DE3613658A1 - Selbstschlussventil - Google Patents
SelbstschlussventilInfo
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- F16K21/06—Self-closing valves, i.e. closing automatically after operation in which the closing movement, either retarded or not, starts immediately after opening
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Description
Die Erfindung betrifft ein Selbstschlußventil gemäß Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1. Derartige Selbstschlußventile, die beispiels
weise bei Toilette-Spülern, Duscharmaturen und dergleichen, ins
besondere also im Bereich der Sanitärarmaturen Verwendung finden,
tragen üblicherweise an ihrem Ventilkolben für dessen möglichst
leichtgängige Bewegung eine reibungsarme Kolbendichtung, üblicher
weise in Form einer in den Ventilkolben eingesetzten Topfmanschette,
wobei die Dichtkante der Dichtlippe der Topfmanschette unter
leichter Vorspannung elastisch an demjenigen Teil der Ventil
gehäusewandung, der die Wandung der von dem Ventilkolben definierten
Entlastungskammer bildet, anliegt und hier geführt ist.
Es ist nun nicht immer mit der erforderlichen Sicherheit auszu
schließen, daß in die Entlastungskammer Schmutzpartikel, beispiels
weise durch eine nicht ganz sachgerechte Montage feine Messingspäne
und dergleichen gelangen können, die insbesondere bei waagerechtem
Einbau auf dem dann unten liegenden Wandungsbereich der Entlastungs
kammer liegen. Durch die Relativbewegung des Ventilkolbens können
diese Schmutzpartikel in den Dichtungsbereich der Kolbendichtung
gelangen und dort Leckage-Strömungen verursachen, die wiederum die
Strömungsbilanz der Entlastungskammer negativ beeinflussen und
gerade bei den Selbstschlußarmaturen, bei denen üblicherweise
nach dem Betätigungsimpuls
eine längere Laufzeit gegeben ist, Laufzeitabweichungen hervorrufen
oder gar Fehlfunktionen hervorrufen könnten. Eine vergleichbare
Problematik kann jedoch auch ohne weiteres bei einem senkrechten
Ventileinbau, insbesondere bei nach unten weisender Schließrichtung
des Ventilkolbens, auftreten. Der Versuch, dem Problem durch die
Anordnung einer zweiten Kolben-Manschette abzuhelfen, deren Dicht
richtung derjenigen der ersten entgegengesetzt wäre, erscheint
unzweckmäßig. Abgesehen vom zusätzlichen Aufwand und Platzbedarf
würde die zweite Kolben-Manschette in sehr nachteiliger Weise die
Reibung erhöhen. Die Schmutzpartikel würden in jedem Fall auch in
der Entlastungskammer verbleiben und dies könnte im Laufe der Zeit
infolge der häufigen Kolbenbewegungen zu Riefenbildungen führen.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Selbstschluß
ventil der gattungsgemäßen Art zu schaffen, das unter Beibehalt
einer möglichst geringen Reibung der Kolbendichtung deren Schmutz
empfindlichkeit mit den vorstehend aufgeführten Folgen beseitigt.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1.
Die vorgesehene Abstreif- und Rückhalteeinrichtung für bei der
Schließbewegung des Kolbens von der Kolbendichtung mitgeführte
Schmutzpartikel, die zwischen der Kolbendichtung und der Kammer
wand wirkt, gewährleistet, daß bei der Schließbewegung des Kolbens
gegebenenfalls von der Kolben-Manschette infolge ihrer relativ
hohen Reibung gegenüber den Partikeln mitgenommene Partikel
zunächst zuverlässig abgestreift, durch die Rückhaltung bei der
Öffnungsbewegung des Kolbens von der Kolbendichtung aber nicht
wieder mitgenommen werden können. Sie werden damit dem Gefähr
dungsbereich entzogen. Es besteht die Möglichkeit, die abge
streiften und zurückbehaltenen Schmutzpartikel im Bereich der
Rückhaltung zu deponieren. Besonders zweckmäßig ist jedoch eine
weitere Ausgestaltung, bei der die Abstreif- und Rückhalteein
richtung in einer bei der Öffnungsbewegung des Ventilkolbens
gegenüber der Fluidströmung zugänglich werdenden Zone vorgesehen
ist. Bei dieser Ausgestaltung kann der Schmutz von der Fluid
strömung fortgeschwemmt werden.
