DE19521995A1 - Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlichen Substanzen von mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix und die Verwendung eines Trennungsmaterials - Google Patents
Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlichen Substanzen von mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix und die Verwendung eines TrennungsmaterialsInfo
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- B01D—SEPARATION
- B01D15/00—Separating processes involving the treatment of liquids with solid sorbents; Apparatus therefor
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähn
lichen Substanzen von mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in
ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix und die Verwendung eines Trennungsma
terials gemäß allgemeiner Formel I.
Im allgemeinen liegen chemische Stoffe natürlichen oder synthetischen Ur
sprungs nicht rein vor, unter Umständen sogar grundsätzlich als Gemische, wie
dies beispielsweise bei den meisten Erdölprodukten der Fall ist. Verunreinigun
gen der jeweils interessierenden Substanz eines betrachteten Gemisches werden
im folgenden als Matrix bezeichnet.
Bezüglich der Abtrennbarkeit dieser Matrix können zwei Extremfälle unter
schieden werden.
Erstens: Die Matrix ist in ihren Eigenschaften von den interessierenden Stoffen
(bzw. dem interessierenden Stoff) stark verschieden.
Zweitens: Die Matrix ist in ihren Eigenschaften dem abzutrennenden Stoff
(bzw. den abzutrennenden Stoffen) relativ ähnlich oder fast identisch.
Der erste Fall der Verschiedenheit von Matrix und abzutrennenden Substan
zen stellt den einfachsten Fall einer Trennung dar. Ein bekanntes Beispiel hierfür
ist die aufgrund entsprechend großer chemischer Unterschiede nach Reaktion mit
Girard-T-Reagenz einfache Trennung von 17-Ketosteroiden aus einem Steroid-
Gemisch (A. Girard und G. Sandulesco, Brit. Pat. Appl. 6640, März 1934).
Der zweite Fall der Ähnlichkeit in ihren Eigenschaften ist die schwierigste
Trennungsaufgabe, da kleinste Eigenschaftsunterschiede die einzige Ausgangsba
sis für eine angestrebte vollständige Trennung darstellen.
Die sehr schwierige Trennung von Substanzen aus in ihren Eigenschaften ähn
lichen Begleitmatrices erfordert daher einen nicht immer erfolgreichen kosten-
und zeitraubenden Aufwand, meistens eine sequentielle Kombination von Tren
nungsmethoden. Benötigt wird eine möglichst einfache Trennungsmethodik, die
störende Substanzen entfernt.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Lehre der Patentansprüche. Die Reini
gungsmethode und Trennungstechnik ist für präparative, technische und analy
tische Zwecke geeignet.
Benutzt wird eine Trennungsmethodik mittels Trennungsmaterialien, Fluid
und Hilfsstoffen, die gegenseitig optimierbar sind und zudem die Möglichkeit ei
nes Markerzusatzes zur einfacheren Erkennung der abzutrennenden Substanzen
geben.
Typische Anwendungen sind: Aufhebung verschiedenster, negativer Matrixef
fekte der ungereinigten Substanzen, Entfernung toxischer Substanzen, bei Ana
lysenmethoden Beseitigung von Störungen direkter oder indirekter Art wie
Memory-Effekte sowie Erhöhung der Lebensdauer und Verminderung des War
tungsaufwands des Analysensystems.
Das Ziel einer auch analytisch verwertbaren Trennung von Substanzen aus
einer Matrix (z. B. von mehrkernigen Kohlenwasserstoffen aus höherhydrierten
Ketten- und Ringkohlenwasserstoffen) zur Bestimmung der Einzelkomponenten
stellt eine bisher nur durch kosten- und zeitaufwendige, mehrstufige Kombina
tion unterschiedlichster Trennungsverfahren bewältigbare Aufgabe dar. So wird
etwa bei der komplexen Problemstellung der Bestimmung von Carcinogenen in
Umweltproben trotz des erheblichen Aufwandes ein Verfahren genutzt, daß in
den letzten rund zwanzig Jahren trotz intensiver Anwendung aufgrund der Be
schränkungen der in diesem System verwendeten Einzelverfahren nicht wesentlich
verbessert wurde (G. Grimmer und H. Böhnke; Chromatographia (1976) 9: 1, 30-40
sowie G. Grimmer; GIT Fachz. Lab. (1992) 36: 1, 12-21). Wenn bei der Tren
nung nur geringe Unterschiede der Eigenschaften zur Verfügung stehen, bereitet
dies für die üblichen Einschrittverfahren erhebliche Probleme, die dazu führen
können, daß die gestellte Aufgabe nicht lösbar ist. Der bisher übliche Lösungs
ansatz, die Trennung durch Kombination einzeln unzureichender Verfahren zu
optimieren, soll durch eine im Idealfall einstufige, anpaßbare Methode ersetzt
werden.
