DE3600298C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines
Adsorptionsmittels in den Isolationsraum von vakuumiso
lierten doppelwandigen Behältern nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Behälter für die Speicherung von tiefkalten verflüssigten
Gasen müssen stets mit einer aufwendigen Isolierung ver
sehen werden, um die durch den Wärmeeinfall aus der Um
gebung verursachte Verdampfung des verflüssigten Gases ge
ring zu halten. Sie werden deshalb stets als doppelwandige
Behälter ausgeführt, wobei zwischen dem Innen- und dem
Außenbehälter ein Isolationsraum gebildet wird. Die Iso
lierung wird dadurch erzeugt, daß der Zwischenraum mit
schlecht wärmeleitendem Material, beispielsweise mit Super
isolation, ausgefüllt und nach Fertigstellung der Behälter
evakuiert wird.
Um die Wärmeleitung des Gases auf ein Minimum zu redu
zieren, sind Isolationsvakua von ca. 10-3 mbar erforder
lich. Derartige Drücke lassen sich mit Hilfe geeigneter
Pumpstände relativ einfach und schnell erzeugen. Bedingt
durch Mikroleckagen und Desorption würde der Druck nach
dem Verschließen des Isolationsraumes im Laufe der Zeit
jedoch ansteigen, was eine Erhöhung der Verdampfungsrate
des gespeicherten Flüssiggases und somit eine Verschlech
terung der Behälterqualität zur Folge hätte. Damit dieses
nicht geschieht, werden Adsorptionsmaterialien, wie z. B.
Aktivkohle oder Molekularsieb, in dem Isolationsraum, und
zwar unmittelbar am Innenbehälter, angeordnet. Diese
Adsorptionsmaterialien besitzen die Eigenschaften, bei
tiefen Temperaturen selbst im Vakuum große Mengen von
Gasmolekülen adsorbieren zu können und sorgen somit da
für, daß im Betriebszustand, d. h. bei kaltem Innenbehälter,
der Druck im Isolationsraum auch nach mehreren Jahren
Lebensdauer der Behälter ausreichend niedrig ist.
Ein Problem in der Kryobehälterproduktion stellt jedoch
die hohe Affinität der Adsorptionsmittel, insbesondere
Molekularsieb, gegenüber Feuchtigkeit dar. Sie sind in
der Lage, aus der Luft mehrere Gewichtsprozent Wasser
aufzunehmen, wodurch ihre Adsorptionskapazität für andere
Gase deutlich herabgesetzt wird. Aus diesem Grunde werden
sie vor dem Einbau in die Behälter aktiviert, was im we
sentlichen bedeutet, daß sie ihres adsorbierten Wassers
entledigt werden. Dieses geschieht durch Erhitzen auf
100°C (Aktivkohle), bzw. über 300°C (Molekularsieb)
und gleichzeitiges Evakuieren.
Während der Behälterfertigung werden die Adsorptions
mittel bereits wieder der atmosphärischen Luft ausgesetzt,
so daß sie erneut Wasser adsorbieren können. Des weiteren
sind die sonstigen in den Isolationsraum eingebrachten
Materialien mit Wassermolekülen beladen, die nach dem
Bau des Behälters durch Erwärmung und Spülen mit trocke
nem Stickstoff entfernt werden müssen. Dadurch können im
Isolationsraum zum Teil erhebliche Wasserdampfpartial
drücke auftreten, was ebenfalls dazu beiträgt, daß sich
das Adsorptionsmittel wieder mit Feuchtigkeit belädt.
Die vorherige Aktivierung des Adsorptionsmittels wird
dadurch praktisch zunichte gemacht. Als Folge hieraus
ergibt sich, daß die Ausheiz- und Evakuierzeiten vor dem
Verschließen des Isolationsraumes wesentlich verlängert
werden, wodurch sowohl ein erhöhter Zeitaufwand als auch
enorme zusätzliche Energiekosten verursacht werden.
Diese unerwünschten Nebenerscheinungen können vermieden
werden, indem man dafür sorgt, daß das Adsorptionsmittel
erst nach Ausbildung des Vakuums im Isolationsraum wirksam
werden kann.
Aus der DE-PS 3 00 161 ist es bekannt, ein
Adsorptionsmittel in einer gasdichten Umhüllung, beispiels
weise in einer Glaskugel, im Isolationsraum anzuordnen.
Diese wird nach Erzeugung des Vakuums durch Erhitzen von
außen zum Platzen gebracht. Dies setzt voraus, daß sowohl
das Adsorptionsmittel hitzebeständig als auch das Behälter
material entsprechend hoch thermisch belastbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zum Einbringen eines Adsorptionsmittels in den
Isolationsraum von vakuumisolierten doppelwandigen Be
hältern für die Speicherung tiefsiedender verflüssigter
Gase zu schaffen, bei dem sowohl eine Wiederbeladung des
aktivierten Adsorptionsmittels mit Feuchtigkeit vor dem
Erzeugen des Vakuums vermieden und dadurch Aufheiz- und
Evakuierzeiten verringert werden, als auch jegliche
thermische Belastung von Adsorptionsmittel und Behälter
material ausgeschlossen ist.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berück
sichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe erfin
dungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird demnach die
Aktivität der Adsorptionsmittel erhalten, indem die
Adsorptionsmittel nach dem Aktivieren in gas- und
feuchtigkeitsundurchlässigen Behältern, z. B.
