DE3544795A1 - Verfahren zum faerben von wolle mit reaktivfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zum faerben von wolle mit reaktivfarbstoffenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum egalen
Färben von Wolle oder des Wollanteils von Fasermischungen
nach der Ausziehfärbetechnik in schwach saurem Medium mit
wäßrigen Flotten von Reaktivfarbstoffen.
Das Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen ist an sich
allgemein bekannt. In der Regel wird dabei das Textilgut
bei pH-Werten zwischen 4 und 6,5 sowie Temperaturen zwischen
95° und 106°C mit wäßrigen Lösungen dieser Farbstoffe behandelt,
bis das Färbebad erschöpft ist.
Diese Art, Wolle zu färben, gewinnt mit der zunehmenden
Bedeutung von filzarm oder filzfrei ausgerüsteter Wolle
ebenfalls an Gewicht, da nur mit Reaktivfarbstoffen die
hohen Echtheitsanforderungen erfüllt werden können, welche
an aus solchermaßen modifizierten Wollen gefertigte Artikel
gestellt sind und die den harten Beanspruchungen der Maschinenwaschbarkeit
(mehrfache Wäsche bei 60°C unter Verwendung
perborathaltiger Waschmittel) standhalten müssen,
ohne zu verfilzen.
Ein beim Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen in der
Praxis bis heute noch nicht vollständig behobenes Problem
ist es allerdings, im Zuge der herkömmlichen Maßnahmen zur
Colorierung auch egale Färbungen zu erzielen. Es sind
hierfür schon verschiedene Wege vorgeschlagen worden (vgl.
dazu die deutschen Patentschriften DE-C-22 44 089 und DE-C-
22 44 240 sowie die deutschen Auslegeschrift DE-B-22 44 060),
die teilweise auf dem Einsatz von egalisierend wirkenden
Hilfsmitteln, meist aber auf einer besonderen Prozeßführung
beruhen, z. B. Einhalten genau bestimmter pH-Werte, Färbeablauf
unter Beachtung von Temperaturstufen oder sehr langsamem
Aufheizen des mit allen Zutaten beschickten Färbebades
von der Anfangs- auf die Endtemperatur, d. h. Herbeiführung
der Fixierbedingungen für Farbstoff und Fasermaterial.
Ein Vorgehen unter Befolgung von ausgedehnten Aufheizphasen
widerspricht indessen dem gegenwärtig vorherrschenden Trend
im Färbeapparatebau, der in Richtung zu immer leistungsfähigeren
Geräten verläuft, die zur Einstellung der Fixiertemperatur
minimale Aufheizzeiten von nur 10 bis 15 Minuten
erlauben, weil hier doch auf Kosten der Zeit der mangelhaften
Egalität entgegengewirkt werden soll.
Sämtliche der zuvor erwähnten Färbemethoden gemäß Stand
der Technik haben zur Voraussetzung, daß Reaktivfarbstoffe
und Säure (Fixierhilfsmittel) von Anbeginn an nebeneinander
in dem bereits mit dem wollenen Farbgut beschickten
Ausziehbad vorliegen, wobei das Eintreten des eigentlichen
Fixierprozesses unter der Wechselwirkung zwischen reaktivem
Farbstoff und der Wollfaser allein durch die Erhöhung der
Flottentemperatur gesteuert wird.
Aufgabe der in Rede stehenden Erfindung war es also, ein
Ausziehfärbeverfahren für Wolle bzw. Wollanteile in Fasergemischen
mit Reaktivfarbstoffen zu schaffen, das es erlaubt,
bei gegenüber den bisher für das Färben eingeführten
Arbeitsweisen gleicher Gattung verkürzten Gesamtbehandlungszeiten
für das Farbgut dennoch egale Färbungen
mit ausreichenden Echtheitseigenschaften zu erhalten.
