DE10314400A1 - Verfahren und Anlage zum Behandeln der Glasscheiben eines asymmetrischen Glasscheibenpaares - Google Patents
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Abstract
Die Glasscheiben (2) eines asymmetrischen Glasscheibenpaares, das für die Verbundglasherstellung vorgesehen ist, werden in einem Vorwärmofen (1) vorgewärmt und sodann in einer Preßbiegestation (4) einem Preßbiegeprozeß unterworfen. Dabei wird über eine am Ausgang der Preßbiegestation (4) angeordnete Temperaturmeßstelle (11) sichergestellt, daß die Glasscheiben ein einheitliches Biegeverhalten aufweisen, um gleiche Rückstellkräfte beim Abkühlen zu gewährleisten. Die Temperaturmeßstelle (11) ist an eine Steuerungseinrichtung (16) angeschlossen, die im Vorwärmofen über eine Zwischenkühleinrichtung (12, 13) eine Zwischenkühlung der sich schneller erwärmenden Glasscheibe bewirkt und/oder mittels eines Zeitsteuerglieds (15) deren Aufenthaltsdauer in der Preßbiegestation (4) verlängert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zum Behandeln der Glasscheiben eines asymmetrischen Glasscheibenpaares für die Verbundglasherstellung, wobei die Glasscheiben vorgewärmt, sodann einem Preßbiegeprozeß unterworfen und schließlich abgekühlt werden.
- Verbundglas findet vielfältige Anwendung, insbesondere als Verbundsicherheitsglas im Fahrzeugbau. So bestehen Windschutzscheiben heutiger Kraftfahrzeuge überwiegend aus zwei Glasscheiben, die vorgewärmt, getrennt voneinander gebogen und nach dem Abkühlen unter Zwischenschaltung einer Folie miteinander verbunden werden.
- In der Regel durchlaufen die Glasscheiben eines Glasscheibenpaares den Vorwärmofen direkt hintereinander, so daß sie also praktisch identischen Erwärmungsbedingungen unterworfen werden. Bei symmetrischen Glasscheibenpaaren, bei denen die beiden Glasscheiben übereinstimmende Erwärmungs- und Wärmeabsorptionseigenschaften aufweisen, gewährleistet dies ein recht einheitliches Biegeverhalten.
- Anders liegen die Verhältnisse bei asymmetrischen Glasscheibenpaaren, bei denen die beiden Glasscheiben unterschiedliche Erwärmungs- und Wärmeabsorptionseigenschaften aufweisen. Als Gründe für unterschiedliche Erwärmungs- und Wärmeabsorptionseigenschaften kommen beispielsweise Dickenunterschiede, Farbunterschiede oder unterschiedliche Glaszusammensetzungen in Frage. So erwärmen sich dünnere oder stärker Wärme absorbierende Glasscheiben rascher als dickere oder als weniger Wärme absorbierende oder als Wärme reflektierende Glasscheiben und gelangen daher unter gleichen Erwärmungsbedingungen rascher auf höhere Temperaturen.
- Um diesen Unterschieden Rechnung zu tragen, ist es aus der
EP 0 593 137 B1 bekannt, die sich rascher erwärmende Glasscheibe jedes Glasscheibenpaares mit geringerer Intensität zu beheizen, beispielsweise durch Zwischenschaltung von Abschirmelementen oder durch Vergrößerung des Abstandes zwischen der Glasscheibe und den Heizelementen. Alternativ dazu beschreibt dieEP 0 593 138 B1 ein Verfahren, bei dem die sich langsamer erwärmende Glasscheibe jedes Glasscheibenpaares vor Eintritt in die Vorwärmstufe gesondert vorgewärmt wird. Beide Maßnahmen sollen dazu dienen, die Biegetemperatur, also die Temperatur beim Eintritt in die Biegestation, der beiden Glasscheiben zu vergleichmäßigen, so daß diese mit gleicher Temperatur dem Preßbiegeprozeß unterworfen werden, um auf diese Weise sehr genau übereinstimmende Biegevorgänge erzielen zu können. - Es wurde gefunden, daß die Biegegenauigkeit noch zu verbessern ist, und der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine derartige Verbesserung zu erzielen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Vorwärmen und/oder der Preßbiegeprozeß derart gesteuert werden, daß die Glasscheiben sich nach Beendigung des Preßbiegeprozesses auf gleicher Temperatur befinden.