Das Verfahren dient zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlicher Substan
zen von einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften ähnlichen
Matrix. Es ermöglicht eine einfache, aber auch den hohen Ansprüchen analytisch
verwertbarer Trennungssysteme genügende Separation interessierender Substan
zen. Desweiteren besteht bei vorliegendem Verfahren die Möglichkeit eines Mar
kerzusatzes zu Qualitätssicherungszwecken und zur einfachsten Lokalisation der
abzutrennenden Substanzen.
Im folgenden wird Anspruch auf eine selektive Trennungsmethodik erhoben,
die sich dadurch auszeichnet, daß chemische Substanzen oder Substanzgemische
aus einer Matrix, die in besonderer physikochemischer Relation zu den abzutren
nenden Substanzen, dem abzutrennenden Substanzgemisch bzw. der abzutren
nenden Substanz steht, abgetrennt werden.
Die selektive Trennungsmethodik ist gekennzeichnet durch die Gegenwart ei
ner speziell auf das abzutrennende Substanzgemisch bzw. die abzutrennende Sub
stanz optimierten Fluids bzw. eines einphasigen, fluiden Gemisches mit oder oh
ne zugefügten Hilfsstoff oder Hilfsstoffen, die zur Trennungsverfolgung und/oder
Trennungsoptimierung dienen.
Die Trennungsmethodik wird mittels eines selektiven Trennungsmateriales
durchgeführt. Die Komponenten der selektiven Trennungsmethodik (selektives
Trennungsmaterial, Fluid, Hilfsstoffe) ermöglichen eine selektive Trennung von
chemischen Substanzen oder Substanzgemischen aus einer Matrix; diese Tren
nung ist analytisch, präparativ oder großtechnisch verwertbar oder nutzbar, wo
bei die Matrix in besonderer physikochemischer Relation zur Substanz oder dem
Substanzgemisch steht. Die Druck- und Temperatur-Abhängigkeit der selekti
ven Trennungsmethodik zeichnet sich insbesondere durch eine sehr hohe Wie
derfindungsrate auch in breitem Druckbereich und größerem Temperaturinter
vall aus, insbesondere aber im Bereich normaler Raumtemperatur und normalem
Atmosphärendrucks. Insofern sind Trennungen in den beschriebenen Größenbe
reichen ohne besonderen apparativen Aufwand durchführbar.
Im Sinne einer praktischen Nutzung der Trennung schließt sich nach der ei
gentlichen Trennung der Matrix von den interessierenden Substanzen noch eine
räumlich Trennung von selektivem Trennungsmaterial und Fluid an. Hierzu las
sen sich grundsätzlich zwei verschiedene Wege einschlagen:
Statische Variante: Nach erfolgter Trennung wird das Gemisch aus benutz
tem selektiven Trennungsmaterial und Fluid unter zusätzlichem zeitlichen und
apparativen Aufwand getrennt, etwa durch bekannte Trennoperationen wie Sedi
mentieren, Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren.
Dynamische Variante: Die Trennung der Matrix von den interessierenden Sub
stanzen und die räumliche Trennung von Fluid und selektivem Trennungsmate
rial erfolgt quasi zeitgleich durch eine Relativbewegung des Fluids zum selekti
ven Trennungsmaterial. Dies ist möglich durch Zurückhalten des selektiven Tren
nungsmaterials in einem geeigneten Behältnis bei beliebiger, dem jeweiligen Pro
blem angemessener Geometrie, welches mit einer Abfluß- oder Abtropfvorrichtung
für das Fluid versehen ist. Hierunter fällt auch die Verwendung bei Hohlfasern
oder Membranen. Alternativ kann das Trennungsmaterial auf einer geeigneten
Trägervorrichtung durch das Fluid bewegt werden, ähnlich einem Skimmer.
