DE1617022B1 - Synthetisches Spitzenlavendel¦l und dieses enthaltendes Parfüm - Google Patents
Synthetisches Spitzenlavendel¦l und dieses enthaltendes ParfümInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C49/00—Ketones; Ketenes; Dimeric ketenes; Ketonic chelates
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- C07C49/613—Unsaturated compounds containing a keto groups being part of a ring polycyclic
- C07C49/617—Unsaturated compounds containing a keto groups being part of a ring polycyclic a keto group being part of a condensed ring system
- C07C49/643—Unsaturated compounds containing a keto groups being part of a ring polycyclic a keto group being part of a condensed ring system having three rings
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- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
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Description
Die Erfindung betrifft ein synthetisches Spitzenlavendelöl, bestehend aus 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden,
das in 5- oder 6-Stellung mit einer Oxogruppe substituiert ist, und eine solches Inden
enthaltende Pariumzusammensetzung. Spitzenlavendelöl,
das auch als spanisches Spitzenöl oder Aspic bekannt ist, besteht aus einem natürlichen ätherischen
Öl aus der Pflanze Lavandula latifolia, die in vielen mitteleuropäischen Ländern wild wächst und hauptsächlich
in Spanien gewerblich geerntet wird. Dieses Naturöl, das aus einer Mischung einer großen Anzahl
von Substanzen wie Kampfer, Borneol, Linalool und Cineol besteht, hat einen frischen kräuterartigen
Geruch mit einem Unterton, der etwas an trockenes Holz erinnert und dieses Öl sehr wertvoll für die
Verwendung in der Pariümerie macht. Dieses Naturöl leidet jedoch wie andere aus Pflanzen, insbesondere
wilden unkultivierten Pflanzen, stammende Produkte an dem Nachteil einer schwankenden Lieferung und
Beschaffenheit infolge unkontrollierbarer Faktoren wie der Witterung während des Wachsrums. Naturgemäß
würde daher ein künstlicher Ersatz für Spitzenlavendelöl, der hinsichtlich Zulieferung und Beschaffung
gleichbleibend ist, in der Pariümerieindustrie höchst.erwünscht sein, die von einer gleichbleibenden
und beständigen Zulieferung natürlichen Spitzenlavendelöles für eine große Zahl von Handelsprodukten
abhängig ist. Ein solcher künstlicher Ersatzstoff mit den erwünschten Parfümerieeigenschaften
natürlichen Spitzenlavendelöles ist nun gefunden worden, und dieser künstliche Ersatzstoff stammt
außerdem aus künstliehen Quellen, die ihn unabhängig hinsichtlich der Lieferungsfähigkeit und Gleichmäßigkeit
in der Beschaffenheit machen.
Dieses künstliche Lavendelöl enthält ein oxosubstituiertes 4,7-Methanoinden, insbesondere 3a,4,5,
6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden, das in 5- oder 6-Stellung mit einer Oxogruppe substituiert ist. Infolgedessen
sieht die Erfindung ein künstliches Spitzenlavendelöl vor, das 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden
mit einer Oxogruppe in 5- oder 6-Stellung enthält. ■
Im Rahmen der Erfindung liegen auch Parfüms mit einem künstlichen Ersatzstoff enthaltend 3a,4,5,6,
7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden, das in 5- oder 6-Stellung eine Oxosubstitution enthält, als Ersatz
für das Spitzenlavendelöl.
Das in 5- oder 6-Stellung mit einer Oxogruppe substituierte 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden
(nachstehend der Einfachheit halber als Hexahydromethanoinden bezeichnet), das gemäß der Erfindung
als Ersatz für natürliches Spitzenlavendelöl verwendet wird, hat-die-folgende Strukturformel: -
• H
H H
Hierin bedeutet η Null oder 1, vorausgesetzt, daß für das Kohlenstoffatom in der 5- oder 6-Stellung,
das mit der Oxogruppe substituiert ist, die zugehörige ganze Zahl 0 und die andere ganze Zahl 1 ist. Infolge
des Vorhandenseins der Doppelbindung in dem Hexahydromethanoinden sind die 5- und 6-Stellung nicht
chemisch äquivalent; wenn also das Hexahydromethanoinden mit der Oxogruppe substituiert ist,
ergeben sich verschiedene isomere Verbindungen, je nachdem, ob die Oxogruppe sich am Kohlenstoffatom
ίο in 5- oder 6-Stellung befindet. Die äußerst enge
physikalische Ähnlichkeit solcher Isomeren verhindert außerdem eine leichte ^identifizierung und
Trennung der verschiedenen Isomeren voneinander. Aus diesem Grunde sollen die beiden isomeren Verbindungen
sowie auch ihre Gemische im vorliegenden Fall unter dem Ausdruck verstanden werden: 3a,4,5,
6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden mit einer Oxogruppe in 5- oder 6-Stellung.
Ein solches Methanoinden kann dadurch hergestellt werden, daß man Cyclopentadiendimer, 3a,4,7 7a-Tetrahydro-4,7-methanoinden, mit wäßriger Schwefelsäure unter Gewinnung von 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoindenol umsetzt, das in 5- oder 6-Stellung mit der Hydroxylgruppe substituiert ist.
Ein solches Methanoinden kann dadurch hergestellt werden, daß man Cyclopentadiendimer, 3a,4,7 7a-Tetrahydro-4,7-methanoinden, mit wäßriger Schwefelsäure unter Gewinnung von 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoindenol umsetzt, das in 5- oder 6-Stellung mit der Hydroxylgruppe substituiert ist.
