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Verfahren zum Reinigen von Interferon
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Interferon.
Sie betrifft insbesondere ein Verfahren zum Reinigen von Intei>feron unter Verwendung
eines speziellen Adsorptionsmittels.
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Interferone sind antivirale Substanzen, die von Nagano el al (Compt.
Rend. Soc. Biol., Bd. 148, S. 1700, 1954) und Isaacs et al Cproc. Roy. Soc. Ser.
B., Bd. 147, S. 258, 1957) entdeckt wurden und über die in neuerer Zeit berichtet
wurde, wonach sie in einem weiten Bereich biologische Aktivitäten aufweisen, einschliesslich
einer Antitumorwirkung (Gressor, I. et al, B.B.A, Bd. 516, S. 231, 1978). Ihre mögliche
Anwendung als Arzneimittel hat deshalb an Bedeutung gewonnen.
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Interferone werden im aLlgemeinen aus ZeLLkuLturen oder durch rekombinante
DNA-Technologie gewonnen und der Gehalt an in dem Kulturmedium hergestellten Interferon
ist
im allgemeinen sehr niedrig. Um ein Interferon zu erhalten, welches als Medikament
geeignet ist, ist es erforderlich, eine Reinigungsmethode zur Verfügung zu stellen,
die es ermöglicht, ein hochgereinigtes Interferon aus einer rohen Interferonlösung
zu gewinnen.
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Verschiedene Verfahren zum Reinigen von Humaninterferon sind bekannt.
Beispielsweise wurde als Reinigungsverfahren für Interferon-aL eine Zinkchelat-Säulenchromatografie
(Rubinstein, M. et al, Proc. Natl. Acad. Sci., USA, Bd. 76, S. 640, 1979) und ein
blaue Sepharose-Säulenchromatografie (Zoon, K.C. et al, Proc. Natl.
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Acad. Sci., USA, Bd. 76, S. 5601, 1979) beschrieben.
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Für Interferon-ß wurden Aussalzverfahren mittels Ammoniumsulfat, eine
Gelchromatografie und eine CM-Sephadex-Säulenchromatografie (Knight, E. Jr., Proc.
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Natl. Acad. Sci., USA, Bd. 73, S. 520, 1976), eine SP-Spehadex-Säulenchromatografie
und eine Zinkchelat-Säulenchromatografie (Hosoi, Kazuo et al, JA-OS Nr.
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64799-1980) beschrieben. Zum Reinigen von Interferon- t wurde eine
Chromatografie über porösem Glas, eine Cocanavalin A-Agarose-Säulenchromatografie
und eine Methode, bei welcher eine Kombination dieser Methoden angewendet wurde
(Yip, Y.K. et al, Proc. Natl. Acad.
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Sci., USA, Bd. 78, S. 1601, 1981) beschrieben.
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Diese verschiedenen bekannten Reinigungsverfahren sind noch nicht
befriedigend hinsichtlich des Reinigungsgrades alleine und um Interferon in einer
Reinheit zu gewinnen, die für ein Arzneimittel ausreicht, ist es erforderlich, eine
Mehrzahl von verschiedenen Reinigungsmethoden in
Kombination anzuwenden.
Aus diesem Grund ist das schliesslich erhaltene Interferon, selbst wenn es hochgereinigt
ist, unvermeidlich nur in einer sehr geringen Ausbeute vorhanden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Reinigen von Interferon
zur Verfügung zu stellen, bei dem man das Interferon in einer hohen Ausbeute gewinnt
und wobei man spezielle Adsorptionsmittel verwendet.
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Beim erfindungsgemässen Verfahren wird eine rohe Interferonlösung
mit einem Adsorptionsmittel unter Adsorption des Interferons auf dem Adsorptionsmittel
in Berührung gebracht und anschliessend wird das Interferon mit einem Eluiermittel
eluiert. Das Adsorptionsmittel umfasst eine wasserunlösliche Matrix aus einer organischen
hochmolekulargewichtigen Substanz, die mit einem Liganden kombiniert ist. Der Ligand
enthält mindestens ein Molekül einer Aminosäure mit einem aromatischen Ring oder
eines Aminosäurederivats mit einem aromatischen Ring im Molekül und gleichzeitig
enthält er eine Aminogruppe oder Carboxylgruppe, die in der Lage ist, direkt mit
der vorerwähnten wasserunlöslichen Matrix kombiniert zu werden oder die in der Lage
ist, mit einem mit der Matrix kombinierten Abstandshalter zu kombinieren.
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Das erfindungsgemässe Verfahren wird im allgemeinen wie folgt durchgeführt.
Eine Rohe Interferonlösung wird mit einem Adsorptionsmittel durch ein Säulenverfahren
oder absatzweise unter Adsorption des Interferons auf
dem Adsorptionsmittel
in Berührung gebracht; dann wird das Adsorptionsmittel mit einem geeigneten Puffer
gespült und anschliessend wird das Interferon mit einem geeigneten Eluiermittel
eluiert.
