DE10107651A1 - Verfahren zum Einbringen und Aktivieren eines Getters in einem Vakuumbehälter und Gettereinheit - Google Patents
Verfahren zum Einbringen und Aktivieren eines Getters in einem Vakuumbehälter und GettereinheitInfo
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Abstract
Um beim Einbringen eines Getters in einen Vakuumbehälter eine teilweise Sättigung des Getters durch Kontakt mit absorbierbaren Atmosphärengasen zu verhindern, wird vorgeschlagen, den Getter (2) in den Vakuumbehälter in eine Schutzhülle (3) verpackt einzubringen, den Vakuumbehälter (1) zu verschließen und zu evakuieren und die Schutzhülle (3) erst nach Beginn der Evakuierung zu öffnen. Das Öffnen der Schutzhülle (3) kann erfolgen, indem diese unter der Wirkung einer enthaltenen Schutzgasatmosphäre zum Platzen gebracht wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines Getters in einen
Vakuumbehälter und zum Aktivieren des Getters in dem Vakuumbehälter sowie eine
Gettereinheit, die zur Anwendung in einem solchen Verfahren geeignet ist.
Wenn nach Evakuierung ein Vakuumbehälter hermetisch verschlossen wird, so neigt der
Druck in einem solchen Behälter selbst dann dazu, anzusteigen, wenn keine Gasteilchen
aus der Umgebung durch die Behälterwände ins Innere dringen können. Der Grund für
dieses Verhalten sind Gasmoleküle, die an den Behälterinnenwänden absorbieren,
solange dieser atmosphärischem Druck ausgesetzt ist, und die sich beim Evakuieren nur
in geringem Umfang und äußerst langsam von den Behälterwänden wieder lösen.
Um einen Druckanstieg durch die Desorption solcher Gase in einem hermetisch
verschlossenen Behälter zu verhindern, ist es bekannt, sogenannte Gettermaterialien
einzubringen, d. h. Materialien, deren Oberfläche in der Lage ist, von den Wänden des
Vakuumbehälters desorbierte Moleküle wesentlich fester zu binden, als die
Behälterwände dies können. Diese Fähigkeit bestimmter Materialien wird darüber hinaus
in der Ultrahochvakuumtechnik in sogenannten Getterpumpen ausgenutzt, deren
Funktionsprinzip auf der Ionisierung und elektrischen Beschleunigung von Gasteilchen
beruht, die dann mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche eines Gettermaterials
treffen, wo sie gebunden werden.
Für die Getterwirksamkeit ist es immer günstig, in vielen Fällen sogar unerläßlich, wenn
das Gettermaterial vor der ersten Gasaufnahme weitgehend gasfrei gemacht wurde.
Wenn dies nicht geschieht, beobachtet man z. B. bei der ersten Inbetriebnahme einer
Getterpumpe zunächst einen heftigen Druckanstieg, der darauf zurückgeht, dass auf das
Material treffende Ionen an dessen Oberfläche relativ locker gebundene Gasmoleküle in
großer Menge freisetzen.