Zusätzlich macht sich die erfindungsgemäße Anordnung die bei
derartigen Selbstschlußventilen gegebene relativ hohe Druck
differenz zwischen Einlaß und Entlastungskammer während der Öffnungs- und
Schließphase des Kolbens zu Nutze. Diese Differenzdrücke führen
nämlich zu einer stärkeren Anpressung der Dichtlippe der Kolben-
Manschette an die Wandung und damit eben auch an die Abstreifung,
so daß die Schmutzpartikel besonders zuverlässig abgestreift
werden.
Bevorzugte weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Selbst
schlußventiles sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele derartiger Selbstschlußventile
werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematisierte Schnittdarstellung eines derartigen
Selbstschlußventiles,
Fig. 2 in vergrößerter Teilschnittdarstellung die zwischen
Kolbendichtung und Kammerwand wirksame Abstreif- und
Rückhalteeinrichtung des Selbstschlußventiles nach Fig. 1.
Das Selbstschlußventil hat ein bei waagerechtem Einbau waagerecht
liegendes Gehäuse 1 mit einem Einlaß 2 sowie einem Abgang 3 für
das Strömungsmedium, im Sanitärbereich also für das Wasser. Das
Gehäuse 1 definiert zwischen dem Einlaß 2 und dem Abgang 3
einen Sitz 4, mit dem mit seiner einen Seite ein Ventil
kolben 5 zusammenwirkt, der mit seiner dem Ventilsitz 4 gegen
überliegenden Seite in dem Gehäuse 1 eine Entlastungs
kammer 6 definiert, die über Strömungskanäle mit dem Einlaß 2
und dem Abgang 3 verbunden ist. Im dargestellten Ausführungs
beispiel werden die Strömungskanäle einerseits durch eine in der
Wandung des Ventilkolbens 5 vorgesehene Steuerdüse 7 sowie einen
zwischen der Entlastungskammer 6 und dem Abgang 3 vorgesehenen
Oberströmkanal 8 gebildet, in dem ein Hilfsventil 9 angeordnet
ist.
Der Ventilkolben 5 ist gegenüber der Entlastungskammer 6 mittels
einer im dargestellten Ausführungsbeispiel als Topfmanschette
ausgebildeten Kolbendichtung 10 abgedichtet, deren Dichtlippe 11
mit ihrer Dichtkante, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich,
unter leichter Vorspannung an dem die Kammerwandung 1 a bildenden
Abschnitt des Ventilgehäuses 1 anliegt und bei der Ventilkolben
bewegung daran geführt ist.
Bei geschlossenem Hilfsventil 9 wird der Ventilkolben 5 durch
den in der Entlastungskammer 6 herrschenden Druck in seiner in
Fig. 1 dargestellten Dichtlage gehalten. Durch Öffnen des
Hilfsventiles 9 und Druckentlastung der Entlastungskammer 6 wird
der Ventilkolben 5 durch den unter der Kolbendichtung 10, 11
herrschenden Druck in seine Öffnungsstellung bewegt, so daß das
durch den Einlaß 2 zugeführte Wasser in den Abgang 3 gelangen kann.
Dabei ist im dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem in den
Abgang 3 hineinragenden Schaft 12 des Ventilkolbens 5 eine als
Drosselorgan wirkende gummielastische Manschette 13 angeordnet,
deren in der Ruhestellung des Ventils gegen die Innenwand des
Abganges 3 liegender Rand nach unten weist. Das aus dem Einlaß 2
strömende Wasser übt auf die Manschette 13 eine ihrer radialen
Vorspannung entsprechende hydraulische Kraft aus, die die sichere
Schließbewegung des Ventilkolbens 5 gewährleistet.
