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Titel der Erfindung
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Vorrichtung zum Aussondern von Bogen Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aussondern von Bogen aus einem schuppenförmig
überlappten Strom gefalzter oder ungefalzter Produkte oder Bogen, im folgenden als
Bogen bezeichnet, insbesondere in der Auslage von Falzapparaten.
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Die Vorrichtung ist besonders vorteilhaft an mit hoher Geschwindigkeit
laufenden Rollenrotationsdruckmaschinen anwendbar.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Hach DE 2651533
ist bekannt, einen Richtungswechsel der Bogen mit einem drehbaren Leitblech zu erzeugen.
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Beim Gegenstand der DE 2508700 wird der abzulenkende Bogen mit Blasluft
beaufschlagt und anschließend über eine Weichenzunge in eine andere Richtung umgelenkt.
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Gemäß DE 2848010 werden die schuppenförmig geförderten Exemplare fächerförmig
abgelenkt, so daß beim Makulaturaussondern eine Trennwalze in die Auffächerung eingeschwenkt
wird, die den Exemplarstrom umlenkt, wodurch die Makulaturexemplare einer separaten
Bahnführung übergeben werden.
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Alle hier genannten Lösungen haben den Nachteil, daß der Schaltvorgang
zum Makulaturaussondern nicht beliebig zur Bogenlage erfolgen kann. Bei Ungenauigkeiten
des Schaltvorganges ist mit Störungen der Art zu rechnen, daß die Bogenvorderkante
des abzulenkenden Bogens die zur Förderrichtung quer stehenden ruhenden Ablenkelemente
an der Vorderkante berührt und damit festgehalten werden.
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In der Patentschrift DE-OS 3335140 ist eine Vorrichtung zum Abzweigen
von im Schuppenstrom angelieferten Produkten dargestellt, die mit Hilfe zweier zusammenwirkender
Rollen, die zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung beweglich sind und
einer den Rollen vorgelagerten Klappe, die zwischen
einer unteren in der ersten Vorrichtungsstellung in den Schuppenstrom eintauchenden
und die Produkte zwischen die Rollen lenkenden und einer oberen über dem Schuppenstrom
liegenden Stellung verschwenkbar ist, Produkte aus dem ersten Förderstrom entnimmt
und sie als Querförderer einer zweiten Förderstrecke, die parallel zur ersten liegt,
zuführt. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß durch den zeitweise undefinierten
Antrieb der Falzbogen in ihre neue Förderrichtung durch die vorhandene Relativbewegung
der Rollen zum Falzbogen und der Relativbewegung des Förderbandes zum Falzbogen
das Auftreten von Falten, zum Beispiel bei Verarbeitung von dünnen Papieren, nicht
immer vermieden werden kann. Die Bewegungsrichtung, die wie in der letztgenannten
Erfindungsbeschreibung angegeben, durch den Schwerpunkt geleitet werden soll, als
Diagonale, kann praktisch nur als Kreisbogen verwirklicht werden, da die zuführende
Förderstrecke ihre Geschwindigkeit beibehält. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
daß das Einschwenken in eine Schuppenlücke bei hohen Fördergeschwindigkeiten zum
Auflaufen von Falzbogen auf die Klappe und somit zum Stau führen kann.
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Ziel der Erfindung Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum
Aussondern von Bogen zu entwickeln, die funktionssicher, arbeitserleichternd und
weitgehend störungsfrei arbeitet und an schnellaufenden Rollenrotationsdruckmaschinen
ohne die Nachteile des Standes der Technik eingesetzt werden kann.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zum Aussondern von Bogen zu schaffen, die aus einem schuppenförmig
überlappten Strom von Bogen, relativ schnell laufender, hintereinander angeordneter
Förderstrecken Bogen aussondert, ohne daß zwischen dem Bogen und dem Förderelement
zur Aussonderung eine Relativbewegung entsteht, und das
Auflaufen
der Bogen, auf den Schuppenstrom trennende Wirkelemente, verhindert wird. Weiterhin
soll das durch die Wirkung mehrerer Beschleunigungskomponenten auf den Bogen hervorgerufene
Entstehen von Falten im Bogen ausgeschlossen werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß nach der zuführenden
ersten Förderstrecke ein Führungsblech mit einem Förderteller angeordnet ist, dem
sternförmig auf Achsen drehbar gelagerte Förderelemente zugeordnet sind, die von
einer sich in Drehrichtung des Fördertellers verschiebbaren und zur Fördertellerachse
parallelen, vertikal verstellbaren Kurvenscheibenbahn gesteuert werden. Die Förderelemente
werden mittels Drehfedern gegen die Kurvenscheibenbahn gedrückt, die vorzugsweise
mit am Gestell befestigten Pneumatikzylindern von einer ersten oberen Stellung in
eine zweite untere, die Arbeitsstellung, bewegbar ist. Über dem Förderteller ist
eine kreissektorförmige Abweiserscheibe, drehbar gelagert, angeordnet. Sie ist von
einer ersten in eine zweite Anschlagstellung verdrehbar.
