DE3615225A1 - Verfahren zum biegen eines glasscheibenpaares fuer die herstellung einer verbundglasscheibe - Google Patents
Verfahren zum biegen eines glasscheibenpaares fuer die herstellung einer verbundglasscheibeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von
gebogenen Verbundglasscheiben mit zwei oder mehr
Einzelglasscheiben, die durch Klebeschichten aus Kunststoff
miteinander verbunden sind. Sie betrifft insbesondere ein
Verfahren zum Biegen der fuer gebogene Verbundglasscheiben
bestimmten Silikatglasscheiben, bei dem die Glasscheiben in
einem Durchlaufofen einzeln auf Biegetemperatur erwaermt
und mit Hilfe einer vollflaechigen Biegeform einzeln
gebogen werden.
Das bekannteste Verfahren zum Biegen der fuer
Verbundglasscheiben, beispielsweise Windschutzscheiben fuer
Kraftfahrzeuge, bestimmten Glasscheiben besteht darin, dass
die zusammengehoerenden Glasscheiben, das heisst, bei
ueblichem Verbundglas die beiden Einzelglasscheiben,
zusammengelegt und gemeinsam auf einer Umfangsbiegeform
liegend durch einen Erwaermungsofen hindurchgefahren
werden, wo sie bei Erreichen der Biegetemperatur unter der
Wirkung ihres Eigengewichts sich an die Umfangsbiegeform
anlegen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, dass
einereits die Herstellung komplizierter Scheibenformen auf
diese Weise nicht moeglich ist, und dass andererseits alle
so gebogenen Glasscheiben auch eine mehr oder weniger
starke Querbiegung aufweisen, das heisst, in beiden
Flaechenrichtungen gewoelbt sind.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es auch bereits
bekannt, die fuer die Herstellung von Verbundglasscheiben
bestimmten Glasscheiben mit Hilfe einer Biegepresse in die
gewuenschte Form zu biegen. Bei einem dieser bekannten
Pressbiegeverfahren werden die beiden Glasscheiben
gemeinsam zwischen die beiden Biegeformen der Biegepresse
verbracht und gemeinsam gebogen (DE-AS 11 92 373). Nach
einem anderen bekannten Pressbiegeverfahren werden die
Glasscheiben an Zangen haengend einzeln zwischen die
Biegeformen einer Biegepresse verbracht und einzeln gebogen
und abgekuehlt (DE-OS 19 29 115).
Auch diese bekannten Pressbiegeverfahren fuer
Mehrfachglasscheiben sind mit erheblichen Nachteilen
verbunden. Beim gemeinsamen Biegen mit Hilfe von zwei
mechanischen Presswerkzeugen, von denen in der Regel das
konvexe Biegewerkzeug aus einer vollflaechigen Biegeform,
und das konkave Biegewerkzeug aus einer Rahmenbiegeform
besteht, werden die beiden Glasscheiben auf ihren mit den
Biegeformen in Kontakt kommenden Oberflaechen
unterschiedlich abgekuehlt, wodurch die beiden
Einzelglasscheiben sich unterschiedlich deformieren, so
dass die aufeinanderliegenden Glasscheiben sich entlang
ihrem Rand voneinander abheben. Diese nicht kongruente
Verformung der beiden Glasscheiben laesst sich
anschliessend nicht vollstaendig rueckgaengig machen. Bei
dem anderen bekannten Verfahren, naemlich dem Pressbiegen
der einzelnen Glasscheiben in haengender Lage, laesst sich
ebenfalls eine voellig kongruente Form der beiden
Einzelglasscheiben nicht erreichen, weil schon die
geringsten Unterschiede in den Abkuehlungsbedingungen nach
dem Pressvorgang ebenfalls zu Deformationen fuehren, die
die Glasscheiben fuer die Weiterverarbeitung zu Verbundglas
unbrauchbar machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Pressbiegeverfahren fuer Glasscheiben zu schaffen, das in
der Lage ist, die jeweils zusammengehoerenden Glasscheiben
mit hoher Genauigkeit zu biegen und voellig kongruente
Scheibenformen zu schaffen, so dass ihre Weiterverarbeitung
zu Verbundglasscheiben mit einem hohen Ausbringen moeglich
ist.