Getterstoffe, welche längere Zeit bei höheren Drücken Gas aufgenommen haben, können
unter Umständen bei niedrigeren Drücken als Gasquellen wirken und so die
Druckabsenkung beschränken. Getterstoffe, die allein, d. h. ohne eine unterstützende
Beschleunigung der zu getternden Gasteilchen auf das Material, wirksam sein sollen,
müssen deshalb, um ihre Wirksamkeit zu bewahren, in eine gasdichte Hülle verpackt
gelagert werden, in welcher eine Atmosphäre eines chemisch inaktiven Edelgases oder
Vakuum herrscht. Bevor der Geifer dann in ein zu evakuierendes Volumen eingebracht
wird, ist es notwendig ihn zu aktivieren, indem die schützende Hülle entfernt wird. Damit
ist der Getterstoff über mehr oder weniger lange Zeit einem hohen Umgebungsdruck
ausgesetzt, der seine Aufnahmekapazität mehr oder weniger stark sättigt und die
Wirksamkeit des Getters einschränkt. Es ist daher bei der Anwendung solcher Getter in
der Fertigung von Produkten, die einen Vakuumbehälter umfassen, notwendig, die
Zeitspanne zwischen der Entnahme des Getters aus der Schutzhülle und dem Evakuieren
des Vakuumbehälters, in den der Getter eingebracht worden ist, so kurz wie möglich zu
halten. Die Dauer dieser Zeitspanne kann jedoch von Mal zu Mal variieren, und auch die
klimatischen Bedingungen, insbesondere Luftfeuchtigkeit und Temperatur, unter denen
der Getter gehandhabt wird, unterliegen zeitlichen Schwankungen. Dementsprechend ist
die beim Einbringen des Getters auftretende Sättigung variabel. Die Menge an
Gettermaterial, die einen zu evakuierenden Behälter eingebracht werden muss, um darin
ein vorgegebenes Vakuum lange Zeit aufrechterhalten zu können, muss daher stets
größer veranschlagt werden, als der nominellen, ungesättigten Aufnahmekapazität des
Getters entspricht.
Dies bedeutet in manchen Fällen eine ganz erhebliche Kostensteigerung.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren zum Einbringen und Aktivieren eines
Getters in einen Vakuumbehälter anzugeben, das Verluste der Absorptionskapazität des
Getters in der Zeitspanne zwischen dem Einbringen und dem Evakuieren des
Vakuumbehälters vermeidet. Des weiteren sollen Gettereinheiten, jeweils bestehend aus
Gettermaterial und Schutzhülle, geschaffen werden, die in einem solchen Verfahren
einsatzbar sind.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit dem Merkmal des Anspruchs 1 sowie
durch eine Gettereinheit nach Anspruch 11, 12 oder 15.
Die teilweise Sättigung des Getters läßt sich auf einfache Weise vermeiden, in dem dieser
zunächst in in eine Schutzhülle verpacktem Zustand in den Vakuumbehälter eingebracht
wird, dieser verschlossen und evakuiert wird und die Schutzhülle erst nach Beginn der
Evakuierung, vorzugsweise im wesentlichen erst bei Erreichen des gewünschten
Enddrucks des Vakuumbehälters, geöffnet wird.
Eine erste Möglichkeit, dies zu tun, ist, die Schutzhülle des Getters zum einen in dem
Vakuumbehälter, zum anderen an einem in dem Behälter bewegbaren Manipulator zu
befestigen und sie durch Betätigen des Manipulators zum gewünschten Zeitpunkt zu
öffnen.
Eine besonders einfache Möglichkeit ist die, dass die Schutzhülle durch
Gasdruckeinwirkung geöffnet wird.
Der einwirkende Gasdruck kann zum einen der Druck der umgebenden Atmosphäre sein,
so etwa, wenn dieser den Vakuumbehälter beim Evakuieren verformt, mit der Folge, dass
die Schutzhülle durch die Verformung geöffnet wird. Zu diesem Zweck ist die Schutzhülle
vorzugsweise aus einem spröden, durch Verformung zerstörbarem Material gebildet, dass
durch Kontakt mit den sich verformenden Wänden des Vakuumbehälters zum Brechen
gebracht werden kann.
Zum anderen kann der einwirkende Gasdruck der Druck eines Schutzgases im Inneren
der Schutzhülle sein, der im Laufe der Evakuierung der Vakuumkammer die Schutzhülle
zum Platzen oder sich Öffnen bringt.
Um die Schutzhülle durch Innendruck zum Platzen oder sich Öffnen zu bringen, ist es
wünschenswert, dass die Schutzhülle wenigstens zum Teil aus einer unter Vorspannung
stehenden flexiblen Folie gebildet ist. Eine solche Folie zieht sich nach dem Platzen auf
kleinere Abmessungen zusammen, als dem zuvor von der Folie umgebenden
Gettermaterial entspricht, so dass das Gettermaterial auf einfache Weise großflächig
freigelegt wird und seine Wirkung entfalten kann.
