DE360222C - Rotierende Luenette - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AIH 30. SEPTEMBER 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 360222 KLASSE 49 a GRUPPE 24

(D 385941\49^-)

Friedrich Deckel, Fabrik für Präzisionsmechanik in München.

Rotierende Lünette. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. November 1920 ab.

Beim Verarbeiten stangen- oder röhrenförmiger Werkstücke, die periodisch gegen das Werkzeug vorgeschoben werden, ist es bekannt, das Werkstück unmittelbar hinter dem Werkzeug mittels einer Lünette zu stützen. Diese Lünetten bestehen für solche Werkstücke für gewöhnlich aus einer röhrenförmigen Führung, in welcher sich das Arbeitsstück dreht und deren Lochung seinem Durchmesser entspricht. Das Werkstück

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selbst wird mittels einer Vorschubzange periodisch vorgeschoben und muß, da es in der Lünette selbst keinen genügenden Halt gegen eine achsiale Verschiebung findet, beim Zurückfahren der Vorschubzange durch eine besondere Vorrichtung gegen achsiale Verschiebung gesichert werden. Diese besteht gewöhnlich aus einem vorn an der Werkzeugseite angeordneten Anschlag und einem rückwärtig angreifenden Gegengewicht, welches das Arbeitsstück gegen den genannten Anschlag preßt.

Außer der Benötigung einer solchen Sicherung gegen achsiale Verschiebung· des Werk-Stückes haben die genannten Lünetten noch den Nachteil, daß sich ihre Lochung rasch ausläuft, da die Arbeitsstücke selten vollkommen gerade und oberflächenrein sind. Durch das Auslaufen der Lünette wird ferner als weiterer Nachteil die Arbeitsgüte vermindert.

Mit der Erfindung wird nun bezweckt, insbesondere solche zum Abstützen derartiger Werkstücke mit periodischem Vorschub dienende Lünetten so zu gestalten, daß sich der Vorschub des Werkstückes durch die Vorschubzange allein, also viel einfacher, vornehmen läßt.

Hierzu wird erfindungsgemäß von einer in sonst bekannter Weise mit dem Werkstück rotierenden und es mittels Klemmbacken fassenden Lünette ausgegangen. Es sind hierbei die Klemmbacken an einer in dem' mitrotierenden Lünettenteil sitzenden und sich mit ihm drehenden Einsatzhülse angeordnet. Ferner ist eine um die genannte Einsatzhülse gelegte und auf sie einwirkende Feder derart vorgesehen, daß durch sie die Klemmbackenhülse gegen die an dem mitrotierenden Lünettenteil angeordnete Sitzflächen gezogen werden. Durch den hierdurch auf das Werkstück entstehenden Klemmdruck wird letzteres wohl selbsttätig gegen eine achsiale Selbstverschiebung in einer Richtung festgehalten, der periodische Vorschub bleibt aber ungestört.

Dadurch, daß die Lünette zusammen mit

der gefederten Klemmbackenhülse mit dem Werkstück rotiert, wird ferner dauernd ein von kleinen örtlichen Unterschieden in der Querschnittsstärke unabhängiges, präzises Bearbeiten des Werkstückes z.B. zu langen dünnen Achsen, Dornen o. dgl. ermöglicht.

In der Zeichnung ist eine solche Lünette durch Abb. 2 in einem Längsschnitt dargestellt.

Abb. ι zeigt die Vorderansicht der Klemmbackenhülse.

Die Hülse α ist der mit dem Werkstück mitrotierende Lünettenteil. Dieser läuft beispielsweise unverschiebbar in Lagerschalen b, c und nimmt innen eine Einsatzhülse d auf, die nach vorn gegen das Werkzeug in Klemmbacken e endigt, die ihrerseits wieder einen federnden, geschlitzten Konus· bilden. Dieser Konus liegt in einer konischen Sitzfläche f des rotierenden Lünettenteiles α und wird gegen diese Sitzfläche durch eine Schraubeno. dgl. Feder g gepreßt, die über die Einsatzhülse d geschoben ist und sich rückwärts gegen eine auf sie aufgesetzte Schraubenmutter h stützt. Durch diese Schraubenfeder werden die Klemmbacken e derart gegen das durch die Lünette geführte Werkstück i gepreßt, daß es in der Lünette in einer Richtung verschiebbar lagert und gegen eine achsiale Selbstverschiebiung in der anderen Richtung gesichert ist. Durch diese Sicherung genügt zum Vorschub des Werkstückes die bisher gebräuchliche Vorschubzange allein, da das Werkstück achsial unbeweglich in der Lünette verharrt, auch wenn die Vorschubzange sich öffnet und an dem Werkstück zu, einem Neiuerfassen desselben zurückfährt. Dadurch wird der Vorschubmechanismus wesentlich vereinfacht. Ferner wird dadurch, d>aß die Einsatzhülse und der Lünettenteil α mit dem Werkstück rotieren, ein Auslaufen der Lünette verhindert, so daß das Werkstück stets dauernd gut geführt wird und eine gleichmäßige Bearbeitung von der Lünettenführung her sichergestellt ist.

Gegebenenfalls kann die Schraubenmutter derart auf der Einsatzhülse d aufgebracht werden, daß sie zugleich die Federspannung und damit den Anpressungsdruck der Klemmbacken c regelt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Rotierende Lünette, gekennzeichnet durch eine das Werkstück ergreifende, sich unter Federdruck achsial verschiebende geschlitzte Hülse (d), die sich mit einem Außenkegel in an sich bekannter Weise gegen einen entsprechenden Innenkegel einer dreh- aber unverscbiebbar gelagerten Hülse (σ) legt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.