DE3600076C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Aufzeichnungsträgers - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Aufzeichnungsträgers

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Aufzeichnungsträgers gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 3.
Im allgemeinen werden magnetische Aufzeichnungsträger, beispielsweise flexible Magnetscheiben und Magnetblätter, dadurch hergestellt, daß ein streifenförmiges, nicht mag­ netisches Substrat kontinuierlich in dessen Längsrichtung bewegt und auf das Substrat eine magnetische Material­ zusammensetzung aufgebracht wird. Letzteres geschieht mit einem an sich bekannten Beschichtungsverfahren, z. B. mit Hilfe der Gegenwalzbeschichtung von oben, der Gegenwalz­ beschichtung von unten, der Doktor-Beschichtung oder der Gravurbeschichtung. Das streifenförmige nicht magnetische Substrat ist beispielsweise hergestellt aus Polyäthylen­ terephthalat, Triazetylzellulose, Diazetylzellulose, Polyvinylidenchlorid oder Polypropyren. Das magnetische Beschichtungsmaterial enthält einen in einem Lösungsmittel aufgelösten Binder sowie ferromagnetische Feinkörner, wie beispielsweise γ-Fe₂O₃, Fe₃O₄, Co-dotiertes γ-Fe₂O₃, Co-dotiertes Fe₃O₄ und darin dispergiertes CrO₂. Als Binde­ mittel wurden bislang verwendet: ein Vinylchlorid-Vinylazetat- Copolymer, ein Vinylchlorid-Acrylnitril-Copolymer, ein Acrylester-Acrylnitril-Copolymer, ein Acrylester-Vinyliden­ chlorid-Copolymer, andere Copolymere mit Acrylsäure, ein Uretan-Elastomer, ein Nylon-Siliconharz, Nitrozellulose, Polyvenylchlorid, ein Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymer, ein Polyamidharz, ein Polyvenyl-Butyrat, ein Zellulose­ derivat, ein Styrol-Butadin-Copolymer, ein Phenolharz, ein Epoxyharz, ein Polyurethan, ein Harnstoffharz, ein Melaminharz, ein Polyesterharz, ein Chlorvinyläther-Acryl ester-Copolymer, ein Metacrylatcopolymer-Diisocyanatge­ misch-Copolymer, ein Aminoharz oder ein synthetischer Gummi. Dann wird der so auf das streifenförmige nicht magnetische Substrat aufgebrachte Beschichtungsfilm getrocknet und gehärtet, und das Substrat wird gestanzt oder geschnitten, um den magnetischen Aufzeichnungsträger zu bilden. Wenn allerdings die ferromagnetischen Feinkörner (im folgenden als magnetische Körner bezeichnet) während der Herstellung des magnetischen Aufzeichnungsträgers in einer speziellen Richtung orientiert werden und in dem Aufzeichnungsträger eine Anisotropie erzeugt wird, entsteht eine Anisotropie auch in den magnetischen Eigenschaften und den elektromagnetischen Eigenschaften bei verschiedenen Richtungen.
Wenn beispielsweise der magnetische Aufzeichnungsträger in Form einer Magnetplatte vorliegt und die magnetischen Körner in Beschichtungsrichtung des magnetischen Beschich­ tungsmaterials, d. h. in der Bewegungsrichtung des nicht magnetischen Substrats, orientiert sind, wird der Pegel des reproduzierten Ausgangssignals in Beschichtungsrich­ tung größer als in anderen Richtungen, und demzufolge ändert sich der Pegel des reproduzierten, von der Magnetplatte abgenommenen Ausgangssignals, wenn sich die Magnetplatte dreht. Dieses Phänomen wird allgemein als Modulation bezeichnet.