Die zuvor dargelegte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß man die Reaktivfarbstoffe und gegebenenfalls
alle sonstigen Zutaten, aber keine für die Fixierung der
Farbstoffe erforderliche Säure oder säureabgebende Mittel
enthaltende Ausziehflotte zusammen mit dem Farbgut so rasch
wie möglich sowie in einem Zuge auf die Färbetemperatur im
Bereich von 95° bis 110°C erhitzt, daß man nach Erreichen
derselben bei Aufrechterhaltung von entsprechenden isothermen
Bedingungen für die Farbstoff-Fixierung dem aufgeheizten
Färbebad dann (die) Säure - über einen längeren Zeitraum
hinweg verteilt - zusetzt und während des Säurezudosierens
die Wolle bei pH-Werten zwischen 4 und 6,5 färbt.
"So rasch wie möglich" im Zusammenhang mit dem Kennzeichen
dieser Erfindung bedeutet entsprechend dem Leistungsvermögen
der eingesetzten Färbemaschinen. "In einem Zuge" soll
ausdrücken, daß die eigentliche Färbeoperation ohne Durchlaufen
abgestufter Temperaturbedingungen beim Fixiervorgang
der Farbstoffe erfolgt. "Unter isothermen Bedingungen"
wird so verstanden, daß die Temperatur von Flotte und Ware
während des Behandlungsschrittes der Säurezugabe und der
nachfolgenden Färbezeit konstant gehalten wird.
Die Dosierung der Säure über einen längeren Zeitraum zu
der auf Fixierbedingungen für den Farbstoff befindlichen
Färbeflotte kann mengenmäßig sowohl linear als auch progressiv
durchgeführt werden, wobei jedoch die Zeit, bei
der man im Verlauf des Säurezuflusses die Badtemperatur
gleichbleibend hoch hält, in die Gesamtfärbezeit eingeht
und demzufolge die letztere verfahrensgemäß nicht verlängert
wird. Die reine Dosierzeit kann dabei von 15 bis
60 Minuten betragen, bei einer Gesamtfärbezeit (einschließlich
Dosierzeit) von 60 bis 90 Minuten.
Bei einer linearen Dosierung des sauren Fixiermittels wird
pro Zeiteinheit die gleiche Menge Säure ins Färbebad eingebracht.
Das kann einmal geschehen, daß man die
Säure, in der Regel mit Wasser verdünnt, entweder diskontinuierlich
in immer gleichen Portionen und gleichen Zeitabständen
einbringt, oder sie aber kontinuierlich in gleicher
Menge pro Zeiteinheit zufließen läßt.
Eine progressive Dosierung des sauren Fixiermittels bringt
mit fortschreitender Dosierzeit eine pro Zeiteinheit ständig
steigende Menge Säure in das Färbebad ein, was ebenfalls
manuell besorgt werden kann. Neuere Dosiergeräte erledigen
diese Art der Dosierung automatisch, so daß dann nur die
gewünschte Steilheit der Progression entsprechend einer
vorgegebenen mathematischen Funktion, z. B. linear, exponentiell
oder in der Art einer Parabelfunktion, eingestellt
zu werden braucht.
Die Menge an einzubringender Säure hängt - wie auch die
Färbezeit - von der gewünschten Tiefe der Färbung ab. In
der Regel sind es 1 bis 5% Essigsäure 60%ig, bezogen auf
das Wollgewicht.
Nach der Färbetechnik gemäß dieser Erfindung lassen sich
zufriedenstellende färberische Ergebnisse sowohl auf gewöhnlichen,
d. h. mit einer Antifilzausrüstung nicht vorbehandelten
Wollfasern als auch auf chlorierten Wollqualitäten
oder solchen, die durch Auflage eines Polyacryl- oder
Polyimin-Harzfilms filzfrei oder filzarm ausgerüstet
worden sind, erzielen. Unter Wolle oder entsprechend
aufgebauten Fasermischungen wird in diesem Zusammenhang
solche in jedem Verarbeitungszustand, also als Flocke,
Kammzug, Garn, Stückware oder auch in Form von Fertigteilen
verstanden.
