DE3604948A1 - Masse fuer die beschichtung von decken und waenden - Google Patents
Masse fuer die beschichtung von decken und waendenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Masse für die Beschichtung
von Decken und Wänden, die wenigstens einen Füllstoff
auf Cellulosefaserbasis und wenigstens ein Bindemittel
auf der Basis eines Celluloseethers aufweist.
Eine derartige Masse ist beispielsweise unter der Bezeichnung
"decor 2000" bekannt und wird zur naht- und
fugenlosen Beschichtung von Decken und Wänden eingesetzt.
Zu diesem Zweck wird die Masse mit Wasser zu einem teigigen
Brei vermischt, der mit Hilfe einer Spritzpistole
auf jeden trockenen und tragfähigen Untergrund aufgebracht
werden kann. Dabei sollen sämtliche Unebenheiten
und Risse in den zu beschichtenden Flächen ausgeglichen
werden können, was jedoch in der Praxis nicht möglich
ist, so daß diese Fehlstellen mit einer Verspachtelung
beseitigt werden müssen. Darüber hinaus besitzt eine
derartige Beschichtung eine hohe Elastizität und
Dehnungsfähigkeit, was den Vorteil besitzt, daß
Dehnungsrisse, die häufig bei Neubauten vorkommen,
nicht den Belag zerstören können.
Des weiteren kann diese Beschichtung aufgrund der Wasserlöslichkeit
des Bindemittels im Bedarfsfall wieder
durch Auftragen von Wasser von der Wand entfernt werden
und bei einer Beschädigung auch repariert werden.
Diese Wasserlöslichkeit besitzt andererseits jedoch auch
den Nachteil, daß eine derartige Masse nicht in Feuchträumen,
wie Küchen, Bädern und dergl. eingesetzt werden
kann, da keine ausreichende Wasserfestigkeit der Beschichtung
gegeben ist. Insofern löst sich die Beschichtung
in derartigen Räumen ab, was mit einer Tapete zu
vergleichen ist, die mit einem Kleister ohne vergütenden
Kunststoffzusatz (Polyvinylalkohol) verklebt wurde, d. h.
ein Ablösen des Belags erfolgt nur unter hoher Feuchtigkeitsbelastung.
Diese Masse weist als Bindemittel überwiegend Methylcellulose
auf. Um die Füllstoffe in dem gewünschten Maß
zusammenzuhalten, ist daher eine hohe Methylcellulosekonzentration
von etwa 5-8 Gew.-% nötig, die wiederum
einen hohen Wasseranteil in der angezeigten Masse nach
sich zieht. Hierdurch wird die zu verspritzende Masse zu
feucht und trocknet daher nicht mehr innerhalb der gewünschten
Zeit von etwa 2 Tagen aus. In Abhängigkeit von
der Temperatur kann daher die Trockenzeit wesentlich
länger dauern, was den Einsatz dieser bekannten Masse bei
Neubauten wesentlich erschwert. Schließlich zerfließen
die aufgebrachten wasserhaltigen Massen in Folge ihres
hohen Wassergehalts in ihrer Struktur, weisen demzufolge
also keine ausreichenden Kohäsionskräfte auf, die die
einzelnen Teilchen zusammenhalten. Aus diesem Grunde
sind auch die bislang erreichten Strukturen nicht befriedigend.
Des weiteren sind s. g. Spritzputzspachtel bekannt, die
fertig angeteigt im spritzfähigen Zustand geliefert werden,
was eine frostsichere Lagerung erfordert und relativ
hohe Transportmassen nach sich zieht. Derartige Spachtelmassen
weisen mineralische Massen auf, die mit Hilfe
eines Kunststoffbinders auf Acrylatbasis gebunden werden.
Diese mineralische Beschichtung führt zu einer irreversibel
aufgetragenen Beschichtung, die nach dem Austrocknen
nicht mehr von der Wand entfernt werden kann.
Darüber hinaus läßt sich diese Beschichtung nur in einem
Zweistufenverfahren auftragen, bei dem die aufgetragene
Masse zunächst geschlichtet und in einem zweiten Auftrag
strukturiert werden muß.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten mineralisch gefüllten
Strukturbeschichtungen mit Kunststoffen und mineralischer
Bindung ist deren Rißanfälligkeit bei Bewegungen
im Untergrund. Zudem sind sie sehr hart, was besonders
bei groben Strukturen Verletzungsgefahren, insbesondere
bei Kindern, in sich birgt. Somit ist also
diese bekannte Masse weder ablösbar noch besitzt sie eine
eigene auf den Füllstoff zurückgehende Struktur.
