DE3605881A1 - Verfahren zum veredeln von kunststoffolien insbesondere fuer tragetaschen - Google Patents
Verfahren zum veredeln von kunststoffolien insbesondere fuer tragetaschenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Veredeln von
Kunststoffolien, insbesondere für Tragetaschen, die durch
Extrusion einer Folie, insbesondere Schlauchfolie, herge
stellt werden.
Folien und hieraus hergestellte Tragetaschen aus
Kunststoff, sind bekannt. Solche Folien werden üblicher
weise durch Extrusion einer Kunststoffschmelze herge
stellt. Hierbei wird Kunststoffgranulat, üblicherweise
Polyäthylen, in einen Extruder eingegeben und zu einem
Schlauch extrudiert. Durch Zusätze, kann sich jedoch die
Viskosität der Schmelze im Extruder verändern, so daß im
Endprodukt Schlieren und Blasen auftreten, was für das
Aussehen der Folie bzw. der Tragetasche äußerst uner
wünscht ist.
Daneben ist es bekannt Folien und Tragetaschen aus
Kunststoff für bestimmte Gebrauchszwecke weiter zu ver
edeln. So kann beispielsweise die Folie durch Zusatz von
Farbpigmenten eingefärbt werden. Daneben kann die Folie
bzw. Tragetasche bedruckt, plastifiziert und/oder metalli
siert werden.
Es gibt Folien bzw. Tragetaschen aus Kunststoff, die
geruchlos sind aber auch solche, die einen unangenehmen
Eigengeruch aufweisen. Der unangenehme Geruch solcher
Folien bzw. Tragetaschen wird im allgemeinen als störend
empfunden. Bei solchen Folien bzw. Tragetaschen ist es
erwünscht, daß dieser unangenehme Geruch durch einen
angenehmen Geruch überdeckt wird. Auch bei geruchfreien
Folien bzw. Tragetaschen kann es erwünscht sein, diese mit
einem angenehmen Geruch zu versehen, um den Gebrauchswert
zu erhöhen.
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens zum Veredeln von Kunststoffolien insbesondere
für Tragetaschen, die durch Extrusion einer Folie, insbe
sondere einer Schlauchfolie hergestellt werden, so daß
ihr Gebrauchswert gesteigert wird, wobei die guten Eigen
schaften der Folie bzw. Tragetasche, insbesondere ihr
Aussehen, unverändert beibehalten werden.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Patentanspruch 1 bzw. 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungs
formen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Durch das beanspruchte Verfahren können Folien bzw. Tra
getaschen parfümiert, d.h. mit einem angenehmen Geruch
ausgestattet werden, der der Folie bzw. Tragetasche über
lange Zeitspannen unverändert erhalten bleibt. Die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Folie bzw.
Tragetasche behält ihre sonstigen guten Eigenschaften,
vorzugsweise ihr äußeres Aussehen unverändert bei. Insbe
sondere zeigt die erfindungsgemäße Tragetasche keine
Schlieren oder Blasen. Durch die Verwendung von Duftstof
fen kann der einigen Kunststoffprodukten anhaftende unan
genehme Eigengeruch durch einen angenehmen Geruch über
tönt werden. Durch den angenehmen Geruch wird die Lebens
dauer der Folie bzw. Tragetasche erhöht, da sie mehrfach
benutzt wird, so daß ihr Gebrauchswert erheblich gestei
gert werden kann. Wegen der geringen Mengen der einge
setzten Duftstoffe entstehen auch beim Recycling der Fo
lien bzw. Tragetaschen keinerlei Probleme.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Kunststoff
granulat mit vorzugsweise unverdünnten, flüssigen
Duftstoffen versetzt und unter intensivem Rühren ver
mischt, und anschließend wird das gemischte Granulat in an
sich bekannter Weise extrudiert. Hierbei ist es bevorzugt,
daß die Duftstoffe in weitgehender Abwesenheit von leicht
flüchtigen Lösungsmitteln dem Kunststoffgranulat hinzuge
setzt werden. Es hat sich herausgestellt, daß bereits
relativ geringe Mengen leichtflüchtiger Lösungsmittel
ausreichen, um die extrudierte Folie bzw. Tragetasche
unansehnlich zu machen. Die Verwendung von hochsiedenden
Lösungsmitteln in geringer Menge ist unschädlich, sofern
ihr Siedepunkt über 220°C vorzugsweise über 200°C liegt.
Der Zusatz der Duftstoffe erfolgt vorzugsweise chargen
weise, wobei der Duftstoff in einem Anteil von etwa 5 bis
10 gleichen Portionen fortschreitend hinzugesetzt wird.
Der Duftstoff wird dem Kunststoffgranulat in einem Anteil
bis zu 0,5 Gewichts-‰ bezogen auf das Kunststoffgranu
lat hinzugesetzt. Höhere Mengen an Duftstoffen können
bereits zu nachteiligen Effekten beim Extrusionsvorgang
führen, etwa durch Zersetzen bzw. durch Veränderung der
Viskosität der Schmelze. Vorzugsweise wird der Duftstoff
in einem Anteil von 0,2 bis 0,4 Gewichts-‰, insbesondere
etwa 0,3 Gewichts-‰, bezogen auf das Kunststoffgranulat,
hinzugesetzt.