Für das Färben der Wollfasern bzw. des Wollanteils von
Fasermischungen nach dem vorliegenden Verfahren werden als
Reaktivfarbstoffe die unter diesem Gattungsbegriff bekannten
organischen Farbstoffe - unabhängig von der Art ihrer
faserreaktiven Gruppe - in Betracht gezogen. Diese Farbstoffklasse
wird im Colour Index, 3. Auflage 1971 sowie
Ergänzungen 1975 als "C. I. Reactive Dyes" bezeichnet und
umfaßt chemische Verbindungen mit Farbstoffcharakter, die
mit OH-Gruppen und/oder NH-gruppenhaltigen Fasern eine kovalente
Bindung einzugehen in der Lage sind. Es handelt
sich hierbei vorwiegend um solche Farbstoffe, die mindestens
eine mit Hydroxyl- oder Aminogruppen im Fasermaterial
mit Polyamid-Struktur reaktionsfähige Gruppe,
eine Vorstufe hierfür oder einen mit den oben erwähnten
Bestandteilen des Fasermoleküls reaktionsfähigen Substituenten
enthalten. Als Grundkörper des chromophoren Systems
dieser organischen Farbstoffe eignen sich besonders
solche aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninverbindungen,
wobei die Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe
sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können.
Als reaktionsfähige Gruppen und Vorstufen, die solche reaktionsfähige
Gruppen bilden, seien beispielsweise Epoxygruppen,
die Ethylenimidgruppe, die Vinylgruppierung im
Vinylsulfon- oder im Acrylsäure-Rest, ferner die β-Sulfatoethylsulfongruppe,
die β-Chlorethylsulfongruppe oder die
β-Dialkylamino-ethylsulfongruppe genannt. Außerdem kommen
für dieses Verfahren Derivate der Tetrafluorcyclobutyl-
Reihe, z. B. der Tetrafluorcyclobtuylacrylsäure, in Frage.
Als reaktionsfähige Substituenten in Reaktivfarbstoffen
dienen solche, die leicht abspaltbar sind und einen elektrophilen
Rest hinterlassen. Als Substituenten sind in
dieser Hinsicht beispielsweise 1 bis 3 Halogenatome an
folgenden Ringsystemen von Interesse: Chinoxalin, Triazin,
Pyrimidin, Phthalazin, Pyridazin und Pyridazon. Es können
auch Farbstoffe mit mehreren gleich- oder verschiedenartigen
Reaktivgruppen verwendet werden. Solche Reaktivfarbstoffe
der zuvor definierten Art weisen häufig mehr als eine
Sulfonsäuregruppe (außer in der reaktiven Gruppierung des
Farbstoffes) im Molekül auf, welche beliebig über den Chromophor
verteilt sein können, bevorzugt aber an dessen aromatische
Reste gebunden sind.
Für eine Durchführung der vorliegenden Erfindung werden
vorzugsweise Farbstoffe vom Vinylsulfon-Typ eingesetzt,
mit denen die Faser nach einem Additionsmechanismus über
die Vinylsulfon-Form des Farbstoffs reagiert. Ebenso
brauchbar als färbende Substanzen beim beanspruchten Verfahren
sind die Umwandlungsprodukte solcher bekannter Sulfonyl-
Reaktivfarbstoffe mit z. B. Methyltaurin, in denen
die Reaktivgruppe vorübergehend in maskierter Form vorliegt.
Das Verfahren selbst wird im Grundsatz wie folgt durchgeführt,
wobei der Art der Dosierung eine große Variationsbreite
eingeräumt werden kann, wie schon aus den genannten
Dosierzeiten hervorgeht. Im allgemeinen wird die Säure verdünnt
zugesetzt, was eine bessere Dosierungsstaffelung erlaubt:
Man setzt das wäßrige Färbebad mit allen Zutaten, wie Farbstoff,
Hilfsmittel und eventuelle Chemikalien, außer der
benötigten Säure, an und treibt es zusammen mit dem Farbgut,
so rasch wie es die maschinelle Einrichtung zuläßt,
auf die vom Fasermaterial abhängige Färbetemperatur. Hierbei
wird bereits im Zuge der Aufheizphase gegenüber den
herkömmlichen Arbeitsweisen ein Zeitgewinn von 10 bis 30
Minuten erzielt. Sofort nach Erreichen dieser Färbetemperatur
wird mit dem dosierten Zusatz der erforderlichen
Säure begonnen. Er kann portionsweise nach einem bestimmten
Zeitschema, wie z. B. in dem nachfolgenden Beispiel 1,
oder kontinuierlich nach einer vorgegebenen mathematischen
Funktion (linear oder z. B. exponentiell oder in der Art
einer Parabelfunktion) mit einem Dosiergerät erfolgen,
beispielsweise nach dem Prinzip, wie es in der europäischen
Offenlegungsschrift EP-A2-O 1 26 042 erläutert wird. Geräte
dieses Typs befinden sich seit neuerer Zeit im Handel.