Beiden Massen ist im übrigen gemein, daß sie unterhalb
10°C nicht mehr verarbeitbar sind, so daß sie bei dem
häufig im Winter stattfindenden Innenausbau eines Neubaus
nicht mehr eingesetzt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Masse
der eingangs erwähnten Art so fortzubilden, daß sie
nach dem Auftrag höchstens zwei Tage zum Auftrocknen benötigt,
bei ausreichender Wasserfestigkeit dennoch nach
Zugabe von Wasser wieder von der Wand entfernt werden
kann, und bei Temperaturen unterhalb 10°C verarbeitbar
ist, und außerdem nach der Verfestigung elastisch
bleibt.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch 1,5-4 Gew.-%
Celluloseether und 2-8 Gew.-% Polyvinylalkohol als
Bindemittel.
Die erfindungsgemäße Masse weist zunächst den Vorteil
auf, daß durch die Verringerung des Celluloseethergehalts
durch Zusatz von Polyvinylalkohol auch die Wassermenge
zur Herstellung der zu verspritzenden Masse um etwa
die Hälfte gesenkt wird, wodurch die Ausstrocknungszeit
erheblich vermindert wird. Sie trocknet unter ungünstigen
Trocknungsbedingungen innerhalb von etwa 2 Tagen aus.
Ansonsten trocknet die Beschichtungsmasse innerhalb 24
Stunden griffest auf, bei 20°C und 65% relativer
Feuchtigkeit.
Des weiteren läßt sich diese Masse auch unterhalb 10°C
verarbeiten und ist somit für den Winterausbau geeignet.
Schließlich wird die Wasserfestigkeit dieser erfindungsgemäßen
Masse gegenüber der Masse, die ausschließlich
Celluloseether, insbesondere Methylcellulose, enthält,
weiter verbessert.
Zu einsetzbaren Celluloseethern gehören Methylcellulose,
Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylmethylcellulose,
Ethylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Carboxymethylhydroxyethylcellulose, Carboxymethylhydroxypropylcellulose
und deren Gemische.
Von diesen Celluloseethern ist die Methylcellulose bevorzugt.
Die Celluloseether weisen eine gute Löslichkeit
in kaltem Wasser auf, können somit also auch bei diesen
Temperaturen verarbeitet werden. Zu den hervorragenden
Eigenschaften der Celluloseether gehört ein ausgeprägtes
Wasser- und Wasserrückhaltevermögen (Wasserretention).
Demzufolge kann also ein Celluloseether die zur Herstellung
einer teigigen Masse notwendige Wassermenge in der
Masse zurückhalten, ohne daß es zu einer sofortigen Abgabe
des Wassers kommt. Eine ausreichende Wasserretention
ist erfindungsgemäß vor allem für die Verarbeitbarkeit
der Masse vorteilhaft. Ohne diese Eigenschaft wäre die
Masse nämlich nicht verspritzbar und ergäbe darüberhinaus
keine ausreichende Struktur. Andererseits ist jedoch ein
möglichst geringer Gehalt an Celluloseether aus Gründen
dieser ausgeprägten Wasserretention erfindungsgemäß erwünscht,
ohne daß jedoch der Celluloseether völlig entfernt
wird. Dies hätte zur Folge, daß der Wandbelag nach
dem Austrocknen irreversibel wäre und somit nicht mehr
durch Wasser entfernt werden könnte.
Im übrigen wäre auch der Wandbelag nicht mehr zu entfernen,
wenn anstelle eines Celluloseethers andere, irreversible
Bindemittel eingesetzt würden, die eine hohe
Wasserfestigkeit und Bindekraft, d. h. Adhäsion und Kohäsion,
aufweisen.
Schließlich sind die Celluloseether erfindungsgemäß auch
deshalb einsetzbar, weil sie eine hohe Klebkraft besitzen
und darüber hinaus die Bestandteile des Produktgemisches
binden können, was auf die hohe Kohäsionskraft
zurückzuführen ist. Demzufolge besitzt also der Celluloseether
eine hohe Adhäsionskraft (Klebkraft) und ein
ausgeprägtes Bindevermögen (Kohäsionskraft), was erfindungsgemäß
vorteilhaft ist.