Die nicht von der Matrix abgetrennte Substanz bzw. das Substanzgemisch
erzeugt im Teil- oder Gesamtablauf der Nutzung oder Verarbeitung eine direkte
oder zukünftige Störung. Beispiele für direkte Störungen sind z. B. bei Analy
sen verringerte Wiederfindungsraten, schlechtere Nachweis- und Bestimmungs
grenzen. Eine zukünftige Störung wäre eine erhöhter Wartungsaufwand oder ei
ne Beschädigung der zur Bestimmung verwendeten Apparatur sowie Memory-
Effekte. Die Matrix oder die abzutrennende Substanz bzw. das Substanzgemisch
üben einen Einfluß bei der weiteren Verwendung aus, der in der in ihrer Mischung
vorliegenden Kombination nicht gewünscht ist. Dies können toxische, korrosive,
verschleißende oder ähnliche Wirkungen sein.
Die Matrix kann mit chemischen oder physikalischen Methoden vorbehan
delt sein, wobei nicht notwendigerweise auch ein chemische oder physikalische
Veränderung erfolgen muß. Die abzutrennende Substanz bzw. das Substanzge
misch ist mit der Matrix vermischt. Die Matrix kann mit beliebigen Solventien
oder durch Zusatz von viskosen, pastösen oder festen Stoffen auch mehrphasig
verdünnt oder gestreckt sein, um die weitere Verarbeitung, Nutzung oder Ver
wertung zu erleichtern oder zu erschweren.
Das Trennungsmaterial bedingt oder erleichtert die Trennung des abzutren
nenden Stoffes oder Stoffgemisches von der Matrix. Dies beruht auf Cosolvatati
onseffekten der fluiden Phase bishin zu Umsolvatationseffekten des Trennungsma
terials mit den Solvathüllen von eventuell zugesetzten Hilfsstoffen, den Bestand
teilen der Matrix, oder dem abzutrennenden Stoff oder Stoffgemisch. Mono- bzw.
Polyaggregate supramolekularen oder van-der-Waals-Typs zwischen Trennungs
material und den eingesetzten Stoffen können die Trennung begünstigen.
Das Trennungsmaterial ist durch das Molekülfragment der allgemeinen Formel
I weiter gekennzeichnet.
Hierbei bedeuten: a = Ringsystem mit minimal 3 Ringgliedern X, Y, Z, an das
auch weitere Ringsysteme beliebig anelliert sein können. X, Y, Z = Elemente der
dritten bis sechsten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, die mit π-
Elektronenkonjugation verbunden sein können und nach außen weitere Valenzen
betätigen können. Mindestens ein Hetero-Atom ist im Fragment enthalten. b =
Träger zur Immobilisierung gegenüber dem Fluid, z. B. Polyethylenbackbone-
Material quervernetzt.
Das dargestellte Minimalfragment kann bei Bedarf für den beanspruchten
Anwendungsfall durch methylen-gruppen Homologe und/oder Vinyloge, durch
Einführung von isosteren, isoelektronischen oder isolobalen Atomen oder Mo
lekülgruppen und durch Anwendung des Grimm′schen Hydrid-Verschiebungssatz
sowie Kombinationen dieser Prinzipien modifiziert sein.
Das Trennungsmaterial ist durch die Immobilisierung der trennungswirksa
men Areale gegenüber dem Fluid gekennzeichnet. Diese Immobilisierung erfolgt
durch: Einbau in organische, anorganische oder anorganisch-organische Polyme
re; durch kovalente oder ionische Bindung, Absorption oder Adsorption an einen
Träger; durch Penetration in ein Polymer sowie durch clathrat- oder intercalat
artigen Einschluß in einem polymeren Material. Diese Prinzipien können auch
kombiniert genutzt werden.
