DE3613187A1 - Verwendung einer carbonsaeure in zur topischen anwendung bestimmten pharmazeutischen zubereitungen - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß äußerlich anzuwendende Arzneizubereitungen, die Salpetersäureester enthalten, wie z. B. Nitroglycerin, Isosorbiddinitrat, Isosorbit-5-mononitrat u. ä. eine gelbliche Verfärbung von weißer Wäsche verursachen können.

Diese Gelbfärbung kann zwar durch Entfärber wieder entfernt werden, doch ist das ein aufwendiges Verfahren. Es wäre günstiger, von vornherein eine Gelbfärbung zu vermeiden oder diese zumindest zu vermindern.

Es wurde gefunden, daß ein Zusatz von Carbonsäuren zu Salpetersäureester enthaltenden äußerlich anzuwendenden Arzneimitteln geeignet ist, eine solche Gelbfärbung von Wäsche weitgehend zu vermeiden. Geeignet sind aliphatische oder aromatische Carbonsäuren, die bei äußerlicher Anwendung auf der Haut verträglich sind. Hydroxycarbonsäuren sind bevorzugt, insbesondere Milchsäure und Zitronensäure.

Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung einer hautverträglichen aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure in Salpetersäureester enthaltenden, zur topischen Anwendung bestimmten pharmazeutischen Zubereitungen zur Vermeidung bzw. Verminderung einer Wäscheverfärbung. Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung einer hautverträglichen aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure zur Herstellung von Salpetersäureester enthaltenden, zur topischen Anwendung bestimmten pharmazeutischen Zubereitungen, die keine bzw. verminderte Wäscheverfärbung verursachen.

Beispiele geeigneter Carbonsäuren sind:

• 1. Aromatische Carbonsäuren, wie z. B. Benzoesäure;
• 2. Aliphatische Carbonsäuren und hierbei insbesondere:
  • a) ungesättigte Dicarbonsäuren, wie Fumarsäure und Maleinsäure;
  • b) gesättigte Dicarbonsäuren, wie z. B. Oxalsäure, Malonsäure und Bernsteinsäure;
  • c) Hydroxymonocarbonsäuren, wie Milchsäure;
  • d) Hydroxydicarbonsäuren, wie z. B. Apfelsäure und Weinsäure;
  • e) Hydroxytricarbonsäuren, wie Zitronensäure.

Auch Mischungen der genannten Säuren können eingesetzt werden.

Tritt je nach Wahl der Säure trotz des Zusatzes noch eine geringfügige Gelbfärbung auf, so ist es dann jedoch möglich, diese ohne Anwendung von Entfärbern durch übliches Waschen zu beseitigen.

Die genannten Säuren werden in topisch anzuwendende Präparate wie Cremes, Salben, Milch oder topisch anzuwendende Sprays in üblicher Weise eingearbeitet.

Ihre Einsatzmenge liegt zwischen 0,1 und 10 Gew.-% bevorzugt zwischen 1 und 6 Gew.-% bezogen auf die Zubereitung. Bei der Bestimmung der Einsatzmenge sind die Art der Säure, ihre Wirksamkeit und ihre Hautverträglichkeit zu beachten.

Beispiel 1

10 gIsosorbiddinitrat werden zusammen mit 5 gZitronensäure in 27,5 gDiisopropyladipat, 27,5 gPolyäthylenglykol 400 und 30 gÄthanol
bei Raumtemperatur unter Rühren gelöst.

Man erhält eine Lösung, die in ein geeignetes Behältnis mit einer Dosiervorrichtung, beispielsweise einer Sprühdosierpumpe, abgepackt und als Spray verwendet werden kann.

Beispiel 2

72 gÖlsäureester des Decylalkohols, 6 gSorbitansesquioleat und 18 gGemisch in der Galenik üblicher höherer gesättigter Fettalkohole mit Fettalkoholsulfaten und Emulgatoren (Emulgade F) werden zum Schmelzen auf 80°C erwärmt.
Diese Ölphase wird unter intensivem Rühren mit 171 gauf 70°C erwärmtem demineralisiertem Wasser, dem 5 gMilchsäure unter Rühren zugemischt wurde, vereinigt.
Die erhaltene Emulsion wird auf 25°C gekühlt und in zwei Hälften geteilt. 30 gfeinkristallines Isosorbiddinitrat mit einer Korngröße von unter 100 µ werden mittels eines hochtourigen Rührers in der einen Hälfte der Creme suspendiert und anschließend homogenisiert.
Zu diesem Konzentrat wird dann die restliche Hälfte der Creme gegeben, wieder intensiv bei Zimmertemperatur gerührt und zum Schluß homogenisiert.
Beispiel 2 entspricht ohne den Zusatz von Milchsäure einer Zubereitung nach DE-A 33 25 466.
Man erhält eine Creme, die in ein Behältnis mit einer Salben- oder Cremedosierpumpe abgepackt werden kann.

Claims (6)

1. Verwendung einer hautverträglichen aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure in Salpetersäureester enthaltenden, zur topischen Anwendung bestimmten pharmazeutischen Zubereitungen zur Vermeidung bzw. Verminderung einer Wäscheverfärbung.

2. Verwendung einer hautverträglichen aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure zur Herstellung von Salpetersäureester enthaltenden, zur topischen Anwendung bestimmten pharmazeutischen Zubereitungen, die keine bzw. verminderte Wäscheverfärbung verursachen.

3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure in einer Menge von 0,1-10 Gew.-%, vorzugsweise 1-6 Gew.-% bezogen auf die Zubereitung eingesetzt wird.

4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Salpetersäureester Nitroglycerin, Isosorbitnitrat oder Isosorbit-5-mononitrat ist.

5. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure eine Hydroxycarbonsäure ist.

6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure Milchsäure oder Zitronensäure ist.