Schließlich verleiht der Celluloseether aufgrund seines
Verdickungsverhaltens der angeteigten Masse die gewünschte
Viskosität. Dieses Viskositätsvermögen ist abhängig
vom Substitutionsgrad bzw. Polymersationsgrad des
Celluloseethers, läßt sich also vorteilhafterweise erfindungsgemäß
wählen.
Erfindungsgemäß einsetzbar sind Celluloseether mit einer
Viskosität von 1000-15 000 mPa · s, vorzugsweise etwa
2000-5000, insbesondere etwa 3000-4000 mPa · s.
Diese Viskosität wird in einer 2%igen wäßrigen Lösung des
Celluloseethers mit dem Brookfield RVT-Rotationsvis-kosimeter
bei 20°C und 20 UpM gemessen.
Erfindungsgemäß besonders vorteilhaft ist Methylcellulose
mit einer Viskosität von etwa 3000 mPa · s.
Als zweites Bindemittel wird erfindungsgemäß Polyvinylalkohol
eingesetzt, der in Wasser gut löslich ist. Dabei
hängt die Viskosität derartiger wäßriger Lösungen bei
gleichem Festkörpergehalt im wesentlichen vom Polymerisationsgrad
des Polyvinylalkohols ab.
Bekanntlich werden Polyvinylalkohole durch Verseifung des
entsprechenden Polyvinylacatats als Ausgangsprodukt hergestellt.
Insofern liegen üblicherweise immer Gemische
von Polyvinylalkohol und Polyvinylacetat vor, wobei erfindungsgemäß
auch diese Gemische zu den Polyvinylalkoholen
gerechnet werden. Diese Gemische unterscheiden sich
je nach dem Verseifungsgrad durch die s. g. Verseifungszahl,
die umso höher ist, je geringer der Verseifungsgrad
ist (desto mehr Vinylacetat liegt im Gemisch mit Vinylalkohol
vor). Zu erfindungsgemäß einsetzbaren Polyvinylalkoholen
gehören diejenigen, die ein Molekulargewicht von
etwa 15 000-45 000, insbesondere etwa 25 000-30 000
aufweisen. Demzufolge liegt also der Polymerisationsgrad
zwischen 300 und 2000, insbesondere etwa bei 500.
Weiterhin kann erfindungsgemäß ein nicht völlig verseifter
Polyvinylalkohol vorliegen. So liegt die Verseifungszahl
vorteilhafterweise etwa bei 100-200, insbesondere
etwa bei etwa 150. Diese Verseifungszahl bestimmt
sich aus dem Verbrauch von mg KOH/1 g Polyvinylalkohol.
Der Polyvinylalkohol erhöht erheblich die monentane Wasserretention
des Celluloseethers, insbesondere der
Methylcellulose, wodurch der Gehalt an Methylcellulose
auf etwa 1,5-4 Gew.-% in der Masse gesenkt werden kann.
Obwohl diese momentane, d. h. während der Verarbeitung
anhaltende Wasserretention durch Polyvinylalkohol erhöht
ist, wird das Austrocknungsverhalten der dadurch hergestellten
Masse nicht nachteilig beeinflußt. Um etwa die
gleichen Bindekräfte gegenüber einer allein Methylcellulose
enthaltenden Masse zu erreichen, sind dann 2-8
Gew.-% Polyvinylalkohol (PVA) notwendig, vorzugsweise
etwa 6 Gew.-%.
PVA erhöht somit die Wasserretention des Celluloseethers,
ohne wesentlich die Austrocknungszeit für das in
der Masse vorliegende Wasser zu verlängern, die erfindungsgemäß
in dem gewünschten Bereich bleibt. Des weiteren
werden die in der Masse vorliegenden Kohäsionskräfte
durch den Zusatz von PVA wesentlich erhöht, so daß die
Masse ausgezeichnet an der Wand nach dem Austrocknen
haftet. Allerdings ist diese Masse nur beschränkt in Naßräumen
einsetzbar, kann also nicht direkt mit Wasser
beaufschlagt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß
sich der Belag von der Wand löst.