Um eine solche Hülle zuverlässig zum Platzen zu bringen, ist vorzugsweise im Innern der
Vakuumkammer ein Vorsprung vorgesehen, an dem die - im Laufe der Evakuierung
zunehmend stärker dagegen drückende - Hülle zum Platzen gebracht wird.
Alternativ kann die Schutzhülle auch aus mehreren unter umgebendem
Atmosphärendruck aneinandergepressten steifen Teilen zusammengesetzt sein, die sich
auseinanderbewegen, wenn der Druck in der Vakuumkammer zu gering wird, um die
Teile aneinandergepresst zu halten.
Um zu gewährleisten, dass die Teile sich im evakuierten Zustand des Vakuumbehälters
weit genug auseinanderbewegen, um den in der Schutzhülle enthaltenen Getter
großflächig freizulegen, ist vorzugsweise zwischen ihnen wenigstens ein elastisches
Element angeordet, das eine auseinandertreibende Kraft auf die Teile ausübt. Sobald im
Laufe der Evakuierung der Druck im Vakuumbehälter zu gering wird, um die Teile der
Hülle aneinanderzuhalten, werden sie von dem elastischen Element auseinander
getrieben.
Zweckmäßigerweise kann auch vorgesehen werden, dass die Teile der Hülle gelenkig
verbunden sind. In einem solchen Fall öffnet sich die Hülle bei Unterschreitung eines
kritischen Drucks im Vakuumbehälter durch eine Schwenkbewegung. Die Teile der Hülle
bleiben so miteinander verbunden, so dass das Öffnen der Hülle nicht notwendigerweise
zu in dem Vakuumbehälter frei beweglichen Teilen führt. Andererseits verhindert bei einer
solchen Ausgestaltung das elastische Element ein ungewolltes erneutes Schließen der
Teile der Hülle.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
Fig. 1a, b, c den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer schematischen
Darstellung;
Fig. 2a, 2b Verfahrensschritte gemäß einer zweiten Ausgestaltung;
Fig. 3 ein Beispiel für eine Gettereinheit, die zur Durchführung des Verfahrens nach Fig.
2 geeignet ist;
Fig. 4 eine Gettereinheit für eine Abwandlung des Verfahrens aus Fig. 1;
Fig. 5 eine Gettereinheit, deren Hülle aus einer mit einer Folie verschlossenen Schale
besteht;
Fig. 6 eine Gettereinheit, deren Schutzhülle aus zwei gelenkig verbundenen Teilen
zusammengesetzt ist; und
Fig. 7 eine Gettereinheit, deren Schutzhülle eine Sollbruchstelle aufweist.
Fig. 1 zeigt die verschiedenen Schritte einer exemplarischen Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei bezeichnet 1 einen Vakuumbehälter, 2 einen
Getter und 3 eine Schutzhülle, von der der Getter 2 umgeben ist.
Der Getter 2 kann hier die Gestalt eines losen, schüttfähigen Granulats haben, das bereits
vom Hersteller in die Schutzhülle 3 abgepackt und dabei für die beabsichtigte Anwendung
geeignet portioniert worden ist. Der Getter 2 befindet sich in der Schutzhülle 3 unter einer
Schutzgasatmosphäre, die aus inertem Gas wie etwa einem Edelgas, insbesondere
Argon, oder eventuell auch Stickstoff besteht.
Die Schutzhülle 3 hat hier die Gestalt einer flexiblen, elastisch dehnbaren Folie aus einem
für das Schutzgas undurchlässigen Kunststoff.
Im Stadium der Fig. 1b ist eine Vakuumpumpe 4 an den Behälter 1 angeschlossen, um
ihn zu evakuieren. Die Druckabnahme im Vakuumbehälter 1 führt dazu, dass die
Schutzhülle 3 sich immer weiter aufbläht.