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Das erfindungsgemäss verwendete Adsorptionsmittel umfasst eine wasserunlösliche
Matrix aus einer organischen, hochmolekulargewichtigen Substanz mit, gewünschtenfalls,
einem Abstandshalter und einen Liganden.
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Als wasserunlösliche Matrix, welche das Adsorptionsmittel bildet,
kann man organische, hochmolekulargewichtige Substanzen, wie Agarose, Cellulose,
Dextran, Polyacrylamid etc., verwenden. Besonders bevorzugt wird Agarose.
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Der erfindungsgemäss verwendete Ligand ist eine Verbindung, die wenigstens
ein Molekül einer Aminosäure mit einem aromatischen Ring oder eines Aminosäurederivats
mit einem aromatischen Ring im Molekül umfasst. Der Ligand ist in der Lage, mit
der wasserunlöslichen Matrix oder mit dem Abstandshalter, der mit der Matrix verbunden
ist, über eine Aminogruppe oder Carboxylgruppe in dem Liganden zu kombinieren.
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Als Aminosäure mit einem aromatischen Ring können nicht nur d -Aminosäuren
verwendet, sondern auch andere Aminosäuren, z.B. ß-Aminosäuren, t-Aminosäuren, -Aminosäuren
etc., wobei ot-Aminosäuren im allgemeinen leicht zur Verfügung stehen und deshalb
bevorzugt werden.
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Von den d-Aminosäuren mit einem aromatischen Ring
werden
insbesondere L-Tryptophan, D-Tryptophan, L-Tyrosin, D-Tyrosin, L-Phenylalanin und
D-Phenylalanin bevorzugt. Diese Aminosäuren können als Ligand in Form eines Monomers
verwendet werden, es ist jedoch auch möglich, sie in Form eines Oligomers, das aus
der gleichen Aminosäure oder wenigstens zwei Arten einer Aminosäure aufgebaut ist,
zu verwenden. Als Oligomer wird ein Dimer oder Trimer bevorzugt.
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Bei diesen Monomeren und Oligomeren von Aminosäuren ist es auch möglich
solche zu verwenden, in welchen die enthaltene freie Carboxylgruppe alkyliert ist,
und zwar vorzugsweise methyliert, ethyliert oder propyliert, z.B. ein Derivat des
Monomers oder Oligomers der Aminosäuren.
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Die als Liganden verwendeten Verbindungen können beispielsweise von
Wako Pure Chemical Industries, Ltd., Kokusan Chemical Works und Nakarai Chemicals,
Ltd., erhalten werden. Die Oligomeren kann man von Kokusan Chemical Works erhalten
oder man kann sie durch eine Kondensationsreaktion unter Verwendung von Carbodiimid
synthetisieren. Als Carbodiimid kann man N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)carbodi
imid-hydrochlorid (Nippon Bio-Rad Laboratories) etc. verwenden.
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Die als Liganden verwendeten Verbindungen sind nicht auf die vorerwähnten
Verbindungen beschränkt und man kann im wesentlichen jede Verbindung verwenden,
die wenigstens ein Molekül einer Aminosäure mit einem aromatischen Ring oder eines
Aminosäurederivats mit
einem aromatischen Ring enthält und die
gleichzeitig in der Lage ist, durch die Aminogruppe oder die Carboxylgruppe im Molekül
direkt mit der wasserunlöslichen Matrix oder indirekt über einen Abstandshalter
zu kombinieren.
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Das erfindungsgemäss verwendete Adsorptionsmittel ist ein solches,
bei dem der Ligand mit der wasserunlöslichen Matrix kombiniert ist und die Mittel
zum Kombinieren des Liganden mit der wasserunlöslichen Matrix vorhanden sind, wie
oben angegeben, und schliesst eine direkte Kombinierungsmethode und eine indirekte
Kombinierungsmethode über einen Abstandshalter (spacer) ein.
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Bei einem Verfahren zum direkten Kombinieren des Liganden mit der
wasserunlöslichen Matrix kann man beispielsweise Agarose als wasserunlösliche Matrix
auswählen und die Agarose wird durch Bromcyan aktiviert und der Ligand kann in diese
aktivierte Agarose über die in dem Liganden enthaltene Aminogruppe eingeführt werden.
Alternativ ist es auch möglich, den Liganden in die Matrix unter Verwendung von
Carbodiimid einzuführen, indem man eine Kondensationsreaktion zwischen der Aminogruppe
des Liganden und der Carboxylgruppe der Matrix oder der Carboxylgruppe des Liganden
und einer Aminogruppe der Matrix durchführt.
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Als durch Bromcyan aktivierte Agarose kann man beispielsweise bromcyanaktivierte
Sepharose 4B (Pharmacia Fine Chemicals) verwenden.
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Als Verfahren zum Kombinieren des Liganden mit der wasserunlöslichen
Matrix über einen Abstandshalter kann man eine Kondensationsreaktion zwischen der
Aminogruppe oder Carboxylgruppe in dem Liganden und der aminofunktionellen Gruppe
oder carbonylfunktionellen Gruppe in dem Abstandshalter-Molekül verwenden.