Wenn also Magnetplatten oder ähnliche Aufzeichnungsträger mit Hilfe eines Beschichtungsverfahrens hergestellt wurden, wurde bislang versucht, die Orientierung der magnetischen Körner physikalisch zu eliminieren oder das Magnetfeld abzuschirmen, damit es nicht auf die magnetischen Körner einwirkt. Allerdings besteht immer noch das Problem, daß die magnetischen Körner aufgrund der Strömungsorientierung während des Aufbringens des magnetischen Beschichtungs­ materials eine lineare Richtungsorientierung aufweisen.
Des weiteren wird in DE-AS-28 41 426 ein Verfahren zur Her­ stellung eines magnetischen Aufzeichnungsmediums mit zwei Schichten offenbart. Hierbei ist die Oberflächenschicht ei­ ne dünne magnetische Schicht und besitzt hohe Koerzitiv­ feldstärke; die darunter liegende, relativ dicke magneti­ sche Schicht besitzt eine relativ kleine Koerzitivfeldstär­ ke. Um dies zu erreichen, werden oberhalb und unterhalb des Substrats paarweise Stabmagneten angeordnet, wobei der Ab­ stand der Stabmagnetpaare oberhalb kleiner ist als der Ab­ stand der Stabmagnetpaare unterhalb des Substrats. Durch diese Anordnung und Polarisierung der Magnete ergibt sich eine kräftige Hin- und Herdrehung der einzelnen Partikel, die dazu führt, daß sich Agglomerate an der Schichtoberflä­ che leichter bilden können und somit die Koerzitivkraft in der Oberflächenschicht erhöht wird.
Um die unmittelbar nach dem Aufbringen des magnetischen Beschichtungsmaterials eintretende Strömungsorientie­ rung der magnetischen Körner zu beseitigen, wurde z. B. in den japanischen, nicht geprüften Patentveröffent­ lichungen 53 (1978)-104 206 und 54 (1979)-149 607, vor­ geschlagen, die magnetischen Körner durch ein erstes orientierendes magnetisches Feld in eine Richtung zu orien­ tieren, bevor das magnetische Beschichtungsmaterial aus­ härtete, um dann die magnetischen Körner entgegen der ersten Orientierungsrichtung mit Hilfe eines zweiten orientieren­ den Magnetfelds, das einen niedrigeren Pegel besaß als das erste orientierende Magnetfeld, zu orientieren. Bei diesem Verfahren jedoch läßt sich die Strömungsorientierung deshalb nicht in ausreichendem Maß beseitigen, weil das Magnetfeld nur in Bewegungsrichtung des Substrats und in die entgegengesetzte Richtung einwirken kann.
Es wurde außerdem vorgeschlagen (GB-PS 933 762) in bezug auf die Bewegungsrichtung eines nicht magnetischen Substrats einen stabförmigen Orientierungsmagneten schräg anzuordnen, damit von dem Orientierungsmagneten auf das magnetische Beschichtungsmaterial vor dessen Aushärtung ein Magnetfeld einwirkte und dadurch die Orientierung der magnetischen Körner zufallsabhängig erfolgte. Allerdings ist es mit dem einstufigen Erzeugen und Einwirken-Lassen eines Magnet­ felds nicht immer möglich, eine ausreichende zufallsabhän­ gige Orientierung der magnetischen Körner zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Auf­ zeichnungsträgers zu schaffen, bei dem bzw. mit der die bei der Herstellung des Aufzeichnungsträgers entstehende Strömungsorientierung der magnetischen Körner zuverlässig beseitigt wird. Der Aufzeichnungsträger soll eine hohe Leistungsfähigkeit aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 3 ange­ gebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Durch die Erfindung ist es möglich geworden, eine ausreichend starke Zufallsorientierung der magnetischen Körner mit Hilfe einfacher Mittel zu erzielen. Deshalb kann ein Aufzeich­ nungsträger mit hoher Leistungsfähigkeit und niedriger Modulation hergestellt werden.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungs­ form einer Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Aufzeichnungsträgers gemäß der Erfindung, und
Fig. 2 u. 3 einen Grundriß bzw. eine perspektivische An­ sicht der stabförmigen Orientierungsmagnete der Ausführungsform nach Fig. 1.