Dieses Methanoindenol wird dann in das gewünschte 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden mit einer
Oxogruppe in 5- oder 6-Stellung umgewandelt, indem man es entweder mit Kaliumbichromat in Gegenwart
von Schwefelsäure oxydiert oder mit einem geeigneten
Katalysator, wie Kupferchromit, dehydriert. Dieses Verfahren ist nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
Das künstliche Spitzenlavendelöl nach der Erfindung besitzt den erwünschten Geruch und die erwünschten
Parfümerieeigenschaften von natürlichem Spitzenlavendelöl, insbesondere dessen frische und erfrischende
Duftnoten, und es kann gleich dem natürlichen Spitzenlavendelöl mit anderen natürlichen
oder künstlichen Stoffen, wie Verschnittmitteln oder Fixativen, vereinigt werden, um das Material für
Parfümeriezwecke geeigneter zu machen. Beispielsweise kann das künstliche Spitzenlavendelöl nach der
Erfindung mit Verschmttmitteln, wie Rosmarin, Salbei, Eucalyptus, Rosenholzöl oder mit Fixativen,
wie Zedernholzöl, Eichentoriprodukten oder Patschuliöl vereinigt werden, um seine Parfümerieeigenschaften
zu verbessern.
Das künstliche Lavendelöl nach der Erfindung kann an Stelle von natürlichem Spitzenlavendelöl
als Bestandteil von Parfüms, entweder als Ganzes oder zum Teil, verwendet werden, um so neue Parfumansätze
zu erzeugen. Nach seinem bisherigen Gebrauch bedeutet der Ausdruck »Parfüm« eine Mischung von
organischen Verbindungen einschließlich beispielsweise Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Estern und
häufig auch Kohlenwasserstoffen, die in festliegenden Mengenverhältnissen miteinander kombiniert werden,
so daß die Gerüche der einzelnen Verbindungen sich unter Erzeugung eines harmonischen Aromas vereinigen.
Die Menge der künstlichen Spitzenlavendelölzusammensetzung nach der Erfindung, die das Hexahydromethanoinden
enthält und in Parfüms als Ersatz für natürliches Spitzenlavendelöl benutzt
werden kann, kann innerhalb eines weiten Bereiches schwanken und hängt von der zu erzeugenden Parfumart
ab. Im allgemeinen kann jedoch die Menge des künstlichen Spitzenlavendelöls in Parfüms im Bereich
von etwa 0,1 bis 80% des gesamten Parfumsgewichts
Claims (3)
- 3 4liegen, wobei eine Menge von 20 bis 50 Gewichts- Gewichtsteile Prozent bevorzugt wird. Spitzenlavendelöl 100Die Parfüms nach der Erfindung, die als Haupt- Terpineol 200bestandteil die künstliche Lavendelölzusammensetzung Rosenholz 200nach der Erfindung enthalten, können an sich oder 5 Diphenyloxyd 30eingearbeitet in Produkte, wie kosmetische Cremes, Zedernholz 100Seifen, synthetische Reinigungsmittel, Talcum-Pulver Citronella, Java 200und andere Toilettenartikel, wie Schampoon ver- Nelkenöl ' 50wendet werden, welche die gewünschten Dufteigen- Linalylacetat 50schäften, insbesondere frischen und erfrischenden io Thymianrot 20Geruch besitzen. Benzoeharz 20Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Er- Muscatxylol 20läuterung des künstlichen Spitzenlavendelöls nachder Erfindung und neuer Parfumansätze, die unter Ein zweites Bouquetseifenparfum wurde unterVerwendung eines solchen künstlichen Spitzenlaven- 15 Verwendung des obigen Ansatzes zubereitet, jedoch delöls als Ersatz für das natürliche Öl in Parfüms wurde das natürliche Spitzenlavendelöl ersetzt durch hergestellt werden. 100 Gewichtsteile SaASjo^^a-Hexahydro^J-me-thanoinden, das in 5- oder 6-Stellung mit einer Oxogruppe substituiert war. Die Geruchsprofile der beidenBeispiell ao vorstehenden Bouquetseifenparfums wurden verglichen und erwiesen sich als praktisch ähnlich insbe-Ein künstliches Spitzenlavendelöl, bestehend aus sondere hinsichtlich der frischen und erfrischenden 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden mit einer Duftnoten, welche Parfumansätze mit natürlichem Oxogruppe als Substituent in 5- oder 6-Stellung, Spitzenlavendelöl kennzeichnen, wurde auf eine Parfumunterlage aufgebracht, und 25der Geruch wurde mit demjenigen natürlichen Spitzen- Patentansprüche:lavendelöls verglichen. Es war zu beobachten, daß das 1. Künstliches Spitzenlavendelöl, bestehend auskünstliche Spitzenlavendelöl einen frischen kräuter- 3a, 4, 5, 6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoinden mitartigen Geruch mit einem gewissen Unterton von einer Oxogruppe als Substituent in 5- oder 6-Stel-trockenem Holz hatte, der dem Geruchsprofil von 30 lung.natürlichem Spitzenlavendelöl sehr ähnlich war.
- 2. Parfumzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß als künstliches Spitzenlavendelöl darin 3a,4,5,6,7,7a-Hexahydro-4,7-methanoindenBeispiel 2 mft ejner Oxogruppe als Substituent in 5- oder35 6-Stellung enthalten ist.Ein Seifenparfum von Bouquet-Type wurde unter
- 3. Parfumzusammensetzung nach Anspruch 2,Verwendung von natürlichem Spitzenlavendelöl ge- dadurch gekennzeichnet, daß das künstliche Spitzen-mäß dem folgenden Ansatz nach den Angaben in lavendelöl in einer Menge im Bereich von 0,1 bisPoucher, W. A. Perfumes, Cosmetics and Soaps 80 °/0, vorzugsweise von 20 bis 50 Gewichtsprozent2 : 351 (1959) zubereitet: 40 des gesamten Parfüms vorliegt.
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