Die fluide Phase trägt zum Transport der Matrix oder der abzutrennenden
Substanz bzw. des Substanzgemisches bei oder begünstigt die Selektivität der
Trennung. Der primäre Selektivitätsbeitrag des Fluids beruht auf Solvatations
wechselwirkungen mit dem abzutrennenden Gemisch, dem selektiven Trennungs
material, den verwendeten fluiden Phasen sowie eventuell weiteren Hilfsstoffen.
Der sekundäre Selektivitätsbeitrag beruht auf einer Assoziationsförderung bzw.
Dissoziationsbegünstigung der für eine selektive Trennung günstigen Mono- bzw.
Polyaggregaten supramolekularen oder van-der-Waals-Typs.
Als Fluide haben sich durch Verdampfen von der Matrix einfach abtrennbare
Kohlenwasserstoffe bewährt. Bevorzugt finden Destillatschnitte aus den Berei
chen C5 bis C8 Verwendung.
Der Hilfsstoff, bei dem es sich um im chemischen Sinne mehrere Verbindun
gen handeln kann, kann günstig zu detektierende Eigenschaften aufweisen und
den Trennvorgang oder die weitere Verwertung erleichtern oder verbessern. In
unpolaren Systemen haben sich Azulen und seine Derivate besonders bewährt.
Die Trennung oder deren Selektivität kann durch mehrere Beiträge begünstigt
werden. Der primäre Selektivitätsbeitrag des zugesetzten Hilfsstoffes beruht auf
Solvatationswechselwirkungen mit dem abzutrennenden Gemisch. Dem selekti
ven Trennungsmaterial, den verwendeten fluiden Phasen sowie eventuell weite
ren Hilfsstoffen. Der sekundäre Selektivitätsbeitrag beruht auf einer Assoziati
onsförderung bzw. Dissoziationsbegünstigung der für eine selektive Trennung
günstigen Mono- bzw. Polyaggregaten supramolekularen oder van-der-Waals-
Typs sowie auf der Beeinflussung der Löslichkeit. So haben sich bei polaren An
teilen in der Matrix Zusätze mit heterohaltigen Funktionalitäten bewährt, etwa
um Ausfällungen durch das Fluid zu vermeiden oder die Wiederverwendung des
selektiven Trennungsmateriales zu erleichtern.
Die weitreichende gewerbliche Nutzung ergibt sich aus der Möglichkeit stören
de oder ungewollte Substanzen (z. B. toxische Stoffe) abzutrennen, auch bei ähn
lichen Eigenschaften gegenüber dem zu reinigenden Stoff. Zur Trennung inter
essierender Substanzen im Kleinmaßstab bietet sich unter anderem durch die
Einfachheit des Verfahrens die analytische Nutzung z. B. zur Probenvorbereitung
als sogenannte SPE an. Im präparativen Maßstab ist die Reindarstellung sonst
nur schwierig voneinander abtrennbarer Substanzen voneinander möglich. Auch
großtechnische, sonst nur verfahrenstechnisch aufwendig zu lösende Trennungen
in der petrochemischen oder pharmazeutischen Industrie (z. B. Aromatenentfer
nung aus medizinisch genutzten Weißölen) erweitern den gewerblichen Anwen
dungshorizont.
Auf die unvorteilhafte Kombination mehrerer kosten- und zeitaufwendiger
Trennungsverfahren wird zu Gunsten einer einfachen und effektiveren Trennungs
methodik verzichtet. Vorteilhaft wirken sich auch die bei beliebiger vorgegebener
Geometrie anwendbaren Ausführungsvarianten statischer und dynamischer Art
aus. Infolge der Anwendbarkeit bei analytischen Bestimmungsverfahren (etwa als
SPE) können bisher in dieser Richtigkeit und Präzision nicht bestimmbare, kom
plex zusammengesetzte Proben wie spezielle Bodenproben schadstoffkontaminier
ter Areale und petrochemische Produkte untersucht werden. Der Markerzusatz
zum abzutrennenden Gemisch ermöglicht eine Lokalisierung der abzutrennenden
Substanz, dies kann bei geeigneter Wahl auch ohne weitere Hilfsmittel erfolgen.