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Die Länge des Abstandshalter-Moleküls, mittels welchem der Ligand
eingeführt wird, ist vorzugsweise derart, dass die Gesamtzahl der Atome in der geradkettigen
Kette aus Kohlenstoff-, Stickstoff-, Sauerstoff- und/oder Schwefelatomen 2 bis 15
beträgt, wobei eine Kettenlänge von 5 bis 15 Atomen bei dem Abstandshalter besonders
bevorzugt wird.
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Man kann das Einführen der verschiedenen Abstandshalter in die wasserunlösliche
Matrix durch chemische Synthese durchführen, jedoch kann man auch im Handel erhältliche
wasserunlösliche Matrizes, die bereits einen Abstandshalter enthalten, verwenden.
Beispielsweise kann man folgende Produkte verwenden: N-Hydroxysuccinimidester eines
derivatisierten vernetzten Agarosegels, wie Affi-Gel 10
( ;-oCH2CoNH(CH2)2NHCo(CH2)2COONX ), Affi-Gel 15 |
0 O«s |
CH3 > |
( g-OCH2CONH(CH2)3N+(CH2)3NHCO(CH2) 2COONs ) |
H |
o |
(beide von Nippon Bio-Rad Laboratories), aktivierte
0 |
CH-Sepharose 4B ( -N H-(CH2) 5-C00N |
0 |
) (Pharmacia Fine Chemicals); solche mit einer freien Carboxylgruppe oder Aminogruppe
am Ende, wie Affi-Gel 202 (#-OCH2CONH(CH2)2NHCO(CH2)2COOH), Affi-Gel 102 ( #-OCH2CONH(CH2)2NH2)
(beide von Nippon Bio-Rad Laboratories), AH-Sepharose 4B (#-NH-(CH2)6NH CH-Sepharose
4B ( t-NH-(CH2)6-COOH) (beide von Pharmacia Fine Chemicals) Die Menge des in die
wasserunlösliche Matrix oder die wasserunlösliche Matrix, die mit dem Abstandshalter
kombiniert ist, einzuführenden Liganden beträgt vorzugsweise 1 bis 10 umol pro ml
der wasserunlöslichen Matrix im Falle einer bromcyanaktivierten wasserunlöslichen
Matrix, z.B. bei bromcyanaktivierter Sepharose 4B, wobei 2 bis 4/umol/ml besonders
bevorzugt werden. Wird der Ligand durch eine Kondensationsreaktion unter Verwendung
von Carbodiimid eingeführt, dann bevorzugt man im aLLgemeinen 5 bis 20/umol/ml der
wasserunlöslichen Matrix, wobei dies jedoch je nach der Art der wasserunlöslichen
Matrix und dem Abstandshalter variieren kann.
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Wird der Ligand in einen N-Hydroxysuccinimidester eines derivatisierten,
vernetzten Agarosegels eingeführt, dann
werden 5 bis 15/umol/ml
der wasserunlöslichen Matrix bevorzugt.
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Eine spezielle Methode zum Einführen des Liganden in die wasserunlösliche
Matrix, und zwar entweder direkt oder über den Abstandshalter, wird im allgemeinen
wie folgt durchgeführt: Die direkte Einführung erfolgt, indem man die wasserunlösliche
Matrix, die mit Bromcyan aktiviert wurde, und den Liganden in einen Carbonatpuffer
oder Phosphatpuffer bei einem pH-Wert von 8 bis 10 bei Raumtemperatur 1 bis 4 Stunden
oder bei 4 0C über Nacht rührt. Das Einführen des Liganden durch die Kondensationsreaktion
unter Verwendung von Carbodiimid wird durchgeführt, indem man über Nacht die Umsetzung
in destilliertem Wasser durchführt und wobei man den pH-Wert von 4,5 bis 6 einstellt.
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Die Einführung des Liganden über einen Abstandshalter, z.B. wenn der
Ligand in einem N-Hydroxysuccinimidesterderivat eingeführt wird, erfolgt, indem
man die Matrix und den Liganden bei einem pH-Wert von 5 bis 10 bei Raumtemperatur
während 1 bis 4 Stunden oder bei 40C über Nacht umsetzt.
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Wie bereits erwähnt, besteht das erfindungsgemässe Verfahren zum Reinigen
von Interferon darin, dass man ein Adsorptionsmittel verwendet, bei dem eine wasserunlösliche
Matrix aus einer organischen hochmolekulargewichtigen Substanz direkt mit einem
Liganden kombiniert ist oder indirekt mit dem Liganden über einen geeigneten Abstandshalter
kombiniert ist, wobei man es besonders bevorzugt, ein solches Adsorptionsmittel
zu
verwenden, bei welchemverwenden, bei welchem die wasserunlösliche
Matrix und der Ligand über den Abstandshalter verbunden sind.
