DE3607430C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines selbsttragenden, Durchbrechungen aufweisenden Trennwandelementes für Stallungen, insbesondere Schweineställe, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 16 04 438 bekannt, und zwar allgemein für selbsttragende Wandelemente.

Bei Stallungen, insbesondere Schweineställen, ist es üblich, den Stallraum durch Trennwände in einzelne Abteile zu unterteilen, beispielsweise in Abteile mit Abmessungen von 2 m×4 m. Die eine Höhe von beispielsweise 1 m aufweisenden Trennwände werden meist unter Verwendung liegender Formhalbschalen aus Beton gegossen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Beton-Trennwände ist, daß sie zumindest auf einer ihrer Seiten eine rauhe Oberfläche aufweisen und deshalb schwer zu reinigen sind. Dabei kommt hinzu, daß gerade Schweinefäkalien äußerst aggressiv sind, der Beton somit schnell korrodiert, was zu einer vergleichsweisen kurzen Lebensdauer derartiger Beton-Trennwände führt. Nun sind zwar eingangs erwähnten Verfahren nach der DE-OS 16 04 438 Wandelemente herstellbar, die aus vergleichsweise korrosionsfestem Material, nämlich sogenanntem Acrylbeton, bestehen und darüber hinaus beidseits glatte Oberflächen aufweisen. Trennwandelemente für Stallungen, insbesondere Schweineställe, müssen aber Durchbrechungen (Sichtfenster) aufweisen, deren Herstellung mit dem bekannten Verfahren Schwierigkeiten bereitet. So ist das nachträgliche Herausbrechen von Durchbrechungen aus den fertiggestellten Wandelementen nicht nur mühsam, sondern erbringt auch keine glatten Durchbrechungsränder, weil an diesen Rändern dann die Vorschichtharz-Schicht fehlt. Gibt man dagegen bereits der Gießform eine entsprechende Gestaltung, läßt also die an den späteren Durchbrechungen entsprechende Bereiche der formgebenden Innenfläche der beiden Formhälften unter Druck einander anliegen, so daß hier keinerlei Material eindringen kann, so würde dies äußerst exakte und verwindungsfreie Formhälften erfordern, was bei der für den vorliegenden Zweck erforderlichen Größe der Formhälften nur mit beträchtlichem Kostenaufwand möglich wäre. Außerdem müßte beim Aufbringen des Vorschichtharzes sehr exakt gearbeitet werden, weil einerseits kein Vorschichtharz auf die für späteren Durchbrechungen bestimmten Bereiche kommen darf und andererseits das Vorschichtharz exakt bis zur Grenzlinie dieser Bereiche reichen muß.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das bekannte Verfahren derart auszugestalten, das es mit dessen Hilfe möglich ist, Trennwand-Elemente mit Durchbrechungen für Stallungen herzustellen, die leicht zu reinigen und selbst gegenüber Schweinefäkalien äußerst widerstandsfähig sind, trotzdem aber kostengünstig hergestellt werden können. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1.

Dabei ist noch darauf hinzuweisen, daß es aus der CH-PS 4 81 748 bereits vorbekannt war, mineralische Zuschlagstoffe für ein Gießmaterial zu verwenden, und die metallische Gießform zu rütteln.

Mit der Erfindung werden also Acrylbeton-Elemente mit Durchbrechungen geschaffen, die allseitig, auch an den Durchbrechungsrändern, eine glatte Oberfläche ohne scharfe Kanten haben und deshalb sehr leicht zu reinigen sind. Außerdem ist dieses Material gegenüber Schweinefäkalien äußerst widerstandsfähig, vergleichbar hochwertigem Stahl, ohne jedoch dessen Preis zu haben. Weiterhin sind diese Elemente vergleichsweise leicht und trotz ihrer geringen Wandstärke sehr stabil. Mit dem Erfindungsverfahren wird das mit derartigen Materialien keineswegs problemlose Gießen sehr großflächiger, beispielsweise 4 m×1 m, und dabei sehr dünner, beispielsweise 1 cm Elemente ermöglicht, ohne daß es dabei zu hohen Ausschüssen kommt, etwa infolge unzureichender oder ungleichmäßiger Füllung des entsprechenden Formhohlraums.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Auf der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Gießform im Vertikalschnitt,

Fig. 2 die Gießform von Fig. 1 in Vorderansicht, wobei die vordere Formhälfte weggelassen ist,

Fig. 3 ein mit der Gießform nach den Fig. 1 und 2 her­ gestelltes Trennwand-Element in perspektivischer Ansicht,

Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch das Element von Fig. 3,

Fig. 5 eine Abwandlungsform eines Trennwand-Elements in Vorderansicht,

Fig. 6 einen Vertikalschnitt nach der Linie VI-VI von Fig. 5, und

Fig. 7 einen Horizontalschnitt nach der Linie VII-VII von Fig. 5.

Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Gießform besteht aus zwei Gießformhälften 10 a und 10 b, deren jede eine formgebende Innen­ fläche 11 a bzw. 11 b aufweist. Die beiden Formhälften 10 a und 10 b sind an ihrer Unterseite durch eine Gelenkwelle 12 mit­ einander verbunden, die in einem Standfuß 13 gelagert ist. In Fig. 1 ist die Gießform in ihrer geschlossenen Stellung dargestellt, wobei die beiden Formhälften 10 a, 10 b durch nicht gezeichnete Verriegelungselemente zusammengehalten werden. Nach dem Lösen der erwähnten Verriegelungselemente können die beiden Formhälften 10 a, 10 b auseinandergeklappt werden, wobei in Fig. 2 die Formhälfte 10 b abgeklappt und weggebrochen ist, so daß sich eine Draufsicht auf die formgebende Innenfläche 11 a der Formhälfte 10 a ergibt. Wie aus beiden Figuren ersichtlich ist, sind im unteren Bereich der beiden Formhälften 10 a, 10 b an deren formgebenden Flächen Einsätze 14 a, 14 b angebracht, welche den Umriß hochstehender Ellipsen haben.

Im zusammengeklappten Zustand (Fig. 1) bilden die formgebenden Flächen 11 a, 11 b einen Gießhohlraum 15, der oben bei 16 offen ist, wohingegen die Einsätze 14 a, 14 b drucklos aneinander an­ liegen.

Der Gießvorgang läuft folgendermaßen ab. Zunächst werden die beiden Formhälften 10 a, 10 b aufgeklappt, so daß ihre formgebenden Innenflächen 11 a, 11 b einschließlich der Einsätze 14 a, 14 b freiliegen. Daraufhin werden diese formgebenden Flächen ein­ schließlich der Einsätze mit einem Vorschichtharz besprüht, das beispielsweise ein Metacrylharz oder Polyesterharz sein kann. Vor dem Aushärten dieses Vorschichtharzes, wobei dieser Aushärtvorgang beispielsweise 30 Minuten beträgt, wird die Form zusammengeklappt und verriegelt, also in eine Position gemäß Fig. 1 gebracht. Das ausgehärtete, in einer dünnen Schicht die gesamten formgebenden Flächen bedeckende Vor­ schichtharz wirkt dann abdichtend und kantenglättend. Wesent­ lich ist, daß sich auch zwischen den aneinander anliegenden Flächen der Einsätze 14 a, 14 b eine solche dünne Schicht aus erhärtetem Vorschichtharz befindet, weil damit sichergestellt wird, daß beim nachfolgenden Gießvorgang der Gießbeton nicht zwischen die Einsätze 14 a, 14 b gelangen kann.

In einer üblichen, kontinuierlich arbeitenden Gießmaschine werden ein polymerisierbares Reaktionsharz, vorzugsweise Acrylharz, und mineralische Zuschlagstoffe, vorzugsweise Quarzsand, innig miteinander vermischt, und dieses Gieß­ material wird von oben her, also durch die Öffnung 16, in den Formhohlraum 15 eingegossen. Infolge der glatten, durch das erstarrte Vorschichtharz gebildeten Wände fließt das Material einwandfrei nach unten und füllt den gesamten Form­ hohlraum 15 aus, ohne daß jedoch das Material in die Trenn­ fugen zwischen den beiden Formhälften 10 a, 10 b und/oder zwischen die aneinanderliegenden Flächen der Einsätze 14 a, 14 b eindringen kann. Das Material wird nun für eine bestimmte Zeit, beispielsweise 1 Stunde, in der geschlossenen Gießform belassen, bis die Auspolymerisation beendet und das herzu­ stellende Produkt erhärtet ist. Dabei wird der Polymerisations­ vorgang durch eine kontinuierliche Wärmebehandlung beschleunigt und vergleichmäßigt. Anschließend werden dann die beiden Formhälften 10 a, 10 b wieder auseinandergeklappt, so daß das hergestellte Produkt entnommen werden kann. Schließlich werden die dünnen Vorschichtharz-Schichten, die sich bei geschlossener Gießform zwischen den Einsätzen 14 a, 14 b befunden haben, entfernt, beispielsweise mittels einer Stanze.