- Es versteht sich, daß geringfügige Temperaturdifferenzen in der Praxis nicht auszuschließen sein werden. Gleiche Temperaturen bedeutet daher im Rahmen der Erfindung Abweichungen der gemessenen Scheibentemperaturen von nicht mehr als etwa 3 bis 5°C.
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß nicht die Biegetemperatur, also die Temperatur der Glasscheiben beim Eintritt in die Preßbiegestation, sondern das u.a. vom unterschiedlichen Wärmeabsorptionsvermögen der einzelnen Glasscheiben bestimmte Biegeverhalten der Glasscheiben von ausschlaggebender Bedeutung ist, da es die Restelastizität des Glases bestimmt. Die Restelastizität der Glasscheiben bestimmt, in welchem Maße sich die Form der gebogenen Scheiben nach dem Ende des Biegevorgangs durch elastische Rückstellung wieder verändert. Unterschiede im Biegeverhalten der beiden Glasscheiben haben also Einfluß auf die jeweiligen Rückstellkräfte beim Abkühlen und können dementsprechend dazu führen, daß die abgekühlten Glasscheiben unterschiedlich stark von der ursprünglichen Biegeform abweichen, wodurch die Biegegenauigkeit beeinträchtigt wird. Dadurch können beim Zusammenlegen der Glasscheiben des Glasscheibenpaares, wenn dies denn überhaupt noch möglich ist, unerwünschte Spannungen in den Glasscheiben und erhebliche Abweichungen von der Sollform hervorgerufen werden.
- Erfindungsgemäß wird also das Biegeverhalten der beiden Glasscheiben einander angeglichen, und zwar wurde überraschenderweise gefunden, daß gleiches Biegeverhalten dann erreicht werden kann, wenn steuerungstechnisch sichergestellt wird, daß die beiden Glasscheiben nicht vor, sondern nach dem Durchlaufen des Preßbiegeprozesses die gleiche Temperatur aufweisen. Die Wärmemengendifferenz zwischen den beiden Glasscheiben läßt sich auf diese weise ausgleichen, so daß also gleiche Restelastizitäten und damit gleiche Rückstellkräfte beim Abkühlen auftreten. Hierdurch ist eine beeindruckende Biegegenauigkeit erzielbar.
- Erfindungsgemäß ist es möglich, nicht nur die Wärmemengendifferenz zwischen aufeinanderfolgenden Glasscheiben beim Vorwärmen eines asymmetrischen Glasscheibenpaares nahezu auf Null zu reduzieren, sondern auch das Biegeverhalten unterschiedlicher Chargen praktisch konstant zu halten. Unterschiedliche Umgebungsbedingungen, beispielsweise zwischen Sommer und Winter, werden auf diese Weise kompensiert.
- Die Erfindung schafft die Voraussetzung dafür, daß gebogenes Verbundsicherheitsglas höchster Genauigkeit hergestellt werden kann. CAD-Daten lassen sich exakt abbilden.
- Dies ist vor allen Dingen für den modernen Automobilbau von Bedeutung. Hier werden nämlich nicht nur die Anforderungen an die Formtoleranzen der Glasscheiben und deren optische Qualität immer strenger, sondern besteht auch zunehmend die Tendenz, Informationen auf die Windschutzscheibe aufzuspiegeln (Head-up-Displays). Dies gelingt verzerrungsfrei nur dann, wenn die Abbildungsfläche vorgegebene Maße genau und konturentreu einhält.
- In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Temperatur der Glasscheiben vor Beginn und/oder nach Beendigung des Preßbiegeprozesses als Steuerungsparameter erfaßt wird. Da die Temperatur nach Beendigung des Preßbiegeprozesses im Rahmen der Erfindung ausschlaggebend ist, stellt sich eine Temperaturmessung im Anschluß an die Preßbiegestation als bevorzugte Möglichkeit dar. Da man allerdings die Temperaturänderungen von Glasscheiben eines bestimmten Scheibentyps während des Preßbiegeprozesses kennt oder durch Vorversuche ermitteln kann, kann man alternativ auch die Temperatur vor Beginn des Preßbiegeprozesses messen und hieraus die im Rahmen der Erfindung als Steuerungsparameter verwendete Temperatur nach Beendigung des Biegeprozesses in guter Näherung errechnen. Redundante, die Prozeßsicherheit erhöhende Verhältnisse ergeben sich durch Erfassung beider Temperaturen.