Diese erfindungsgemäße Masse, die wenigstens einen Celluloseether
und Polyvinylalkohol aufweist, läßt sich also
nach einer entsprechenden Naßbehandlung noch von der Wand
ablösen. Hierzu ist es ausreichend, die Beschichtung mit
Wasser zu benetzen. Nach wenigen Minuten läßt sich dann
der aufgeweichte Belag mit Hilfe eines Spachtels oder
dergl. ablösen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform läßt sich
die Wasserfestigkeit einer derartigen aufgetragenen Masse
durch den Zusatz eines dritten Bindemittels verbessern,
wodurch zugleich noch die Verarbeitungstemperatur
gesenkt und die Abriebfestigkeit der Beschichtung erhöht
wird. Des weiteren bleibt durch den Zusatz dieses dritten
Bindemittels die Ablösemöglichkeit des Belags mit Hilfe
einer Naßbehandlung von der Wand aufrechterhalten.
Zu einem einsetzbaren dritten Bindemittel gehören wasserfeste,
redispergierbare Kunststoffpulver auf der Basis
eines Vinylacetat-Ethylen-Copolymerisats, das vorteilhafterweise
eine gute Verseifungsresistenz aufweist.
Derartige Bindemittel eignen sich üblicherweise für die
Vermischung mit anorganischen Bindemitteln, beispielsweise
Zement, Gips oder dergl., können jedoch aber auch
als Alleinbindemittel eingesetzt werden. Ein derartiges
Bindemittel verbessert die Haftfestigkeit des Gesamtbindemittels
an dem Untergrund, die Zugfestig innerhalb
der Beschichtung, sowie die Abriebfestigkeit und die
Verarbeitbarkeit der damit hergestellten Massen. Derartige
Dispersionspulver liegen üblicherweise in einer Teilchengröße
von 1-5 µm vor und weisen bereits eine
Mindesttemperatur für die Filmbildung von etwa 4°C auf.
Im übrigen besitzen auch derartige Dispersionspulver eine
gute Wasserrückhalteeigenschaft und verbessern die
Standfestigkeit der angerührten Massen. Derartige Dispersionspulver
auf Vinylacetat-Ethylen-Copolymerisat-
(EVA = VAC/E)-Basis, die als Schutzkolloid üblicherweise
PVA aufweisen, lassen sich leicht mit Wasser zu einer
Dispersion anrühren, können also ohne weiteres mit den
übrigen Bindemitteln in Verbindung mit Wasser angesetzt
werden.
Als drittes Bindemittel sind weiterhin tertiäre Polymere
einsetzbar, die überwiegend Acrylat aufweisen.
Eine im angegebenen Mischungsverhältnis hergestellte Beschichtungsmasse,
die allein Celluloseether und EVA
enthält, beispielsweise in einer Zusammensetzung von 2%
Methylcellulose und 12-14% EVA, läßt sich zwar noch
von der Wand nach einer Wasserbehandlung ablösen, weist
jedoch eine zu geringe Abriebfestigkeit auf. Um diese zu
verbessern, wären bei den verwendeten faserigen Zuschlägen
etwa 18 Gew.-% EVA-Anteile erforderlich. Dann ist
jedoch allerdings die Ablösbarkeit von der Wand praktisch
nicht mehr gegeben.
Insofern ist aus diesem Grund die Kombination von Celluloseether,
PVA und EVA hinsichtlich der Verarbeitbarkeit,
Wasserretention, Verfestigungsverhalten (Trockenzeit),
Elastizität, Haftfestigkeit und Entfernbarkeit besonders
bevorzugt.
Sofern jedoch die vorstehend erwähnten Nachteile in Kauf
genommen werden können, ist auch eine Masse als noch zur
Erfindung zugehörig zu betrachten, die neben dem Celluloseether
in den vorstehend angegebenen Mengen noch 10-18
Gew.-% EVA-Dispersionspulver, Rest Zusatzstoffe
enthält. Eine solche Masse läßt sich bereits bei etwa
5°C verarbeiten und führt zu einer ausreichend festen
Beschichtung, die jedoch im wesentlichen nicht mehr von
der Wand durch Wassereinwirkung abgelöst werden kann.
Ein derartiges redispergierbares Kunststoffpulver als
drittes Bindemittel wird in Verbindung mit den beiden
vorstehend genannten Bindemitteln (Methylcellulose und
PVA) in einer Menge von 6-18, vorzugsweise etwa 8-12,
insbesondere etwa 10 Gew.-% eingesetzt.
