch den Motor 25 wird über die
zweite Schnecke 21 das zweite Zahnrad 25 im Uhrzeigersinn
gedreht. In diesem Zustand wird eine Drehung des
Trägerrades 10 in der Drehrichtung des zweiten Zahnrades
26 verhindert, da der Vorsprung 10b des Trägerrades an
dem Vorsprung 8b des ersten Zahnrades 8 anschlägt, das
durch den Arretierungshebel 17 festgehalten wird, so
daß das Planetenrad 14 im Uhrzeigersinn um den Drehzapfen
10a gedreht wird, ohne daß es eine Umlaufbewegung
um das Sonnenrad 13 ausführt. Durch die Drehung
des Planetenrades 14 im Uhrzeigersinn wird das Sonnenrad
13 und somit die Aufrollwelle 2 im Gegenuhrzeigersinn,
d. h. in Auszugsrichtung des Sicherheitsgurtes
gedreht. Auf diese Weise wird der Sicherheitsgurt ausgerollt,
bis der Motor 25 angehalten wird. Das heißt,
der Motor 25 bleibt so lange eingeschaltet, um die
Ausrollwelle 2 in Auszugsrichtung zu drehen, bis die
gewünschte Auszugslänge LO unter Berücksichtigung der
Gurtlose eingestellt ist (Schritte S₁₈, S₁₉ und S₂₃).
In Schritt 21 arbeitet die Aufrollvorrichtung wie folgt.
Nach dem Einschalten dreht sich der Motor 25 in Gegenrichtung,
so daß das zweite Zahnrad 26 im Gegenuhrzeigersinn
in Fig. 7 gedreht wird. Diese Drehung des zweiten
Zahnrades 26 führt zu einer Drehung des Planetenrades
14 im Gegenuhrzeigersinn um den Drehzapfen 10a und
zu einem Umlauf des Planetenrades im Gegenuhrzeigersinn
um das Sonnenrad 13. Obgleich das Planetenrad 14 im
Gegenuhrzeigersinn umlaufen kann, wird der Winkel, um
den das Planetenrad 14 in dieser Richtung umlaufen kann,
durch die zwischen dem ersten Zahnrad 8 und dem Trägerrad
10 angeordnete Feder 9 begrenzt (Fig. 1). Nachdem
sich das Planetenrad 14 um den begrenzten Winkel in
Gegenuhrzeigerrichtung bewegt hat, wird eine weitere
Umlaufbewegung des Planetenrades 14 in dieser Richtung
verhindert. Infolgedessen bewirkt die Drehung des Planetenrades
14 im Gegenuhrzeigersinn eine Drehung des
Sonnenrades 13 und somit der Aufrollwelle 2 im Uhrzeigersinn,
d. h. in Gurt-Einzugsrichtung. Durch den Motor 25
wird die Aufrollwelle 2 so lange in Einzugsrichtung gedreht,
bis die gewünschte Auszugslänge LO mit Gurtlose
eingestellt ist (Schritte S₂₁, S₂₂ und S₂₃).
Nach dem Abschalten des Motors 25 in Schritt S₂₃ in dem
Flußdiagramm in Fig. 4B werden nacheinander die Schritte
S₁₃, S₁₄, S₁₅ und S₅₀ ausgeführt. Wenn die Verzögerung
des Fahrzeugs stattfindet, bevor die Fahrzeuggeschwindigkeit
den vorgegebenen Wert (60 km/h) erreicht hat,
so wird im Anschluß an Schritt S₅₀ unmittelbar der
Schritt S₁₆ ausgeführt, an den sich die bereits beschriebenen
Schritte anschließen. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
zunimmt, wird die Abfrage in Schritt S₅₀ bejaht,
und in Schritt S₅₁ wird überprüft, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit
den vorgegebenen Wert hat oder nicht.
