DE3604195C2 - Walzgerüst mit in Axialrichtung verschiebbaren Arbeits- oder Zwischenwalzen - Google Patents
Walzgerüst mit in Axialrichtung verschiebbaren Arbeits- oder ZwischenwalzenInfo
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- B21B31/203—Balancing rolls
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- Bending Of Plates, Rods, And Pipes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit in Axialrichtung ver
schiebbaren Arbeits- oder Zwischenwalzen
gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs.
Es ist bekannt, bei Mehrwalzengerüsten die Arbeits- oder Zwischen
walzen in Axialrichtung verschiebbar zu lagern, um durch Verschieben
der Arbeitsbereiche Verschleißerscheinungen an den Walzen kompensie
ren zu können oder um durch relatives Verschieben zweier Walzen mit
ballig geformten Mänteln das Walzspaltprofil ändern zu können. Zu
sätzlich besteht bei Walzgerüsten dieser Art die Forderung, durch
Biegung der Arbeits- oder Stützwalzen den Walzballen verändern
zu können. Das bedeutet, daß neben den herkömmlichen Einrichtungen
zur Ausbalancierung der Walzen Hydraulikzylinder benötigt werden, die
bei entsprechender Beaufschlagung mit Druck eine Biegung der Walzen
bewirken.
Bei der Auslegung und Anordnung der Hydraulikzylinder für die Ausba
lancierung und Biegung der Walzen ist zu berücksichtigen, daß die
Axialverschiebung der Walzen eine Gewichts- und Kräfteverlagerung an
den Einbaustücken ergibt, die die Druckverhältnisse in den Ausbalan
cierungs- bzw. Biegezylindern verändert.
Es ist zwar denkbar, die die Biegung und Ausbalancierung bewirkenden
Zylinder zusammen mit den zu verschiebenden Walzen in ihren Einbau
stücken zu verschieben, doch hat sich dies in der Praxis als nach
teilig erwiesen, weil die dann verschiebbaren Teile mit Schläuchen
oder ähnlichen flexiblen Verbindungen mit den stationären Teilen des
Gerüstes verbunden werden müssen.
Man hat deshalb bereits Lösungen vorgeschlagen, bei denen die
Hydraulikzylinder zur Ausbalancierung und Biegung in stationär am
Ständer vorgesehenen Blöcken vorgesehen sind, und die Hydraulikzy
linder hinsichtlich ihres einzustellenden Druckes regelbar sind. Beim
Verschieben der Walzen wird über einen die Verschiebung erfassenden
Weggeber der Druck der die Biegung und Ausbalancierung bewirkenden
Hydraulikzylinder so nachgeregelt, daß die Gewichts- und Kräftever
lagerung beim Verschieben der Walze ausgeglichen wird. Mit dieser Lö
sung kann ungeachtet der stationären Anordnung der Hydraulikzylinder
in an den Gerüstflanken vorgesehenen Steuerblöcken erreicht werden,
daß die Kräfte jeweils der Mittelebene der Walzenzapfenlager erfolgen
(DE 34 09 221 A1).
Nachteilig bei der bekannten Lösung ist es, daß die Kompensation der
Gewichts- und Kräfteverlagerung infolge der Axialverschiebung der
Walzen stets eine Veränderung der Arbeitsdrücke für die Biegung und
Ausbalancierung erfordert. Dadurch wird das System schwer steuerbar,
weil sehr hohe Drücke feinfühlig zu regeln sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von dem vorstehend ge
schilderten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen kombinier
ten Walzenausbalancierungs- und Biegezylinder für ein Walzgerüst der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit dem in einfacher und funktio
neller Weise Gewichts- und Kräfteverlagerungen beim Verschieben der
Arbeitswalzen mit ihren Einbaustücken ausgeglichen werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Patentanspruchs.
Die Konstruktion hat den Vorteil, daß den Ar
beitszylindern der Gleichlaufzylinder mit gesteuerter Kolbenstange
ein fest eingestellter, für die Biegung und Ausbalancierung der Wal
zen erforderlicher Druck zugeführt werden kann, während die sich aus
der Verschiebung der Arbeitswalzen ergebende Gewichts- und Kräfte
verlagerung durch das kreuzweise Ansteuern der Ringkolbenflächen des
beidseitig beaufschlagbaren, die Kolbenstange koaxial umfassenden
Kolbens kompensiert werden kann. Die für den Ausgleich notwendigen
Drücke gestatten in günstigerer Weise ein feinfühliges Ausgleichen
der unvermeidbaren Kräfteverlagerung bei in stationären Blöcken ein
gebauten kombinierten Ausbalancierungs- und Biegungszylindern. Damit
lassen sich Kippkräfte an den das Einbaustück abstützenden Teilen des
Walzgerüstes ausschließen.
Es ist vorgesehen, daß die
Beaufschlagung der koaxialen Zylinderräume von einem Rechner steuer
bar ist, der aus vorgegebenen konstruktiven Daten und gemessenen
Werten die Größe des aufzubringenden Druckes und die jeweils zu
beaufschlagenden Zylinderräume bestimmt und ein Signal zur Umsteue
rung entsprechender Steuerventile abgibt.
Wie beim Stand der Technik können bei der Erfindung Weggeber vorge
sehen sein, die die Verschiebelage des jeweils verschobenen Einbau
stückes ermitteln und dem Rechner angeben, damit dieser über die sich
ergebenden Momente eine entsprechende Beaufschlagung der jeweiligen
Ringzylinderräume veranlaßt. Auf diese Weise können die Drücke im
Arbeitszylinder für die Biegung und Ausbalancierung stets konstant
gehalten werden, so daß sich insgesamt eine funktionelle, feinfühlige
und auch konstruktiv platzsparende Konstruktion ergibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Zylinderblock sowie die Hub
traverse und
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Walzenständer mit Zylinder
block und Hubtraverse.