Die Fig. 3 und 4 zeigen das aus der Gießform 10 a, 10 b ent­ nommene Produkt, nämlich ein Trennwandelement 20. Das Element ist an seinen vier Begrenzungskanten zu Verstärkungsrippen 21 verdickt, ebenso im Bereich seiner horizontalen Mittelinie. Mit 22 sind elliptische Sichtfenster bezeichnet, welche durch das erwähnte Herausstanzen dünner Vorschichtharz-Schichten entstanden sind. In Fig. 4 sind mit 23 Bewehrungsstäbe aus Stahl bezeichnet, welche mittig die horizontalen Verstärkungs­ rippen 21 durchsetzen und mit oder ohne Vorspannung vorab in die Gießform 10 a, 10 b eingesetzt worden sind (Fig. 1). Schließlich sind bei 24 metallische Gewindehülsen angedeutet, die ebenfalls vorab in die Gießform 10 a, 10 b eingesetzt worden sind und dazu dienen, aneinandergrenzende Elemente 20 mit­ einander zu verbinden.

Das Trennwand-Element 20 weist eine allseitig glatte Oberfläche auf und alle seine Kanten sind abgerundet. Das Element 20 ist damit leicht zu reinigen. Das Gewicht des Elements ist ver­ gleichsweise gering und seine Korrosionsbeständigkeit äußerst groß, auch gegen den bekannt aggressiven Schweinekot. Die Abmessungen des Elements 20 richten sich nach den jeweiligen Erfordernissen und die nachfolgenden Maßangaben dienen lediglich als Beispiel zur Erleichterung des Verständnisses.

Länge:400 cm Höhe: 80 cm Wandstärke (außer Verstärkungsrippen):  1 cm Wandstärke (Verstärkungsrippen):  6 cm

Die Elemente 20 können leicht mittels Gewindebolzen oder der­ gleichen, welche in die Gewindehülsen 24 einschraubbar sind, miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ist es möglich, einzelne Stallabteile baukastenartig in der gewünschten Weise aufzustellen. Erforderliche Verbindungen mit dem Boden und/oder mit Seitenwänden können ebenfalls mittels Schraubhülsen und Schraubbolzen hergestellt werden; selbstverständlich ist es auch möglich, Betonverbindungen herzustellen.

In vielen Fällen ist es erwünscht, wenn die Trennwand-Elemente nicht über ihre gesamte untere Horizontalkante auf dem Boden aufstehen. In solchen Fällen ist dann ein Trennwand-Element 30 vorzuziehen, wie es in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellt ist. Das Element 30 unterscheidet sich vom vorher beschriebenen Element 20 lediglich dadurch, daß es Standfüße 31 aufweist, die mittels entsprechend ausgebildeter Gießform einstückig an dem Element angeformt sind. Die Schnitte der Fig. 6 und 7 verdeutlichen nochmals die Form des Elements 30. Dabei kann die Gestalt der Trennwand-Elemente zahlreiche Abwandlungen erfahren, etwa bezüglich der Abmessungen, aber auch beispiels­ weise bezüglich der Form der Sichtfenster. Elemente, die für die Aufstellung zwischen zwei Stallabteilen bestimmt sind, können auch eine höhere Bodenfreiheit haben, um so einen Futter­ trog unterstellen zu können oder können mit Befestigungselementen zum Anbringen von Trögen versehen werden.

Claims (2)

1. Verfahren zum Herstellen eines selbsttragenden, Durchbrechungen aufweisenden Trennwandelements für Stallungen, insbesondere Schweineställe, bei dem die formgebenden Innenflächen einer aus zwei Formhälften bestehenden Gießform mit einem flüssigen Vorschichtharz beschichtet werden und die Gießform hochkant gestellt wird, derart, daß die beiden Formhälften aufrechtstehend in einer vertikalen Ebene aneinander liegen, ein polymerisierbares Reaktionsharz und mineralische Zuschlagstoffe miteinander innig vermischt werden und das Gemisch nach dem Aushärten des Vorschichtharzes von oben her in den Formhohlraum der Gießform eingefüllt wird und nach erfolgter Auspolymerisierung des Gemisches das Trennwandelement der Form entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichten des Vorschichtharzes durch Aufsprühen erfolgt, daß vor dem Aushärten des Vorschichtharzes die metallischen Gießformhälften aufrecht gestellt werden, daß an den Durchbrechungen die beiden Formhälften in drucklose Berührung gebracht werden, daß die Form mit dem eingefüllten Gemisch einer verdichtenden Vibration unterworfen wird und daß das Vorschichtharz an den durch Durchbrechungen entsprechenden Bereichen durch Stanzen vom Trennwandelement entfernt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Formhohlraum vor dem Einfüllen des Gemisches metallische Bewährungsstäbe eingesetzt und einer Vorspannung unterworfen werden.