DE3611596C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßsonde gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bei der Durchführung mikorbiologischer oder lebensmittel
technologischer Verfahren ist es zu deren Überwachung und
Steuerung häufig notwendig, den Gehalt des zu untersuchenden
Mediums an flüchtigen Bestandteilen, insbesondere niederen
Alkoholen, wie Methanol und Äthanol, zu bestimmen, da der
Gehalt an diesen Bestandteilen beispielsweise Aufschluß über
den Fortgang eines Fermentationsprozesses oder den Alkoholge
halt einer Flüssigkeit, z. B. eines Getränkes, gibt. Die Be
stimmung von Alkoholen, insbesondere von Äthanol, als
flüchtige Bestandteile von Kulturmedien in Fermentern er
folgte bisher in der Regel durch Gaschromatographie, Massen
spektrometrie oder mit Hilfe von Flammenionisationsdetekto
ren. Der für diese Bestimmungen erforderliche Zeit- und
Arbeitsaufwand war verhältnismäßig groß, so daß eine be
trächtliche Nachfrage nach einfacheren und weniger aufwendi
gen Methoden bestand. Es ist weiterhin bekannt, die flüchti
gen Bestandteile mittels eines Trägergases, z. B. Luft oder
Stickstoff, aus dem Fermenter auszuspülen und an einer beheiz
ten Spule aus Platindraht vorbeizuführen, wobei eine Oxydati
on der flüchtigen Bestandteile, z. B. Alkohol, stattfindet. Es
ist weiterhin bekannt, zur Bestimmung oxydierbarer Gase in
Behältern für brennbare Flüssigkeiten, z. B. Brennstofftanks,
Halbleiterelemente einzusetzen, die einer Widerstandsänderung
infolge der durch die Adsorption der flüchtigen Bestandteile
an der Halbleiteroberfläche bedingten Temperaturänderung
unterliegen. Die Verwendung derartiger Halbleiterelemente
als Detektoren zur quantitativen Bestimmung von in der
Flüssigphase vorliegenden Alkoholen ist jedoch aufgrund
der mangelhaften Linearität und der aufwendigen Vorkondi
tionierung unzweckmäßig.
Aus der DE-PS 31 26 648 ist eine Meßsonde zur Bestimmung
von organischen Dämpfen bekannt, bei der der Detektor
auf dem konzentrisch angeordneten Innenkörper eines rohr
förmigen Gehäuses befestigt und innerhalb eines von einer
Membran abgeschlossenen Meßraumes angeordnet ist. Der
Detektor wird dabei durch ein Halbleiterelement gebildet,
das aufgrund des im Meßraum durch das Eindiffundieren
organischer Lösungsmittel sich einstellenden Partial
druckes eine Änderung der elektrischen Leitfähigkeit er
fährt. Die zur Konzentrationsbestimmung dienende Meßgröße
ist demnach die durch die Partialdruckänderung hervorge
rufene Änderung der elektrischen Leitfähigkeit.
Es sind ferner Gasmeßfühler bekannt, deren wesentlicher
Bestandteil ein Pellistor ist, bei dem ein Metallfaden
von einem Metalloxyd umgeben ist, das mit einem Katalysa
tormaterial beschichtet und/oder imprägniert ist. Diese
Meßfühler werden hauptsächlich zur Luftüberwachung ein
gesetzt und sind gegenüber der Einwirkung von Wärmeschock
und Kondensatbildung empfindlich, so daß ihre Verwendung
auf ein verhältnismäßig schmales Anwendungsgebiet be
schränkt ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Meß
sonde zu schaffen, die es erlaubt, flüchtige Bestand
teile eines flüssigen Mediums mit großer Genauigkeit und
auf einfache Weise, ohne großen Zeit- und Arbeitsaufwand,
quantitativ zu erfassen und gegebenenfalls die erhaltenen
Meßwerte zur Prozeßsteuerung zu verwenden; dabei sollte
insbesondere auf die Verwendung eines Trägergases ver
zichtet werden können und die Notwendigkeit, häufige
Nacheichungen durchzuführen, entfallen.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer Meßsonde nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 erfindungsgemäß durch die
in dessen kennzeichnendem Teil angegebenen Merkmale ge
löst.