Einer ersten Verfahrensvariante zufolge sind die Größe der Schutzhülle 3 und die Menge
des darin enthaltenen Schutzgases so aufeinander abgestimmt, dass die Schutzhülle im
Laufe der Evakuierung eine Dehnbarkeitsgrenze erreicht, wobei bei Erreichen dieser
Dehnbarkeitsgrenze der Druck des Schutzgases im Innern der Hülle 3 ausreicht, um
letztere zum Platzen zu bringen, wenn der Druck in dem die Hülle umgebenden
Vakuumbehälter gegen 0 geht. Um die Schutzhülle 3 zuverlässig zum Platzen zu bringen,
kann diese von vornherein mit einer Schwachstelle hergestellt sein, die bei
Unterschreitung des Grenzdrucks aufreißt.
Alternativ oder auch ergänzend kann, wie in Fig. 1 dargestellt, der Vakuumbehälter 1 mit
einem einwärts gerichteten Vorsprung oder Dorn 5 versehen sein, gegen den die
Schutzhülle 3 im Laufe der Evakuierung zu drücken beginnt, bis sie schließlich platzt.
Bruchstücke 3', 3", . . . der Schutzhülle bleiben in dem Vakuumbehälter 1 nach Ende der
Evakuierung und Verschließen des Evakuierungsstutzens 6 liegen, wie in Fig. 1c zu
sehen. Um sicherzustellen, dass die Bruchstücke 3', 3" der Schutzhülle 3 nach dem
Platzen den Getter 2 nicht verdecken und so seine Wirksamkeit behindern, ist es
vorteilhaft, wenn die Schutzhülle 3 bereits zur Zeit ihrer Einbringung in den
Vakuumbehälter vorgespannt und gedehnt gewesen ist, so dass die Bruchstücke nach
dem Platzen sich auf das ursprüngliche, ungedehnte Maß der Folie zusammenziehen, in
der ihre Abmessungen nicht ausreichen, um den Getter 2 zu verdecken.
Fig. 2a zeigt ein alternatives Verfahren zum Einbringen und Aktivieren eines Getters, das
auf Vakuumbehälter anwendbar ist, welche sich beim Evakuieren verformen. Fig. 2a zeigt
in einer perspektivischen, teilweise aufgeschnittenen Ansicht einen platten- oder
scheibenförmigen Vakuumbehälter 1 mit zwei gegenüberliegenden, großflächigen
Seitenwänden 8.
Zwischen den zwei Seitenwänden 8 befindet sich in Fig. 2a ein Getter 2, dessen
Schutzhülle 3 hier die Form einer Ampulle oder Flasche 9 hat. Die Form der Flasche oder
Ampulle 9 und des Vakuumbehälters 1 können so aneinander angepasst sein, dass die
Ampulle 9 durch den Evakuierungsstutzen 6 in den Behälter einführbar ist und, z. B. durch
(nicht dargestellte) Führungselemente in eine in etwa zentrale Lage zwischen den zwei
Seitenwänden 8 gleiten kann und dort gehalten wird.
Im Laufe der Evakuierung des Vakuumbehälters 1 werden die zwei großflächigen
Seitenwände 8 durch den umgebenden Atmosphärendruck gegeneinandergepresst. Sie
üben so einen beträchtlichen Druck auf die Ampulle 9 aus, die schließlich zerbricht und
den in ihr enthaltenen Getter 2 freisetzt. Der Geiler 2 ist in Fig. 2b, wie die Bruchstücke
der Ampulle 9, am Boden des Vakuumbehälters 1 verteilt gezeigt.
Falls bei dieser Verfahrensvariante die Ampulle 9 nicht wunschgemäß bricht, so ist dies
von außen daran zu erkennen, dass die Seitenwände 8 nicht die zu erwartende konkave
Form aufweisen. In einem solchen Fall kann durch vorsichtiges Schlagen auf eine der
Seitenwände 8 die Ampulle 9 auch nachträglich noch zum Zerbrechen gebracht werden.