Wenn auf der Grundlage des Ausgangssignals der Entscheidungseinheit
30b festgestellt wird, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit
den vorgegebenen Wert von beispielsweise
60 km/h hat, so wird die Abfrage in Schritt S₅₁ bejaht,
und in Schritt S₅₂ wird die Spule 20 entregt. Die Schritte
S₅₂ und S₅₃ dienen zur Überprüfung der Bezugslänge M des
Sicherheitsgurtes. Diese Überprüfung basiert auf der Überlegung,
daß die Sitzposition des Benutzers stabil sein wird,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit den vorgegebenen Wert von
60 km/h erreicht. Somit wird in Schritt S₅₂ durch die
Ausgabeeinrichtung 30c das Signal "Spule AUS" ausgegeben,
so daß die Spule 20 entregt wird. Im Anschluß daran kann
sich die Aufrollwelle 2 unter der Wirkung der Rückholfeder
4 in Gurt-Einzugsrichtung drehen, so daß der
Sicherheitsgurt 5 eingezogen und eine ggf. vorhandene
Gurtlose beseitigt wird, wie bereits in der Beschreibung
der Betriebsphase (2) erläutert wurde. Nach einem vorgegebenen
Zeitintervall T1, das durch den Zeitgeber in
Schritt S₅₃ festgelegt wird, d. h. nachdem der eng anliegende
aber zugentlastete Zustand des Sicherheitsgurtes
5 hergestellt ist, wird in Schritt S₅₄ die Spule 20 anhand
des Ausgangssignals der zweiten Ausgabeeinrichtung
30c erregt. Wie bereits zuvor beschrieben wurde, wird
dabei die Drehung der Aufrollwelle 2 in Gurt-Einzugsrichtung
verhindert, so daß der spannungslose Zustand
des Sicherheitsgurtes 5 hergestellt wird. Im Anschluß
an Schritt S₅₄ wird in Schritt S₅₅ auf der Grundlage
des Ausgangssignals der Beschränkungseinrichtung 30d
eine Entscheidung getroffen, ob die Differenz L-LO
zwischen der tatsächlichen Auszugslänge L des Gurtes
und der im Hinblick auf die Gurtlose gewünschten Auszugslänge
LO des Sicherheitsgurtes innerhalb eines
Bereiches zwischen 0 und dem vorgegebenen Wert LL
liegt. Wie in der Graphik in Fig. 9 zu erkennen ist,
ist der Wert LL in Übereinstimmung mit der angemessenen
Gurtlose bestimmt, die eingestellt ist, wenn die
Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als der vorgegebene
Wert von beispielsweise 60 km/h ist, d. h. auf die
Gurtlose, die vorliegt, wenn der Motor 25 nach Eintreffen
des Ausgangssignals der ersten Ausgabeeinrichtung
30a betätigt wird. Wenn die Differenz L-LO den Wert
0 hat, wird der Sollwert für die Auszugslänge LO gleich
der Bezugslänge M, da die angemessene Gurtlose δ den
Wert 0 hat, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit über dem
vorgegebenen Wert liegt, wie in der Graphik in Fig. 9
zu erkennen ist. Die Bedingung L-LO=0 kennzeichnet
somit einen Zustand, in welchem der Sicherheitsgurt 5
die Bezugsposition M (Bezugslänge) aufweist, die in
dem zuvor erwähnten Schritt S₁₁ gespeichert wurde.
Wenn die Abfrage in Schritt S₅₅ bejaht wird, d. h.
wenn die Differenz L-LO innerhalb des obengenannten
Bereichs liegt, erfolgt ein Rücksprung zu Schritt 13, ohne daß
die in Schritt S₁₁ gespeicherte Bezugslänge M geändert
wird. Anschließend wird die Schrittfolge S₅₀, S₅₁ und
S₅₉ wiederholt, bis das Fahrzeug auf eine Geschwindigkeit
oberhalb des vorgegebenen Wertes beschleunigt wurde.
Somit wird bei diesem Zustand des Fahrzeugs die spielfreie
und dennoch spannungslose Anpassung des Sicherheitsgurtes
5 an die Sitzposition des Benutzers ohne
Änderung der Bezugslänge M bewerkstelligt.
Wenn sich somit der Fahrer geringfügig nach vorn geneigt
hat, beispielsweise wegen der erhöhten Fahrzeuggeschwindigkeit,
so daß der Sicherheitsgurt, wenn er sich eng an
den Körper des Fahrers anlegt, nicht ganz die bisherige
Bezugslänge M erreicht, (dies entspricht der Bedingung
LLL-LO<0), wird so lange keine Neubestimmung der
Bezugsposition M vorgenommen, wie das Fahrzeug weiter beschleunigt
wird und die Geschwindigkeit über dem vorgegebenen
Wert liegt.