Ein besonderer Vorteil der Meßsonde ist darin zu sehen,
daß es sich bei dem als Detektor dienenden Pellistor um
ein robustes, von chemischen oder thermischen Einflüssen
weitgehend unabhängiges Widerstandselement handelt, das
so beschaffen ist, daß die auftretende Temperaturänderung
in eine Widerstandsänderung umgesetzt wird, wobei eine
lineare Abhängigkeit
zwischen Temperaturänderung und Widerstandsänderung besteht.
Da die Temperaturänderung ihrerseits direkt von der bei der
Reaktion auftretenden Wärmetönung abhängt, erlaubt die Meß
sonde eine direkte Bestimmung der Konzentration der flüchti
gen Bestandteile aufgrund der gemessenen Widerstandswerte.
Die Beschaffenheit des Pellistors ermöglicht außerdem, daß
für jeden im Einzelfall zu bestimmenden flüchtigen Bestand
teil ein spezifischer Detektor zur Verfügung gestellt wird.
Dabei wird durch das Einbetten des durch eine angelegte Span
nung auf eine bestimmte Temperatur beheizbaren Platindrahtes
in einer Matrix erreicht, daß Störungen, die bei bekannten
Anordnungen auf die Vergiftung von Platin zurückzuführen
sind, vermieden werden. Die Oberflächenbeschichtung mit einem
spezifischen Katalysatormaterial, z. B. Edelmetall, gewähr
leistet die vollständige chemische Umwandlung des im Einzel
fall zu bestimmenden flüchtigen Bestandteils.
Die Widerstandswerte können entweder von einem Meßinstrument
abgelesen oder von diesem aufgezeichnet werden. Sie können
aber auch im Falle eines mikrobiologischen Prozesses einem
Mikroprozessor zur Steuerung der Reaktion im Fermenter zuge
leitet werden.
Durch die Anordnung des Pellistors innerhalb eines Meß
raumes, der von einer Membran, die einen Durchtritt der im
Meßmedium vorhandenen flüchtigen Bestandteile erlaubt, abge
schlossen ist und in den im Innenkörper vorhandene Diffusions
kanäle münden, wird erreicht, daß die flüchtigen Bestand
teile quantitativ auf die Oberfläche des Pellistors gelangen.
Die Diffusionskanäle, deren Abmessungen in der Regel so be
schaffen sind, daß eine ausreichende Zuführung eines für die
Reaktion, insbesondere Oxydation, eines zu bestimmenden
flüchtigen Bestandteils an der Oberfläche des Pellistors er
forderlichen, insbesondere sauerstoffhaltigen, Gases sicherge
stellt ist, erstrecken sich durch die gesamte Länge des
Innenkörpers und stehen durch Öffnungen, die sich in dem
der Membran entgegengesetzten Teil des rohrförmigen Gehäuses
befinden, mit der Umgebung in Verbindung. Durch die Heizein
richtungen, die zur Beheizung der Membran und/oder des Innen
körpers der Meßsonde vorgesehen sind, kann das Auftreten von
Kondensaten, wodurch eine Beeinträchtigung der Meßgenauig
keit verursacht wird, vollständig unterbunden werden.
Die Meßsonde ist insbesondere für die Bestimmung von Alko
holen, wie sie als flüchtige Bestandteile von Kulturmedien in
Fermentationsprozessen auftreten und die ein wichtiges Indiz
für den Verlauf des Fermentationsprozesses darstellen, beson
ders geeignet. Durch den Oxydationskatalysator, der die Ober
flächenbeschichtung des Pellistors bildet, kann eine quanti
tative Oxydation flüchtiger Alkohole erreicht werden. Diese
werden dabei zu CO2 und Wasser oxydiert. Die dabei auftreten
de Oxdationswärme führt zu einer Änderung der Temperatur
des Pellistors und damit zu einer meßbaren Änderung des
Widerstandes. Dabei besteht eine lineare Abhängigkeit zwi
schen der Alkoholkonzentration und des durch die Widerstands
änderung bedingten Spannungsabfalls. In analoger Weise kann
beispielsweise auch der Alkoholgehalt von anderen Flüssigkei
ten, z. B. Getränken, bestimmt werden. Der Einsatz von Meßson
den mit einem Pellistor, der eine Oberflächenbeschichtung mit
einem Oxydationskatalysator aufweist, ist jedoch nicht auf
die Bestimmung von Alkoholen beschränkt, sondern ist in ana
loger Weise auch für die Bestimmung anderer oxydierbarer Sub
stanzen möglich.