Einfaches Abtrennen umweltrelevanter mehrkerniger Kohlenwasserstoffe aus ei
ner in ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix unter den Qualitätskriterien analy
tischer, routinemäßiger Verwendbarkeit der Trennung (dynamische Ausführungs
variante). Eine mit einer 1 g Füllung des selektiven Trennungsmaterials versehene
Glaskartusche wird mit dem doppelten Füllvolumen fluider Phase (Hexan, mit
Methanol gesättigt) gespült und dann etwa 1/10 g Analysensubstanz bestehend
aus einem Grundöl als Matrix, einem Gemisch mehrkerniger Kohlenwasserstof
fe (Naphthalin, Biphenyl, Acenaphthen, Acenaphthylen, Fluoren, Diphenylethin,
Anthracen, Fluoranthen, Benz[e]acephenanthrylen, Benzo[a]pyren, Tetraphenyl
naphthalin, Indeno[1,2,3-cd]pyren mit Gehalten von 0.1-0.3 mg/g) als abzutren
nende Substanzen, sowie einem visuell erkennbaren Marker (Trimethylazulen)
aufgegeben. In Abhängigkeit vom später angestrebten Analysenverfahren kann
zu dessen Durchführung ein weiterer Zusatz z. B. interner Standard erfolgen, der
aber nicht für den Ablauf des Trennungsverfahrens notwendig ist.
Mittels Zugabe weiterer fluider Phase wird die Analysensubstanz langsam
durch das selektive Trennungsmaterial hindurchgespült und sobald das abtrop
fende Gemisch durch charakteristische Farbänderung die Gegenwart des Markers
visuell zu erkennen gibt, wird das abtropfende Gemisch gesondert aufgesammelt
und ist zum angestrebten Zweck einer weiteren störungsfreien Analyse geeignet.
Die Analysensubstanz wird nun zur Quantifizierung des Trennungseffekts bekann
ten Standardanalysenmethoden unterzogen. Das abgetrennte Mineralöl wird als
Petrolätherextrakt analog DIN 38409 T. H17 bestimmt und verworfen. Das er
haltene Gemisch mehrkerniger Kohlenwasserstoffe wird mittels GC-MS-Kopplung
und Verwendung von perdeuteriertem Naphthalin als internem Standard unter
folgenden Bedingungen analysiert:
HP1-Säule (12 m, 0.32 mm Innendurchmesser, 0.3 µm Methylsilikon); Injektor temperatur 305°C; Trägergas Helium bei 38 kPa; Säulenofen: 1 min 50°C, dann 10K/min auf 280°C.
HP1-Säule (12 m, 0.32 mm Innendurchmesser, 0.3 µm Methylsilikon); Injektor temperatur 305°C; Trägergas Helium bei 38 kPa; Säulenofen: 1 min 50°C, dann 10K/min auf 280°C.
In Abb. 2 zeigt Schnitt 1 die Trennung der matrixähnlichen Stoffe von
der Matrix. Dabei bedeuten:
Nap Naphthalin, Bip Biphenyl, Acn Acenaphthen, Acy Acenaphthylen, Flu Fluoren, Dpe Diphenylethin, Ant Anthracen, Fla Fluoranthen, Bac Benz[e]acephenanthrylen, Bap Benzo[a]pyren, Tpn Tetraphenylnaphthalin, Ipy Indeno[1,2,3-cd]pyren, Tma Trimethylazulen, Öl das verwendete Grundöl. Als Ordinate ist die relative Wiederfindung in Prozent aufgetragen.
Nap Naphthalin, Bip Biphenyl, Acn Acenaphthen, Acy Acenaphthylen, Flu Fluoren, Dpe Diphenylethin, Ant Anthracen, Fla Fluoranthen, Bac Benz[e]acephenanthrylen, Bap Benzo[a]pyren, Tpn Tetraphenylnaphthalin, Ipy Indeno[1,2,3-cd]pyren, Tma Trimethylazulen, Öl das verwendete Grundöl. Als Ordinate ist die relative Wiederfindung in Prozent aufgetragen.
Präparative Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren Weißöls aus einem
carcinogen kontaminierten Grundöl:
Ausführung der Trennung der Matrix analog Beispiel 1, jedoch statt Analyse und Verwerfen der Matrix Nutzung dieser zur Weiterverarbeitung auf pharma zeutisches Weißöl. In Abb. 2 zeigt Schnitt 2 die Trennung der Matrix von den matrixähnlichen Stoffen. Abkürzungen siehe Beispiel 1.