Siegelrandbeutel aus metallisierten Kunststoffolien, ver
packt werden. Die Verpackungen werden zu Beginn der Be
hälterfertigung am Innenbehälter angebracht und halten
das Adsorptionsmittel verschlossen. Erst beim abschlie
ßenden Evakuieren entsteht infolge des Unterdruckes im
Isolationsraum in den Verpackungen ein Überdruck, der zur
Zerstörung der Verpackungen und somit zum Freisetzen des
Adsorptionsmittels führt.
Es ist vorteilhaft, wenn das Adsorptionsmittel bei er
höhter Temperatur verpackt wird. Hierbei belädt sich das
Adsorptionsmittel mit weniger Gas als bei Verpackung unter
Raumtemperatur. Infolgedessen platzt der Verpackungsbe
hälter nicht schon bei Erzeugung des Vakuums auf, sondern
erst dann, wenn der Isolationsraum mindestens annähernd
mit der Temperatur ausgeheizt wird, bei der das Adsorp
tionsmittel verpackt wurde. Daher kann man in diesem Fall
bei kaltem Behälter den Isolationsraum evakuieren,
beispielsweise um eine Lecksuche durchzuführen, ohne daß
das Adsorptionsmittel freigesetzt wird. Desgleichen kann
die Isolation ohne Erzeugung eines Vakuums ausgeheizt
werden.
Die Verpackungstemperatur sollte mindestens 50°C betragen,
um die beschriebenen Effekte zu erzielen. Die obere Tempe
ratur wird lediglich durch die thermische Stabilität der
Verpackungsbehälter begrenzt und kann mehrere hundert °C
betragen. Da in der Regel bei etwa 100°C ausgeheizt wird,
ergibt sich für die Mehrzahl der praktischen Anwendungs
fälle eine obere Verpackungstemperatur von etwa 120°C.
Das Anbringen der mit Adsorptionsmittel gefüllten Be
hälter am Innenbehälter ist zweckmäßig, weil dort die
tiefsten Temperaturen herrschen. Grundsätzlich können
die Behälter jedoch auch an anderen Stellen angebracht
werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Ver
wendung von Siegelrandbeuteln beschränkt. Jeder Behälter,
der die Kriterien gas- und wasserdicht, sowie aufplatzend
bei Vakuum erfüllt, ist geeignet. So können z. B. starre
Behälter mit einer einzigen Öffnung verwendet werden,
wenn die Öffnung mit einer entsprechenden Folie ver
schlossen wird. Ein derartiger Behälter kann beispiels
weise in Form eines Kreisringes um das Halsrohr des
Kryobehälters angeordnet werden.
Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung.
Es zeigt
Fig. 1 einen Siegelrandbeutel mit
Adsorptionsmittel,
Fig. 2 einen um den Halsring angeordneten
Behälter mit Adsorptionsmittel.
Der in Fig. 1 dargestellte Behälter ist ein Siegelrand
beutel, der mit Molekularsieb 1 gefüllt ist. Das Material
des Siegelrandbeutels ist eine kleberkaschierte Verbund
folie aus Kunststoff und Metall. Im einzelnen besteht sie
aus einer 75 µ dicken Polypropylenfolie 2, einer 12 µ
dicken Aluminiumfolie 3 und einer ebenfalls 12 µ dicken
biaxialgestreckten Polyesterfolie 4. Die äußeren Abmessun
gen des Siegelrandbeutels sind 10 cm × 20 cm.
Fig. 2 zeigt einen Kryobehälter, bestehend aus einem
Innenbehälter 5 und einem Außenbehälter 6, verbunden
durch ein Halsrohr 7. Zwischen Innenbehälter 5 und Außen
behälter 6 befindet sich eine Superisolation 8. Erfin
dungsgemäß ist um das Halsrohr 7 ein kreisringförmiger
Adsorptionsmittelbehälter 9 mit Adsorptionsmittel 10
angeordnet. Der Adsorptionsmittelbehälter ist erfindungs
gemäß mit einer bei Unterdruck aufplatzenden Aluminium
folie 11 verschlossen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Einbringen eines Adsorptionsmittels
in den Isolationsraum von vakuumisolierten doppel
wandigen Behältern für die Speicherung tiefsiedender
verflüssigter Gase, wobei das Adsorptionsmittel in
einem gas- und wasserdichten Behälter vor dem Er
zeugen des Vakuums in dem Isolationsraum angeordnet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erzeugte Vakuum den Adsorptionsmittel-
Behälter zum Aufplatzen bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absorptionsmittel zuvor bei einer über der
Raumtemperatur liegenden Temperatur in den Behälter
abgefüllt wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Adsorptionsmittel bei Temperaturen zwischen
50 und 120°C abgefüllt wurde.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Adsorptionsmittel bei 100°C abgefüllt wurde.
5. Behälter für Adsorptionsmittel zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter als Siegelrandbeutel aus metallisier
ter Kunststoffolie ausgebildet ist.
6. Behälter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffolie aus einer Polypropylenfolie (2)
besteht, auf welcher eine Aluminiumfolie (3) und eine
biaxialgestreckte Polyesterfolie (4) kleberkaschiert
sind.
Priority Applications (4)
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- 1986-03-07 JP JP61048745A patent/JPH0684798B2/ja not_active Expired - Fee Related
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AIR LIQUIDE DEUTSCHLAND GMBH, 47805 KREFELD, DE |
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