Ausgehend von einem Verfahren bei dem die Glasscheiben
einzeln auf Biegetemperatur erwaermt und einzeln gebogen
werden, wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
dadurch geloest, dass die Erwaermung auf Biegetemperatur in
horizontaler Lage der Glasscheiben in dem Durchlaufofen
erfolgt, dass die Einzelglasscheiben in der sich an den
Erwaermungsofen anschliessenden Biegestation durch einen
von unten gegen die Glasscheiben gerichteten heissen
Gasstrom von der Transportbahn abgehoben und gegen eine
oberhalb der Transportbahn angeordnete Biegeform gepresst
werden, dass die jeweils erste Einzelglasscheibe nach dem
Pressbiegevorgang unter Abstuetzung ihrer Form bei
Biegetemperatur in einer Wartestellung verbleibt, und dass
nach dem Pressbiegen der zweiten Einzelglasscheibe die
beiden Einzelglasscheiben aufeinander auf einem der
Umfangsform entsprechenden Tragring bei Biegetemperatur
abgelegt und gemeinsam abgekuehlt werden.
Die Erfindung besteht also in der Kombination
verschiedener fuer sich jeweils bekannter
Verfahrensschritte. Sie geht davon aus, dass beim
Pressbiegen der Einzelglasscheiben identische
Biegebedingungen fuer die beiden Einzelglasscheiben zu
erreichen sind und macht sich ferner die Tatsache zunutze,
dass ein Pressbiegeverfahren, bei dem die Glasscheibe nicht
durch eine starre Gegenform, sondern mit Hilfe eines
Heissluftstroms gegen eine Biegeform gepresst wird, auch
fuer die Herstellung von gebogenen Glasscheibenpaaren fuer
Verbundglasscheiben besonders vorteilhaft ist. Besondere
Bedeutung kommt dabei auch der Massnahme zu, dass nach dem
Pressbiegen der beiden Einzelglasscheiben die beiden
Glasscheiben bei Biegetemperatur unmittelbar
aufeinandergelegt und gemeinsam langsam gekuehlt werden,
wobei allenfalls noch vorhandene geringfuegige
gegenseitige Formabweichungen sich ausgleichen und voellig
kongruente Glasscheiben erzielt werden.
Nach dem Pressbiegevorgang fuer die erste Einzelglasscheibe
verbleibt diese unter Abstuetzung ihrer Form bei
Biegetemperatur in einer Wartestellung. Gemaess einer
ersten Ausfuehrungsform des erfindungsgemaessen Verfahrens
laesst sich das in der Weise verwirklichen, dass die erste
Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang auf dem Tragring
abgelegt, der Tragring mit der gebogenen Einzelglasscheibe
in eine Wartestation neben der Biegestation und nach dem
Biegen der zweiten Einzelglasscheibe wieder in die
Biegestation unter die Biegeform verbracht und die mit der
Biegeform in Kontakt stehende zweite Einzelglasscheibe auf
der ersten Einzelglasscheibe abgelegt wird.
Es versteht sich, dass man hierbei nicht auf die
Herstellung eines aus nur zwei Einzelglasscheiben
bestehenden Glasscheibenpaares beschraenkt ist. Man kann
ebensogut eine dritte gebogene Einzelglasscheibe auf zwei
bereits aufeinander liegenden Glasscheiben ablegen, oder
sogar mehr als drei Einzelglasscheiben aufeinander ablegen
und gemeinsam kuehlen. Das kann z.B. zweckmaessig sein,
wenn Verbundglasscheiben aus drei oder mehr
Einzelglasscheiben hergestellt werden sollen, oder wenn man
zwei Glasscheibenpaare fuer die Herstellung von zwei
Verbundglasscheiben auf einem gemeinsamen Tragring
abkuehlen will. Nach einer zweiten Ausfuehrungsform des
erfindungsgemaessen Verfahrens laesst sich der
Verfahrensschritt des Haltens der zuerst gebogenen
Einzelglasscheibe in einer Wartestellung dadurch
verwirklichen, dass die erste Einzelglasscheibe nach dem
Biegevorgang in Kontakt mit der Formflaeche der Biegeform
gehalten wird, dass die Biegung der zweiten
Einzelglasscheibe durch Anpressen gegen die zuerst gebogene
und in Kontakt mit der Biegeform gehaltene
Einzelglasscheibe erfolgt, und dass die beiden
gegeneinander gepressten Einzelglasscheiben gemeinsam auf
den Tragring abgelegt werden.
