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Vorrichtung zum selbsttätigen Zurückzieben von Zuggardinen beim Öffnen
des Fensters. Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, "mittels deren .die
Gardinen beim Öffnen des Fensters selbsttätig zurückgezogen werden, um eine Beschädigung
derselben durch die Ecken des Fensterflügels zu vermeiden.
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Vorrichtungen, die derartigem Zweck dienen sollen, sind bereits vielfach
bekannt geworden. Sie krankten aber alle an mehr oder minder .großen Übelständen,
iz. B. verwickelter Bauart, -unbequemer Anbringbarkeit, geringer Anpassungsifähigkeit
an die verschiedenen Fenster oder Verunschönung des Anblicks des Fensters durch
große, hervorragende Bügel und Stangen. Schließlich erfüllte ein Teil .der bekannt
gewordenen Vorrichtungen seinen Zweck auch nur sehr unvollkommen. Aus diesem Grunde
ist keine dieser Vorrichtungen zur allgemeinen Einführung gelangt, obschon unbestritten
ein dringendes Bedürfnis für 1 orrichtungen, die zur Schonung der teuren Gardinen
dienen, vorliegt.
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Bei .der die vorliegende Erfindung bildenden Vorrichtung sind nun
obige Übelstände vermieden worden, indem die Zugeinrichtung unverändert gelassen,
die Bewegung derselben beim Öffnen des Fensters aberdurch Auslösen einer einfachen
Sperrvorrichtung durch das sich öffnende Fenster unter Einfluß eines unauffällig
an der Öffnungsschnur der Zugeinrichtung angebrachten Gewichtes erfolgt. Die Vorrichtung
läßt sich von jedem Laien ohne weiteres an jedem Fenster durch einfaches Anschrauben
der einzelnen Teile unauffällig anbringen, so daß sie den Gesamtanblick des Fensters
in keiner Weise beeinträchtigt. Die Vorrichtung arbeitet absolut sicher und selbsttätig.
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Abb. r zeigt die Anordnung .der Vorrichtung am geschlossenen Fenster
in Vorderansicht, Abb. z dasselbe in Draufsicht; Abb.3 und q. stellen den am Fensterflügel
befindlichen Teil der Vorrichtung in V order-und Seitenansicht, Abb. 5 und 6 ,den
am Fensterkreuz und AM. und ß den an der Wand im Zuge der Gardinenschnur
angebrachten Teil der Vorrichtung in Vorderansicht und Draufsicht dar.
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Die Vorrichtung besteht aus dem am Fensterflügel anschraubbaren Halter
a und dem in achsialer Richtung darin verschiebbar geführten Anschlagstift b, der
unter Einwirkung einer Feder c steht, die ihn stets in seine Höchststellung zurückbringt,
wenn er beim Schließen des Fensters aus dieser verdrängt wurde. Der Stift b ist
an seinem oberen Ende nach dem Fensterflügel zu etwas abgeschrägt, damit er beim
Schließen des Fensters unter einem am Fensterkreuz befindlichen Anschlag hinweggleiten
kann. Dieser Anschlag wird durch ,die Nase d eines Hebels e gebildet,
der in einem am Fensterkreuz angeschraubten Halter f drehbar gelagert ist.
Dieser Hebel e
steht durch eine am Fensterkreuz entlanggeführte Schnur 'g
mit einem an der Grundplatte i -einer Sperrdose drehbar befestigten Hebel h in Verbindung.
Die Sperrdose besteht aus der erwähnten Grundplatte i, die an der Wand befestigt
ist, aus der Kapsel k, die
auf der Grundplatte i aufgeschraubt ist,
und aus den um die Bolzen l drehbaren Sperrbacken in., die durch Feder n stets gegeneinandergedrückt
werden. Das Auseinanderdrücken der Sperrbacken m geschieht durch die Nase.o des
Hebels 1c.. Die Sperrbacken in lassen in Sperrstellung eine Öffnung frei, die sich
mit einer Bohrung p der Grundplatte i und einer ebens-3.lchen, aber 1vleineren der
Kapsel k deckt. Durch diese Öffnungen ist die das Zurückziehen der Gardinen bewirkende
Schnur q der Gardineneinrichtung hindurchgeführt, und auf ihr ist ein ,nach obcn
sich verjüngender, an seiner unteren Kante etwas abgerundeter Ring r an einer derartigen
Stelle befestigt, daß er, wenn die Gardinen zurückgezogen sind, in der Sperrkapsel
oberhalb der Sperrbacken m sich befindet. An -das untere Ende der Schnur q ist ein
Gewichts angehängt. Die das Zuziehen der Gardinen bewirkende Schnur t ist nicht
durch die Sperr-.dose k geführt, sondern hängt unbeeinflußt von der ganzen Vorrichtung
frei herab.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wird der Fensterflügel
geöffnet, so legt sich der an ihm befestigte Anschlagstift b gegen die Nase d des
am Fensterkreuz gelagerten Hebels e und dreht diesen um seinen Balzen, bis die Nase
d außerhalb des Bewegungsbereiches des Anschlagstiftes b kommt. Diese kurze Drehung
des Hebels e genügt, um durch die Nase o des Hebels lt die Sperrbacken m auseinanderzudrücken.
Dabei verliert der an der das Zurückziehen der Gardinen bewirkenden. Schnur
q sitzende Ring r
seinen Stützpunkt, und das -Gewicht s tritt in Wirkung,
indem es an der Schnur q die Gardinen selbsttätig in der Zeit zurückzieht, während
der das Fenster vollends :geöffnet wird. Da die Nase o des Hebels h die Sperrbacken
in infolge der Einwirkung der Feder n nur so lange auseinamderzuhalten vermag, solange
der Hebel e mit seiner Nase d an den Anschlagstift b einen Widerhalt findet, kehrt
der Hebel h und damit auch der mit ihm idurch Schnur g verbundene Hebel e sofort
in seine Ausgangsstellung zurück, sobald die Nase d außer Bewegungsbereich des Anschlagstiftes
b gerät: Beim Schließen des Fensterflügels schnappt der Stift b infolge seines abgeschrägten
Kopfendes beim Durchgang unter der Nase d des Hebels e und unter Einwirkung
der Feder c unter der Nase d hindurch; die Zuggardine .wird dann von Hand an der
:frei hängenden Schnur t wieder zugezogen, wodurch sich der an der Schnur q befindliche
Ring r wieder mit .dieser nach oben bewegt, mit seinem verjüngten Ende die Sperrbacken
m auseinanderdtückt und in seine Anfangsstellung in der Sperrdose k zurückkehrt,
in welcher Stellung der Zug des Gewichtes s dann durch die Sperrbacken nz abgefangen
wird. Damit sind alle Teile in ihre Ausgangsstellu@ng zu.rückgeilangt, und der Vorgang
kann sich wiederholen.
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Soll die Zuggardine ohne Öffnen des Fensters zurückgezogen werden,
so genügt ein leichter Zug von Hand an der Schnur q, um .den, an seinem unteren
Ende mit leicht abgerundeter Kante versehenen Ring r durch die Sperrbacken in hindurchzuführen,
worauf dann das Gewicht s das weitere Zurückziehen der Gardinen besorgt.