Besondere Ausgestaltungen der Meßsonde sind in den Ansprü
chen 2 bis 7 beschrieben.
Die Ausbildung nach Anspruch 2 ermöglicht einen besonders
vorteilhaften Gasaustausch zwischen dem Meßraum und der Um
gebung. Durch aus der Umgebung eindiffundierendes, vorzugs
weise sauerstoffhaltiges, Gas, in der Regel Luft, wird dabei
eine ausreichende Sauerstoffversorgung im Meßraum und insbe
sondere an der Oberfläche des Pellistors erreicht, so daß
eine quantitative Umsetzung gewährleistet ist.
Zur Vermeidung einer Kondensatbildung im Meßraum empfiehlt
sich die Ausbildung nach Anspruch 3, da durch Beheizung der
Membran mittels eines beheizbaren Membranträgers die Tempe
ratur der Membran und innerhalb des Meßraumes auf einen Wert
oberhalb der Kondensationstemperatur eingestellt werden kann.
Durch die Beheizung der Membran wird außerdem die Ansprech
zeit der Meßsonde in erheblichem Maße verkürzt.
Die Ausbildung gemäß Anspruch 4, ermöglicht es, das eindiffun
dierende, vorzugsweise sauerstoffhaltige, Gas auf eine Tempe
ratur vorzuwärmen, bei der eine Kondensatbildung im Meßraum
und innerhalb der Diffusionskanäle verhindert wird. Außerdem
kann durch die im Innenkörper angeordnete Heizvorrichtung
eine Temperaturerhöhung innerhalb des Meßraumes erreicht
werden, was ebenfalls zu einer Verhinderung der Kondensatbil
dung beiträgt. Die Heizvorrichtung kann beispielsweise ein
Heizstab sein, der in den Innenkörper eingeführt ist und sich
mindestens teilweise durch diesen erstreckt.
Für die Ausbildung gemäß Anspruch 5 eignen sich als Materi
alien für den Innenkörper insbesondere Metalle und Metalle
gierungen mit hohem Wärmeleitvermögen. Derartige Materialien
erbringen den Vorteil, daß die durch die im Innenkörper ange
ordnete Heizvorrichtung zugeführte Wärme verzögerungsfrei
innerhalb des gesamten Innenkörpers verteilt wird, wodurch
eine gleichmäßige Erwärmung der Diffusionskanäle für das
Gas und insbesondere dessen gleichmäßige Erwärmung gewähr
leistet ist.
Eine genaue Überwachung und/oder Steuerung der Temperatur
des Innenkörpers und/oder des Membranträgers kann durch die
Ausgestaltung nach Anspruch 6 erreicht werden. Die von den
Temperaturfühlern gelieferten Meßwerte können dabei gegebe
nenfalls über eine zentrale Steuereinheit, z. B. einen Mikro
prozessor, zur Steuerung der Heizkreise für die Heizvorrich
tung für den Innenkörper und/oder des Membranträgers verwen
det werden.