Zweckmaessigerweise wird die zuerst gebogene
Einzelglasscheibe dadurch in Kontakt mit der Biegeform
gehalten, dass die Biegeform mit Ansaugoeffnungen versehen
und mit einer Unterdruckpumpe verbunden ist, so dass die
Glasscheibe durch Saugwirkung in dieser Position verbleibt.
Gegebenenfalls laesst sich dasselbe auch durch gezielt auf
die Unterseite der Glasscheibe einwirkenden Gasueberdruck
erreichen, wobei die die Glasscheibe in dieser Position
haltenden heissen Gasstroeme so gefuehrt werden muessen,
dass der Weg der in die Biegestation einlaufenden zweiten
Glasscheibe bis zum Erreichen ihrer Endposition unterhalb
der ersten Glasscheibe hierdurch nicht gestoert wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind
Merkmale der Unteransprueche und ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung zweier Ausfuehrungsbeispiele
fuer das erfindungsgemasse Verfahren anhand der
Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des
Verfahrensablaufs einer ersten
Ausfuehrungsform des erfindungsgemaessen
Verfahrens;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des
Verfahrensablaufs einer zweiten
Ausfuehrungsform des erfindungsgemassen
Verfahrens, und
Fig. 3 eine fuer die Durchfuehrung der
erfindungsgemassen Verfahren geeignete
Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt die aufeinanderfolgenden Verfahrenssschritte
der ersten Ausfuehrungform des neuen Verfahrens in Form
jeweils eines vertikalen Schnitts durch die Biegestation.
Als wesentliche Bestandteile weist die Biegestation einen
horizontalen Rollenfoerderer 1, eine in der Mitte der
Biegestation oberhalb des Rollenfoerderers 1 angeordnete
vollflaechige Biegeform 2, quer zur Transportrichtung des
Rollenfoerderers 1 angeordnete Schienen 3, auf denen ein
einen der Form der gebogenen Glasscheibe entsprechenden
Tragring 4 tragender Wagen 5 verfahrbar ist, einen
unterhalb des Rollenfoerderers 1 angeordneten vertikalen
Stroemungskanal 6, in dem ein heisser Gasstrom,
insbesondere ein Heissluftstrom, zwischen den
Transportwalzen des Rollenfoerderers 1 hindurch senkrecht
nach oben gerichtet wird, sowie eine die Biegestation nach
oben abschliessende Haube 7 auf, durch die das heisse Gas
ueber die Rohrleitung 8 abgefuehrt und im Kreislauf wieder
dem Stroemungskanal 6 zugefuehrt wird. Die Temperatur, der
Volumenstrom und der Druck des heissen Gasstroms sind in
den erforderlichen Grenzen regelbar. Insbesondere ist der
Druck und der Volumenstrom auf geeignete Weise,
beispielsweise mit Hilfe einer Drosselklappe, von einem
niedrigen Wert auf einen hohen Wert, und umgekehrt,
umstellbar. Bei einer Dicke der zu biegenden Glasscheibe 10
von ... mm kann der hohe Wert des Drucks beispielsweise
etwa 40 mm Wassersaeule betragen. Das reicht aus, um die
Glasscheibe von dem Rollenfoerderer 1 abzuheben und gegen
die Biegeform 2 zu pressen, wo die Glasscheibe sich unter
der Wirkung des Gasdrucks an die Biegeform 2 anlegt und
deren Form annimmt. Der niedrige Wert des Gasdrucks kann
beispielsweise etwa 8 mm WS betragen. Er wird aufrecht
erhalten, wenn die Glasscheibe 10 auf dem Rollenfoerderer 1
in die Biegestation einlaeuft, wenn die Glasscheibe 10 von
der Biegeform auf den Tragring 4 abgelegt wird, und wenn
die gebogene Glasscheibe 10 auf dem Tragring 4 liegt.
Die Mittel zur Erzeugung eines heissen Luftstroms, wie er
fuer die Durchfuehrung des erfindungsgemaessen Verfahrens
erforderlich ist, sind als solche in der DE-OS 35 23 675 im
einzelnen beschrieben.