In Fig. 1 ist mit 1 der Zylinderblock beziffert, der am Walzenständer
2 innerhalb des Ständerfensters befestigt ist. In Führungen 3 des
Zylinderblockes 1 sind die obere und untere Hubtraverse 4 und 5
vertikal geführt. Die Hubtraversen 4, 5 sind an ihren oberen bzw.
unteren aus dem Zylinderblock 1 herausragenden Enden mit auskragenden
Stützflächen 6 versehen, die gegen die Kolbenstangen 7 der erfin
dungsgemäßen Gleichlaufzylinder anlegbar sind.
Auf den Hubtraversen 4, 5 sind die Einbaustücke 8 mit entsprechend
ausgebildeten Auflagen um die Wege S1-S2 bzw.
S2-S1 in die strichpunktiert gezeichneten Endlagen verschiebbar.
Die kombinierten Biege- bzw. Ausbalancierzylinder sind gleichartig
aufgebaut und bestehen aus der Kolbenstange 7, dem Kolben 9, der die
Kolbenstange 7 koaxial umgibt und, weil doppelseitig beaufschlagbar,
die Zylinderräume D, C bzw. F, E bzw. C1, D1 bzw. E1, F1 voneinander
trennt. An dem innerhalb des Zylinderblocks 1 gelegenen Ende der Kol
benstange 7 wird der Arbeitszylinder für die Biege- bzw. Ausbalan
cierungsdrücke geschaffen, der an den einzelnen Zylindern mit A, B
bzw. A1, B1 bezeichnet ist.
Wie in Fig. 2 erkennbar, ist innerhalb des Zylinderblockes 1 eine
Prismen-Führung ausgebildet, in der die Hubtraversen 4, 5 vertikal
beweglich geführt sind. In Fig. 2 ist strichpunktiert die zentrische
Lage des Einbaustückes 8 angedeutet.
Die Einrichtung funktioniert wie folgt:
Die Arbeitsräume der Arbeitszylinder A, B, A1, B1 werden
entsprechend der vorgegebenen Bandcharakteristik mit Druck
beaufschlagt, der entsprechend der gegebenenfalls gewünschten
Biegung der Arbeitswalzen in den einzelnen Arbeitszylindern
unterschiedlich sein kann. Wird zur Veränderung des Bandprofiles
eine Verschiebung der Arbeitswalzen in ihren Einbaustücken 8 in
Richtung S1 oder S2 erforderlich, würden Kippkräfte die
eingestellten Ausbalancierungs- und Biegedrücke in den
Arbeitszylindern verändern und damit gleichzeitig die Biegung der
Walze in ungewollter Weise verfälschen. Um dies zu verhindern, wird
entsprechend der Verschiebung der Einbaustücke 8 ein Druckausgleich
dadurch geschaffen, daß die koaxialen Zylinderräume D, C, F, E bzw.
C1, D1, E1, F1 kreuzweise und zusätzlich mit Druck beaufschlagt
werden, der in seiner Größe so gewählt ist, daß die Kippkräfte
kompensiert werden. Dabei wird stets der einmal vorgewählte und
eingestellte Arbeitsdruck für die Ausbalancierung und Biegung in den
Arbeitsräumen der Arbeitszylinder A, B, A1, B1 beibehalten.
Claims (1)
- Walzgerüst mit in Axialrichtung verschiebbaren Arbeits- oder Zwischenwalzen, bei denen zur Ausbalancierung bzw. Walzenbiegung Hydraulikzylinder in beidseitig an den Ständerflanken vorgesehenen Zylinderblöcken derartig angeordnet sind, daß jeweils vier Hydraulikzylinder auf ein Einbaustück einer Walze wirken, wobei je zwei Hydraulikzylinder in einem Zylinderblock in Verschieberichtung der Arbeitswalze hintereinanderliegend angeordnet sind, wobei jeder Hydraulikzylinder als doppeltwirkender Zylinder ausgebildet ist und die Kolbenstange jedes Zylinders zur Abstützung des Einbaustückes aus dem Zylinderblock herausragt, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem innerhalb des Zylinderblocks (1) gelegenen Ende der Kolbenstange (7) der Arbeitszylinder (A, B, A1, B1) für die Biege- bzw. Ausbalancierdrücke geschaffen ist, daß die Arbeitsräume dieser Arbeitszylinder (A, B, A1, B1) entsprechend des zu walzenden Bandes mit Druck beaufschlagbar sind, wobei dieser bei gewünschter Biegung der Arbeitswalzen unterschiedlich sein kann, und daß die Zylinderräume (C, D; E, F; C1, D1; E1, F1) von den die Kolbenstange (7) koaxial umgebenden Kolben (9) voneinander getrennt werden und
daß diese Zylinderräume (C, D; E, F; C1, D1; E1, F1) kreuzweise und zusätzlich mit dem Druck beaufschlagbar sind, so daß bei axialer Verschiebung der Arbeitswalze die Kippkräfte kompensierbar sind.
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DE19863604195 DE3604195C2 (de) | 1986-02-07 | 1986-02-07 | Walzgerüst mit in Axialrichtung verschiebbaren Arbeits- oder Zwischenwalzen |
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Publications (2)
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DE3409221A1 (de) * | 1984-03-14 | 1985-09-19 | SMS Schloemann-Siemag AG, 4000 Düsseldorf | Walzgeruest mit axial verschiebbaren arbeitswalzen |
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1986
- 1986-02-07 DE DE19863604195 patent/DE3604195C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3604195A1 (de) | 1987-08-13 |
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