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Maschine zur Herstellung gedrehter oder gezwirnter
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Fäden Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen
gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit mindestens einem Arbeitsaggregat, das von einem
in der Nähe desselben angeordneten Motor eines Antriebes angetrieben ist.
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Als Stand der Technik sind bereits Spinnmaschinen bekannt, deren Arbeitsaggregate
von Motoren angetrieben werden, welche über eine längere Betriebsdauer erhebliche
Wärme entwickeln. Diese Wärmeentwicklung teilt sich nun der den Motoren benachbarten
Umgebung mit, wobei die Umgebung eine Aufwärmung erfährt. Diese Aufwärmung wirkt
sich negativ auf die auf den Arbeitsaggregaten aufgewickelten textilen Produkte
aus, da diese ein anderes Verhalten infolge der Wärmeentwicklung aufweisen, als
auf Arbeitsaggregaten aufgewickelte Produkte, welche weiter entfernt von der Wärmeeinwirkung
sind. Man hat nun bereits versucht, durch Lüfter die Wärmeentwicklung der Motoren
zu steuern und damit für die gesamte Textilmaschine einen gleichen Wärmebetrag zu
erzielen. Diese'Lüfter sind jedoch kosten- und raumaufwendig.
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Es ist bereits bekannt, die Kühl luft belüfteter Arbeitsmotoren nicht
in den Spinnsaal, sondern durch besondere Kanäle ins Freie zu leiten (CH-PS 394
894). Weiterhin zählt es zum Stand der Technik, die an Arbeitsaggregaten entstehende
Wärme abzusaugen (CH-PS 451 768). Auch die Fremdbelüftung von Einzelantriebsmotoren
ist bekannt (DE-PS 27 14 299). Alle diese bekannten Konstruktionen sind jedoch kompliziert
aufgebaut und verteuern damit die gesamte Anlage.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Konstruktion
für eine Maschine der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auf einfache und
energiesparende Weise verhindert wird, daß die Abwärme der Motoren auf die benachbarten
Arbeitsaggregate einwirken kann und damit die klimatischen Verhältnisse innerhalb
der Maschine durch Erhöhung der Temperatur und entsprechendes Absinken der relativen
Feuchtigkeit nachteilig beeinflußt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer mindestens
reduzierten Lüfterleistung des Motors dieser von oben durch eine Wärmesammelglocke
übergriffen ist, welche über mindestens einen Luftkanal mit mindestens einem Absaugkanal
verbunden ist.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß auf einfache Weise die Abstrahlung
von Wärme von den heißen Motoren an die benachbarten Arbeitsstellen, insbesondere
an Garnpackungen, verhindert wird. Durch die Wärmesammelglocke wird die von dem
heißen Motor aufsteigende Wärme gesammelt, damit sie abgesaugt werden kann. Die
an den Motoren aufgewärmte Luft wird vorteilhafterweise nicht mehr im Raum verwirbelt,
sondern kann sich in der Wärmesammelglocke sammeln.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann bei einer Maschine, deren
Arbeitsaggregaten jeweils eine Faserabsaugeinrichtung zum Absaugen der aus den Faserbandlieferstellen
von Streckwerken austretenden Faserbändern im Störfall zugeord-
net ist, wobei Saugstutzen der Faserabsaugeinrichtung jeweils mit
einem Hauptluftkanal verbunden ist, dieser Hauptluftkanal der Absaugkanal für die
in den Wärmesammelglocken entstehende Wärme sein. Hierdurch ergibt sich eine Vereinfachung
in der Konstruktion, nämlich dadurch, daß der Hauptluftkanal eine Doppelfunktion
erfüllt. Erfindungsgemäß kann jede Wärmesammelglocke über einen Luftkanal mit mindestens
einem Hauptluftkanal verbunden sein.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann bei einer Maschine
mit den Motor mit mindestens einem Arbeitsaggregat verbindenden Antriebsriemen die
Wärmesammelglocke mit dem Motor verbunden und mit diesem zum Spannen des Antriebsriemens
lageverstellbar sein. Hierbei können die Luftkanäle entweder aus elastischen Schläuchen
bestehen oder in elastischen Muffen geführte Rohre sein.
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Erfindungsgemäß besteht auch die Möglichkeit, daß der Motor lüfterlos
ausgebildet ist. Durch den Wegfall der Lüfter sind die Motoren billiger ausführbar;
der Energieverbrauch der Motoren wird verringert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische
Seitenansicht eines gruppenweisen Antriebs zweier einander gegenüberliegender Arbeitsaggregate
durch Tangentialriemen, mit Schnitt durch die Wärmesammelglocke und die Luftkanäle;
Fig. 2 und 3 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Verbindung der Wärmesamomelglocke
mit dem betreffenden Hauptluftkanal, teils gebrochen, im Schnitt;
Gemäß
Fig. 1 sind an jeder Maschinenseite eine große Anzahl von Arbeitsaggregaten 1 angeordnet,
welche nur schematisch dargestellt sind. Unter Arbeitsaggregaten sind im folgenden
Maschinenelemente mit hoher Drehzahl zu verstehen, z.B. Spindeln an Spinn- oder
Zwirnmaschinen oder Rotoren und Auflösewalzen an OE-Spinnmaschinen.