Die Ausbildung nach Anspruch 7 ermöglicht eine spezifische
Anpassung an die im Einzelfall zu bestimmenden flüchtigen
Bestandteile. Wird beispielsweise die Meßsonde zur Bestimmung
von Alkoholen verwendet, so kann für Methanol der gleiche
Pellistor wie für Äthanol verwendet werden, wobei lediglich
die Temperatur des Pellistors entsprechend eingestellt werden
muß. Die im Einzelfall einzustellenden Temperaturen können
rechnerisch oder durch Vorversuche ohne Schwierigkeiten er
mittelt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben; dabei zeigt
Fig. 1 einen Abschnitt einer Meßsonde in schematischer
Darstellung im Längsschnitt;
Fig. 2 die Meßsonde im Querschnitt II/II der Fig. 1;
und
Fig. 3 einen Pellistor im Schnitt.
Der in Fig. 1 dargestellte Abschnitt einer Meßsonde 2, wie
sie vorteilhafterweise für die Überwachung mikrobiologischer
Prozesse in einem Fermenter eingesetzt wird, zeigt ein rohr
förmiges Gehäuse 4, mit einem Flansch 6, mittels dessen die
Meßsonde in einem, in der Wandung eines Fermenters vorgese
henen Stutzen befestigt werden kann. In das rohrförmige Ge
häuse 4 ist ein Innenkörper 8 mit Diffusionskanälen 10 und
12 eingepaßt, der koaxial zum rohrförmigen Gehäuse 4 ange
ordnet ist und sich in dessen Längsrichtung erstreckt. In dem
in eine Meßlösung einzutauchenden Abschnitt der Meßsonde 2
ragt das rohrförmige Gehäuse 4 über den Innenkörper 8 hinaus
und ist mit einer für die zu bestimmenden flüchtigen Bestand
teile, z. B. Äthanol, durchlässigen Membran 14, z. B. eine
Teflonmembran, abgeschlossen. Die Membran 14 ist mittels ei
nes, vorzugsweise beheizbaren, Membranträgers 16 am Innen
körper 8 befestigt und so angeordnet, daß die Öffnung des
rohrförmigen Gehäuses 4 dicht abgeschlossen ist. Die Membran
14, der Membranträger 16 und die der Membran zugewandte Ober
fläche des Innenkörpers 8 umschließen den eigentlichen Meß
raum 18, in dem ein Pellistor 20 angeordnet ist. Der Pelli
stor 20 kann entweder direkt in einer Vertiefung des Innen
körpers 8 oder mittels eines Sockels an diesem befestigt
sein. In den Meßraum 18 münden die Diffusionskanäle 10 und
12 ein. Sie erstrecken sich von der Einmündung in den Meß
raum 18 über die gesamte Länge des Innenkörpers 8 und stehen
über Öffnungen im Gehäuse 4 in dem in der Figur nicht darge
stellten Kopfteil der Meßsonde 2 mit der umgebenden Atmos
phäre in Verbindung. Anzahl und Abmessungen der Diffusions
kanäle 10, 12 sind dabei so gewählt, daß ein ungehinderter
Gasaustausch zwischen dem Meßraum 18 und der umgebenden At
mosphäre erfolgen kann und somit eine ausreichende Versor
gung des Pellistors 20 mit dem für die Reaktion benötigten
Gas, insbesondere eine ausreichende Sauerstoffversorgung,
sichergestellt ist.
Innerhalb des Innenkörpers 8 ist ein Heizstab 22 angeordnet,
der sich mindestens durch einen Teil des Innenkörpers er
streckt und dazu dient, den Innenkörper auf eine Temperatur
zu erwärmen, daß mindestens das durch die Diffusionskanäle 10
und 12 strömende sauerstoffhaltige Gas auf dem Weg zum Meß
raum 18 so weit erwärmt wird, daß seine Temperatur höher als
diejenigen der Membran 14 und der Meßlösung, in welche die
Meßsonde beim Betrieb eintaucht, ist. Um eine gleichmäßige
Temperaturverteilung innerhalb des Innenkörpers 8 zu gewähr
leisten, besteht dieser zweckmäßigerweise aus einem Material
mit guter Wärmeleitung. Zur Überwachung und Steuerung der
Temperatur des Innenkörpers 8 ist ein Temperaturfühler 24
vorgesehen. Zur Überwachung und Steuerung der Temperatur der
Membran 14 ist der beheizbare Membranträger 16 mit einem Tem
peraturfühler 26 ausgestattet. Die von den Temperaturfühlern
24 und 26 gelieferten Meßwerte können einer zentralen Steu
ereinheit, z. B. einem Mikroprozessor, zugeführt und zur Steue
rung der Temperatur des Heizstabes 22 und des beheizbaren
Membranträgers 16 verwendet werden. Der Innenkörper 8 weist
außerdem in der Regel Durchführungen für den Pellistor mit
einer Spannungsquelle verbindende Heizleitungen sowie für
vom Pellistor zu einem Meßgerät oder einer Steuereinheit
führende Meßleitungen auf. Anschlußelemente für diese Lei
tungen sind im allgemeinen in dem dem Meßraum 18 entgegen
gesetzten Abschnitt, d. h. dem Kopfteil, der Meßsonde 2, der
in der Figur nicht dargestellt ist, untergebracht.