- Als erste Steuerungsalternative schlägt die Erfindung vor, daß die sich rascher erwärmende Glasscheibe für eine längere Zeitspanne als die sich langsamer erwärmende Glasscheibe dem Preßbiegeprozeß unterworfen wird. Alternativ oder zusätzlich dazu besteht in Weiterbildung der Erfindung die Möglichkeit, daß die sich rascher erwärmende Glasscheibe während des Vorwärmens zwischengekühlt wird, vorzugsweise bis unterhalb des Transformationspunktes. Die Erwärmungsbedingungen während der Vorwärmung werden also in beiden Fällen für beide Glasscheiben konstant gehalten, wobei sich das Ausmaß der Zwischenkühlung genau an die Relaxation und Rest erwärmung anpassen läßt, die auf dem verbleibenden Weg durch die Vorwärmstufe noch stattfindet. Eine sehr exakte Steuerung des Biegeverhaltens ist die Folge.
- Vorzugsweise erfolgt die Zwischenkühlung beidseitig mit Luft von Umgebungstemperatur, wobei die Luft insbesondere mit einem Blasdruck < 200 mbar aufgeblasen wird.
- Die erfindungsgemäße Anlage zum Behandeln der Glasscheiben eines asymmetrischen Glasscheibenpaares für die Verbundglasherstellung weist einen Vorwärmofen mit einer sich daran anschließenden Preßbiegestation sowie einen der Preßbiegestation nachgeschalteten Kühlkanal auf. Dabei kann die Preßbiegestation in den Vorwärmofen integriert oder diesem als gesonderte Einrichtung nachgeschaltet sein.
- Die erfindungsgemäße Anlage ist gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung zum Steuern des Vorwärmofens und/oder der Preßbiegestation und durch mindestens eine zwischen der Preßbiegestation und dem Kühlkanal angeordnete erste Temperaturmeßstelle für die Glasscheiben, die mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist, wobei das Signal der Temperaturmeßstelle direkt oder indirekt zum Steuern des Vorwärmofens und/oder der Preßbiegestation verwendet wird.
- Im einfachsten Fall ist diese erste Temperaturmeßstelle unmittelbar mit der Steuereinrichtung verbunden, so daß die am Ausgang der Preßbiegestation gemessene Temperatur unmittelbar zur Steuerung des Vorwärm- und/oder des Biegeprozesses verwendet wird.
- Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vor der Preßbiegstation eine weitere Temperaturmeßstelle vorgesehen, deren Signal der Steuereinrichtung zugeführt und als indirektes Maß für die Temperatur der Glasscheiben am Ausgang der Preßbiegestation zum Steuern des Vorwärmofens und/oder der Preßbiegestation verwendet wird.
- Die vor der Preßbiegestation gemessene Temperatur kann als zusätzlicher Steuer- oder Kontrollparameter zur Verbesserung der Steuerungsgenauigkeit der Steuereinrichtung zugeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, die von der vor der Preßbiegestation angeordneten weiteren Temperaturmeßstelle gemessene Temperatur der Steuereinrichtung zu übermitteln und direkt zur Steuerung des Vorwärm- und/oder des Biegeprozesses zu verwenden. Das setzt im Rahmen der Erfindung voraus, daß zuvor eine scheibenpaarspezifische Relation zwischen denjenigen Temperaturen ermittelt und der Steuereinrichtung zur Verfügung gestellt wird, die von den vor und nach der Preßbiegestation angeordneten Temperaturmeßstellen gemessen werden. Es versteht sich, daß für eine hohe Steuergenauigkeit eine etwaige vor der Preßbiegestation vorgesehene weitere Temperaturmeßstelle möglichst nahe bei dieser angeordnet sein sollte, bei einer außerhalb des Vorwärmofens befindlichen Preßbiegestation also vorzugsweise zwischen dem Vorwärmofen und der Preßbiegestation.