Die Glasscheibe 10 wird in einem nicht dargestellten, mit
horizontalen Foerderrollen oder einem anderen Trag- und
Transportsystem fuer die horizontal ausgerichteten
Glasscheiben versehenen Erwaermungsofen auf Biegetemperatur
erwaermt und wird mit Hilfe der angetriebenen Foerderollen
10 in Richtung des Pfeiles F in die Biegestation
transportiert (Position A). Waehrend dieses
Transportvorgangs erzeugt der Heissluftstrom einen Druck
von etwa 8 mm WS, der von unten gegen die Glasscheibe 10
wirkt und einen Teil des Eigengewichts kompensiert. Dadurch
werden Deformationen der Glasscheibe verhindert, die durch
ein Durchhaengen der Glasscheibenbereiche zwischen den
Foerderollen auf Grund des Eigengewichts der Glasscheibe
entstehen koennen. Andererseits reicht der Teil des
Eigengewichts der Glasscheibe, der von den Foerderrollen 1
getragen wird, aus, um die Glasscheiben durch Haftreibung
sicher zu transportieren. Die Biegeform 2, die an einer
geeigneten Haltevorrichtung 11 befestigt ist, ist in eine
untere Stellung, das heisst bis auf einen
verhaeltsnismaessig geringen Abstand von der Glasscheibe
10, abgesenkt. Die Glasscheibe 10 wird innerhalb der
Biegekammer in einer Stellung positioniert, in der sie
genau unterhalb der Biegeform 2 liegt.
Unmittelbar nach ihrer Positionierung unterhalb der
Biegeform 2 wird der Druck des Heissluftstroms auf etwa 40
mm WS erhoeht. Dadurch wird die Glasscheibe 10 von den
Foerderollen abgehoben und mit gleichmaessigem sanftem
Druck gegen die Biegeform 2 gepresst. Dieser
Verfahrensschritt ist in der Position B dargestellt.
Nunmehr wird die Biegeform 2 mitsamt der Glascheibe 10
soweit angehoben (Position C), dass auf den Schienen 3 ein
Transportwagen 5 mit dem Tragring 4 in die Biegestation
unter die Glasscheibe gefahren werden kann (Position D).
Der Transportwagen 5, dessen Raeder 12 auf den Schienen 3
laufen, wird in der Biegestation so positioniert, dass sich
der Tragring 4 genau unterhalb der Glasscheibe befindet.
Als naechstes wird die Glasscheibe 10, die bis zu diesem
Zeitpunkt noch durch den hohen Gasdruck von etwa 40 mm WS
in Kontakt mit der Biegeform 2 gehalten wird, auf dem
Tragring 4 abgelegt (Position E). Um die Glasscheibe 10 auf
dem Tragring 4 abzulegen, wird der Druck des
Heissgasstroms auf etwa 8 mm WS verringert, wodurch die
Glasscheibe 10 nicht schlagartig auf den Tragring 4
herabfaellt, sondern sich langsam an den Tragring 4 anlegt.
Gegebenenfalls kann dabei die Biegeform 2 mehr oder weniger
abgesenkt werden. Sobald die Glasscheibe 10 auf dem
Tragring 4 liegt, wird der Transportwagen 5 aus der
Biegestation heraus in eine Wartestellung mittelbar neben
der Biegestation gefahren. In dieser hier nicht
dargestellten Warteposition kann die Glasscheibe ebenfalls
durch einen aufsteigenden Heissluftstrom unterstuetzt
werden, um ein weiteres Durchbiegen der Glasscheibe unter
der Wirkung ihres Eigengewichts zu vermeiden. Die
Temperatur in dieser Warteposition soll auf einem Wert kurz
unterhalb der Biegetemperatur gehalten werden.
Wenn sich der Wagen 5 mit der Glasscheibe 10 in der
Warteposition befindet (Position F), bleibt der Gasdruck in
der Biegekammer auf seinem niedrigen Wert, und die zweite
Glasscheibe 10′ laeuft nun in die Biegestation ein.
Waehrend die Glasscheibe in die Biegestation einlaeuft,
wird die Biegeform 2 wieder in eine untere Stellung kurz
oberhalb der Glasscheibe 10′ verbracht.
In der Position G hat die Glasscheibe 10′ ihre genaue
Endstellung erreicht, und in diesem Augenblick wird der
Gasdruck auf seinen hohen Wert von etwa 40 mm WS erhoeht.
Als Folge dieser Druckerhoehung wird die Glasscheibe 10′
von den Foerderwalzen abgehoben und gegen die vollflaechige
Biegeform 2 gedrueckt (Position H).