Der in Fig. 2 dargestellte Querschnitt einer Meßsonde zeigt
eine Ausbildung bei der innerhalb des im Gehäuse 4 unterge
brachten Innenkörper 8 eine Vielzahl von Diffusionskanälen
10, 10′, 10′′, 12, 12′, 12′′ angeordnet sind. Die Anbringung
einer Vielzahl von Diffusionskanälen erlaubt einen besonders
hohen Durchsatz an, insbesondere sauerstoffhaltigem, Gas und
damit eine vollständige Reaktion der durch die Membran 14 in
den Meßraum 18 eintretenden gasförmigen Bestandteile an der
Oberfläche des Pellistors 20. Die Wahl von Anzahl und Abmes
sungen, insbesondere innerem Durchmesser, der Diffusionskanä
le richtet sich nach dem Sauerstoffbedarf der sich am Pelli
stor abspielenden Reaktion und kann durch Vorversuche oder
rechnerisch ermittelt werden. Der zentrisch angeordnete Heiz
stab 22 ermöglicht eine Erwärmung des Innenkörpers 8 und da
mit des durch die Diffusionskanäle diffundierenden Gases.
Fig. 3 zeigt einen Pellistor 20, wie er bevorzugt zur Bestim
mung der Äthanolkonzentration in einem in einem Fermenter
befindlichen Kulturmedium verwendet wird, im Schnitt. Der
Pellistor 20, der auf einem Sockel 28 angeordnet ist, weist
eine Platindrahtspule 30 auf, die über Heizleitungen 32 mit
einer Spannungsquelle 34 verbindbar ist und auf eine vorge
gebene Temperatur erhitzt werden kann. Die Platindrahtspule
30 ist in eine Matrix 36, z. B. aus Aluminiumoxyd, eingebettet.
Außerdem weist der Pellistor eine Oberflächenbeschichtung 38
aus einem Oxydationskatalysator auf. Der Pellistor 20 ist
außerdem mit Meßleitungen 40 ausgestattet, über die er mit
einem Meßgerät 42, von dem der durch die Widerstandsänderung
bedingte Spannungsabfall ablesbar ist, verbunden.
Bei der Durchführung einer Messung zur Bestimmung des Alkohol
gehaltes in einem Kulturmedium wird die Meßsonde 2 beispiels
weise in einen Fermenter, in dem sich das Kulturmedium be
findet, eingetaucht und mittels des am Gehäuse 4 angeordneten
Flansches 6 in einem in der Wandung des Fermenters befind
lichen Stutzen befestigt. Um die Bildung von Kondensaten im
Meßraum 18 durch unterschiedliche Temperatur des Gases,
z. B. Luft, und des aus dem Kulturmedium stammenden Äthanols
zu verhindern, wird der Innenkörper 8 mittels des Heizstabes
22 auf ca. 130°C geheizt. Der vom Gas aufgenommene und mit
geführte dampfförmige Alkohol wird auf der auf eine vorgege
bene Temperatur von beispielsweise 250°C aufgeheizten Ober
fläche des Pellistors 20 zu Kohlendioxyd und Wasser oxydiert.