Ausführung der Trennung der Matrix analog Beispiel 1, jedoch statt Analyse und Verwerfen der Matrix Nutzung dieser zur Weiterverarbeitung auf pharma zeutisches Weißöl. In Abb. 2 zeigt Schnitt 2 die Trennung der Matrix von den matrixähnlichen Stoffen. Abkürzungen siehe Beispiel 1.
Einfaches Abtrennen einer Störmatrix zur überlagerungsfreien Inhaltsstoffanalyse
von Bodenproben kontaminierter Areale (Kokereistandorte, Tanklager, schmier
stoffverarbeitende Betriebe etc.) unter den Qualitätskriterien analytischer, routi
nemäßiger Verwendbarkeit der Trennung (dynamische Ausführungsvariante).
Eine mit 1 g Füllung des selektiven Trennungsmaterials versehene Glaskar
tusche wird mit dem doppelten Füllvolumen fluider Phase (analog Beispiel 1)
gespült und dann etwa 200 µl eines Bodenprobenextrakts mit hohem Gehalt an
polychlorierten Biphenylen (PCB′s), polychlorierten Benzyltoluolen und Kohlen
wasserstoffen aufgegeben, dieser wurde mit Naphthalin (N) und Trimethylazulen
(T) aufgestockt. Mittels Zugabe weiterer fluider Phase wird die Analysensubstanz
langsam durch das selektive Trennungsmaterial hindurchgespült und sobald das
abtropfende Gemisch durch charakteristische Farbänderung die Gegenwart des
Markers Trimethylazulen visuell zu erkennen gibt, wird das abtropfende Gemisch
gesondert aufgesammelt und ist zum angestrebten Zweck einer weiteren störungs
freien Analyse geeignet.
Die von der störenden Matrix befreite Analysensubstanz wird nun zur Quan
tifizierung des Trennungseffekts bekannten Standardanalysenmethoden unterzo
gen.
Die Analyse wird mittels GC-FID-Kopplung unter folgenden Bedingungen
durchgeführt: Rtx200 Säule (20 m, 0.18 mm Innendurchmesser, 0.4 µm Trifluor
propylsilikon); Injektortemperatur 300°C; Trägergas Wasserstoff bei 100 kPa;
Säulenofen: 2 min 80°C, 7 K/min auf 300°C; FID 315°C. Die unbehandelte Pro
be mit Störmatrix zeigt Abb. 3, die behandelte Probe nach Entfernung der
Störmatrix durch das beschriebene Verfahren zeigt Abb. 4.
Claims (8)
1. Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlichen Substanzen von
mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften
ähnlichen Matrix, dadurch gekennzeichnet, daß chemische Substanzen oder
Substanzgemische aus mindestens einer Matrix, die in besonderer physiko
chemischer Relation zu den abzutrennenden Substanzen, dem abzutrennen
den Substanzgemisch bzw. der abzutrennenden Substanz stehen, abgetrennt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Gegen
wart einer speziell auf das abzutrennende Substanzgemisch bzw. die abzu
trennende Substanz optimierten Fluids oder eines einphasigen, fluiden Ge
misches mit oder ohne zugefügten Hilfsstoff oder Hilfsstoffen, die zur Tren
nungsverfolgung und/oder Trennungsoptimierung dienen, gearbeitet wird.
3. Verwendung eines Trennungsmaterials im Verfahren nach Anspruch 1, daß
durch das Molekülfragment der allgemeinen Formel I
worin
a = ein Ringsystem mit minimal 3 Ringgliedern X, Y, Z, an das gegebe nenfalls weitere Ringsysteme beliebig anelliert sind,
X, Y, Z = Elemente der dritten bis sechsten Hauptgruppe des Periodensy stems der Elemente, die π-Elektronenkonjugation und/oder nach außen wei tere Valenzen betätigen können und methylen-gruppen Homologe und/oder Vinyloge und/oder isostere, isoelektronische oder isolobale Atome oder Molekülgruppen und/oder durch Anwendung des Grimm′schen Hydrid- Verschiebungssatzes herleitbare Gruppen sowie Kombinationen hiervon auf weisen, wobei mindestens ein Hetero-Atom im Fragment enthalten ist,
b = ein Träger zur Immobilisierung gegenüber dem Fluid bedeutet,
gekennzeichnet ist.