Der Celluloseether, insbesondere Methylcellulose, wird in
Verbindung mit den beiden anderen Bindemitteln in einer
Menge von etwa 1,5-4, vorzugsweise 1,8-3, ins-besondere
etwa 2 Gew.-% eingesetzt. Dabei wird vorteilhafterweise
Methylcellulose mit einer Viskositätszahl von
etwa 2000-4000 eingesetzt.
Polyvinylalkohol schließlich wird in Verbindung mit den
beiden anderen Bindemitteln in einer Menge von etwa 3-5,
insbesondere etwa 4 Gew.-% eingesetzt.
Ohne das dritte Bindemittel wird Polyvinylalkohol mit
Celluloseether in einer Menge von 5-8, vorzugsweise
etwa 6 Gew.-% eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Masse kann weiterhin vorteilhafterweise
ein pulverförmiges Netzmittel aufweisen, das die
Oberflächenspannung zwischen dem Wasser und dem anzuteigenden
Gemenge verringert. Dadurch wird die erforderliche
Wassermenge verringert und das Herstellen einer anwendungsfertigen
Beschichtungsmasse auf der Baustelle wesentlich
vereinfacht. Außerdem wirken sich Netzmittel
positiv auf die Struktur der aufgetragenen Beschichtungen
aus.
Als pulverförmige Netzmittel kommen beispielsweise Tenside,
insbesondere nichtionogene Tenside in Frage. Ein
Beispiel für ein derartiges Tensid ist ein Alkylarylpolyglycolether,
der der erfindungsgemäßen Masse in einer
Menge von etwa 0,5 Gew.-% zugesetzt wird.
Die Wirkung eines derartigen Netzmittels kann noch durch
einen Zusatz von Natriumpolyphosphat verbessert werden.
Üblicherweise wird dieses Zusatzmittel auf der Basis von
Natriumpolyphosphat in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-% zu
der erfindungsgemäßen Masse dazugesetzt.
Des weiteren kann die erfindungsgemäße Masse Pigmente
und Extender aufweisen, die der gesamten Masse eine bestimmte
Farbe und darüber hinaus eine bestimmte Oberflächengüte
verleihen. Üblicherweise werden weiße Pigmente
eingesetzt.
Zu einsetzbaren Pigmenten gehört beispielsweise Titandioxid,
das der erfindungsgemäßen Masse einen hohen
Weißgrad verleiht und darüber hinaus gut dispergiert
werden kann.
Als weiteres Pigment oder Extendermittel können Silikate
Talkum, Kaolin, Glimmer, Calciumsulfat, Bariumsulfat sowie
Calciumcarbonate, wie Kreide, Calcit, Dolomit und
dergl. eingesetzt werden. Üblicherweise besitzen derartige
Stoffe einen Korndurchmesser von etwa 2-40 µm.
Vorzugsweise werden Extender mit einem hohen Weißgrad,
einem mittleren Korndurchmesser von etwa 5 µm, einer
niedrigen Ölzahl sowie mit einer überwiegend plättchenförmigen
Struktur eingesetzt. Letztere Struktur weist ein
hohes Deckvermögen und eine ausgezeichnete Armierwirkung
auf. Hierdurch wird verhindert, daß die nachstehend
erläuterten Strukturgeber untereinander verfilzen, wie
dies im Stand der Technik der Fall ist.
Als Pigment wird vorteilhafterweise Titandioxid in einer
Menge von etwa 1-5, vorteilhafterweise etwa 3 Gew.-%
eingesetzt.
Die Extender (Streckmittel), die vorteilhafterweise zusätzlich
zu dem Titandioxid zugesetzt werden, sollen
üblicherweise einen hohen Weißgrad bei möglichst niedrigem
Rutil-Gehalt gewährleisten. Infolge ihrer vorteilhafterweise
plättchenförmigen Struktur weisen sie - wie
vorstehend erwähnt - darüber hinaus einen hohen Deckgrad
und eine besonders guter Armierwirkung bei relativ geringem
Wasseranspruch auf. Von den vorstehend genannten
Streckmitteln ist insbesondere Chinaclay, Talkum,
Dolomit allein oder deren Gemenge bzw. natürliche
Verwachsungen mit einer mittleren Korngröße von etwa 5 µm
einsetzbar.