Die Biegeform 2 ist auf ihrer Unterseite mit Saugoeffnungen
versehen, die mit einer Unterdruckpumpe in Verbindung
stehen. Der Gasdruck im Stroemungskanal 6 wird wieder auf
einen niedrigen Wert von etwa 8 mm WS abgesenkt, und die
Glasscheibe 10′ wird nunmehr durch Saugwirkung an der
Biegeform 2 festgehalten (Position J).
Waehrenddessen wird der Transportwagen 5 mit der auf dem
Tragring 4 liegenden zuerst gebogenen Glasscheibe 10 aus
seiner Wartestellung wieder in die Biegestation
eingefahren. In dem in Position K dargestellten Augenblick
hat die Glasscheibe 10 ihre Endstellung genau unterhalb
der Glasscheibe 10′ erreicht.
Nun wird die Biegeform 2 mit der Glasscheibe 10′ abgesenkt.
Wenn die Glasscheibe 10′ eine Position kurz oberhalb der
Glasscheibe 10 erreicht hat, wird der Unterdruck in der
Biegeform 2 und damit ihre Saugwirkung aufgehoben, und die
Glasscheibe 10′ legt sich infolgedessen auf die Glasscheibe
10 (Position L). Gegebenenfalls kann die Hoehe, in der die
Glasscheibe 10′ von der Biegeform 2 geloest wird, so
gewaehlt werden, dass die Glasscheibe 10′ mit einer mehr
oder weniger grossen kinetischen Energie auf die
Glasscheibe 10 faellt, wodurch das vollkommene Anlegen
dieser oberen Glasscheibe 10′ an die untere Glasscheibe 10
beguenstigt werden kann.
Der Transportwagen 5 mit dem Glasscheibenpaar 10, 10′ wird
nun auf den Schienen 3 in einen Kuehlofen gefahren, in dem
das Glasscheibenpaar in bekannter Weise langsam abgekuehlt
wird. Waehrenddessen laeuft die naechste Glasscheibe 10 in
die Biegestation ein, und der naechste Biegezyklus beginnt
wieder mit der Position A.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausfuehrungsbeispiel fuer
das neue Verfahren wird wiederum die gleiche Vorrichtung
wie bei dem anhand der Fig. 1 beschriebenen Verfahren
verwendet, wobei wiederum die Biegeform 2 eine Formflaeche
aufweist, die mit Saugoeffnungen versehen ist, und diese
Saugoeffnungen mit einer Unterdruckpumpe verbunden sind.
Die Ausbildung der Biegeform 2 ist an sich bekannt, und aus
Vereinfachungsgruenden sind die fuer die Erzeugung der
Saugwirkung erforderlichen Einrichtungen in den Zeichnungen
nicht dargestellt.
Der Verfahrenszyklus beginnt mit der Position A, in der die
Glasscheibe 15 auf den angetriebenen Transportwalzen 1 in
die Biegestation einlaeuft. Mit Hilfe geeigneter und an
sich bekannter Mittel wird die Glasscheibe 15 unterhalb der
Biegeform 2 positioniert. Waehrend dieses Transport- und
Positionierungsvorgangs wird der Gasdruck in dem
Stroemungskanal 6 auf einem Wert von etwa 8 mm WS gehalten,
was zu einer Gewichtsentlastung fuehrt und ein Durchbiegen
der Glasscheibe zwischen den Transportwalzen verhindert.
Sobald die Glasscheibe 15 in der Biegestation ihre
Endposition erreicht hat, wird im Stroemungskanal 6 der
Druck des heissen Gases, das wiederum eine Temperatur von
etwa 650°C aufweist, auf etwa 40 mm WS schlagartig
erhoeht (Position B). Dadurch wird die Glasscheibe 15 von
den Transportwalzen 1 abgehoben und gegen die Biegeform 2
gepresst, wo sie die durch die Biegeform vorgegebene Form
annimmt.
Die Biegeform 2 wird entweder kurz vorher oder in diesem
Augenblick an die Unterdruckpumpe angeschlossen, so dass
die Glasscheibe 15 durch die Saugwirkung an der Biegeform
2 festgehalten wird. Sodann wird der Gasdruck in den
Stroemungskanal 6 wieder auf den niedrigen Wert von etwa
8 mm WS gesenkt. Dieser Zustand entspricht der Position C
der Fig. 2.
Waehrend die Glasscheibe 15 in dieser Wartestellung an der
Biegeform 2 verbleibt, laeuft die zweite Glasscheibe 15′
des Glasscheibenpaares in die Biegestation ein (Position
D). Der Druck des heissen Gasstroms im Stroemungskanal 6
wird waehrenddessen auf dem niedrigen Wert von etwa 8 mm WS
gehalten, und die Glasscheibe 15′ wird in Endstellung
unterhalb der Biegeform genau positioniert.