Nach Fig. 1 wird ein langes streifenförmiges, nicht mag­ netisches Substrat 12 kontinuierlich in Richtung des Pfeils A mit Hilfe von als Substrat-Bewegungseinrichtung dienenden Vorschubwalzen 13 von einer Vorratsrolle 11 abgezogen und auf einer Aufnahmerolle 14 aufgewickelt. Der (in Fig. 1 oben liegenden) Oberfläche des kontinuierlich bewegten, nicht magnetischen Substrats 12 liegt ein Beschichtungs­ kopf 15 gegenüber, mit dessen Hilfe auf die Oberfläche des Substrats 12 ein magnetisches Beschichtungsmaterial 16 aufgebracht wird. Das magnetische Beschichtungsmaterial 16 enthält ein in einem Lösungsmittel aufgelöstes Binde­ mittel und darin dispergierte magnetische Körner. Durch Aufbringen des magnetischen Beschichtungsmaterials 16 erhält die Oberfläche des Substrats 12 einen magnetischen Beschichtungsfilm 16′. Für das Substrat 12 und das magnetische Beschichtungsmaterial 16 kommen die oben erwähnten Materialen in Frage.
Stromabwärts bezüglich des Beschichtungskopfs 15 sind in Be­ wegungsrichtung des Substrats 12 gemäß Pfeil A ein erster stabförmiger Orientierungsmagnet 17, ein zweiter stab­ förmiger Orientierungsmagnet 18 und eine Trockenvorrichtung 19, z. B. ein Ofen, angeordnet. Wenn das nicht magnetische Substrat 12 nahe an dem ersten Orientierungsmagneten 17 von dem zweiten Orientierungsmagneten 18 vorbeiläuft, bevor der magnetische Beschichtungsfilm 16′ auf dem Substrat 12 härtet, werden die in dem magnetischen Beschichtungsfilm 16′ enthaltenen magnetischen Körner durch die Magneten 17 und 18 zufallsorientiert. Dann wird der Beschichtungsfilm 16′ beim Durchlauf durch die Trockenvorrichtung 19 getrocknet und gehärtet. Auf diese Weise erhält man einen blattför­ migen magnetischen Aufzeichnungsträger 12′, der das nicht magnetische Substrat 12 und die die magnetischen Körner enthaltende magnetische Aufzeichnungsschicht, die das Substrat 12 abdeckt, umfaßt. Durch Stanzen oder Schneiden des magnetischen Aufzeichnungsträgers 12′ erhält man Magnetplatten oder dergleichen.
Im folgenden soll anhand der Fig. 2 und 3 die Zufalls­ orientierung der magnetischen Körner mit Hilfe der Orientierungsmagneten 17 und 18 näher erläutert werden. Wie Fig. 2 zeigt, ist der erste Orientierungsmagnet 17 bezüglich der Bewegungsrichtung des Substrats 12 (Pfeil A) unter einem Winkel θ1 geneigt. Der zweite Orientierungs­ magnet 18 ist entgegen dem ersten Magneten 17 unter einem Winkel θ2 bezüglich der Bewegungsrichtung des Substrats (Pfeil A) geneigt. Wie Fig. 3 zeigt, sind der erste Orientierungsmagnet 17 und der zweite Orientierungs­ magnet 18 so positioniert, daß die dem Substrat 12 gegen­ überliegenden Magnetpole voneinander verschieden sind. Die Magnetpole der Orientierungsmagneten 17 und 18 auf den dem Substrat abgewandten Seiten sind mit Hilfe von Jochen 20 abgeschirmt, so daß die von diesen Magnetpolen erzeugten Magnetfelder stark auf den Beschichtungsfilm 16′ einwirken. Als Material für die Orientierungsmagneten 17 und 18 kommen seltene-Erden-Kobalt-Magnete, Alnico-Magnete, Ba-Ferrit- Magneten oder dergleichen in Betracht. Außerdem sind die Orientierungsmagneten 17 und 18 ausreichend weit voneinander beabstandet, damit die Stärke des in Bewegungsrichtung des Substrats erzeugten Magnetfelds zwischen den Orien­ tierungsmagneten 3.978,9 A/m (50 Oe (Oersted)) oder weniger beträgt. Selbstverständlich ist die Stärke des Magnetfelds an der­ jenigen Stelle (rechte Seite in Fig. 2) am größten, wo der Abstand zwischen den Orientierungsmagneten 17 und 18 am kleinsten ist. Daher sollten die Orientierungs­ magneten soweit beabstandet sein, daß die Stärke des Mag­ netfelds an dieser Stelle 3.978,9 A/m (50 Oe) oder weniger beträgt.