Es ist nicht für alle Anwendungen erwünscht, dass der Geiler 2 nach seiner Freisetzung
aus der Schutzhülle im Vakuumbehälter 1 frei beweglich ist. Fig. 3 zeigt eine
Gettereinheit, die dieser Anforderung genügt. Getteraktives Material ist hier an einer
Vielzahl von stabförmigen Trägern 10 aufgebracht, die sich zwischen zwei Seitenplatten
11 erstrecken. Diese Getteranordnung ist wiederum in einer Schutzhülle 3 aus einem
spröden, zerbrechlichen Material untergebracht. Die Schutzhülle 3 weist die Seitenplatten
11 überdeckende großflächige Seitenwände 13 und schmale Seitenwände 12 auf, die die
großflächigen Seitenwände 13 verbinden. In dieser Form kann die Gettereinheit in einem
Vakuumbehälter 1 wie dem in Fig. 2 gezeigten plaziert werden, wobei die Seitenplatten 11
jeweils den großflächigen Seitenwänden 8 zugewandt sind. Beim Evakuieren des
Vakuumbehälters 1 bricht die in Fig. 3 gestrichelt dargestellte Schutzhülle 3 im Bereich
ihrer schmalen Seitenwände 12, wohingegen die großflächigen Seitenwände 13 zwischen
den Seitenplatten 11 und den Seitenwänden 8 des Behälters 1 eingeklemmt werden. Der
Getter ist also beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 nach dem Brechen der Schutzhülle 3
ortsfest, und auch die Schutzhülle selber liefert nur eine relativ kleine Menge an
möglicherweise beweglichen Bruchstücken, die von den schmalen Seitenwänden 12
herrühren.
Fig. 4 zeigt ein wiederum in eine elastische Folie als Schutzhülle 3 verpacktes
Getterelement. Der Aufbau dieses Getterelements mit Trägern 10 für das aktive Material
und Seitenplatten 11 ist im wesentlichen der gleiche wie beim Getterelement der Fig. 3.
Die Seitenplatten 11 weisen hier jeweils wenigstens einen in etwa zentralen Vorsprung 14
auf, der bei der Evakuierung eines Vakuumbehälters 1 der in Fig. 2 gezeigten Bauart mit
dessen großflächigen Seitenwänden 8 in Berührung kommt. Wenn bei dieser
Ausgestaltung die vorgespannte elastische Folie reisst, aus der die Schutzhülle 3
hergestellt ist, so ist jeweils ein Teil der Schutzhülle zwischen einem Vorsprung 14 und
der gegenüberliegenden Seitenwand 8 eingeklemmt. Dies hat zur Folge, dass sich nach
dem Platzen der Folie die entstehenden Bruchstücke im wesentlichen durch elastische
Kontraktion in den Zwischenraum zwischen der Seitenwand 8 und dem den Vorsprung 14
umgebenden peripheren Bereich 15 der Seitenplatte 11 zurückziehen. So ist auf einfache
Weise sichergestellt, dass nach dem Platzen der Folie die aktive Oberfläche des
Getterelements freiliegt, so dass der Getter wirksam aktiviert ist.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen Gettereinheit. Der Getter 2
befindet sich hier in einer steifen Schale 17, z. B. aus Blech oder Aluminium, deren
Oberseite durch eine flexible, vorgespannte Folie 18 verschlossen ist. Die Folie 18 ist hier
unter dem Druck einer den Getter 2 umgebenden Schutzgasatmosphäre nach außen
gewölbt dargestellt. Der Getter 2 kann lose in die Schale 17 geschüttet sein oder, je nach
verwendetem Gettermaterial, auf geeignete Weise daran befestigt sein. Die Folie 18 ist
am Rand der Schale 17 auf beliebige geeignete Weise befestigt, z. B. durch Schweißung
oder Klebung, oder wie hier gezeigt, mit Hilfe eines Spannbandes oder einer
Schlauchschelle 19.