Im naechsten Verfahrensschritt (Position E) wird der Druck
des heissen Gases schlagartig wieder auf etwa 40 mm WS
erhoeht. Unter der Wirkung dieses Druckes wird die
Glasscheibe 15′ von den Transportwalzen 1 abgehoben und
gegen die Unterseite der an der Biegeform 2 befindlichen
Glasscheibe 15 gepresst und schmiegt sich auf seiner
gesamten Ausdehnung an diese Glasscheibe 15 an.
Der Druck des heissen Gasstroms wird im naechsten
Verfahrensschritt, der in Position F dargestellt ist, auf
dem hohen Wert gehalten, so dass die Glasscheibe 15′ mit
der Glasscheibe 15 in Kontakt bleibt, und die Biegeform 2
wird mitsamt den beiden Glasscheiben 15 und 15′ in eine
obere Stellung bewegt. Nunmehr wird auf den Schienen 3 ein
Transportwagen 5 mit einem der Scheibenform entsprechenden
Tragring 4 in die Biegestation eingefahren und dort so
positioniert, dass der Tragring genau unterhalb des Randes
der Glasscheiben 15, 15′ liegt (Position G). Waehrend
dieses Verfahrensschrittes wird der hohe Druck des heissen
Gasstroms aufrechterhalten.
Sobald der Tragring 4 seine endgueltige Position erreicht
hat, wird die Biegeform 2 mit dem Glasscheibenpaar 15, 15′
bis kurz oberhalb des Tragrings 4 abgesenkt. Sodann wird
der Unterdruck in der Biegeform 2 aufgehoben und der
Gasdruck im Stroemungskanal 6 auf den niedrigen Wert
gesenkt (Position H). Durch die Verringerung des Gasdrucks
wird das Glasscheibenpaar 15, 15′ sanft auf den Tragring 4
abgelegt. Der Transportwagen 5 faehrt anschliessend,
nachdem gegebenenfalls die Biegeform 2 wieder angehoben
wurde, mit dem Glasscheibenpaar 15, 15′ aus der
Biegestation in den sich anschliessenden Kuehlofen.
Damit ist der Biegezyklus beendet. Die Biegeform 2 wird
wieder in ihre untere Stellung verbracht, und die
Biegestation ist jetzt zur Aufnahme der naechsten
Glasscheibe 15 bereit, so dass sich nunmehr die Position A
des naechsten Biegezyklus anschliesst.
Die gesamte Anlage, wie sie fuer die Durchfuehrung der
erfindungsgemaessen Verfahren erforderlich ist, ist in Fig.
3 dargestellt. Der wesentliche Teil der Anlage ist die
Biegestation mit der heb- und senkbar angeordneten
Biegeform 2, die mit Hilfe einer hier als Druckzylinder 9
schematisch dargestellten Einrichtung in der Hoehe
verschiebbar angeordnet ist. Die Transportwalzen 1 bilden
das Foerdersystem, auf dem die Glasscheiben durch einen
nicht dargestellten kanalartigen Ofen hindurchgefahren, in
diesem auf Biegetemperatur erwaermt und daran anschliessend
in die Biegestation transportiert werden.
Quer zu der Transporteinrichtung des von den
Transportwalzen 1 gebildeten Foerdersystems sind innerhalb
der Biegestation Schienen 3 angeordnet, die auf einer Seite
in einen Kuehlofen 18 fuehren, in dem die gebogenen
Glasscheiben langsam abgekuehlt werden. Auf diesen Schienen
3 werden die leeren Transportwagen 5 von der einen Seite
her in Richtung des Pfeiles G in die Biegestation
eingefahren. Nach Durchlaufen des Kuehlofens 18 werden die
Transportwagen 5 der Biegestation im Kreislauf wieder
zugefuehrt.