Wenn der magnetische Beschichtungsfilm 16′ auf dem Substrat 12 in der Nähe des ersten Orientierungsmagneten 17 und des zweiten Orientierungsmagneten 18 vorbeikommt, werden die Magnetkörner in dem Film 16′ zufällig orientiert. Bevor der magnetische Beschichtungsfilm 16′ in die Nähe des ersten Orientierungsmagneten 17 gelangt, werden die in dem Film 16′ enthaltenen magnetischen Körner hauptsächlich in Substrat-Bewegungsrichtung (Pfeil A) orientiert, und zwar aufgrund der Strömungsorientierung, die während des Auf­ bringens des magnetischen Beschichtungsmaterials 16 erzeugt wird. Wenn jedoch der Beschichtungsfilm 16′ in der Nähe des ersten Orientierungsmagneten 17 vorbeikommt, werden einige der magnetischen Körner in Längsrichtung des ersten Orientierungsmagneten 17 aufgrund des von diesem Magneten erzeugten Magnetfeldes orientiert. Wenn dann der magnetische Beschichtungsfilm 16′ in der Nähe des zweiten Orientierungs­ magneten 18 vorbeikommt, werden einige der magnetischen Körner (hauptsächlich diejenigen, die von dem ersten Orien­ tierungsmagneten 17 nicht orientiert wurden) in Längs­ richtung des zweiten Orientierungsmagneten 18 orientiert. Demzufolge werden die magnetischen Körner insgesamt einer Zufallsorientierung ausgesetzt. Um die Zufallsorientierung der magnetischen Körner in der oben erläuterten Weise zu erreichen, sollten der erste Magnet 17 und der zweite Mag­ net 18 vorzugsweise derart positioniert werden, daß der zwischen ihnen eingeschlossene Winkel 90° beträgt (also θ1 + θ2 = 90°). Selbstverständlich sollen sich die Orientierungsmagneten 17 und 18 über die gesamte Breite des Substratstreifens 12 erstrecken. Wenn daher die Winkel θ1 und θ2 zu schmal sind, muß man sehr lange Orientie­ rungsmagneten 17 und 18 verwenden. Wenn andererseits die Winkel θ1 und θ2 zu groß sind, wird es schwierig, auf die strömungsorientierten magnetischen Körner eine Quer­ kraft auszuüben. Daher betragen die Winkel θ1 und θ2 vorzugsweise zwischen 30° und 60°. Um außerdem die Orien­ tierungsmagneten 17 und 18 so kurz wie möglich zu machen, und die auf die magnetischen Körner einwirkende Querkraft zu maximieren, betragen die Winkel θ1 und θ2 vorzugsweise 45°.