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Im Anschluß an die erste Förderstrecke folgt ein in verlängerter Achsrichtung
angeordnetes Führungsblech als Verbindung zur zweiten Förderstrecke, über dem abschwenkbar
ein angetriebenes Transportband angeordnet ist, das von einer oberen Stellung in
eine untere schwenkbar ist. An der Hinterkante des Führungsbleches ist eine Signaleinrichtung,
beispielsweise eine Lichtschranke, angeordnet.
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Die Winkelgeschwindigkeit des Fördertellers entspricht im Schwerpunkt
des zu transportierenden Bogens der Fördergeschwindigkeit der ersten Förderstrecke.
Die Förderelemente bewegen sich synchron zum Förderteller.
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Wesentlich ist, daß der auszusondernde Bogen an der Vorderkante erfaßt
wird, indem ihn ein Förderelement auf den Förderteller drückt und ohne Relativbewegung
zwischen Bogen und Förderelement aus dem Schuppenstrom heraustransportiert wird.
Jeder Bogen wird dabei einzeln fixiert und geführt.
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Die Winkelgeschwindigkeit des Fördertellers ändert sich linear zur
Fördergeschwindigkeit des auf der ersten Förderstrecke geförderten Schuppenstromes.
Pro Takt steht ein Förderelement über einem Bogen der Schuppe.
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Der Vorteil dieser Vorrichtung besteht insbesondere darin, daß die
auszusondernden Bogen eine exakte Führung während ihrer Richtungsänderung erhalten
und somit nicht deformiert werden können. Ein Auflaufen auf Wirkelemente zur Richtungsänderung
kann vollkommen ausgeschlossen werden. Aufstauen von nachgeförderten Bogen kann
nicht mehr auftreten.
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Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: eine schematische
Draufsicht auf die Vorrichtung zur Aussonderung von Bogen wobei um deren Aufbau
besser sichtbar zu machen nur ein Förderelement dargestellt ist, Fig. 2: eine Draufsicht
auf die Vorrichtung bei normaler Förderung der Bogen geradeaus, Fig. 3: eine Draufsicht
wie Fig. 2, jedoch bei unterbrochenem Förderstrom und erzeugter Lücke zwischen den
Bogen, Fig. 4: eine Darstellung wie Fig. 2, aber bei Aussonderung von Bogen aus
dem ersten Förderstrom, Fig. 5: eine Schnittdarstellung der Aussonderungsvorrichtung
gemäß der Linie V-V in Fig. 2 und Fig. 6: eine Darstellung der Einzelheit gemäß
Linie VI-VI in Fig. 4.
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Die Förderbänder 1 mit den Bandrollen 2 bilden die zuführende erste
Förderstrecke 3. Ein Führungsblech 4 greift mit Abweisern 5 zwischen die Bandrollen
2 und schließt über einem Förderteller 6 ab. Der Förderteller 6 ist mit einer Welle
7 im Gestell 8 durch Lager 9 drehbar gelagert. Der Antrieb der Welle 7 wird nicht
näher dargestellt, da er nicht zum Erfin-
dungsumfang gehört. Dem
Förderteller 6 zugeordnet sind sternförmig angeordnete Förderelemente 10, drehbar
auf Achsen 11 gelagert, die über Drehfedern 12 mit den Führungsrollen 13 gegen Kurvenscheibenbahnen
14 gedrückt werden.