Während des Säurezusatzes und noch eine gewisse Zeit danach
wird die Badtemperatur konstant gehalten. Nach Ablauf
der vorhergesehenen Färbezeit wird die Färbung wie für Wolle
üblich fertiggestellt.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das beanspruchte Verfahren
in keiner Weise einschränken, vor allem nicht in
Bezug auf die verwendeten Reaktivfarbstoffe, sondern dienen
lediglich zur Illustration des Vorgehens nach der vorliegenden
Erfindung. Die in diesen Ausführungsbeispielen
enthaltenen Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht
der so bezeichneten Gegenstände und sind im Falle von Wolle
auf den trockenen Zustand des Farbgutes berechnet. Die
genannten Reaktivfarbstoffe werden in handelsüblcher Form
und Beschaffenheit eingesetzt.
Farbstoffe, welche Umwandlungsprodukte von Sulfonyl-
Reaktivfarbstoffen mit N-Methyltaurin darstellen, liegen
nach vorschriftsmäßigem Lösen in der durch die jeweilige
Formel wiedergegebenen Struktur vor.
Zum Färben von 80 kg eines durch eine Polyiminharz-Auflage
filzfrei ausgerüsteten Wollgewirkes nach der Ausziehtechnik
bei einem Flottenverhältnis von 1 : 10 wird in einer
Färbemaschine ein wäßriges Bad von 40°C mit folgenden Zutaten
angesetzt:
3% des Reaktivfarbstoffes der Formel 1% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 1,5% eines Hilfsmittelgemisches aus dem Umsetzungsprodukt von 1 Mol Stearylamin mit 12 Mol Ethylenoxid, versetzt mit Triisobutylphosphat als Entschäumer, und
2% Ammoniumacetat.
3% des Reaktivfarbstoffes der Formel 1% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 1,5% eines Hilfsmittelgemisches aus dem Umsetzungsprodukt von 1 Mol Stearylamin mit 12 Mol Ethylenoxid, versetzt mit Triisobutylphosphat als Entschäumer, und
2% Ammoniumacetat.
Der Zusatz von Säure unterbleibt zunächst. Unter diesen
Bedingungen weist das Bad einen pH-Wert von 6,8 auf.
Das mit dem Farbgut beschickte Bad wird nunmehr zur Zirkulation
gebracht und innerhalb von 10 Minuten auf die
Färbetemperatur von 100°C erhitzt. Sofort nach Erreichen
dieser Temperatur beginnt man mit dem Zudosieren von insgesamt
4% Essigsäure (60%ig),
was einem Flüssigkeitsvolumen von 3,2 l entspricht. Diese
Dosierung soll nach gleichen Zeitabständen portionsweise,
aber mengenmäßig progressiv vorgenommen werden. Dazu verdünnt
man die Säure mittels Wasser auf ein Volumen von
15 l und setzt von dieser Lösung nach jeweils 7 Minuten
die folgenden Mengen im Einklang mit der unten angegebenen
Staffelung zu
Während dieser Maßnahme wird die Temperatur des Bades konstant
bei 100°C gehalten. Die eingebrachte Säure ist deshalb
vorgängig auf etwa Färbetemperatur vorgewärmt worden.
Nach Beendigung des Säurezusatzes, der zu einem pH-Wert
des Bades von 4,7 geführt hat, wird die Ware weitere
30 Minuten bei gleicher Temperatur weitergefärbt. Dann
wird die ausgezogene Flotte samt der gefärbten Wolle abgekühlt,
letztere mit Wasser gespült und wie üblich fertiggestellt.