Wenn die von den zweiten Orientierungsmagneten 18 auf den Beschichtungsfilm 16′ einwirkende Feldstärke größer ist als die Stärke des von dem ersten Orientierungsmagneten 17 erzeugten Magnetfelds, werden die magnetischen Körner von dem zweiten Orientierungsmagneten 18 in eine einzige Richtung orientiert. Daher sollte die Stärke des Magnet­ felds am zweiten Orientierungsmagneten 18 vorzugsweise niedriger eingestellt werden, als die Feldstärke am ersten Orientierungsmagneten 17. Um dies zu erreichen, kann als zweiter Orientierungsmagnet 18 ein Magnet verwendet wer­ den, bei dem die Oberflächen-Magnetfeldstärke niedriger ist als bei dem ersten Orientierungsmagneten 18. Man kann auch den zweiten Orientierungsmagneten 18 mit einem größeren Abstand von dem Substrat 12 anordnen, als den Orien­ tierungsmagneten 17. Während sich das nicht magnetische Substrat 12 bewegt, schreitet das natürliche Trocknen des Beschichtungsfilms 16′ fort, und die magnetischen Körner werden weniger orientierbar. Daher kann in einigen Fällen die Stärke des auf den magnetischen Beschichtungsfilm 16′ einwirkenden Magnetfelds in einigen Fällen für den ersten Magneten 17 und den zweiten Magneten 18 auf den gleichen Wert eingestellt werden.
Wenn außerdem ein zu starkes Magnetfeld zwischen dem ersten Orientierungsmagneten 17 und dem zweiten Orientierungsmag­ neten 18 erzeugt wird, erfolgt die Zufallsorientierung der magnetischen Körner nicht effizient. Daher sollte der Abstand zwischen dem Magneten 17 und dem Magneten 18 so eingestellt werden, daß die Stärke des in Bewegungsrich­ tung des Substrats (Pfeil A) erzeugten Magnetfelds zwischen dem Magneten 17 und 18 maximal 3.978,9 A/m (50 Oe), vorzugsweise maximal 1.591,6 A/m (20 Oe) beträgt.
Die von den Orientierungsmagneten 17 und 18 auf den Be­ schichtungsfilm 16′ einwirkende Magnetfeldstärke kann nach Maßgabe des Unterschieds des Maßes der Strömungsorientierung der magnetischen Körner, verursacht je nach Typ der mag­ netischen Körner, der Koerzitivkraft, der Viskosität des magnetischen Beschichtungsmaterials 16, des Beschichtungs­ verfahrens und dergleichen, eingestellt werden. Im allgemeinen wird die magnetische Feldstärke auf einen Wert im Bereich zwischen 1.591,6 A/m und 39.788,7 A/m (20 und 500 Oe) eingestellt.
Es können zur Zufallsorientierung der magnetischen Körner drei oder noch mehr stabförmige Orientierungsmagneten ver­ wendet werden. Vorzugsweise werden zwischen zwei und zehn Orientierungsmagneten verwendet, insbesondere zwischen zwei und fünf Orientierungsmagneten. Auch wenn drei oder mehr stabförmige Orientierungsmagneten verwendet werden, müssen die Abstände zwischen diesen Magneten so eingestellt werden, daß die Stärke der in Bewegungsrichtung des Substrats er­ zeugten Magnetfelder zwischen den Orientierungsmagneten <3.978,9 A/m< (50 Oe) oder weniger beträgt. Auch in diesem Fall müssen die schräg bezüglich der Substrat-Bewegungsrichtung positionier­ ten Orientierungsmagneten abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen weisen, und die dem Substrat gegenüberliegenden Magnetpole müssen sich abwechselnd ändern. Außerdem sollten die von den Magneten auf den Beschichtungsfilm einwirkenden Magnetfelder vorzugsweise so eingestellt werden, daß ihre Stärke in Bewegungsrichtung des nicht magnetischen Substrats nach und nach abnimmt (im allgemeinen mit einem Unter­ schied im Bereich von 0 bis 3.978,9 A/m (50 Oe)). Da die stabförmigen Orientierungsmagneten bezüglich der Substrat-Bewegungs­ richtung schräg angeordnet sind, unterscheiden sich die Zeitintervalle zwischen dem Aufbringen des magnetischen Beschichtungsmaterials und der Orientierung und das Ausmaß der natürlichen Trocknung des aufgebrachten Beschichtungs­ materials zwischen der rechten Seite und der linken Seite des Substrats. Es kann daher vorkommen, daß der Zustand der Zufallsorientierung der magnetischen Körner auf der rechten Seite des Substrats anders ist als auf der linken Seite des Substrats. Diesem Problem kann man dadurch be­ gegnen, daß man die Oberflächen-Magnetfeldstärke der stab­ förmigen Orientierungsmagneten in Längsrichtung der Magneten variieren läßt (nämlich so, daß das Magnetfeld in Richtung des Endabschnitts des Magnets, der von der Stelle der Auf­ bringung des Beschichtungsmaterials weiter entfernt ist, stärker macht).