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Das erfindungsgemässe Verfahren zum Reinigen von Interferon umfasst
das Kontaktieren einer rohen Interferonlösung mit dem wie oben angegeben hergestellten
Adsorptionsmittel unter Adsorption des Interferons auf dem Adsorptionsmittel und
anschliessendem Eluieren des adsorbierten Interferons mit einem Eluiermittel. Die
jeweiligen Schritte können beispielsweise wie folgt durchgeführt werden: Der pH-Wert
beim Kontaktieren des Adsorptionsmittels mit der Interferon enthaltenden Lösung
(rohe Interferonlösung) beträgt vorzugsweise 4 bis 9; beispielsweise kann man als
Lösungsmittel einen 0,01 M Phosphatpuffer bei dem pH-Wert 7 verwenden. Die Ionenstärke
der rohen Interferonlösung braucht zu dieser Zeit nicht besonders beschränkt zu
sein und wenn beispielsweise die Ionenstärke mit Natriumchlorid eingestellt wird,
dann kann das Interferon auch dann, wenn die Endkonzentration 0,14 M beträgt, auf
dem Adsorptionsmittel adsorbiert werden. Wird die Ionenstärke weiter erhöht, z.B.
wenn man Natriumchlorid bis zu einer Endkonzentration von 3 M zugibt, dann kann
das Interferon immer noch ausreichend auf dem Adsorptionsmittel adsorbiert werden.
Der Kontakt zwischen dem Adsorptionsmittel und der rohen Interferonlösung kann entweder
absatzweise erfolgen oder unter Verwendung einer Säule, wobei man die Säulenmethode
bevorzugt, weil die Reinigungseffizienz grosser ist.
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Das Adsorptionsmittel mit dem darauf adsorbierten Interferon wird
dann vorzugsweise mit einer ausreichenden Menge eines Puffers, z.B. einen 0,01 M
Phosphatpuffer mit dem pH-Wert 7, enthaltend 0,14 M Natriumchlorid, gespült, bevor
man das Interferon eluiert, um dadurch nicht-adsorbierte mit vorhandene Proteine
etc. zu entfernen.
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Anschliessend wird die Eluierung des Interferons von dem Adsorptionsmittel,
auf dem das Interferon adsorbiert ist, durchgeführt unter Verwendung eines Puffers
mit dem pH-Wert 4 bis 8, enthaltend 30 bis 80 % (W/V) eines flüssigen mehrwertigen
Alkohols, wie Ethylenglykol oder Propylenglykol.
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Interferone, die man nach dem erfindungsgemässen Verfahren reinigen
kann, sind hauptsächlich Human-Interferon-oD, Human-Interferon-ß und Human-Interferon-
t. Die zur reinigenden Interferone sind jedoch nicht auf diese Human-Interferone
beschränkt, sondern schliessen auch Interferone ein, die von anderen Säugern stammen.
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Beispielsweise kann man Mäuse-Interferon nach dem edfindungsgemässen
Verfahren reinigen. Ebenso ist es möglich, nicht nur solche Interferone, die durch
Zellkulturen gebildet wurden, zu reinigen, sondern auch Interferone, die unter Anwendung
der Rekombinant-DNA-Technologie gewonnen wurden, z.B. Human-Interferone, die durch
Escherichia coli, Hefen oder Säugetierzellen, enthaltend Human-Interferongene, erzeugt
wurden.
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Da das beim erfindungsgemässen Reinigungsverfahren verwendete Adsorptionsmittel
Interferon adsorbieren kann,
welches keine Zucker enthält und durch
E. coli produziert wurde, nimmt man an, dass die Stellen in dem Interferon-Molekül,
welche sich mit dem Adsorptionsmittelträger verbinden, keine Zuckerreste, sondern
die Peptidreste sind. Man kann infolgedessen annehmen, dass das erfindungsgemäss
verwendete Adsorptionsmittel nicht nur für natürliche Interferone geeignet ist,
sondern auch für Interferone, in denen die Aminosäuresequenz etwas modifiziert ist,
oder für Interferone, in welchen der Zuckerrest verändert wurde.
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Man kann somit das erfindungsgemäss verwendete Adsorptionsmittel nicht
nur für die Reinigung von rohen Interferonlösungen verwenden, sondern auch, um ein
nach anderen Methoden teilgereinigtes Interferon weiter zu reinigen. Schliesslich
ist es auch möglich, dass man durch eine Kombination von den verschiedenen erfindungsgemäss
verwendeten Adsorptionsmitteln vollständig mitvorhandene Proteine, ausgenommen Interferone,
entfernt.
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Die Erfindung wird in den nachfolgenden Versuchsbeispielen und Beispielen
näher beschrieben. Die in den Versuchsbeispielen und Beispielen angegebenen Aktivitäten
wurden durch die CPE (Cytophatischer Effekt)-Methode unter Verwendung von FL-Zellen
und Sindvis-Virus gemessen.
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Die Aktivität von Human-Interferon-Ob und Human-Interferonwird ausgedrückt,
basierend auf dem internationalen Standardprodukt von Human-Interferon-oS (G023-901-527)
und die Aktivität von Human-Interferon-ß wird ausgedrückt, basierend auf dem internationalen
Standardprodukt von Human-Interferon-ß (G023-902-527).