Man erhält eine brillante, gute Naßechtheitseigenschaften
aufweisende Rotfärbung des Gewirkes. Entgegen den Erwartungen
ist die Egalität der Färbung sehr gut.
60 kg eines färbefertig vorbereiteten Gewebes aus mit einer
Antifilzausrüstung nicht vorbehandelter Wolle werden
in einem Baumfärbeapparat durch Ausziehen bei einem Flottenverhältnis
von 1 : 15 wie folgt gefärbt:
Dazu wird das Farbgut in eine wäßrige Flotte von 40°C eingebracht,
die als Bestandteile
3% des Farbstoffes Reactive Blue 19 mit der C.I.-Nr. 61200,
1% des Reaktivfarbstoffes der Formel 1,5% des Hilfsmittelgemisches gemäß Beispiel 1, und
1% des Ammoniumacetat
enthält, worauf man dieses Färbebad in Zirkulation versetzt und es innerhalb von 10 Minuten auf die Färbetemperatur von 100°C erhitzt. Dann werden der unter Fixierbedingungen befindlichen Flotte über ein Dosiergerät von Typ ADC 100 der Firma ADCON AB, Borås/Schweden
3% des Farbstoffes Reactive Blue 19 mit der C.I.-Nr. 61200,
1% des Reaktivfarbstoffes der Formel 1,5% des Hilfsmittelgemisches gemäß Beispiel 1, und
1% des Ammoniumacetat
enthält, worauf man dieses Färbebad in Zirkulation versetzt und es innerhalb von 10 Minuten auf die Färbetemperatur von 100°C erhitzt. Dann werden der unter Fixierbedingungen befindlichen Flotte über ein Dosiergerät von Typ ADC 100 der Firma ADCON AB, Borås/Schweden
2,4 l Essigsäure (60-%ig),
mittels Wasser auf ein Volumen von 20 l verdünnt, kontinuierlich
sowie bei Einhaltung einer pro Zeiteinheit mengenmäßig
50%igen Progression während eines Zeitraumes von
45 Minuten zugesetzt.
Nach weiteren 20 Minuten Färbezeit bei 100°C ist die Färbung
beendet. Daraufhin kühlt man Flotte und Ware ab,
spült letztere mit Wasser und stellt die gefärbte Wolle wie
üblich fertig.
Man erhält eine sehr gut egale Blaufärbung des Wollgewebes
mit guten Echtheitseigenschaften.
120 kg eines nicht filzfrei ausgerüsteten Wollgarnes sind
auf X-Spulen aufgemacht durch Ausziehen bei einem Flottenverhältnis
von 1 : 15 echt Schwarz zu färben:
Für diese Aufgabe wird ein wäßriges Färbebad von 60°C mit
5% des Farbstoffes Reactive Black 5 mit der C.I.-Nr. 20505,
0,5% des Reaktivfarbstoffes der Formel 0,5% des Reaktivfarbstoffes mit der Formel 1% des Hilfsmittelgemisches gemäß Beispiel 1, und
2% Ammoniumacetat
beschickt und zusammen mit der eingebrachten Ware im Verlauf von 15 Minuten auf die Färbetemperatur von 106°C aufgeheizt. Dann beginnt man manuell mit der Säuredosierung, portionsweise in linearen Mengen nach jeweils gleichen Zeitabständen, in die unter Fixierbedingungen stehende Flotte. Dazu werden
5% des Farbstoffes Reactive Black 5 mit der C.I.-Nr. 20505,
0,5% des Reaktivfarbstoffes der Formel 0,5% des Reaktivfarbstoffes mit der Formel 1% des Hilfsmittelgemisches gemäß Beispiel 1, und
2% Ammoniumacetat
beschickt und zusammen mit der eingebrachten Ware im Verlauf von 15 Minuten auf die Färbetemperatur von 106°C aufgeheizt. Dann beginnt man manuell mit der Säuredosierung, portionsweise in linearen Mengen nach jeweils gleichen Zeitabständen, in die unter Fixierbedingungen stehende Flotte. Dazu werden
5,2 l Essigsäure (60-%ig),
mittels Wasser auf ein Volumen von 10 l verdünnt und von
dieser Lösung, welche man zweckmäßig vorwärmt, wird alle
3 Minuten jeweils 1 l dem Bad zugegeben. Nach dem letzten
Säurezusatz färbt man die Ware noch weitere 20 Minuten bei
der angegebenen Temperatur, und kühlt Bad samt Farbgut dann
ab, spült die gefärbte Wolle mit Wasser und stellt diese
wie üblich fertig.