Wenn auf der Wandung der Entlastungskammer Schmutzpartikel 14
liegen, werden diese durch die Relativbewegung des Ventil
kolbens 5 in den Bereich der Kolbenmanschette 10, 11 gelangen
und können dann an letzterer aufgrund des relativ hohen Reib
koeffizienten - derartige Kolben-Manschetten bestehen vielfach
aus gummielastischem Material - haften bleiben und werden von ihr
mitgeschleppt. Es ist nun eine zwischen der Kolbendichtung 10, 11
und der Kammerwandung 1 a wirksame Abstreif- und Rückhalteein
richtung für diese bei der Schließbewegung des Ventilkolbens 5
der Dichtlippe 11 der Kolbendichtung 10 mitgeführten Schmutz
partikel vorgesehen, wobei diese Einrichtung gemäß einer ersten,
in Fig. 2 illustrierten Ausführungsform durch eine in einem
Abschnitt der Kammerwandung 1 a vorgesehene Sägezahnverzahnung 15
gebildet ist, über deren Spitzen bei entsprechender Ventilkolben
bewegung die Dichtlippe 11 läuft. Dabei sind gemäß einer bevor
zugten Ausgestaltung die flachen Flanken 15 a der Sägeverzahnung 15
in Richtung der Schließbewegung des Ventilkolbens 5 orientiert,
während die steilen Flanken 15 b der Sägeverzahnung 15 der Öffnungs
bewegungsrichtung des Ventilkolbens 5 entgegenstehen. Auf diese
Weise können die von der Dichtlippe 11 mitgeführten Schmutzpartikel
gegen die flachen Flanken 15 a laufen und werden insoweit von diesen
nicht gebremst. Bewegt sich der Ventilkolben 5 dagegen in seiner
Öffnungsrichtung, bleiben die Schmutzpartikel im Sinne der Rück
haltung an den steilen Flanken 15 b hängen und können sich in den
von den Zahnlücken definierten Nuten niederlegen, wie in Fig. 2
illustriert.
In zweckmäßiger Ausgestaltung ist die Abstreif- und Rückhalte
einrichtung in der Zone der Kammerwandung 1 a vorgesehen, in der sich
die Dichtlippe 11 in geschlossenem Zustand des Ventilkolbens 5 be
findet und die bei der Öffnungsbewegung des Ventilkolbens 5 gegen
über dem Fluidstrom zugänglich wird. Auf diese Weise können die
Schmutzpartikel in
der Öffnungsphase des Ventilkolbens 5 vom Fluidstrom aus dem Selbst
schlußventil fortgeschwemmt werden. In Fig. 2 ist in gepunkteter
Linie angedeutet, wie die relativ hohen Differenzdrücke zwischen
dem Einlaß 2 und der Entlastungskammer 6 während der Öffnungs- und Schließphase
des Ventilkolbens 5 die Dichtlippe 11 der Kolben-Manschette 10
stärker an die Kammerwandung 1 a und damit hier in dieser Zone an die
Sägeverzahnung 15 anpressen, so daß die Schmutzpartikel 14 beson
ders zuverlässig von der Sägeverzahnung 15 abgestreift werden können.
Die genannte Möglichkeit der Fortschwemmung der Schmutzpartikel 14
durch den Fluidstrom ist immer dann gewährleistet, wenn, wie vorge
sehen, die Sägeverzahnung 15 in dem dem Ventilsitz 4 zugewandten
Endbereich der Kammerwand 1 a vorgesehen ist. Es besteht nun auch
die Möglichkeit, das die Dichtkante aufweisende Ende der Dicht
lippe 11 so im Verhältnis zu der Sägeverzahnung 15 und diese
wiederum so zum Mündungsende der Kammerwand 1 a gegenüber dem Einlaß 2
anzuordnen, daß in der Schließstellung des Ventilkolbens 5 das
genannte die Dichtkante beinhaltende Ende der Dichtlippe 11 über
den zuletzt liegenden Sägezahn hinaussteht. Auf diese Weise kann
die im Einlaß 2 herrschende Wasserströmung eventuell dort anhaftende
Schmutzpartikel leicht erfassen und fortschwemmen. Diese Relativ
stellung der betroffenen Teile in der Schließstellung des Ventil
kolbens 5 ist in Fig. 2, bezogen auf das genannte Ende der Dicht
lippe 11, strichpunktiert illustriert.