Wenn sich der Benutzer später in die durch die Bezugslänge M
gegebene Bezugsposition bewegt während der Sicherheitsgurt
im spannungslosen Zustand ohne Gurtlose angelegt
ist, so ergibt sich unvermeidlich ein Spiel zwischen
dem Benutzer und dem Sicherheitsgurt. Da jedoch das
Ausmaß dieses Spiels kleiner als die angemessene Gurtlose
δ (=LL) ist, die bestimmt wird, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
kleiner als der vorgegebene Wert
ist, wird die normale Funktion der Aufrollvorrichtung
nicht beeinflußt.
Wenn die Abfrage in Schritt S₅₅ verneint wird, wird in
Schritt 56 überprüft, ob die Differenz L-LO größer als
der vorgegebene Wert LL ist. Wenn dies bejaht wird, so
wird in Schritt S₅₇ die Spule 20 entregt. Der Grund
besteht darin, daß es unmöglich ist, eine angemessene
Steuerung mit einer neu eingestellten Bezugslänge M auszuführen,
wenn die Bezugslänge M infolge einer erheblichen
Bewegung des Benutzers geändert wird. Um dies zu vermeiden,
bleibt die Bezugslänge, die im Anfangsstadium
des Betriebs der Aufrollvorrichtung eingestellt wurde,
unverändert. Wie in Fig. 6 zu erkennen ist, wird unter
dieser Bedingung die Aufrollwelle 2 durch die Wirkung
der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung, d. h. im Uhrzeigersinn
gedreht, so daß der Sicherheitsgurt 5 mit
einer gewissen Gurtspannung an die Position des Benutzers
angepaßt wird. Anschließend erfolgt ein Rücksprung von
Schritt 57 zu Schritt S₁₃, so daß die oben beschriebene
Schrittfolge ausgeführt wird.
Wenn danach das Fahrzeug auf eine Geschwindigkeit oberhalb
des vorgegebenen Wertes beschleunigt wird, so führt die
Entscheidung in Schritt 56 dazu, daß die Gurtlose
nicht verändert wird. Auf diese Weise wird eine Überlastung
des Motors 25 verhindert. Wenn das Fahrzeug
verzögert wird, kommt die Sitzposition des Benutzers
wieder mit der Bezugsposition M in Übereinstimmung, die
durch die Bezugslänge M des Gurtes bestimmt wird, so daß
der nachfolgende Betrieb der Vorrichtung nicht beeinträchtigt
wird und über die Schritte 16 und 60 die Spule
20 erregt wird, so daß der spannungslose Zustand des
Sicherheitsgurtes 5 mit Gurtlose hergestellt wird.
Wenn die Abfrage in Schritt 56 verneint wird, d. h.
wenn die Differenz L-LO kleiner als 0 ist (d. h.
wenn der Sicherheitsgurt 5 über die Bezugslänge M
hinaus eingezogen wurde) so wird in Schritt S₅₈ die
tatsächliche Auszugslänge L als Bezugslänge M gespeichert,
bevor der Rücksprung zu Schritt S₁₃ erfolgt. Anschließend
werden die sich an Schritt S₁₃ anschließenden Arbeitsschritte
unter Verwendung der neu eingestellten Bezugslänge
M ausgeführt.
(4) Wenn der Benutzer seine Sitzstellung ändert, beispielsweise
um ein Gegenstand aus dem Handschuhfach
zu entnehmen, so gibt die Aufrollvorrichtung den Sicherheitsgurt
5 aus, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf
Fig. 8 erläutert werden soll.
Da das Planetenrad 14 entgegen der Kraft der Feder 9 im
Gegenuhrzeigersinn innerhalb des begrenzten Winkelbereichs
umlaufen kann, kann sich die Aufrollwelle 2
zusammen mit dem Sonnenrad 13 im Gegenuhrzeigersinn
drehen, obgleich as mit der Schnecke 21 in Eingriff
stehende zweite Zahnrad 26 festgehalten wird. Auf diese
Weise wird ein Ausziehen des Sicherheitsgurtes 5 entsprechend
der Änderung der Sitzstellung des Benutzers
ermöglicht. Die Drehung des Sonnenrades 13 im Gegenuhrzeigersinn
führt somit zu einer Drehung des Planetenrades
14 im Uhrzeigersinn, so daß das Trägerrad 10
im Gegenuhrzeigersinn entgegen der Wirkung der Feder 9
gedreht wird. Der Drehwinkel des Trägerrades 10 wird
unter diesen Umständen durch die Feder 9 begrenzt.