Derartige Extender werden erfindungsgemäß in einer Menge
von etwa 10-45, vorzugsweise 15-20 Gew.-% eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Masse weist - wie bereits vorstehend
erwähnt - Füllstoffe auf. Hierzu gehören insbesonder
Natur- und Kunststoff-Fasern, die üblicherweise
einen Durchmesser von 25-35, vorzugsweise 30 µm aufweisen.
Diese Fasern besitzen eine Länge von etwa
0,5-1,5, vorzugsweise von etwa 0,9 mm. Diese Fasern
armieren den gesamten Belag in Verbindung mit der Bindemittelkombination
und den weiteren Zusatzstoffen.
Vorteilhafterweise einsetzbar sind insbesondere Cellulosefasern,
die die vorstehende Abmessung besitzen. Dabei
weisen etwa 90% der Fasern eine Faserlänge bis zu
etwa 70 µm auf, während der Rest eine Faserlänge bis
höchstens 40 µm aufweist. Diese Cellulosefasern weisen
neben ihrer stark verdickenden und armierenden Wirkung
ein ausgezeichnetes Wasseraufnahmevermögen auf. So können
sie beispielsweise das 2-7fache ihres eigenen Gewichts
an Wasser aufnehmen und verbessern hierdurch die Standfestigkeit
der mit Wasser angeteigten Masse. Durch das
hier erwähnte Wasser- und Speichervermögen der Faserstoffe
wird ein hohes Sorptionsvermögen der Beschichtung
erreicht. In Verbindung mit einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit
wirken sich derartige Beschichtungen sehr
günstig auf das Raumklima aus.
Neben diesen natürlichen Cellulosefasern sind auch
synthetische polymere Fasern, beispielsweise Acrylate,
Polyamide und dergl., oder auch anorganische Faserstoffe
(Mineralfasern) als Füll- und Armierstoffe einsetzbar.
Der erfindungsgemäßen Masse werden diese Fasern in einer
Menge von etwa 30-60, vorteilhafterweise etwa 50 Gew.-%
zugesetzt.
Schließlich weist die erfindungsgemäße Masse vorteilhafterweise
noch strukturgebende Füllstoffe auf, die dem
Belag eine bestimmte Oberflächenstruktur vermitteln sollen.
Derartige strukturgebende Stoffe werden bei der
Herstellung von Rauhfasertapeten und dergl. eingesetzt.
Sie bestehen üblicherweise aus verfaserten Celluloseprodukten,
Papierschnitzeln, Holzschnitzeln und dergl., wobei
zerfaserte weiße Spezialpapiere, die hochnaßfest
sind, besonders bevorzugt sind. Derartige Fasern können
in unterschiedlichen Größen eingesetzt werden. So können
derartige Fasern etwa 1,25, 2,5 oder 4 mm lang sein.
Dabei hängt die Wahl der Fasergröße im wesentlichen vom
Kundenwunsch ab. Erfindungsgemäß werden derartige strukturgebende
Stoffe in einer Menge von etwa 15-30, vorzugsweise
etwa 20 Gew.-% eingesetzt.
Eine derart erfindungsgemäße Masse wird am Einsatzort
mit Wasser vermischt, wobei je 1 Teil pulverisierte Masse
mit soviel Wasser vermischt wird, daß eine homogene,
plastische Masse erhalten wird, die ohne Schwierigkeiten
verspritzt werden kann. Üblicherweise werden 1 Gewichtsteil
Masse etwa 4-5 Gewichtsteile Wasser zugesetzt.
Des weiteren kann die angeteigte Masse mit handelsüblichen
Dispersionsfarben bzw. Dispersionsfarbpasten
vermischt werden, so daß auch farbige Massen unmittelbar
auf die Wand aufgespritzt werden können.
Nach dem Aufspritzen und Abtrocknen wird ein fugen- und
nahtloser Wandbelag erhalten, der eine Dehnungsfähigkeit
von wenigstens etwa 1 mm/cm aufweist. Insofern werden
später auftretende Risse und Sprünge ausgeglichen, ohne
daß eine Beschädigung der Beschichtung eintritt. Weiterhin
besitzt die erhaltene Beschichtung eine sehr gute
feuchtigkeitsausgleichende Eigenschaft, kann also das
Zimmerklima regulieren. Schließlich ist ein derartiger
Belag im wesentlichen schmutzunempfindlich und kann auch
bei Beschädigung jederzeit repariert werden. Darüber
hinaus kann die erhaltene Beschichtung mit wäßrigen Farben
überstrichen und auch partiell durch Überspritzen
repariert werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich Teile auf
das Gewicht.