- Diese Anlage ist in Weiterbildung der Erfindung gekennzeichnet durch eine im Vorwärmofen angeordnete Zwischenkühleinrichtung, wobei die Steuereinrichtung die Zwischenkühleinrichtung lediglich auf die sich rascher erwärmende Glasscheibe zur Einwirkung bringt.
- Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal besteht darin, daß die Zwischenkühleinrichtung als stationäre Luftkühleinrichtung ausgebildet ist und mindestens ein Paar von Düsenrohren aufweist, die quer zur Transportrichtung der Glasscheiben ausgerichtet sind und einander gegenüberliegend auf die Ober- und Unterseite der sich rascher erwärmenden Glasscheibe einwirken. Es handelt sich hierbei um eine einfache, jedoch wirksame und sehr zuverlässige Konstruktion.
- Dazu wird ferner vorgeschlagen, daß der Vorwärmofen als Rollenherdofen ausgebildet ist, wobei der Abstand zwischen seinen Transportrollen zum Ausgang hin abnimmt, und daß das Paar von Düsenrohren bzw. bei mehreren Paaren von Düsenrohren das dem Ausgang nächstliegende Paar von Düsenrohren dort angeordnet ist, wo das untere Düsenrohr gerade zwischen zwei benachbarte Transportrollen paßt. Die Verminderung des Abstandes zwischen den Transportrollen zum Ausgang hin ergibt sich daraus, daß die Glasscheiben mit zunehmender Temperatur erweichen und dementsprechend zum Ende des Vorwärmofens hin mehr Unterstützung benötigen. Es wurde gefunden, daß ein hinreichender Abstand zwischen der Zwischenkühleinrichtung und dem Ausgang des Vorwärmofens in zuverlässiger Weise eine Rückerwärmung der zwischengekühlten Glasscheibe in einem zur erfindungsgemäß angestrebten Vergleichmäßigung des Biegeverhaltens benötigten Maße gewährleisten kann.
- Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Steuereinrichtung ein Zeitsteuerglied umfassen, mit dem die Verweildauer der Glasscheiben in der Preßbiegestation nach Maßgabe der von der Temperaturmeßstelle(n) ermittelten Temperatur der Scheiben am Ausgang der Preßbiegestation eingestellt wird.
- Vorteilhafte und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
-
1 einen Vertikalschnitt durch eine Anlage nach der Erfindung; -
2 einen Grundriß der Anlage nach1 ; -
3 in einer Darstellung entsprechend1 eine abgewandelte Ausführungsform der Anlage. - Die Anlage nach den
1 und2 weist einen Vorwärmofen1 auf, der dazu dient, Glasscheiben2 eines Glasscheiben-paares vorzuwärmen. Die Glasscheiben2 laufen auf Rollen3 , deren Abstand im Bereich des Ofenausganges vermindert ist, da die erwärmten Glasscheiben2 deformierbar sind und daher einer intensiveren Abstützung bedürfen. - An den Vorwärmofen
1 schließt sich eine Preßbiegestation4 an, die im dargestellten Beispiel mit einer Rahmenbiegeform5 und einer Vakuumflächenform6 versehen ist. Die Preßbiegesation4 könnte auch innerhalb des Vorwärmofens1 an dessen Ende angeordnet sein. Die Rahmenbiegeform5 umgibt eine Kammer7 , die dazu dient, ein Gaskissen aufzubauen. Auf dieses Gaskissen laufen die Glasscheiben2 auf, sobald sie aus dem Vorwärmofen1 austreten. Anschließend senkt sich die Kammer7 ab und legt die jeweilige Glasscheibe2 auf die Rahmenbiegeform5 auf. Gleichzeitig wird die Vakuumflächenform6 nach unten gefahren, um die jeweilige Glasscheibe2 anzusaugen und in die gewünschte Form zu bringen. - Eine Transporteinrichtung
8 dient dazu, die gebogenen Glasscheiben2 in einen Kühlkanal9 zu überführen. - Ferner zeigt