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VERSUCHSBEISPIEL 1 40 ml Affi-Gel 15 wurden mit 4 1 kaltem destillierten
Wasser gewaschen und dann weiter mit 0,05 M Phosphatpuffer (pH 6) gewaschen und
in dem gleichen Puffer bis zu einem Volumen von 40 ml suspendiert. Diese Suspension
wurde in 10 ml-Anteile aufgeteilt und 10 ml von wässrigen Lösungen von D-Phenylalanyl-D-phenylalanin,
eingestellt auf 1 mM, 5 mM, 20 mM bzw. 40 mM, wurden zu den jeweiligen Anteilen
zugegeben und 18 Stunden bei 40C gerührt, wobei man Adsorptionsmittel erhielt, die
mit unterschiedlichen Mengen von D-Phenylalanyl-D-phenylalanin als Liganden kombiniert
waren. Die Menge des an den Träger gebundenen Liganden wurde berechnet, indem man
den nicht-adsorbierten Liganden von der Gesamtmenge des für die Kombinationsreaktion
verwendeten Liganden subtrahierte und wobei man die Werte erhielt, indem man die
Absorption der Lösung nach der Ligandenkombinationsreaktion und die der Waschwässer
mass. Die jeweils in der vorher erwähnten Weise hergestellten Adsorptionsmittel
wurden mit einem 0,01 M Phosphatpuffer (pH 7), enthaltend 0,14 M Natriumchlorid,
gewaschen und jeweils in Säulen mit einem Durchmesser von 1,5 cm gepackt. Anschliessend
wurden 500 ml einer rohen Interferon-ß-Lösung, hergestellt von normalen humanen
Fibroblast-MRC-5-Zellen nach der Methode von Vilcek et al (Antimicrob. Ag. Chemother.,
Bd. 2, S. 476, 1972) (spezifische Aktivität 6,3 x 104 Einheiten/mg, Gesamt-Interferonaktivität
7,2 x 10 Einheiten) durch die jeweiligen Säulen laufen gelassen.
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Anschliessend wurden die Säulen in denen das Interferon adsorbiert
war, mit dem vorerwähnten Puffer mit einem
pH-Wert von 7 gespült
und dann wurde der vorerwähnte 0,01 M Phosphatpuffer, enthaltend 50 % (W/V) Ethylenglykol,
zum Eluieren des adsorbierten Interferons durch die Säulen laufen gelassen.
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Die Ergebnisse der Reinigung, unter Verwendung der jeweiligen Adsorptionsmittel
mit unterschiedlichen Mengen an Liganden, werden in Tabelle 1 gezeigt.
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TABELLE 1
Menge des pro ml Rückgewinnung spezifische Akti- |
Matrix kombinier- % vität (Einheiten/ |
ten Liganden mg) |
1 /umol 26 7,7 x 107 |
4 IU 63 2,6 x 108 |
15 " 83 1,8 x 108 |
22 22 " 88 1,2 x 108 |
VERSUCHSBEISPIEL 2 Um den Einfluss der Länge des Abstandshalters in dem Adsorptionsmittel
auf den Grad der Reinigung und die Wiedergewinnung von Interferon zu untersuchen,
wurden Adsorptionsmittel mit unterschiedlich langen Abstandshaltern
hergestellt.
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Ein Adsorptionsmittel, welches keinen Abstandshalter enthielt, wurde
wie folgt hergestellt: Im Handel erhältliche, bromcyanaktivierte Sepharose 4B (Pharmacia
Fine Chemicals) wurde mit einer 1 mM Salzsäurelösung angequollen und mit der gleichen
Lösung gewaschen.
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Der Ligand (L-Trypthophyl-L-tryptophanmethylester), gelöst in einem
Kupplungspuffer aus 0,1 M Carbonatpuffer (pH 8,3), enthaltend 0,5 M Natriumchlorid,
wurde in einer solchen Menge zugegeben, dass 10 /umol/ml der Matrix vorlagen. Nach
dem Rühren über Nacht bei 40C wurden die nicht-umgesetzten Teile mit Glycin blockiert
und das so erhaltene Adsorptionsmittel war für die weitere Verwendung in dem Versuch
fertig.
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Ein Adsorptionsmittel mit einem Abstandshalter von 6 Kohlenstoffatomen
Länge wurde hergestellt, indem man den Liganden an im Handel erhältliche CH-Sepharose
4B (Pharmacia Fine Chemicals) durch eine Kondensationsreaktion unter Verwendung
von Carbodiimid kombinierte. Hierzu wurde ein trockenes Pulver von CH-Sepharose
4B in 0,5 M Natriumchloridlösung angequollen und dann weiter mit der gleichen Lösung
gewaschen. Der Ligand wurde in destilliertem Wasser gelöst und dann wurde der pH-Wert
auf 4,5 eingestellt, unter Erhalt einer 20 mM-Lösung des Lignaden. 20 ml dieser
Ligand-Lösung wurden mit 20 ml der zuvor erwähnten, gewaschenen CH-Sepharose 4B
vermischt und weiterhin wurden 5 ml einer wässrigen 0,2 M Carbodiimidlösung, eingestellt
auf pH 4,5, unmittelbar darauf zugegeben und unter Rühren bei Raumtemperatur
über
Nacht vermischt.
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Die Adsorptionsmittel mit Abstandshaltern von 10 bzw.
