DE35863C - Mefsapparat für flüssige Kohlensäure - Google Patents
Mefsapparat für flüssige KohlensäureInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 64: Schankgeräthschaften.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. October 1885 ab.
Bei den praktischen Proben mit den bisher bekannt gewordenen ;Mefsapparaten für flüssige
Kohlensäure zeigte sich u. a. besonders der Uebelstand, dafs ein Hahn, wenn er auch noch
so sorgfältig eingeschmirgelt ist, nie ganz dicht hält, sobald der aufsergewöhnlich hohe Druck
der flüssigen Kohlensäure ,auf ihm lastet.
Die Construction eines absolut ,dicht haltenden und dabei leicht zu handhabenden, ganz
gefahrlosen Mefsapparates, dessen die sich immer mehr entwickelnde Kohlensäure-Industrie
nothwendig bedarf, ist der Gegenstand der nachstehend beschriebenen Erfindung.
Durch Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung wird der Mefsapparat im Durchschnitt, durch
Fig. 2 im Querschnitt (nach x-y) dargestellt. Der Apparat besteht aus dem Mefsgefäfs K
mit den beiden angegossenen Stutzen E und F, aus vier Flügelmuttern M1 M2 M3 und M4
von gleichen1 Dimensionen, den beiden gleichen Rohrtheilen C und D, den ebenfalls gleich
gestalteten, mit Stutzen versehenen beiden Rohrtheilen A und B und aus der Schieberstange G.
Das aus Rothgufs oder Messing gegossene starkwandige Mefsgefäfs K von cylindrischer
oder auch beliebig anderer Gestalt hat in der ebenen Bodenfläche eine Rinne mit halbkreisförmigem
Querschnitt, welche die centralen Durchbohrungen der cylinderförmigen Stutzen E
und F verbindet. Durch diese Rinne und die Durchbohrungen der erwähnten Stutzen, desgleichen
durch die centralen Durchbohrungen der cylinderförmigen Metallstücke CDA und B
wird die Schieberstange G geschoben, ο ρ q und r sind vier aus weichem Leder hergestellte
und mit einer geeigneten Schmiermasse getränkte Dichtungsringe von vier Stopfbüchsen,
deren Construction aus der Zeichnung leicht zu ersehen ist. Durch festes Andrehen
der vier Flügelmuttern auf den entsprechenden Schraubengewinden werden die Dichtungsringe
zusammengeprefst. Hierdurch wird bewirkt, dafs die Schieberstange G an den betreffenden
Stellen sich luftdicht durch die Durchbohrungen der Stutzen E und F und der Rohrenden
A und B hin- und herbewegen läfst. Die Theile C und A, sowie D und B werden
durch passende Schraubengewinde und bei h und i eingelegte lederne Dichtungsscheiben
luftdicht verbunden.
Die Schieberstange G hat einen von ν bis w
durch ihre Achse gehenden Kanal u, welcher in den beiden schlitzförmigen Oeffnungen ν
und w mit sorgfältig abgerundeten Rändern ausmündet. Wenn die Stange G die in der
Zeichnung gewählte Stellung hat, so ist der Zuleitungskanal α s für flüssige Kohlensäure
durch vuw mit K verbunden, so dafs aus
der bekannten schmiedeisernen Kohlensäureflasche, mit deren nach unten gerichtetem Ausflufsstutzen
der Stutzen A des Mefsapparates durch eine Rohrleitung verbunden ist, flüssige
Kohlensäure in K fliefsen kann, während gleichzeitig zwischen K und dem Fortleitungskanal
b in dem Stutzen B dichter Verschlufs vorhanden ist. Wird mittelst des Handgriffes
Z die Stange G so weit einwärts geschoben, dafs w bis t und ν in den Mefsraum
K gelangt ist, so communicirt K durch den Kanal u mit dem Fortleitungskanal b,
während zwischen α und K dichter Verschlufs
vorhanden ist. Die flüssige Kohlensäure aus dem Mefsraum K dringt dann vermöge ihrer
Expansionskraft durch den Kanal b und ein an den Stutzen B angeschraubtes Verbindungsrohr in irgend ein hermetisch verschlossenes,
leeres oder mit einer Flüssigkeit gefülltes Gefä'fs, in welchem geringerer Druck vorhanden
ist als in dem Mefsraum K. So kann lediglich durch die Hin- und Herbewegung der
Schieberstange G der Mefsraum abwechselnd mit flüssiger Kohlensäure gefüllt und die abgemessene
Menge flüssiger Kohlensäure einem hermetisch verschlossenen Gefäfse zugeführt werden.
Der in Fig. ι und 2 dargestellte Mefsapparat kann in der Weise verändert werden, dafs die
einzelnen Theile desselben in anderer Ordnung mit einander verbunden werden. So kann an
Stelle der Mutter M2 die Verbindung der Theile A und C mit den Muttern Af1 und M3
treten; M3 wird auf das Gewinde von B geschraubt,
während die Mutter Mn mit dem zugehörigen Metallringe zur Vervollständigung
der Stopfbüchse des Stutzens E benutzt wird. Durch diese Anordnung kommen die Einflufs-
und Ausflufsstutzen A und B an dieselbe Seite des Mefsgefäfses K zu liegen. Falls die Oeffnung
ν nicht bei jeder Stellung des Schiebers G in dem Mefsraum K sich befindet, so
kann dieselbe, so weit es nöihig ist, schlitzförmig verlängert werden.
Eine etwas vereinfachte Form erhält der Mefsapparat, wenn das Mefsgefäfs K mit dem
einen Ende des Schiebers G fest und dicht verbunden wird, wie dies durch die Fig. 3
und 4 der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist. Es mündet dann das Ende ν des im
Schieber befindlichen Kanals u direct in den unteren Theil des Mefsraumes K. Bei dieser
Construction sind nur drei Stopfbüchsen erforderlich. Fig. 3 zeigt im Durchschnitt den
Apparat in der Stellung, bei welcher K mit b verbunden ist. In Fig. 4 ist die Verbindung
zwischen K und α hergestellt.
Sollte infolge der Reibung zwischen Stopfbüchsen und Schieber die Bewegung des letzteren
mit der Hand sich nicht leicht ausführen lassen, so kann die Bewegung mit Hülfe einer
Hebelvorrichtung wie bei einer gewöhnlichen Handpumpe bewirkt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Mefsapparat für flüssige Kohlensäure, bei welchem ein in mindestens drei Stopfbüchsen gedichteter, axial durchbohrter und mit einer oder mehreren seitlichen Oeffnungen (Fig. 3 und 4 oder 1 und 2) versehener Schieber (G) dadurch abwechselnd eine Verbindung der die flüssige Kohlensäure enthaltenden Flasche mit einem Mefsraume (K) oder eine Verbindung des Mefsraumes mit der zu sättigenden Flüssigkeit herzustellen gestattet, dafs ihm eine Verschiebung ertheilt wird, bei welcher die eine oder die mehreren seitlichen Oeffhungen mindestens eine der vorhandenen inneren Stopfbüchsen passiren.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=311700
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE35863C (de) |
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