Wie bereits mit Bezug auf Fig. 1a bis c beschrieben, führt das zwischen der Schale 17
und der Folie 18 eingeschlossene Schutzgas beim Evakuierung eines Vakuumbehälters
mit darin eingebrachter Gettereinheit zum Platzen oder zum Abspringen der Folie 18 und
damit zur Aktivierung des Getters 2.
Die Fig. 6 und 7 zeigen zwei Ausgestaltungen einer aus einem Getter und dessen
Schutzhülle bestehenden Gettereinheit, bei der die Schutzhülle 3 ausschließlich aus
steifen Teilen zusammengesetzt ist. Bei der Gettereinheit der Fig. 6 hat die Schutzhülle 3
die Gestalt einer flachen Dose mit einer unteren Schale 17 und einem mit der Schale 17
durch ein Gelenk 20 verbundenen Deckel 21. Der Deckel 21 ist gestrichelt in
geschlossenem und mit durchgezogenen Linien in offenem Zustand gezeigt. Eine
Dichtung 22 ist zwischen Schale 17 und Deckel 21 angeordnet. Die Schale 17 ist mit dem
Getter 2 gefüllt. Vor der Anwendung ist das Innere dieser Schutzhülle 3 evakuiert, oder
der Getter 2 ist darin einer Schutzgasatmosphäre mit einem geringerem Druck als dem
Atmosphärendruck ausgesetzt. Der in der Schutzhülle 3 herrschende Unterdruck hält vor
Gebrauch Schale 17 und Deckel 21 fest gegeneinandergepresst. Eine zwischen der
Schale 17 und dem Deckel 21 angeordnete Blattfeder 23 übt auf beide eine Kraft aus, die
auf ein Öffnen des Deckels 21 hinwirkt, die aber nicht stark genug ist, um den
entgegenwirkenden Atmosphärendruck zu überwinden.
Wenn die Gettereinheit in einen Vakuumbehälter eingebracht worden ist und mit dem
Evakuieren begonnen worden ist, wird schließlich der von außen auf die Schutzhülle
wirkende Druck so gering, dass die Blattfeder 23 in der Lage ist, den Deckel in die in Fig.
6 mit durchgezogenen Linien dargestellte offene Stellung zu klappen. Der
Druckunterschied zwischen dem Innern der Schutzhülle und dem umgebenden
Vakuumbehälter ist zu diesem Zeitpunkt gering, so dass ein Verstreuen des Getters 2
beim Öffnen der Schutzhülle ausgeschlossen ist, auch wenn der Getter in der Schale 17
nicht fixiert ist.
Bei der Ausgestaltung der Fig. 7 ist die Schutzhülle 3 wiederum aus einer steifen Schale
17 und einem Deckel aufgebaut, wobei sich der Deckel in diesem Falle aus zwei durch
eine Sollbruchstelle 25 voneinander abgegrenzten Hälften 26 zusammensetzt. Zwei
kräftige Blattfedern 27, die durch Hebelwirkung die Sollbruchstelle 25 belasten und auf ein
Auseinanderbrechen der zwei Hälften 26 hinwirken, sind außen an der Schutzhülle 3
angeordnet. Auch hier steht das Innere der Schutzhülle 3 vor Gebrauch unter Unterdruck
oder ist evakuiert, und die Blattfedern 27 bzw. die Sollbruchstelle 25 sind ihrer Stärke so
bemessen, dass erst im Laufe der Evakuierung die Kraft der Federn 27 ausreicht, um
einen von außen auf den Deckel wirkenden Druck zu überwinden und diesen an der
Sollbruchstelle 25 aufzubrechen und zu öffnen.
