DE3614028C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Zuführvorrichtung für Schriftgutvernichter mit Anlegetisch.

Bekannt ist bereits, den Anlegetisch von Schriftgutvernich­ tern mit einem von der Maschine angetriebenen Laufband aus elastischem griffigen Material zu versehen, das das aufge­ legte Papier an das Schneidwerk transportiert. Nachteilig ist es, daß das Papier ständig nachgelegt werden muß, wobei zu beachten ist, daß keine zu große Menge aufgelegt wird, da dann ein Blockieren des Schriftgutvernichters erfolgen kann. Sofern beispielsweise EDV-Listen in Stapelform, d.h. in der leporellogefalteten Endlosform, vernichtet werden sollen, ist es darüber hinaus nachteilig, daß jeweils nur eine Liste durch das Schneidwerk laufen kann. Sofern derar­ tige in Stapelform vorliegende Listen vernichtet werden müssen, ist es daher üblich, Schriftgutvernichter einzusetzen, die mit mehreren übereinander angeordneten Anlegetischen ver­ sehen sind, auf denen je eine EDV-Liste abgelegt werden kann. Der Anfang jeder Liste wird dann von Hand an das Schneidwerk geführt und es erfolgt ein automatischer Einzug mehrerer Li­ sten gleichzeitig. Die Vernichtung erfordert jedoch auch hier einen verhältnismäßig großen Arbeitsaufwand durch den Bedie­ ner.

Durch die DE-PS 22 14 799 ist weiterhin bereits eine Material­ zuführvorrichtung für einen Aktenvernichter bekanntgeworden, bei der das Papier mittels eines Reibschlusses zwischen einer Vorschubrolle und dem Papier transportiert und zugeführt wird. Hier wird stets nur das oberste Blatt Papier, auf das die Vor­ schubrolle direkt einwirkt, transportiert. Der gleichzeitige Transport mehrerer Lagen Papier, der eine Leistungssteigerung des Aktenvernichters bewirken könnte, ist hier nicht möglich.

In der DE-OS 27 17 522 ist auch bereits eine Zuführvorrichtung für einen Zerkleinerer von Mikrofilmen beschrieben, in der mit Stacheln versehene Vorschubwalzen angeordnet sind. Hier die­ nen die Stacheln jedoch ausschließlich dem sicheren Erfassen des in einfacher Lage zu transportierenden Filmmaterials. Das gleichzeitige Erfassen und Transportieren mehrerer Pa­ pierlagen ist auch hier nicht offenbart.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zuführvorrich­ tung für Schriftgutvernichter zu schaffen, die bei optimaler Ausnutzung der Leistungsfähigkeit des Schriftgutvernichters insbesondere auch die Vernichtung von EDV-Listen in leporello­ gefalteter Endlosform für den Bediener erleichtert.

Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch aufgeführten Merkmale gelöst.

Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar­ gestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schriftgutvernich­ ters mit der Zuführvorrichtung,

Fig. 2 das Vorschubelement mit in das Papier eingreifenden stachelartigen Mitnehmern im Querschnitt,

Fig. 3 das Vorschubelement in einer Position, in der der sta­ chelartige Mitnehmer der Oberkante des Anschlages gegenübersteht, im Querschnitt.

In der Zeichnung ist mit 1 ein Schriftgutvernichter bezeichnet, in dem zwei ein Schneidwerk 2 bildende rotierende Messerwalzen 3 und 4 angeordnet sind. Vor dem Schneidwerk 2 ist ein Vorschub­ element 5 drehbar angeordnet, das walzenförmig ausgebildet und an seinem Umfang mit stachelartigen Mitnehmern 6 versehen ist. Das Vorschubelement 5 wird mittels in der Zeichnung nicht dar­ gestellter an sich bekannter Mittel vom Antrieb des Schriftgut­ vernichters angetrieben. Unterhalb des Vorschubelementes 5 ist das zu zerkleinernde Papier 7 in Form eines Stapels angeordnet. Das Papier 7 liegt auf einem Anlegetisch 8, der als Steigtisch ausgebildet ist. Unterhalb des Anlegetisches 8 ist eine Druck­ feder 9 angeordnet, die diesen nach oben schiebt, wobei das Papier 7 an dem Vorschubelement 5 zur Anlage kommt. Die sta­ chelartigen Mitnehmer 6 des Vorschubelementes 5 dringen dabei, wie in Fig. 2 dargestellt, in das Papier 7 ein, so daß sich eine Verformung 11 ergibt.

Die Vorderkante des Papiers 7 liegt an einem Anschlag 12 an, dessen Oberkante 13 einen Abstreifer bildet und wie aus Fig. 3 ersichtlich in einem bestimmten Abstand 14 zu den stachelarti­ gen Mitnehmern 6 des Vorschubelementes 5 angeordnet ist, so daß ein Spalt entsteht. Eine Führung 15 leitet das transportierte Papier 7 an das Schneidwerk 2.