Das Sonnenrad 13 kann jedoch R Umdrehungen ausführen,
während das Trägerrad 10 eine einzige Umdrehung ausführt.
R kann wie folgt ausgedrückt werden:
R=1+(Anzahl der Zähne 26b des zweiten Zahnrades 26)/
(Anzahl der Zähne des Sonnenrades 13)
Durch geeignete Auswahl der Anzahl der Zähne kann somit
die maximale Auszugslänge des Sicherheitsgurtes 5 entsprechend
der Änderung der Sitzposition des Benutzers
auf einen in der Praxis geeigneten Wert eingestellt
werden. Wenn der Benutzer wieder seine ursprüngliche
Sitzstellung einnimmt, drehen sich die Aufrollwelle 2
und das Sonnenrad 13 aufgrund der Wirkung der Rückholfeder
4 im Uhrzeigersinn in Fig. 8, so daß das Planetenrad
14 im Uhrzeigersinn umläuft, während es sich im
Gegenuhrzeigersinn dreht, bis das Trägerrad 10 die
Stellung einnimmt, in welcher der Vorsprung 10b an
dem Vorsprung 8a des ersten Zahnrads 8 anliegt. Auf
diese Weise wird wieder der spannungslose Zustand hergestellt,
wenn der Benutzer wieder seine ursprüngliche
Sitzposition einnimmt.
(5) Der spannungslose Zustand wird aufgehoben und der
Sicherheitsgurt 5 wird eng an den Benutzer angelegt,
wenn das Fahrzeug stark verzögert wird, eine scharfe
Kurve durchgeführt oder unebenes Gelände überquert:
Bei dem in dem Flußdiagramm in Fig. 4A beschriebenen Verfahren erzeugt der Verzögerungssensor 35 ein Signal, wenn eine der oben genannten Bedingungen vorliegt. Auf dieses Signal hin unterbricht die Steuereinheit 30 die Stromzufuhr zu der Spule 20, so daß die Spule entregt wird. Wenn die Spule 20 entregt wird, gibt der Arretierungshebel 17 das erste Zahnrad aufgrund der Wirkung der Feder 18 frei. Daher kann sich das Trägerrad 10 weiter in der gleichen Richtung wie die Aufrollwelle 2 drehen. Da sich nunmehr das Planetenrad 14 drehen kann, wird die Aufrollwelle 2 durch die Wirkung der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung gedreht, so daß der spannungslose Zustand aufgehoben und der Sicherheitsgurt 5 gespannt wird.
Bei dem in dem Flußdiagramm in Fig. 4A beschriebenen Verfahren erzeugt der Verzögerungssensor 35 ein Signal, wenn eine der oben genannten Bedingungen vorliegt. Auf dieses Signal hin unterbricht die Steuereinheit 30 die Stromzufuhr zu der Spule 20, so daß die Spule entregt wird. Wenn die Spule 20 entregt wird, gibt der Arretierungshebel 17 das erste Zahnrad aufgrund der Wirkung der Feder 18 frei. Daher kann sich das Trägerrad 10 weiter in der gleichen Richtung wie die Aufrollwelle 2 drehen. Da sich nunmehr das Planetenrad 14 drehen kann, wird die Aufrollwelle 2 durch die Wirkung der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung gedreht, so daß der spannungslose Zustand aufgehoben und der Sicherheitsgurt 5 gespannt wird.
(6) Wenn die Zunge des Sicherheitsgurtes aus dem Gurtschloß
gelöst wird, wird der Sicherheitsgurt 5 durch
die Aufrollvorrichtung eingezogen:
Wenn der Benutzer die Zunge des Sicherheitsgurtes aus dem Gurtschloß löst, um das Fahrzeug zu verlassen, so wird der Gurtschloß-Schalter 32 ausgeschaltet. In diesem Fall wird die Abfrage in Schritt S₃ verneint, so daß die Spule 20 in Schritt S₄₀ entregt wird. Durch die Entregung der Spule 20 wird ein Zustand hergestellt, in welchem die Aufrollwelle 2 sich unter der Wirkung der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung drehen kann. Infolgedessen dreht sich die Aufrollwelle 2 in Einzugsrichtung bis der Sicherheitsgurt 5 vollständig in dem Gehäuse 1 der Aufrollvorrichtung aufgenommen ist.