Eine erste Masse weist folgende Zusammensetzung auf:
Cellulosefaser-Füllstoff
(Faserlänge: 0,9 mm)50 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefasern
(Partikelgröße: 4 mm)24 Gew.-% Rutil-Pigment 3 Gew.-% Talkum 5 Gew.-% China-Clay10 Gew.-% Methylcellulose
(3000 mPa · s in 2%iger Lösung)1,5 Gew.-% Polyvinylalkohol
(ca. 5 mPa · s in 4%iger Lösung)6,5 Ge.-%
(Faserlänge: 0,9 mm)50 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefasern
(Partikelgröße: 4 mm)24 Gew.-% Rutil-Pigment 3 Gew.-% Talkum 5 Gew.-% China-Clay10 Gew.-% Methylcellulose
(3000 mPa · s in 2%iger Lösung)1,5 Gew.-% Polyvinylalkohol
(ca. 5 mPa · s in 4%iger Lösung)6,5 Ge.-%
Gewichtsteil dieser Masse wird mit etwa 5 Gewichtsteilen
Wasser vermischt und anschließend verspritzt.
Dabei weist die erhaltene Beschichtungsmasse eine gute
Verarbeitbarkeit, eine relativ kurze Trockenzeit, jedoch
nur eine geringe Feuchtigkeitsbeständigkeit auf.
Eine weitere Masse weist folgende Zusammensetzung auf:
Cellulosefaser-Füllstoff
(Faserlänge: 0,9 mm)48 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefaser
(Partikelgröße: 2,5 mm)17 Gew.-% Rutil-Pigment 3 Gew.-% Talkum 7 Gew.-% Calcit8,4 Gew.-% Alkylarylpolyglycolether0,5 Gew.-% Polyphosphat0,1 Gew.-% Methylcellulose
(entsprechend Beispiel 1) 2 Gew.-% Polyvinylalkohol
(entsprechend Beispiel 1) 4 Gew.-% VAC/E-Dispersionspulver10 Gew.-%.
(Faserlänge: 0,9 mm)48 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefaser
(Partikelgröße: 2,5 mm)17 Gew.-% Rutil-Pigment 3 Gew.-% Talkum 7 Gew.-% Calcit8,4 Gew.-% Alkylarylpolyglycolether0,5 Gew.-% Polyphosphat0,1 Gew.-% Methylcellulose
(entsprechend Beispiel 1) 2 Gew.-% Polyvinylalkohol
(entsprechend Beispiel 1) 4 Gew.-% VAC/E-Dispersionspulver10 Gew.-%.
Die erhaltene Masse wird entsprechend Beispiel 1 mit
Wasser angeteigt. Diese Beschichtungsmasse weist eine
sehr gute Verarbeitbarkeit, kurze Trockenzeit, sehr gute
Haftfestigkeit, Abriebfestigkeit, Elastizität und
Feuchtigkeitsbeständigkeit auf. Dennoch ist die
angestrebte Ablösbarkeit der Beschichtung von der Wand
gegeben.
Diese Masse weist als Bindemittel lediglich Methylcellulose
und VAC/E-Dispersionspulver auf. Sie hat folgende
Zusammensetzung:
Cellulosefaser-Füllstoff
(Faserlänge: 0,9 mm)48 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefaser
(Partikelgröße: 4 mm)15 Gew.-% Rutil-Pigment 3 Gew.-% Calcit
(mittlere Korngröße: 5 µm
entsprechend Beispiel 1 und 2)14 Gew.-% Methylcellulose
(entsprechend Beispiel 1) 2 Gew.-% VAC/E-Dispersionspulver
(entsprechend Beispiel 2)18 Gew.-%.
(Faserlänge: 0,9 mm)48 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefaser
(Partikelgröße: 4 mm)15 Gew.-% Rutil-Pigment 3 Gew.-% Calcit
(mittlere Korngröße: 5 µm
entsprechend Beispiel 1 und 2)14 Gew.-% Methylcellulose
(entsprechend Beispiel 1) 2 Gew.-% VAC/E-Dispersionspulver
(entsprechend Beispiel 2)18 Gew.-%.