Die zuletzt geschilderte Ausgestaltung kann auch zu einer gesonderten
Ausführungsform für eine derartige Abstreif- und Rückhalteeinrichtung
genutzt werden. Würde man die Endkante der Kammerwandung 1 a gegenüber
dem Einlaß 2 scharfkantig ausgestalten, im übrigen aber ohne Säge
verzahnung belassen, und würde man dann in der geschilderten Weise
in der Schließstellung des Ventilkolbens das die Dichtkante bein
haltende Ende der Dichtlippe 11 über dieses scharfkantige Ende, wie
in Fig. 2 illustriert, vorstehen lassen, ergäbe auch dies bereits
eine erhebliche Verbesserung der Schmutzempfindlichkeit derartiger
Ventile bei besonders einfachem konstruktiven Aufbau, da diese
scharfe Endkante praktisch wie ein einzelner Sägezahn arbeiten
könnte und die hier einlaufende Begrenzungswand des Einlasses 2
dann im Sinne einer Rückhaltung wirken kann.
Claims (6)
1. Selbstschlußventil mit einem Ventilkolben (5), der mit einem
Sitz (4) zwischen einem Einlaß (2) und einem Abgang (3)
zusammenwirkt und der mit seiner dem Sitz (4) abgewandten
Seite eine strömungstechnisch mit dem Einlaß (2) und dem
Abgang (3) verbundene Entlastungskammer (6) definiert,
gegenüber der er mittels einer reibungsarmen, an der Kammer
wandung (1 a) geführten Kolbendichtung (10, 11) abgedichtet
ist, gekennzeichnet durch eine zwischen
der Kolbendichtung (10, 11) und der Kammerwand (1 a) wirksame
Abstreif- und Rückhalteeinrichtung (15, 15 a, 15 b) für bei der
Schließbewegung des Ventilkolbens (5) von der Kolbendichtung
(10, 11) mitgeführte Schmutzpartikel (14).
2. Selbstschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreif- und Rückhalteeinrichtung (15, 15 a, 15 b) in
einer bei der Öffnungsbewegung des Ventilkolbens (5) gegenüber
der Fluidströmung zugänglich werdenden Zone vorgesehen ist.
3. Selbstschlußventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abstreif- und Rückhalteeinrichtung eine
in einem Abschnitt der Kammerwandung (1 a) vorgesehene Säge
verzahnung (15) aufweist, auf deren Spitzen die Dichtlippe (11)
der Kolbendichtung (10, 11) läuft.
4. Selbstschlußventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die flachen Flanken (15 a) der Sägeverzahnung (15) in
Richtung der Schließbewegung des Ventilkolbens (5) orientiert
sind, während die steilen Flanken (15 b) der Öffnungsbewegungs
richtung des Ventilkolbens (5) entgegenstehen.
5. Selbstschlußventil nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sägeverzahnung (15) in dem dem Sitz (4)
zugewandten Endbereich der Kammerwandung (1 a) vorgesehen ist.
6. Selbstschlußventil nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kammerwandung (1 a) an ihrem dem Sitz (4)
zugewandten, zum Eingang (2) führenden Ende eine scharfe
Endkante aufweist und die Kolbendichtung (10, 11) im Verhält
nis dazu derart angeordnet ist, daß das die Dichtkante bein
haltende Ende ihrer Dichtlippe (11) in der Schließstellung
des Ventilkolbens (5) über diese Endkante hinaus vorsteht.
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Legal Events
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