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15 Atomen Länge wurden hergestellt, indem man den Liganden in Affi-Gel
10 bzw. Affi-Gel 15, enthaltend ein N-Hydroxysuccinimidderivat, (beide von Nippon
Bio-Rad Laboratories) einführte. 30 ml des jeweiligen Harzes wurden mit kaltem destillierten
Wasser gewaschen und dann mit einem kalten Kupplungspuffer aus 0,05 M Phosphatpuffer
mit dem pH-Wert 7 für Affi-Gel 10 oder einen 0,05 M Phosphatpuffer mit dem pH-Wert
6 für Affi-Gel 15, gewaschen. 20 ml der jeweiligen Matrix nach dem Waschen wurden
mit 20 ml einer 20 mM-Ligandenlösung, die getrennt unter Verwendung des kalten Kupplungspuffers
hergesteylt worden waren, vermischt und bei 4 0C über Nacht gerührt.
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10 ml des jeweils so hergestellten Adsorptionsmittels wurden in eine
Säule mit einem Durchmesser von 1,5 cm gepackt und mit 0,01 M Phosphatpuffer (pH
7,5), enthaltend 0,14 M Natriumchlorid, ins Gleichgewicht gebracht.
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Nach der Methode von Zoon et al (J. Clin. Microbiol., Bd. 7, S. 44,
1979) wurden 500 ml einer rohen Human-Interferon-α-Lösung, hergestellt mit
Namalwa-Zellen (spezifische Aktivität 8,3 x 104 Einheiten/mg, Gesamt-Interferonaktivität
2,4 x 106 Einheiten) durch die jeweiligen Säulen laufen gelassen Die Säulen wurden
dann mit dem vorerwähnten Puffer bei pH 7,5 gespült und das adsorbierte Interferon
wurde mit dem vorerwähnten Puffer von pH 7,5, enthaltend 60 % (W/V) Propylenglykol,
eluiert.
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Die Reinigungswirkung von Interferon-α, die mit den jeweiligen
Adsorptionsmitteln erzielt wurde, wird in Tabelle 2 gezeigt.
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TABELLE 2
Träger Abstandshalter Rückgewinnung spezifische Akti- |
% vität (Einheit/mg) |
CNBr-aktivier- |
te Sepharose --- 56 1,1 x 107 |
4B |
CH-Sepharose 4B #-NH-(CH2)6-COOH 77 4,3 x 107 |
O |
# |
Affi-Gel 10 #-OCH2CONH(CH2)2NH(CH2)2COON # 83 7,7 x 107 |
# |
O |
CH3 O |
# # |
Affi-Gel 15 #-OCH2CONH(CH2)3N+(CH2)32NHCO(CH2)2COON # 80 6,2
x 107 |
# # |
H O |
VERSUCHSBEISPIEL 3 Affi-Gel 10 wurden mit kaltem destillierten
Wasser und einem gekühlten 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7) gewaschen und dann in 10
ml-Anteile aufgeteilt. Jeder Anteil wurde mit verschiedenen L-Aminosäuren, Oligomeren
von L-Aminosäuren bzw. deren Methylestern umgesetzt, unter Erhalt von Adsorptionsmitteln
mit unterschiedlichen Liganden, wobei die Umsetzung in gleicher Weise erfolgte wie
im Versuchsbeispiel 2. Die Menge des jeweils bei der Umsetzung verwendeten Liganden
betrug 20/ umol/ml Matrix. 10 ml des so hergestellten Adsorptionsmittels wurden
jeweils in Säulen von 1,5 cm Durchmesser gepackt, mit 0,01 M Phosphatpuffer (pH
7), enthaltend 1 M Natriumchlorid, ins Gleichgewicht gebracht und 500 ml einer rohen
Human-Interferon-ß-Lösung, hergestellt aus MRC-5-Zellen und eingestellt auf eine
End-Natriumchlorid-Konzentration von 1M (spezifische Aktivität 8,5 x 104 Einheiten/mg,
Gesamt-Interferonaktivität 9,6 x 106 Einheiten) wurden durchlaufen gelassen. Die
Säule wurde mit dem vorerwähnten Puffer, enthaltend Natriumchlorid, gespült und
dann weiter mit dem gleichen Puffer, enthaltend 3 x (W/V) Propylenglykol, gespült
und anschliessend wurde das adsorbierte Interferon mit einem 0,01 M Phosphatpuffer
(pH 7), enthaltend 1 M Natriumchlorid, und dem 80 % (W/V) Propylenglykol zugegeben
worden waren, eluiert. Die Wirkung der Reinigung des Interferon-ß mit den jeweiligen
Adsorptionsmitteln wird in Tabelle 3 gezeigt.
