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Verfahren zur Erhöhung der Ausbeute an Teeren usw. bei der Reinigung
von heißen Generatorgasen. Teenlialtige heiße Generatorgase werden bekanntlich in
der Weise gereinigt, d'aß sie in Röhrenkühlern gekühlt und sodann durch einen Teerspiegel
hindurchgedrückt oder gesaugt oder in einem Ventilator oder Desintegrator mit Teereinspritzung
dxrchgeschleudert und von Teer befreit werden. Diese Reinigung ist unvollständig,
da in vielen Fällen bei den üblichen Arbeitstemperaturen ein Teil des Teeres in
Dampfform: noch im Gas enthalten ist. Diese Teere werden dadurch zum: Ausfällen
gebracht, daß das Gas in Einspritzventilatoren. mit Wasser noch weiter heru.ntergekühlt
und mit Wasserdampf gesättigt wird. Ein großer Nachteil dieses Verfahrens besteht
jedoch darin, daß bei der Wassereinspritzung die Teeröle mit dem Wasser eine Emulsion
bilden, die 5o Prozent Wasser enthält und infolge der fast gleichen spezifischen
Gewichte der Gemengteile mechanisch nicht zu trennen ist. Uni aus dieser Emulsion
das Wasser auszuscheiden, wird sie nach der Erfindung mit den zu reinigenden, noch
heißen Generatorgasen in Berührung gebracht. Ztt diesem Zweck ist zwischen dem Kühler,
in; welchem das Gias auf etwa i5o° abg"eküb;l't wird, und dem Einspritzventilator,
in welchem durch Wassereinspritzung der Teer ausgeschieden werden soll, ein Verdampfergefä.ß
nach Art einer Destillierblase geschaltet. In: dieses Verdämpfgefäß wird die Teerwasseremulsion
des Gasreirig?ungsventilators gepumpt und- durch däs zu reinigende Gas bestrichen,
bevor letzteres in den; Einspritzventilator tritt. Hierbei wird das Wasser der Emulsion
durch das. noch heiße Gas bei einer Badtemperatur von etwa 6o bis 70° verdampft
und mit dem Gas in den. Einspritzventilator geführt, wo es kondensiert. Ist die
Emulsion entwässert, so steigt die Temperatur des Teeres, worauf die Vorlage abgelassen
und neu gefüllt werden kann. Auf diese Weise wird ein wasserfreier Teer gewonnen
und zugleich eine weitere Herabkühlung des Gases vor dem Einspritzventilator erzielt.
Die entwässerte Emulsion kann in beliebiger geeigneter Weise weiterverarbeitet werden.
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Das von der Emulsion abgesetzte überschüssigeWaschwasser kann in an
sichbekann@ ter Weise im Umlauf verarbeitet werden. Zu seiner Rückkühlung läßt man
es in Standrohren über Horden rieseln; und die Vergasungsluft, die für die Generatoren
nötig ist, daran vorbeistreichen, wobei zugleich eine Vorwärmung der Luft und Sättigung
mit Wasserdampf stattfindet. Die Luft geht auf ihrem weiteren Wege durch den Röhrengaskühler,
wo sie durch Abkühiwng des Gases sich weiter erwärmt. Das Wasser wird dagegen im
steten Kreislauf ass Einspritzwasser wieder verwandt, so lange, bis eine genügende
Konzentration: der im :Wasser löslichen Bestandteile der Gencratorgase, z. B. des
Am,
moniaks, erreicht ist. Alsdann wird das Wasser durch anderes
ersetzt und in bekannter Weise zur Gewinnung der Ammoniakverbindungen und anderer
organischer oder anorganischer Verbindungen. verarbeitet.
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Das neue Verfahren kann auch dort Anwendung finden, wo ein Gas mit
hohem Wasserdampfgehalt, wie es Rohbraunkohle liefert, verarbeitet werden soll.
Während bei gewöhnlichen Generatorgasen das Verhältnis von Wasserdampf zu Teerdampf
` 5o - i oo g : 1:2 - 15 g au'f den Kubikmeter ist, steigt es bei Rohbraunkohlengas
auf 300: 15 g im Kubikmeter. Infolge der Kondensation im Verhältnis der Teildrücke
findet hierbei bei bloßer Herunterkühlung durch den Wasserüberschuß eine so beträchtliche
Teerabscheidung statt, däß für viele Zwecke eine weitere Behandlung des Gases nicht
nötig ist. Dabei bildet sich; gleichfalls eine Teer-Wasser-Emulsion mit 5o bis 6o
Prozent Wasser, die vor dem Kondensationskühler durch die noch heißen Gase in der
beschriebenen Weise behandelt werden kann. Statt der Benutzung eines Verdampfergefäßes,
das nach jedesmaliger Entwässerung einer Füllung geleert und neugefüllt wird, kann
natürlich' auch eine fortlaufende Entwässerung stattfinden. Die Emulsion: durchstreicht
in diesem Falle eine Kolonne, und zwar mit einer solchen Geschlvindigkeit, daß am
Ende des Weges die Entwässerung praktisch beendet ist. Die Ausübung des Verfahrens
kann auch in einem dem Gasnascher ähnlichen Kreiselnascher erfolgen, - durch den,
das Gas streicht und mit dem; eingespritzten, feinzerstäubten Teerwasserg!emisch
benetzt wird.
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Die Wechselwirkung zwischen den heißen Gasen und ihren Kondensationsprodukten
ist bei der fraktionierten Abscheidung von Teerprodukten, Wasser und' Ammoniak aus
Gasen bereits nutzbar gemacht worden. Das bekannte Verfahren unterscheidet sich
vom neuen. Verfahren grundsätzlich dadurch, daß eine gewisse Menge derjenigen kondensierten
Bestandteile in das heiße Gas zurückgeführt werden, welche eine niedrigere Siedetemperatur
als die abzuscheidenden Bestandteile haben. Durch Verdampfung dieser Kondensationsprodukte
soll der Temperaturabfall des Gases entsprechend den jeweils gewünschten AbscheIdungen
geregelt werden. Gleichzeitig soll eine weitere Trennung von Bestandteilen dadurch
eintreten, daß die in dem zurückgeführten Kondensat enthaltenen Bestandteile mit
höherer Siedetemperatur nicht wieder verdampft, sondern abgeschieden werden.
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Bei der Gewinnung der Nebenprodukte bei der trockenen Destillation
von Brennstoffen ist es ferner bereits vorgeschlagen, die heißen Rohgase zur Wiederverdampfung
von Kondensationsprodukten des Gases zu benutzen. Bei j enem# bekannten Verfahren:
wird das bei der Kühlung des Gases und, der Abscheidung des Teeres abgeschiedene,
gelöstes Ammoniak enthaltende, vom, Teer mechanisch trennbare Kondenswasser in den
Gassammler zurückgepumpt, wo es durch die heißen Rohgase wieder verdampft wird,
um mit dem Gas erneut durch die Vorlage geleitet zu werden. Dadurch wird eine Konzentration
der Ammoniaklösung angestrebt, während die Erfindung bezweckt, die bei der Reinigung
von heißen Generatorgasen durch Wassereinspritzung oder bei der Reinigung bzw. Kühlung
von Generatorgasen mit hohem Wasserdampfgehalt entstehende Teer- oder Teeröl-Wasser-Emulsion,
welche mechanisch nicht trennbar ist, dadurch; vom, Wasser zu befreien, daß die
Emulsion, mit den noch heißen Generatorgasen in Berührung gebracht und auf diese
Weise das darin enthaltene Wasser verdampft wird.