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Die Achse 11 wird über einen Abstandshalter 11' gehalten, der von
einer Achse 11 " getragen ist. Sowohl die Achse 11 als auch die Achse 11" sind andererseits
in der Nabe des Fordertellers 6 befestigt. Die Kurvenscheiben 14 werden durch Pneumatikzylinder
15, die am Gestell 8 befestigt sind, von Stellung C in Stellung D bewegt (Fig.
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und 6). ber dem Förderteller 6 ist eine Abweiserscheibe 16 angeordnet,
die über Hebel 17 durch einen Pneumatikzylinder 18 drehbar ist und einen sektorförmigen
Ausschnitt eines Führungsbleches 19 in der Endlage A verschließt und in der Endlage
B öffnet. Außerhalb des Fördertellerbereiches ist über den Führungsblechen 4 und
19 ein schwenkbares Transportband 20, bestehend insbesondere aus Förderbändern 21,
Bandrollen 22, Umlenkrollen 30, Rahmen 31 (Fig. 5) und den Wellen 23, angeordnet,
das im Drehpunkt 24 über die Welle 25 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben
wird und von Endlage E in Endlage F schwenkbar ist (Fig. 5). Auf dem Führungsblech
19 ist eine Signaleinrichtung 27 angeordnet. Auf den Schaltbefehl Bogenaussonderung
wird das schwenkbare Transportband 20 auf die Führungsbleche 4 und 19 aufgelegt
und fördert die dort befindlichen Bogen 26 mit größerer Fördergeschwindigkeit als
die auf der Förderstrecke 3 ankommenden Bogen 28, so daß eine Lücke im Förderstrom
entsteht. Ist die Lücke so groß, daß die Signaleinrichtung 27 freigegeben wird,
erfolgt ein Schaltbefehl an das Transportband 20 und die Pneumatikzylinder 15 und
18. Das Transportband schwenkt in Ausgangslage F, die Abweiserscheibe 16 in Endlage
B (Fig. 1, 3 und 4) und die Kurvenscheibenbahnen 14 senken sich ab in Stellung D
(Fig. 5 und 6). Dadurch setzen die Förderelemente 10 nacheinander, im Schuppenabstand,
auf die Bogen 28 au£, drücken sie auf den Förderteller 6 und fördern sie aus der
Förderstrecke 3 heraus. Soll der Aus-
sonderungsvorgang beendet
werden, heben sich auf einen Schaltbefehl die Kurvenscheibenbahnen 14 in Ausgangsstellung
C. Die Förderelemente 10 werden nicht mehr angesteuert und bleiben über dem Förderteller
6 in entsprechendem Abstand stehen, um die Bogen nicht zu berühren. Gleichzeitig
senkt sich das Transportband 20 auf die Führungsbleche 4 und 19 ab und beginnt den
Förderstrom von Förderstrecke 3 auf Förderstrecke 32 zu fördern. Die sich auf dem
Förderteller 6 befindlichen letzten Bogen 33 werden noch herausgefördert. Ist der
Förderteller 6 frei von Produkten, schwenkt die Abweiserscheibe 16 über den Förderteller
in Endlage A, so daß im Transportbereich der Förderstrecke 3 zur Förderstrecke 32
der Förderteller 6 abgedeckt ist.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Förderband 2 Bandrolle
3 zu führende erste Förderstrecke 4 Führungsblech 5 Abweiser 6 Förderteller 7 Welle
8 Gestell 9 Lager 10 Förderelement 11 Achse Abstandshalter 11" Achse 12 Drehfeder
13 Führungsrolle 14 Kurvenscheibenbahn 15 Pneumatikzylinder 1 6 Abweiserscheibe
17 Hebel 18 Pneumatikzylinder 19 Führungsblech mit sektorförmigem Ausschnitt 20
schwenkbares Transportband 21 Förderband 22 Bandrolle 23 Welle 24 Drehpunkt 25 Welle
26 Bogen auf Führungsblechen 4 und 19 27 Signaleinrichtung 28 Bogen auf Förderstrecke
3 ankommend 30 Umlenkrolle 31 Rahmen 32 Förderstrecke nach Bogenaussonderungsvorrichtung
33 Bogen auf Förderteller 6
A - B Endlagen der Abweiserscheibe
16 C - D obere und untere Stellung des Pneumatikzylinders 15 E - F Endlagen des
schwenkbaren Förderbandes 20.
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