a = ein Ringsystem mit minimal 3 Ringgliedern X, Y, Z, an das gegebe nenfalls weitere Ringsysteme beliebig anelliert sind,
X, Y, Z = Elemente der dritten bis sechsten Hauptgruppe des Periodensy stems der Elemente, die π-Elektronenkonjugation und/oder nach außen wei tere Valenzen betätigen können und methylen-gruppen Homologe und/oder Vinyloge und/oder isostere, isoelektronische oder isolobale Atome oder Molekülgruppen und/oder durch Anwendung des Grimm′schen Hydrid- Verschiebungssatzes herleitbare Gruppen sowie Kombinationen hiervon auf weisen, wobei mindestens ein Hetero-Atom im Fragment enthalten ist,
b = ein Träger zur Immobilisierung gegenüber dem Fluid bedeutet,
gekennzeichnet ist.
4. Verwendung nach Anspruch 3, wobei die trennungswirksamen Areale verbun
den sind und so gegenüber dem Fluid immobilisiert sind.
5. Verwendung nach Anspruch 4, wobei durch Einbau in organische, anorgani
sche oder anorganisch-organische Polymere; durch kovalente oder ionische
Bindung, Absorption oder Adsorption an einen Träger; durch Penetration
in ein Polymer sowie durch clathrat- oder intercalatartigen Einschluß in
einem polymeren Material die Immobilisierung erreicht wird.
6. Verwendung gemäß den Ansprüchen 4 und 5, wobei der Einbau in organi
sche, anorganische oder anorganisch-organische Polymere; durch kovalente
oder ionische Bindung, Absorption oder Adsorption an einen Träger; durch
Penetration in ein Polymer sowie durch clathrat- oder intercalatartigen Ein
schluß in einem polymeren Material kombiniert genutzt wird.
7. Verwendung nach mindestens einen der Ansprüche 3-6, wobei ein Hilfsstoff
oder Hilfsstoffe, die günstig zu detektierende Eigenschaften aufweisen und
den Trennvorgang oder die weitere Verwertung erleichtern oder verbessern,
im Verfahren gemäß Anspruch 1 genutzt wird.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7 von Azulen und/oder seiner Derivate.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121995 DE19521995A1 (de) | 1995-06-20 | 1995-06-20 | Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlichen Substanzen von mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix und die Verwendung eines Trennungsmaterials |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121995 DE19521995A1 (de) | 1995-06-20 | 1995-06-20 | Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlichen Substanzen von mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix und die Verwendung eines Trennungsmaterials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19521995A1 true DE19521995A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7764564
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995121995 Withdrawn DE19521995A1 (de) | 1995-06-20 | 1995-06-20 | Verfahren zur Trennung in ihren Eigenschaften ähnlichen Substanzen von mindestens einer die weitere Verwendung störenden, in ihren Eigenschaften ähnlichen Matrix und die Verwendung eines Trennungsmaterials |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19521995A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3605908A1 (de) * | 1985-02-25 | 1986-10-02 | Mochida Pharmaceutical Co., Ltd., Tokio/Tokyo | Verfahren zum reinigen von interferon |
DE3644346A1 (de) * | 1986-12-19 | 1987-05-21 | Saeulentechnik Dr Ing Herbert | Matrixgebundene kronenetherliganden als trennmaterial in der affinitaetschromatographie von nukleinsaeuren |
US5185313A (en) * | 1988-12-30 | 1993-02-09 | Exploaterings Ab T.B.F. | Adsorbent for metal ions, proteins and other inorganic and organic substances |
DE4310964A1 (de) * | 1992-04-16 | 1993-10-21 | Merck Patent Gmbh | Aktivierte Trägermaterialien, ihre Herstellung und Verwendung |
-
1995
- 1995-06-20 DE DE1995121995 patent/DE19521995A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
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