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Diese Arbeitsaggregaten können beispielsweise, wie im vorliegenden
Fall, Spindeln 2 aufweisen, welche jeweils über Wirtel 3 durch Tangentialriemen
4 und 5 angetrieben werden.
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Diese Tangentialriemen 4 bzw. 5 laufen über Umlenkrollenelemente 6
bzw. 7 und werden über eine Antriebsscheibe 8 durch einen Motor 9 angetrieben.
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Oberhalb der Arbeitsaggregate 1 befinden sich Streckwerke, deren letzte
Rollen 10 nur schematisch dargestellt sind. Im Bereich jedes der Streckwerke ist
ein vorn offener Saugstutzen 11 vorhanden, welcher zu dem an jeder Maschinenseite
angeordneten und sich längs dazu erstreckenden Hauptluftkanal 12 bzw. 13 führt.
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Jeder Motor 9 ist von einer Wärmesammelglocke 14 umgeben, welche von
einem glockenförmigen oberen Bereich in einen zylinderförmigen Bereich 17 übergeht.
Durch den zylinderförmigen Bereich 17 und den oberen glockenförmigen Bereich der
Wärmesammelglocke 14 wird die durch den Motor 9 entstehende Wärme gesammelt und
über Luftkanäle 15 und 16 in die Hauptluftkanäle 12 und 13 geleitet.
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Dieser Motor 9 kann entweder lüfterlos ausgebildet sein -wodurch sich
eine erhebliche Energieeinsparung ergibt - oder mit reduzierter Lüfterleistung laufen;
in diesem Fall kann der Motor einen Lüfter aufweisen, der geringeren Luftdurchsatz
bewirkt. Dadurch wird der durch die Hauptluftkanäle 12 u.
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13 hervorgerufene Luftstrom durch die Wärmesammelglocke 14 von der
Lüfterabdeckung 9' gebündelt und dicht über die Oberfläche des Motors geleitet,
wodurch sich eine gute Kühlwirkung ergibt.
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Die geringere Lüfterleistung läßt sich z.B. durch einen kleineren
Lüfterdurchmesser oder weniger radiale Rippen auf der nicht näher dargestellten
Lüfterscheibe erreichen. Nach Fig. 1 ist die Wärmesammelglocke 14 mit dem Motor
9 über ein Gestell 18 verbunden, beispielsweise über nicht näher bezeichnete, strichpunktiert
dargestellte Schrauben. Die Wärmesammelglocke 14 und der Motor können hierbei zum
Spannen der Antriebsriemen 4 bzw. 5 senkrecht zur Zeichenebene verstellbar sein.
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Nach Fig. 2 besteht die Möglichkeit, die Wärmesammelglocke 14 über
Schläuche 20 mit dem Hauptluftkanal 12 zu verbinden.
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Entsprechend kann auch der in Fig. 1 dargestellte Hauptluftkanal 13
über einen gleichartig gestalteten Schlauch ebenfalls mit der Wärmesammelglocke
14 verbunden sein. Diese Wärmesammelglocke 14 weist hierbei Stutzen 25 auf, auf
welche die Schläuche 20 gesteckt werden.
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Nach Fig. 3besteht alternativ die Möglichkeit, daß die Luftkanäle
15 bzw. 16 in elastischen Muffen 23 bzw. 24 geführte Rohre 22 sind. Wiederum sind
Stutzen 25 an entsprechender Stelle der Wärmesammelglocke 14 vorhanden.
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Dadurch, daß die durch den Motor 9 entstehende Wärme gesammelt und
über die Luftkanäle 15 und 16 in die Hauptluftkanäle 12 und 13 geleitet wird, wird
einwandfrei vermieden, daß die durch den Lauf des Motors 9 entstehende Wärme auf
die Arbeitsaggregate 1 übertragen wird. Eine Erwärmung benachbarter Maschinenteile
wird hierdurch vermieden, wobei außerdem durch den Wegfall der bisher bekannten
Lüfter eine erhebliche Energieeinsparung erzielt wird.
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Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo Arbeitsaggregate bei
einer Textilmaschine über mehrere Motoren antreibbar sind und wo vermieden werden
soll, daß die Motorwärme sich den benachbarten Maschinenteilen bzw. den zu bearbeitenden
textilen Produkten mitteilt.
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Die Wärmesammelglocke 14 kann aus Metallblech, vorzugsweise mit schwarz
gestrichener Innenfläche, oder einem schlecht wärmeleitenden Material, ggf. mit
wärmereflektierenden Innenflächen, bestehen. Zum Durchtritt des Antriebsriemens
4 kann hierbei der obere glockenförmige Bereich der Wärmesammelglokke 14 mit entsprechenden
öffnungen versehen sein.