Im folgenden sollen Beispiele erläutert werden.
Beispiele
Es wurde ein magnetisches Beschichtungsmaterial mit einer Viskosität von 70 Poises verwendet, welches folgende Bestandteile aufwies:
Das magnetische Beschichtungsmaterial wurde auf einen 75 µm dicken Polyäthylenterephthalat-Substratfilm mit einer Auftragsgeschwindigkeit von 100 m/min aufgetragen, so daß die Dicke eines trocknen Beschichtungsfilms 3 µm betrug.
Gleichzeitig wurden magnetische Körner, die in dem Be­ schichtungsmaterial enthalten waren, einer Zufallsorien­ tierung unterworfen, wozu mehrere stabförmige Orientie­ rungsmagneten in oben beschriebener Weise verwendet wurden. Nach dem Trocknen und Härten des magnetischen Beschichtungs­ films wurde der mit dem magnetischen Beschichtungsfilm ver­ sehene Substratfilm in Magnetscheiben mit 8′′ (ca. 21 cm) Durchmesser gestanzt. Es wurde die Modulation (d. h. die Schwankung des reproduzierten Ausgangssignals in Umfangs­ richtung der Scheibe) der Magnetscheibe gemessen. Die Meß­ ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. In Beispielen I, II und III wurden die Magnetscheiben nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. In Vergleichs­ beispielen IV und V wurden die Magnetscheiben hergestellt, ohne von dem erfindungsgemäßen Verfahren Gebrauch zu machen. Insbesondere wurde im Vergleichsbeispiel IV die Intensität (der Maximalwert) des in Bewegungsrichtung des Substratfilms erzeugten Magnetfelds zwischen zwei stabförmigen Orientie­ rungsmagneten auf 6.366,2 A/m (80 Oe) anstatt auf 3.978,9 A/m (50 Oe) oder weniger ein­ gestellt. Im Vergleichsbeispiel V wurde keine Zufallsorien­ tierung mit Hilfe der stabförmigen Orientierungsmagneten durchgeführt. Der Magnetwinkel θn bezeichnet den Winkel des n-ten stabförmigen Orientierungsmagneten, gezählt von der stromaufwärtigen Seite des bewegten Substratfilms. Die magnetische Feldstärke Bn bezeichnet die Stärke (Ee) des von dem n-ten stabförmigen Orientierungsmagneten auf die auf dem Substratfilm aufgebrachte magnetische Material­ beschichtung einwirkenden Magnetfelds. Die Modulation drückt sich aus durch
(V-v)/(V+v)×100 (%)
wobei V und v den maximalen bzw. den minimalen Ausgangspegel während der Wiedergabe bei einer Umdrehung der Aufzeichnungs­ spur darstellen.