2 eine direkt am Ausgang der Preßbiegestation4 angeordnete erste Temperaturmeßstelle11 , die die Temperatur der Glasscheiben2 nach Beendigung des Preßbiegeprozesses als Steuerungsparameter erfaßt. Erfindungsgemäß sollen nämlich die beiden Glasscheiben2 des asymmetrischen Glasscheibenpaares nach Beendigung des Preßbiegeprozesses auf gleicher Temperatur liegen, da dies die Voraussetzung dafür ist, daß die Glasscheiben2 ein übereinstimmendes Biegeverhalten zeigen. Die Rückstellkräfte der beiden Glasscheiben2 werden auf diese Weise einander angeglichen und somit wird die Biegegenauigkeit erhöht. - Die erste Temperaturmeßstelle
11 ist an eine in3 schematisch dargestellte Steuereinrichtung16 angeschlossen, die ihrerseits in Abhängigkeit von der gemessenenen Temperatur auf eine Zwischenkühleinrichtung einwirkt, welche im Vorwärmofen1 angeordnet ist. Die Zwischenkühleinrichtung weist zwei Düsenrohre12 und13 auf, die mit Luft von Umgebungstemperatur beschickt werden, und zwar vorzugsweise mit einem Blasdruck < 200 mbar, um ein schroffes Abkühlen zu vermeiden. Die beiden Düsenrohre12 und13 sind dort angeordnet, wo das untere Düsenrohr12 gerade noch zwischen zwei benachbarte Rollen3 paßt. - Die Steuereinrichtung
16 bewirkt, daß die Düsenrohre12 und13 nur jeweils auf die sich schneller erwärmende Glasscheibe2 einwirken. Die Zwischenkühlung in Verbindung mit der anschließenden Wiedererwärmung und Temperaturrelaxation auf dem restlichen weg durch den Vorwärmofen1 gestattet eine sehr exakte Temperatursteuerung. - Bei der Ausführungsform nach
3 sind drei Düsenrohrpaare12 ,13 vorgesehen, die die Zwischenkühlung nach Bedarf intensivieren können und im übrigen dazu geeignet sind, die Präzision der Steuerung zu erhöhen. - Ferner ist auch am Einlaß der Preßbiegestation
4 eine weitere Temperaturmeßstelle14 angeordnet, die die Biegetemperatur erfaßt. Wie eingangs bereits erläutert, ist erfindungsgemäß nicht die Biegetemperatur von ausschlaggebender Bedeutung, sondern das Biegeverhalten. Für dieses ist die Temperatur am Ausgang der Preßbiegestation4 maßgebend, die als Steuerungsparameter über die erste Temperaturmeßstelle11 am Ausgang der Preßbiegestation4 erfaßt werden kann. Die Biegetemperaturen unterschiedlicher Glasscheiben2 vor Eintritt in die Preßbiegestation4 werden sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Regel voneinander unterscheiden. Da man die Abkühlungsverhältnisse für eine Glasscheibe2 eines bestimmten Scheibentyps in der Preßbiegestation4 kennt oder durch Vorversuche ermitteln kann, lassen sich die für gleiche Temperaturen eines Glasscheibenpaars am Ausgang der Preßbiegestation4 benötigten Biegetemperaturen (am Eingang der Preßbiegestation4 ) der einzelnen Glasscheiben2 errechnen oder ermitteln, so daß eine Steuerung des Vorwärmofens1 und/oder der Preßbiegstation4 auch mit Hilfe der weiteren Temperaturmeßstelle14 möglich ist, wobei also die von dieser gemessene Temperatur als indirektes Maß für die Temperatur der Glasscheiben 2 am Ausgang der Preßbiegestation4 verwendet wird. - Bei der Ausführungsform nach
3 ist vorgesehen, daß die Steuereinrichtung16 über ein Zeitsteuerglied15 auch auf die Verweilzeit der Glasscheiben2 in der Preßbiegestation4 einwirkt. Dies ist eine Maßnahme, mit der das Biegeverhalten ergänzend oder alternativ beeinflußt werden kann. Gegebenenfalls kann bei dieser Variante auf den Einsatz einer Zwischenkühleinrichtung (Düsenrohre12 und13 ) oder andere, die Temperatur der Glasscheiben2 vor dem Eintritt in die Preßbiegestation4 beeinflussende Mittel zur Erreichung des erfindungsgemäßen Ziels gleicher Temperaturen der Glasscheiben2 am Ausgang der Preßbiegestation4 verzichtet werden.