Das im Schriftgutvernichter 1 zu zerkleinernde Papier 7 wird auf dem Anlegetisch 8 in Form eines Stapels abgelegt. Hierzu wird der Anlegetisch 8 gegen die Kraft der Druckfedern 9 von Hand nach unten verschoben. In der Regel hält eine in der Zeich­ nung nicht dargestellte Arretierung den Anlegetisch 8 in einer Position, in der das Papier 7 abgelegt werden kann. Wird die Arretierung gelöst, so schiebt die Druckfeder 9 den Anlegetisch 8 mit dem Papier 7 gegen das Vorschubelement 5. Die auf dem Vor­ schubelement 5 in der Regel auf dessen voller Länge angeordneten stachelartigen Mitnehmer 6 dringen dann, wie in Fig. 2 darge­ stellt, in das Papier 7 ein, wobei sich eine Verformung der obe­ ren Lagen des Papiers 7 ergibt. Sobald der Schriftgutvernichter 1 eingeschaltet wird, beginnt auch das Vorschubelement 5 in Pfeil­ richtung zu rotieren und die stachelartigen Mitnehmer 6 bewegen das formschlüssig erfaßte Papier 7 in Richtung auf das Schneid­ werk 2. Aufgrund der Deformation des Papiers 7 wird nicht nur das oberste Blatt bewegt, sondern es erfolgt jeweils ein Trans­ port mehrerer Blätter. Die als Abstreifer wirkende Oberkante 13 des Anschlags 12 bewirkt dabei, daß jeweils nur eine bestimmte Menge des Papiers an das Schneidwerk transportiert wird. Die je­ weils an das Schneidwerk 2 geförderte Papiermenge ist abhängig vom Abstand 14 zwischen den stachelartigen Mitnehmern 6 und der Oberkante 13 des Anschlages 12. Dieser Abstand 14 wird jeweils an die Leistungsfähigkeit des Schneidwerkes 12 angepaßt, so daß eine automatische Dosierung erfolgt und ein Festlaufen des Schneid­ werkes 2 infolge Überlastung vermieden wird.

Die erfindungsgemäße Gestaltung der Zuführvorrichtung stellt sicher, daß jeweils mehrere Lagen Papier 7 gleichzeitig dem Schneidwerk 2 zugeführt werden, daß andererseits aber die Menge des zugeführten Papiers stets gleich groß gehalten wird. Hier­ durch ist eine stets optimale Ausnutzung der Leistungsfähigkeit des Schriftgutvernichters 1 gegeben. Außerdem wird die Bedie­ nungsperson weitgehend entlastet. Wie es sich gezeigt hat, ist die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung besonders vorteilhaft einsetzbar bei der Vernichtung von EDV-Listen in Endlosform. Hier wird die in Stapelform vorliegende EDV-Liste lediglich auf dem Anlegetisch abgelegt und die Zuführvorrichtung fördert, wie bereits beschrieben, jeweils die optimale Papiermenge an das Schneidwerk 2. Die bei herkömmlichen Schriftgutvernichtern zur Erzielung einer ausreichenden Leistung erforderliche Maß­ nahme, mehrere EDV-Listen gleichzeitig anzulegen, entfällt.

Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das in der Zeich­ nung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es bei­ spielsweise denkbar, daß anstelle des walzenförmig ausgebildeten Vorschubelementes 5 auch ein segmentförmig ausgebildetes Element eingesetzt werden kann. Desgleichen ist es möglich, anstelle ei­ nes rotierenden ein hin- und herbewegbares Element zu verwenden. Darüber hinaus ist es möglich, das Vorschubelement unterhalb des Papiers 7 anzuordnen, wobei dann das Papier 7 unterhalb des Sta­ pels weggezogen wird. Diese Lösung hätte den Vorteil, daß Papier 7 ständig nachgelegt werden kann, ohne daß der Schriftgutvernichter gestoppt werden muß.

Claims (3)

1. Zuführeinrichtung für einen Schriftgutvernichter zur Zerkleinerung von Papier mit einem Anlegetisch und einem beweglichen Vorschubelement, das das auf dem Anlegetisch befindliche Papier ergreift und mit ei­ nem Anschlag für die Vorderkante des Papiers, dessen Oberkante in einem bestimmten Abstand zum Vorschubele­ ment angeordnet ist und einen Abstreifer bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Vorschubelement (5) mit stachelartigen Mit­ nehmern (6) versehen ist, die in das auf dem Anlege­ tisch (8) befindliche Papier (7) mehrere Lagen durch­ dringend formschlüssig eingreifen.

2. Papierzuführvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Anlegetisch (8) als Steigtisch ausge­ bildet ist.

3. Papierzuführvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, da­ durch gekennzeichnet, daß das Vorschubelement (5) wal­ zenförmig ausgebildet ist, wobei die stachelartigen Mit­ nehmer (6) am Walzenumfang angeordnet sind.