Wenn der Benutzer die Zunge des Sicherheitsgurtes aus dem Gurtschloß löst, um das Fahrzeug zu verlassen, so wird der Gurtschloß-Schalter 32 ausgeschaltet. In diesem Fall wird die Abfrage in Schritt S₃ verneint, so daß die Spule 20 in Schritt S₄₀ entregt wird. Durch die Entregung der Spule 20 wird ein Zustand hergestellt, in welchem die Aufrollwelle 2 sich unter der Wirkung der Rückholfeder 4 in Einzugsrichtung drehen kann. Infolgedessen dreht sich die Aufrollwelle 2 in Einzugsrichtung bis der Sicherheitsgurt 5 vollständig in dem Gehäuse 1 der Aufrollvorrichtung aufgenommen ist.
Bei der oben beschriebenen Aufrollvorrichtung wird die
tatsächliche Auszugslänge L des Sicherheitsgurtes 5 mit
der gewünschten Auszugslänge LO mit Gurtlose zu dem
Zeitpunkt verglichen, zu dem die Fahrzeuggeschwindigkeit
bei oder oberhalb eines vorgegebenen Wertes (beispielsweise
60 km/h) liegt, und wenn die Differenz zwischen
den genannten Werten der Auszugslänge innerhalb
eines vorgegebenen Bereichs liegt, wird das Ausgangs-
Signal der ersten Steuereinrichtung 30a unterdrückt. Daher
wird selbst dann, wenn sich die Position des Benutzers
nur geringfügig ändert, der zugentlastete Zustand des
Sicherheitsgurtes 5 mit Gurtlose aufrechterhalten, ohne
daß die Bezugs-Auszugslänge M geändert wird. Auf diese
Weise wird ein unnötiger Betrieb und damit eine Überlastung
des Motors 25 verhindert.
Durch die oben beschriebene Aufrollvorrichtung wird
in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit,
ständig eine angemessene Gurtlose eingestellt,
so daß die Sicherheit des Benutzers gewährleistet
ist.
Das Einziehen des Sicherheitsgurtes wird bei der erfindungsgemäßen
Aufrollvorrichtung durch die Rückholfeder
4 bewirkt. Wenn der einwandfreie Betrieb der Steuereinheit
30 gestört ist, und die Spule 20 entregt ist, kann der Sicherheitsgurt 5 daher
dennoch durch die Rückholfeder 4 aufgerollt werden, bis
der Sicherheitsgurt 5 eng an dem Benutzer anliegt. In
diesem Fall wirkt die Aufrollvorrichtung trotz der
Störung der Steuereinheit 30 als im Notfall verriegelnde
Aufrollvorrichtung.
Claims (2)
- Aufrollvorrichtung für Sicherheitsgurte mit
- - einem Gehäuse (1)
- - einer drehbar in dem Gehäuse montierten Aufrollwelle (2),
- - einer Vorspanneinrichtung (4) zum Vorspannen der Aufrollwelle (2) in Gurt-Einzugsrichtung,
- - einem mit der Aufrollwelle in Verbindung stehenden Getriebe (8, 10, 13, 14, 26),
- - einem mit dem Getriebe in Wirkverbindung stehenden Zugentlastungsmechanismus (17, 20) zum Blockieren einer Drehung der Aufrollwelle (2) in Gurt-Einzugsrichtung
- - einem motorbetätigten Gurtlockerungsmechanismus (21, 22, 23, 24), durch den die Aufrollwelle (2) antreibbar ist, und
- - einer Steuereinrichtung (30a, 30c), die die Arbeitsweise des Zugentlastungsmechanismus und des Gurtlockerungsmechanismus derart steuert, daß zunächst bei abgeschaltetem Zugentlastungsmechanismus eine der normalen Sitzhaltung des Benutzers entsprechende Bezugsposition (M) der Aufrollwelle 2 bestimmt und anschließend bei eingeschaltetem Zugentlastungsmechanismus mit Hilfe des Gurtlockerungsmechanismus eine angemessene Gurtlose des Sicherheitsgurtes (5) in bezug auf die Bezugsposition eingestellt wird,
- dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (30a, 30c) beim Überschreiten einer vorgegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit den Zugentlastungsmechanismus (17, 20) vorübergehend abschaltet und eine Überprüfung und ggfs. Neubestimmung der Bezugsposition (M) vornimmt.
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