Claims (14)
- Verfahren zum Behandeln der Glasscheiben eines asymmetrischen Glasscheibenpaares für die Verbundglasherstellung, wobei die Glasscheiben vorgewärmt, sodann einem Preßbiegeprozeß unterworfen und schließlich abgekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorwärmen und/oder der Preßbiegeprozeß derart gesteuert werden, daß die beiden Glasscheiben sich nach Beendigung des Preßbiegeprozesses auf gleicher Temperatur befinden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Glasscheiben nach Beendigung des Preßbiegeprozesses als Steuerungsparameter erfaßt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Glasscheiben vor Beginn des Preßbiegeprozesses als Steuerungsparameter erfaßt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sich rascher erwärmende Glasscheibe für eine längere Zeitspanne als die sich langsamer erwärmende Glasscheibe dem Preßbiegeprozeß unterworfen wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sich rascher erwärmende Glasscheibe während des Vorwärmens zwischengekühlt wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkühlung beidseitig mit Luft von Umgebungstemperatur erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft mit einem Blasdruck < 200 mbar aufgeblasen wird.
- Anlage zum Behandeln der Glasscheiben (
2 ) eines asymmetrischen Glasscheibenpaares für die Verbundglasherstellung, mit einem Vorwärmofen (1 ), mit einer sich daran anschließenden Preßbiegestation (4 ), sowie mit einem der Preßbiegestation (4 ) nachgeschalteten Kühlkanal (9 ), gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (16 ) zum Steuern des Vorwärmofens (1 ) und/oder der Preßbiegestation (4 ) und durch mindestens eine zwischen der Preßbiegestation (4 ) und dem Kühlkanal (9 ) angeordnete erste Temperaturmeßstelle (11 ) für die Glasscheiben (2 ), deren Signal der Steuereinrichtung (16 ) zugeführt und direkt oder indirekt zum Steuern des Vorwärmofens (1 ) und/oder der Preßbiegestation (4 ) verwendet wird. - Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Preßbiegestation (
4 ) eine weitere Temperaturmeßstelle (14 ) vorgesehen ist, deren Signal der Steuereinrichtung (16 ) zugeführt und als indirektes Maß für die Temperatur der Glasscheiben (2 ) am Ausgang der Preßbiegestation (4 ) zum Steuern des Vorwärmofens (1 ) und/oder der Preßbiegestation (4 ) verwendet wird. - Anlage nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine im Vorwärmofen (
1 ) angeordnete Zwischenkühleinrichtung (12 ,13 ), wobei die Steuereinrichtung (16 ) die Zwischenkühleinrichtung (12 ,13 ) lediglich auf die sich rascher erwärmende Glasscheibe (2 ) zur Einwirkung bringt. - Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkühleinrichtung als stationäre Luftkühleinrichtung ausgebildet ist und mindestens ein Paar von Düsenrohren (
12 ,13 ) aufweist, die quer zur Transportrichtung der Glasscheiben (2 ) ausgerichtet sind und einander gegenüberliegend auf die Ober- und Unterseite der sich rascher erwärmenden Glasscheibe (2 ) einwirken. - Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenrohre (
12 ,13 ) einen Durchmesser von etwa 40 mm bis 60 mm aufweisen. - Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorwärmofen (
1 ) als Rollenherdofen ausgebildet ist, wobei der Abstand zwischen seinen Transportrollen (3 ) zum Ausgang hin abnimmt, und daß das Paar von Düsenrohren (12 ,13 ) bzw. bei mehreren Paaren von Düsenrohren (12 ,13 ) das dem Ausgang nächstliegende Paar dort angeordnet ist, wo das untere Düsenrohr (12 ) gerade noch zwischen zwei benachbarte Transportrollen (3 ) paßt. - Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Zeitsteuerglied (
15 ) umfaßt, mit dem die Verweildauer der Glasscheiben (2 ) in der Preßbiegestation (4 ) nach Maßgabe der mit Hilfe der Temperaturmeßstelle(n) (11 ,14 ) ermittelten Temperatur der Glasscheiben (2 ) am Ausgang der Preßbiegestation (4 ) eingestellt wird.
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