Die Biegeform 2 ist in bekannter Weise als Saugform
ausgebildet und derart an eine Unterdruckpumpe
anschliessbar, dass sie die Glasscheibe an der Formflaeche
haftend festhalten kann. Die hierfuer erforderlichen Mittel
sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Unterhalb der Biegeform ist der senkrecht ausgerichtete
Stroemungskanal 6 angeordnet, durch den der Heissluftstrom
von unten gegen die Glasscheiben gerichtet wird. Der
Heissluftstrom wird oberhalb der Biegeform von der Haube 7
aufgefangen und durch die Rohrleitung 8 im Kreislauf
gefuehrt. Zur Erzeugung des erforderlichen Volumenstroms
und des erforderlichen Drucks dient ein Querstromgeblaese
20. Dem im Querschnitt rechteckige Ansaugkanal 21 des
Querstromgeblaeses ist ein elektrisches Heizregister 22
vorgeschaltet, mit dem der im Kreislauf gefuehrte Luftstrom
auf die fuer den Prozess benoetigte Temperatur von 550 bis
600°C erwaermt wird.
Oberhalb des Laufrades 23 des Querstromgeblaeses sind in
dem Stroemungskanal 6 verstellbare Drosselklappen 25
angeordnet. Mit Hilfe dieser Drosselklappen wird der
Volumenstrom und damit der wirksame Druck des
Heissluftstroms von einem einstellbaren niedrigen Wert auf
einen einstellbaren hohen Wert verstellt. Die Umschaltung
von dem niedrigen Druck auf den hohen Druck und umgekehrt
erfolgt mit Hilfe des Hebels 26, der von einer geeigneten
Steuerung betaetigt wird. Oberhalb der Drosselklappen 25
sind senkrecht ausgerichtete Gleichrichterbleche 28
angeordnet, die fuer eine Vergleichmaessigung des
Luftstroms sorgen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Biegen von fuer die Herstellung von
Verbundsicherheitsglas bestimmten Glasscheiben, bei dem
die Glasscheiben in einem Durchlaufofen einzeln auf
Biegetemperatur erwaermt und mit Hilfe einer
vollflaechigen Pressbiegeform einzeln gebogen werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Erwaermung auf Biegetemperatur in horizontaler Lage der Glasscheiben erfolgt,
- - die Einzelglasscheiben in der sich an den Durchlaufofen anschliessenden Biegestation durch einen von unten gegen die Glasscheiben gerichteten heissen Gasstrom von der Transportbahn abgehoben und gegen die oberhalb der Transportbahn angeordnete Biegeform gepresst werden,
- - die jeweils erste Einzelglasscheibe eines Glasscheibenpaares nach dem Pressbiegevorgang unter Abstuetzung ihrer Form etwa bei Biegetemperatur in einer Wartestellung gehalten wird,
- - und nach dem Pressbiegen der zweiten Einzelglasscheibe die beiden Einzelglasscheiben aufeinander auf einen der Umfangsform entsprechenden Tragring bei Biegetemperatur abgelegt und gemeinsam abgekuehlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang auf
einem Tragring abgelegt, der Tragring mit der gebogenen
Einzelglasscheibe in eine Warteposition neben der
Biegestation verbracht, nach dem Biegen der naechsten
Einzelglasscheibe der Tragring mit der zuerst gebogenen
Einzelglasscheibe wieder in die Biegestation unter die
Biegeform verbracht, und die mit der Biegeform in
Kontakt stehende zweite Einzelglasscheibe auf die
voraufgehend gebogene Einzelglasscheibe abgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Ablegen der gebogenen Einzelglasscheiben auf den
Tragring bzw. auf die voraufgehend gebogene Glasscheibe
unter Absenken der Biegeform erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Herstellung einer
Verbundglasscheibe mit mehr als zwei Einzelglasscheiben
der Tragring mit zwei oder mehr Einzelglasscheiben
jeweils nach dem Biegen in eine Wartestellung verbracht
und von da aus zum Ablegen der naechsten gebogenen
Glasscheibe wieder in die Biegekammer zurueckgefahren
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Einzelglasscheibe nach dem Biegevorgang durch
Saugwirkung der Biegeform in Kontakt mit der Formflaeche
der Biegeform gehalten wird, dass die Biegung der
zweiten Einzelglasscheibe durch Anpressen gegen die
zuerst gebogene und mit der Biegeform in Kontakt
gehaltene Einzelglasscheibe erfolgt, und dass die beiden
gegeneinander gepressten Glasscheiben gemeinsam auf den
Tragring abgelegt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprueche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ablegen der
Glasscheiben auf den Tragring der Volumenstrom und der
Druck des heissen Gasstroms auf einem Wert gehalten
werden, bei dem ein Teil des Eigengewichts der
Glasscheiben von dem Gasdruck getragen wird.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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