Tabelle
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, weisen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Magnetplatten eine Modulation von weniger als 3% auf, also spürbar weniger als bei den Magnetplatten gemäß den Vergleichsbei­ spielen IV und V, bei denen die Modulation 4,5% und 8,7% beträgt.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen eines magnetischen Aufzeich­ nungsträgers, bei dem ein magnetische Körner enthaltendes magnetisches Beschichtungsmaterial auf ein kontinuierlich bewegtes, streifenförmiges, nicht magnetisches Substrat aufgebracht und das magnetische Beschichtungsmaterial vor dem Aushärten zur magnetischen Orientierung der Körner ei­ nem Magnetfeld ausgesetzt wird, das durch mehrere stabför­ mige Orientierungsmagneten erzeugt wird, die mit Abstand voneinander in Bewegungsrichtung des Substrats derart an­ geordnet werden, daß die dem Substrat zugewandten Magnetpole zwischen benachbarten Orientierungsmagneten unter­ schiedlich sind und die Magneten bezüglich der Bewegungs­ richtung des Substrats schräg verlaufen und abwechselnd in umgekehrte Richtungen weisen, dadurch gekennzeichnet, daß zur zufallsabhängigen Orientierung der magnetischen Körner die Abstände zwischen den Orientierungsmagneten derart eingestellt werden, daß die Stärke des in Bewegungsrich­ tung des Substrats erzeugten Magnetfeldes zwischen benach­ barten Magneten 3.978,9 A/m (50 Oe (Oersted)) oder weniger beträgt, daß die stabförmigen Orientierungsmagneten derart angeordnet werden, daß benachbarte Orientierungsmagneten zwischen sich einen Winkel von 90° oder weniger einschließen und daß stabförmige Orientierungsmagneten verwendet werden, deren auf das magnetische Beschichtungsmaterial einwirkende Magnetfelder eine Stärke aufweisen, die in Bewegungsrichtung des Substrats nach und nach abnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Orientierungsmagneten in bezug auf die Bewegungsrichtung des Substrats unter einem Winkel von 45° angeordnet werden.
3. Vorrichtung zum Herstellen eines magnetischen Aufzeich­ nungsträgers mit
einer Substrat-Bewegungseinrichtung zum kontinuierlichen Bewegen eines streifenförmigen, nicht magnetischen Sub­ strats,
einer Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen eines magne­ tische Körner enthaltenden magnetischen Beschichtungsmate­ rials auf das von der Substrat-Bewegungseinrichtung be­ wegte nicht magnetische Substrat, und
mehreren stabförmigen Orientierungsmagneten, die mit Ab­ stand voneinander in Bewegungsrichtung des Substrats der­ art angeordnet sind, daß die dem Substrat zugewandten Magnetpole zwischen benachbarten Orientierungsmagneten unterschiedlich sind und die Magneten bezüglich der Bewegungsrichtung des Substrats schräg verlaufen und ab­ wechselnd in umgekehrte Richtungen weisen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur zufallsabhängigen Orientierung der magnetischen Körner die Abstände zwischen den Orientie­ rungsmagneten (17, 18) derart eingestellt sind, daß die Stärke des in Bewegungsrichtung (A) des Substrats (12, 12′) erzeugten Magnetfelds zwischen benachbarten Orientie­ rungsmagneten (17, 18) 3.978,9 A/m (50 Oe (Oersted)) oder weniger be­ trägt, daß die stabförmigen Orientierungsmagneten (17, 18) derart angeordnet sind, daß benachbarte Magneten (17, 18) zwischen sich einen Winkel von 90° oder weniger einschlie­ ßen und daß die Stärke der von den stabförmigen Orientie­ rungsmagneten (17, 18) auf das Substrat (12, 12′) aufge­ brachte magnetischen Beschichtungsmaterial (16′) einwir­ kenden Magnetfelder in Bewegungsrichtung (A) des Substrats (12, 12′) nach und nach abnimmt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Orientierungsmagneten (17, 18) bezüglich der Bewegungsrichtung (A) des Substrats (12, 12′) un­ ter einem Winkel von 45° angeordnet sind.
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