Durch geeignete Wahl der Temperatur des Pellistors und Anzahl
und Größe der Diffusionskanäle wird eine quantitative Oxy
dation des Äthanols bewirkt. Durch die freiwerdende Oxyda
tionswärme wird die Temperatur des Pellistors 20 erhöht, wo
durch es zu einer Widerstandsänderung innrhalb des Pelli
stors kommt. Die aus der Änderung des Widerstandes resultie
renden elektrischen Meßsignale gelangen zu einem Spannungs
messer und können dort abgelesen oder registriert werden. Es
besteht jedoch auch die Möglichkeit, die erhaltenen elektri
schen Meßsignale direkt einer zentralen Steuereinheit, z. B.
einem Mikroprozessor, zuzuleiten, mit dessen Hilfe eine Steue
rung des Fermentationsvorganges bewirkt werden kann.
- Bezugszeichenliste
2 Meßsonde
4 Gehäuse
6 Flansch
8 Innenkörper
10 Diffusionskanal
12 Diffusionskanal
14 Membran
16 Membranträger
18 Meßraum
20 Pellistor
22 Heizstab
24 Temperaturfühler
26 Temperaturfühler
28 Sockel
30 Platindrahtspule
32 Heizleitung
34 Spannungsquelle
36 Matrix
38 Oberflächenbeschichtung
40 Meßleitungen
42 Meßgerät
Claims (7)
1. Meßsonde zur Bestimmung flüchtiger, unter Wärmetönung
chemisch umwandelbarer, Bestandteile eines flüssigen
Mediums mit einem einseitig mit einer für mindestens
einen der flüchtigen Bestandteile durchlässigen Mem
bran verschlossenen rohrförmigen Gehäuse, das in seinem
Inneren einen koaxial angeordneten Innenkörper und
als auf Temperaturänderungen ansprechenden Detektor
einen Pellistor aufweist, der aus einem mit einer
Spannungsquelle verbindbaren Platindraht und einer
Matrix, in die der Platindraht eingebettet ist und die
eine Oberflächenbeschichtung mit einem Oxydations
katalysator aufweist, gebildet und so beschaffen ist,
daß er in Abhängigkeit von den Temperaturänderungen
elektrische Meßsignale aussendet, dadurch gekennzeich
net, daß der Pellistor (20) auf dem Innenkörper (8)
befestigt und innerhalb eines von der Membran (14) ab
geschlossenen Meßraumes (18) angeordnet ist, daß der
Innenkörper (8) Diffusionskanäle (10, 12) aufweist,
die sich in Achsrichtung erstrecken und in den Meßraum
(18) einmünden, und daß Heizeinrichtungen zur Beheizung
der Membran (14) und/oder des Innenkörpers (8) vorge
sehen sind.
2. Meßsonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Inneren des Innenkörpers (8) eine Vielzahl von
Diffusionskanälen (10, 10′, 10′′, 12, 12′, 12′′) ange
ordnet ist, die einen Gasaustausch zwischen dem Meß
raum (18) und der Umgebung des rohrförmigen Gehäuses
(4) ermöglichen.
3. Meßsonde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Membran (14) mittels eines beheizbaren
Membranträgers (16) beheizbar ist.
4. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß innerhalb des Innenkörpers (8) ein
Heizstab (22) angeordnet ist, der so ausgebildet ist,
daß er eine gleichmäßige Erwärmung der Diffusionskanäle
(10, 12) auf eine Temperatur, bei der eine Kondensat
bildung verhindert wird, erlaubt.
5. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Innenkörper (8) aus einem Ma
terial besteht, dessen Wärmeleitvermögen einen ver
zögerungsfreien Temperaturausgleich innerhalb des ge
samten Innenkörpers gewährleistet.
6. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß Temperaturfühler (24, 26) zur Messung
und/oder Steuerung der Temperatur des Innenkörpers (8)
und/oder des Membranträgers (16) vorgesehen sind.
7. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Einrichtung (34, 42) vorgesehen
ist, mit der die Temperatur des Pellistors (20) steuer
bar ist.
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1987
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