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TABELLE 3
Ligand Rückgewin- spezifische Aktivität |
nung (%) (Einheiten/mg) |
L-Tryptophan 73 8,9 x 107 |
L-Phenylalanin 71 9,2 x 107 |
L-Tyrosin 70 7,5 x 107 |
D-Phenylalanin 72 9,0 x 107 |
L-Tryptophanmethylester 81 1,3 x 108 |
D-Phenylalaninmethylester 80 1,2 x 108 |
L-Glycin 0 --- |
D-Serin 0 --- |
L-Tryptophyl-L-tryptophan 89 1,7 x 108 |
L-Phenylalanyl-L-phenylalanin 86 1,9 x 108 |
L-Tyrosyl-L-tyrosin 83 1,3 x 108 |
L-Tryptophyl-L-phenylalanin 85 1,9 x 108 |
L-Tyrosyl-L-tryptophan 86 1,6 x 108 |
D-Tyrosyl-D-tryptophan 84 1,9 x 108 |
D-Tyrosyl-L-tryptophan 88 1,6 x 108 |
L-Tryptophyl-L-tryptophanmethylester 90 2,4 x 108 |
L-Phenylalanyl-L-phenylalaninmethylester 92 2,7 x 108 |
FORTSETZUNG TABELLE 2 Ligand Rückgewin- spezifische Aktivität
nung (%) (Einheiten/mg) D-Tyrosyl-L-phenylalaninmethylester 90 2,5 x 108 L-Seryl-L-glycin
0-L-Seryl-L-alaninmethylester 0-L-Tryptophyl-L-tryptophyl-L-tryptophan 68 3,1 x
108 L-Phenylalanyl-L-phenylalanin-L-phenylalaninmethylester 76 2,7 x 108 L-Trypttophyl-L-tyrosyl-L-phenylalanin
73 2,9 x 108 L-Alanyl-L-seryl-L-glycin 0 ---
VERSUCHSBEISPIEL 4
D-Tyrosyl-L-tryptophan wurde als Ligand in Affi-Gel 100, in gleicher Weise wie in
Versuchsbeispiel 2 beschrieben, unter Erhalt von 10 ml eines Adsorptionsmittels
eingeführt. Dieses Adsorptionsmittel wurde in eine Säule mit 1,5 cm Durchmesser
gepackt, mit einem 0,02 M Phosphatpuffer (pH 7), enthaltend 0,14 M Natriumchlorid,
ins Gleichgewicht gebracht und dann wurden 100 ml einer Human-Interferon- t-Lösung,
die unter Verwendung von humanen peripheren Lymphozyten nach der Methode von Langford
(Infect. Immun., Bd. 26, S. 36, 1979) erhalten worden waren (spezifische Aktivität
1,3 x 104 Einheiten/mg, Gesamt-Interferonaktivität 3,1 x 105 Einheiten) durch die
Säule laufen gelassen.
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Die Säule wurde mit dem vorerwähnten Puffer gespült und dann wurde
das adsorbierte Interferon mit dem vorgenannten Puffer, enthaltend 50 % Ethylenglykol,
eluiert. Die Wiedergewinnung an eluiertem Interferon betrug 66 % und die spezifische
Aktivität betrug 2,7 x 106 Einheiten/mg.
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VERSUCHSBEISPIEL 5 CH-Sepharose 4B (Pharmacia Fine Chemicals) wurde
in einer 0,5 M Natriumchloridlösung angequollen und mit der gleichen Lösung gewaschen.
Anschliessend wurde durch eine Kondensationsreaktion unter Verwendung von Carbodiimid
in gleicher Weise wie in Versuchsbeispiel 2
D-Tyrosin, D-Tyrosinmethylester,
D-Tyrosinethylester bzw. D-Tyrosinpropylester in die Matrix als Ligand eingeführt.
Die Menge des bei der Kondensationsreaktion eingeführten Liganden betrug 20/umol/ml
der Matrix.
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10 ml des jeweils mit dem Liganden versehenen Adsorptionsmittels wurden
in eine Säule von 1,5 cm Durchmesser gepackt, mit einem 0,01 M Phosphatpuffer (pH
7), enthaltend 0,14 M Natriumchlorid, ins Gleichgewicht gebracht und dann wurden
500 ml einer rohen Mäuse-Interferon-Lösung, hergestellt unter Verwendung von L929-Zellen
nach der Methode von Kronenberg (Virology, Bd. 76, S. 634, 1977) (spezifische Aktivität
2,2 x Einheiten/mg, Gesamt-Interferonaktivität 1,3 x 106 Einheiten) durch die jeweiligen
Säulen laufen gelassen.
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Anschliessend wurde jede der Säulen mit dem vorgenannten Puffer gespült
und dann wurde das adsorbierte Interferon mit dem vorgenannten Puffer, enthaltend
50 % (W/V) Ethylenglykol, eluiert. Die Reinigungswirkung bei dem Mäuse-Interferon
mittels der speziellen Adsorptionsmittel wird in Tabelle 4 gezeigt.
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TABELLE 4 Ligand Rückgewinnung spezifische Aktivität (%) (Einheiten/mg)
D-Tyrosin 53 6,6 x 106 D-Tyrosinmethylester 72 9,7 x 106 D-Tyrosinethylester 67
7,8 x 106 D-Tyrosinpropylester 55 4,5 x 106
BEISPIEL 1 Ein trockenes
Pulver aus AH-Sepharose 48 (Pharmacia Fine Chemicals) wurde in einer 0,5 M Natriumchloridlösung
angequollen und anschliessend wurden 40 ml davon mit der gleichen Lösung gewaschen.