Als Duftstoffe können ätherische Öle, Essenzen bzw. Aro
men, die körperverträglich und vorzugsweise bei Raumtempe
ratur flüssig sind, verwendet werden. Bei der Auswahl der
Duftstoffe ist es bevorzugt, daß sie sich bis zu einer
Temperatur von 220°, vorzugsweise bis zu 200° nicht zer
setzen. Beispiele für geeignete Duftstoffe sind Anis-,
Äpfel-, Campher-, Citronell-, Eucalyptus-, Fichtennadel-,
Geranium-, Lavendel-, Lemongras-, Nelken-, Neroli-, Pa
tchouli-, Petitgrain-, Pfefferminz-, Rosen-, Rosmarin-,
Sandelholz-, Sassafras-, Spik-, Vanille-, Zimt-, und
Citrusöl.
Es können auch bei Raumtemperatur feste Duftstoffe, wie
z.B. Menthol verwendet werden, sofern diese festen
Duftstoffe vorher in einer geringen Menge eines hochsie
denden Lösungsmittels, vorzugsweise in fetten oder ätheri
schen Ölen aufgelöst werden.
Vorzugsweise wird der Duftstoff in flüssiger, fein ver
teilter Form durch Zerstäuben hinzugesetzt. Diese Zugabe
form ermöglicht zusammen mit der chargenweisen Zugabe eine
gleichförmige Verteilung der Duftstoffe im Kunststoffgra
nulat, wobei der Zeitbedarf für den Mischvorgang erheblich
vermindert werden kann.
Als Kunststoffe können sowohl Kunststoffe mit Eigengeruch
als auch geruchsfreie Kunststoffe verwendet werden. Be
vorzugt sind Polyäthylen mit niederer Dichte und Poly
äthylen mit hoher Dichte. Das Kunststoffgranulat kann auch
zusammen mit Farbpigmenten eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachstehend durch Beispiele näher er
läutert.
Das Vermischen des Kunststoffgranulates mit den Duftstof
fen erfolgte in einem geschlossenen Granulat-Innenmischer.
In das Mischgerät wurden 50 kg Polyäthylen mit niederer
Dichte zusammen mit Farbpigmenten eingesetzt. In das
Kunststoffgranulat wurden anschließend insgesamt 150 g
Vanillin portionsweise zerstäubt. Die Gesamtmenge wurde in
5 Portionen zu je 30 g aufgeteilt, wobei nach Zugabe jeder
Portion 10 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt wurde.
Das Granulatgemisch wurde anschließend bei einer Tempera
tur von 185 bis 190° zu einem Schlauch extrudiert, der
anschließend zu einer Tragetasche verschweißt wurde. Die
erhaltene Tragetasche zeigte einen angenehmen Geruch nach
Vanille, der durch den Kunststoff nicht verfälscht war.
Der angenehme Geruch wurde über mehrere Monate unverändert
beibehalten.
Das Beispiel wurde wiederholt, außer daß an Stelle von
Vanillin ein Parfüm, d.h. ein Gemisch von Duftstoffen mit
Äthylalkohol als Lösungsmittel verwendet wurde. Die einge
setzte Parfümmenge betrug 300 g bezogen auf 50 kg
Kunststoffgranulat. Das extrudierte Produkt zeigte Schlie
ren und Blasen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Veredeln von Kunststoffolien, insbeson
dere für Tragetaschen, die durch Extrusion einer Folie,
insbesondere Schlauchfolie hergestellt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß man Kunststoffgranulat mit Duftstoffen
versetzt und unter intensivem Rühren vermischt, und daß
anschließend das vermischte Granulat in an sich bekannter
Weise extrudiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Duftstoffe körperverträgliche ätherische Öle,
Essenzen bzw. Aromen verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man als Kunststoff einen geruchsfreien Kunststoff
oder einen Kunststoff mit Eigengeruch verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Kunststoff Polyäthylen mit
niederer Dichte oder Polyäthylen mit hoher Dichte verwen
det.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Duftstoff in flüssi
ger, fein verteilter Form durch Zerstäuben chargenweise
hinzusetzt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man Duftstoffe verwendet, die
sich bei Temperaturen bis zu 220°C, vorzugsweise bis zu
200°C nicht zersetzen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Duftstoff in einem
Anteil bis zu 0,5 Gewichts-‰, vorzugsweise in einem
Anteil von 0,2 bis 0,4 Gewichts-‰, bezogen auf das
Kunststoffgranulat einsetzt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Kunststoffgranulat
zusammen mit Farbpigmenten vermischt.
9. Tragetasche aus Kunststoff, insbesondere hergestellt
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Kunststoffmatrix ätherische Öle,
Essenzen bzw. Aromen als Duftstoffe eingelagert sind.
10. Tragetasche nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Duftstoff in einer Menge bis zu 0,5‰,
vorzugsweise 0,2 bis 0,4‰, bezogen auf das Gewicht des
Kunststoffes, eingelagert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605881 DE3605881A1 (de) | 1986-02-24 | 1986-02-24 | Verfahren zum veredeln von kunststoffolien insbesondere fuer tragetaschen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605881 DE3605881A1 (de) | 1986-02-24 | 1986-02-24 | Verfahren zum veredeln von kunststoffolien insbesondere fuer tragetaschen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3605881A1 true DE3605881A1 (de) | 1987-08-27 |
Family
ID=6294813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863605881 Ceased DE3605881A1 (de) | 1986-02-24 | 1986-02-24 | Verfahren zum veredeln von kunststoffolien insbesondere fuer tragetaschen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3605881A1 (de) |
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