Fig. 8 zeigt ein weiteres Beispiel einer Gettereinheit, die an einer Wand 30 eines
Vakuumbehälters fest montiert ist, z. B. durch (nicht dargestellte) Rastmittel. Die
Schutzhülle 3 der Gettereinheit besteht aus einer flachen Schale 17, die den Getter 2
aufnimmt, und einer am oberen Rand der Schale verklebten, verschweißten oder in
anderer geeigneter Weise dicht befestigten Folie 31. Die Folie ist durch eine Lasche 32
verlängert, deren Ende an einem drehbaren Stift 33 befestigt ist. Der Stift 33 kann Teil
einer von außerhalb des Vakuumbehälters betätigten Drehdurchführung sein, er kann
aber auch z. B. an ein Ventil zum Öffnen oder Schließen des Evakuierungsstutzens des
Vakuumbehälters gekoppelt sein. Wenn nach dem Anschließen einer Pumpe oder dem
Evakuieren des Vakuumbehälters der Stift 33 gedreht wird, wird zunächst die Lasche 32
straff gespannt und dann nach und nach die Folie 31 vom oberen Rand der Schale 17
abgezogen und der Getter 2 so freigelegt.
Claims (17)
1. Verfahren zum Einbringen und Aktivieren eines Getters in einem
Vakuumbehälter, mit den Schritten
- - Einbringen des in eine Schützhülle (3) verpackten Getters (2) in den Vakuumbehälter (1),
- - Verschließen und Evakuieren des Vakuumbehälters (1),
- - Öffnen der Schutzhülle (3) nach Beginn der Evakuierung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (3)
durch Gasdruckeinwirkung geöffnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasdruck
ein Außendruck ist, der den Vakuumbehälter (1) beim Evakuieren verformt, und
dass die Schutzhülle (3) durch die Verformung geöffnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (3)
bei der Verformung des Vakuumbehälters (1) in Kontakt mit dem
Vakuumbehälter (1) zerbrochen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einem
Schutzgas gefüllte, gasdichte Schutzhülle (3) durch Evakuieren der
Vakuumkammer (1) zum Platzen oder sich Öffnen gebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (3)
sich nach dem Platzen elastisch zusammenzieht, um den Getter (2) freizulegen.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (3)
eine flexible Folie umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle
(3) an einem Vorsprung (5) im Innern der Vakuumkammer (1) zum Platzen
gebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle aus
mehreren unter umgebendem Atmosphärendruck aneinandergepressten steifen
Teilen (17, 21, 26) zusammengesetzt ist, und dass die Teile sich
auseinanderbewegen, wenn der Druck in der Vakuumkammer zu gering wird, um
die Teile (17, 21, 26) aneinandergepresst zu halten.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülle (3) mit einem von außerhalb des Vakuumbehälters betätigbaren
Manipulator (33) verbunden wird, um wenigstens einen Teil (31) der Hülle (3) von
dem Getter (2) zu beabstanden.
11. Gettereinheit mit einem Getter und einer diesen umgebenden Schutzhülle,
insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (3)
wenigstens zum Teil aus einem spröden, durch Verformung zerstörbaren
Material gebildet ist.
12. Gettereinheit mit einem Getter und einer diesen umgebenden Schutzhülle,
insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (3) wenigstens zum Teil
aus einer flexiblen Folie gebildet ist.
13. Gettereinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie bei
umgebendem Atmosphärendruck unter Vorspannung steht.
14. Gettereinheit nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schutzhülle (3) wenigstens eine Sollbruchstelle (25) aufweist.
15. Gettereinheit mit einem Getter und einer diesen umgebenden Schutzhülle,
insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (3) aus einer Mehrzahl von
steifen Teilen (17, 21, 26) zusammengesetzt ist, die durch eine Druckdifferenz
zwischen dem Inneren der Schutzhülle (3) und umgebender Atmosphäre
zusammengehalten sind.
16. Gettereinheit nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den
Teilen (17, 21, 26) wenigstens ein elastisches Element (23, 27) wirksam ist, das
eine auseinandertreibende Kraft auf die Teile (17, 21, 26) ausübt.
17. Gettereinheit nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile
(17, 21, 26) gelenkig verbunden sind.
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