L-Tryptophyl-L-phenylalanin wurde in destilliertem Wasser gelöst und der pH-Wert
wurde unter Erhalt einer 20 mM-Lösung auf 4,5 eingestellt.
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40 ml der Ligand-Lösung und 40 ml der gewaschenen Matrix wurden vermischt
und dann wurden unmittelbar darauf 10 ml einer 0,2 M wässrigen Carbodiimidlösung
zugegeben und die Mischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das durch
die vorgenannte Umsetzung erhaltene Adsorptionsmittel wurde in eine Säule von 2
cm Durchmesser gepackt, mit 0,01 M Phosphatpuffer, enthaltend 0,14 M Natriumchlorid,
ins Gleichgewicht gebracht und anschliessend wurden 4 1 einer rohen Interferon-
&-Lösung, hergestellt durch Stimulierung von Human-Lymphozyten durch den Newcastle-Krankheitsvirus
nach der Methode von Cesario et al (Antimicrob. Ag. Chemother., Bd. 11. S. 291,
1977) hindurchlaufen gelassen. Nach dem Spülen mit dem vorgenannten Puffer von pH
7 wurde das adsorbierte Unterferon mit dem vorgenannten Puffer von pH 7, enthaltend
50 x (W/V) Ethylenglykol, eluiert. Es wurden 72 % des adsorbierten Interferons wiedergewonnen
und die spezifische Aktivität betrug 2,5 x 107 Einheiten/mg.
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BEISPIEL 2 50 ml Affi-Gel wurden mit kaltem destillierten Wasser
und
einer gekühlten 0,05 M Phosphatpufferlösung (pH-Wert 7) gewaschen und dann mit 50
ml einer D-Tryptophyl-D-tryptophan-Lösung eingestellt auf 20 mM, mit dem vorgenannten
Puffer vermischt und bei einem pH-Wert von 7 bei 4°C über Nacht gerührt. Das auf
diese Weise gebildete Adsorptionsmittel wurde in eine Säule mit einem Durchmesser
von 2,5 cm gepackt und dann mit 0,01 M Phosphatpuffer (pH 8), enthaltend 1 M Natriumchlorid,
ins Gleichgewicht gebracht. Zu 2 1 einer rohen Human-Interferon-ß-Lösung, hergestellt
unter Verwendung von E. coli nach der Methode von Taniguchi et al (Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, Bd. 77, S. 5320, 1980> (spezifische Aktivität 4,8 x 104 Einheiten/mg,
Gesamt-Interferonaktivität 3,3 x 10 Einheiten) wurde Natriumchlorid bis zu einer
Endkonzentration von 1 M gegeben und diese Lösung wurde durch die Säule laufen gelassen.
Die Säule wurde kontinuierlich mit dem vorgenannten Puffer mit einem pH-Wert von
8 und dem vorgenannten Puffer mit einem pH-Wert von 8, enthaltend 10 % (W/V) Propylenglykol,
gespült und das adsorbierte Interferon wurde mit einem 0,01 M Phosphatpuffer, enthaltend
60 % (W/V) Propylenglykol und 1 M Natriumchlorid, eluiert. Die Rückgewinnung al
eluiertem Interferon betrug 70 % und die spezifische Aktivität betrug 5,1 x 107
Einheiten/mg.
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BEISP-IEL 3 50 ml Affi-Gel 10 wurden mit kaltem destillierten Wasser
und
einem gekühlten 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7) gewaschen und dann mit 50 ml einer
L-Phenylalanyl-L-phenylalaninmethylester-Lösung, eingestellt auf 20 mM mit dem vorgenannten
Puffer, vermischt und bei 40C und einem pH-Wert von 7 über Nacht gerührt. Das so
erhaltene Adsorptionsmittel wurde in eine Säule mit einem Durchmesser von 2,5 cm
Durchmesser gepackt und mit 0,01 M Phosphatpuffer (pH 7), enthaltend 1 M Natriumchlorid,
ins Gleichgewicht gebracht. Zu 2,5 1 einer rohen Human-Interferon-ß-Lösung, hergestellt
aus MRC-5-Zellen (spezifische Aktivität 8,0 x 104 Einheiten/mg, Gesamt-Interferonaktivität
4,2 x 107 Einheiten) wurde Natriumchlorid bis zu einer Endkonzentration von 1 M
gegeben und diese Lösung wurde durch die Säule laufen gelassen. Das Adsorptionsmittel
wurde mit dem vorerwähnten, Natriumchlorid enthaltenden Puffer, und dann mit der
gleichen Lösung, enthaltend weiterhin 3 % (W/V) Propylenglykol, gespült und das
adsorbierte Interferon wurde mit einem 0,01 M Phosphatpuffer (pH 7), enthaltend
80 % (W/V) Propylenglykol und 1 M Natriumchlorid, eluiert.Die Rückgewinnung des
eluierten Interferons betrug 89 % und die spezifische Aktivität 2,3 x 108 Einheiten/mg.