Die Masse wird entsprechend Beispiel 1 mit Wasser
angeteigt. Sie ist gut verarbeitbar und trocknet nach
kurzer Zeit aus. Die erhaltene Beschichtung weist eine
hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit auf, läßt sich jedoch
praktisch nicht mehr von der Wand ablösen.
Eine weitere Vergleichsmasse weist folgende
Zusammensetzung auf:
Cellulosefaser-Füllstoff
(Faserlänge 0,9 mm)50 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefasern
(Partikelgröße 4 mm)25 Gew.-% Rutil-Pigment 4 Gew.-% Talkum15 Gew.-% Methylcellulose
(entsprechend Beispiel 1) 6 Gew.-%
(Faserlänge 0,9 mm)50 Gew.-% Strukturgebende Cellulosefasern
(Partikelgröße 4 mm)25 Gew.-% Rutil-Pigment 4 Gew.-% Talkum15 Gew.-% Methylcellulose
(entsprechend Beispiel 1) 6 Gew.-%
Diese Masse wird entsprechend Beispiel 1 angeteigt und
ist ausreichend gut verarbeitbar. Die erhaltene Beschichtung
trocknet sehr lange auf, wobei die Feuchtigkeitsbeständigkeit
sehr gering ist.
Claims (21)
1. Masse für die Beschichtung von Decken und Wänden, die
wenigstens einen Füllstoff auf Cellulosefaserbasis
und wenigstens ein Bindemittel auf der Basis eines
Celluloseethers aufweist, gekennzeichnet
durch 1,5-4 Gew.-% Celluloseether und
2-8 Gew.-% Polyvinylalkohol als Bindemittel.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Polyvinylalkohol in einer Menge
von 5-8 Gew.-% vorliegt.
3. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Polyvinylalkohol in einer Menge
von etwa 6 Gew.-% vorliegt.
4. Masse nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Celluloseether
in einer Menge von 1,8-3 Gew.-% vorliegt.
5. Masse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Celluloseether in einer
Menge von etwa 2 Gew.-% vorliegt.
6. Masse nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Celluloseether
Methylcellulose ist.
7. Masse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Methylcellulose eine Viskositätszahl
von etwa 3000-4000 aufweist.
8. Masse nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polyvinylalkohol
in teilweise verseifter Form vorliegt.
9. Masse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polyvinylalkohol eine Verseifungszahl
von etwa 100-200 aufweist.
10. Masse nach einem der Ansprüche 1-9, gekennzeichnet
durch ein wasserfestes, redispergierbares
Kunststoffpulver als drittes Bindemittel.
11. Masse nach Anspruch 10, gekennzeichnet
durch ein Vinylacetat-Ethylen-Copolymerisat
oder ein tertiäres Polymerisat, das überwiegend
Acrylat aufweist, als drittes Bindemittel.
12. Masse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das dritte Bindemittel
in einer Menge von 6-18, vorzugsweise 8-12,
insbesondere etwa 10 Gew.-% vorliegt.
13. Masse nach einem der Ansprüche 10-12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polyvinylalkohol
in einer Menge von etwa 3-5 Gew.-% vorliegt.
14. Masse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polyvinylalkohol in einer
Menge von etwa 4 Gew.-% vorliegt.
15. Masse nach einem der Ansprüche 1-14, gekennzeichnet
durch ein Netzmittel in einer
Menge von 0,1-0,5%.
16. Masse nach einem der Ansprüche 1-15, gekennzeichnet
durch einen Pigmentgehalt von
etwa 1-5, vorzugsweise etwa 3 Gew.-%.
17. Masse nach Anspruch 16, gekennzeichnet
durch Titandioxid als Pigment.
18. Masse nach einem der Ansprüche 1-17, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an einem
Streckmittel von 10-45, vorzugsweise 15-20
Gew.-%.
19. Masse nach Anspruch 18, gekennzeichnet
durch Silikate, Talkum, Kaolin, Glimmer,
Calciumsulfat, Bariumsulfat, Calciumcarbonate oder
Chinaclay als Streckmittel.
20. Masse nach einem der Ansprüche 1-19, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an Natur-
oder Kunststoff-Fasern als Füllstoffe von etwa
30-60, vorzugsweise etwa 50 Gew.-%.
21. Masse nach einem der Ansprüche 1-20, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an strukturgebenden
Füllstoffen in einer Menge von etwa 15-30,
vorzugsweise etwa 20 Gew.-%.
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