Man erhält die gewünschte echte und egale Schwarzfärbung
des Garns.
200 kg eines durch einen Polyacrylharz-Film filzfrei ausgerüsteten
Wollkammzuges sind im Packsystem durch Ausziehen
bei einem Flottenverhältnis von 1 : 8 zu färben.
Man beschickt dazu eine wäßrige Flotte von 40°C mit
0,5% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 0,5% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 0,5% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 1,5% des Hilfsmittelgemisches gemäß Beispiel 1, und
2% Ammoniumacetat,
heizt das Bad innerhalb von 15 Minuten auf die Färbetemperatur von 106°C auf und beginnt sofort mit der kontinuierlichen, programmgesteuerten Säuredosierung mit der Maßgabe, daß unter den genannten Temperaturbedingungen zu dieser Flotte
0,5% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 0,5% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 0,5% eines durch Umwandlung aus dem entsprechenden Farbstoff vom Vinylsulfon-Typ mit N-Methyltaurin erhaltenen Reaktivfarbstoffes der Formel 1,5% des Hilfsmittelgemisches gemäß Beispiel 1, und
2% Ammoniumacetat,
heizt das Bad innerhalb von 15 Minuten auf die Färbetemperatur von 106°C auf und beginnt sofort mit der kontinuierlichen, programmgesteuerten Säuredosierung mit der Maßgabe, daß unter den genannten Temperaturbedingungen zu dieser Flotte
3 l Essigsäure (60%ig),
mit Wasser auf ein Volumen von 30 l verdünnt, bei Einhaltung
einer pro Zeiteinheit mengenmäßig 60-%igen Progression
während einer Zeitdauer von 45 Minuten zugesetzt werden.
Nach Abschluß der Dosierung wird die Ware noch 10 Minuten
bei 106°C weitergefärbt, dann zusammen mit der Flotte abgekühlt,
mit Wasser gespült und wie für Wolle üblich fertiggestellt.
Man erhält einen sehr gut egalen braunen Kammzug.
Claims (9)
1. Verfahren zum egalen Färben von Wolle oder des Wollanteils
von Fasermischungen nach der Ausziehfärbetechnik
in schwach saurem Medium mit wäßrigen Flotten von Reaktivfarbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die
solche Farbstoffe und gegebenenfalls alle sonstigen
Zutaten, aber keine für die Fixierung der Farbstoffe
erforderliche Säure oder säureabgebende Mittel enthaltende
Ausziehflotte zusammen mit dem Farbgut so rasch
wie möglich sowie in einem Zuge auf die Färbetemperatur
im Bereich von 95° bis 110°C erhitzt, daß man nach dem
Erreichen derselben bei Aufrechterhaltung von entsprechenden
isothermen Bedingungen für die Farbstoff-
Fixierung dem aufgeheizten Färbebad dann (die) Säure
- über einen längeren Zeitraum hinweg verteilt - zusetzt
und während des Säurezudosierens die Wolle bei
pH-Werten zwischen 4 und 6,5 färbt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zusatz der gesamten Säure diskontinuierlich in
gleichen Mengenanteilen nach gleichen Zeitabständen
vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnt, daß
der Zusatz der gesamten Säure kontinuierlich in gleicher
Menge pro Zeiteinheit vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zusatz der gesamten Säure diskontinuierlich in ansteigenden
Mengenanteilen nach gleichen Zeitabständen
vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zusatz der gesamten Säure kontinuierlich in ansteigender
Menge nach einem bestimmten Zeitschema entsprechend
einer mathematischen Funktion vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz der gesamten
Säure innerhalb eines Zeitraumes von 15 bis 60 Minuten
vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungszeit der
Wolle bei Färbetemperatur insgesamt zwischen 60 und 90
Minuten beträgt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Antifilzausrüstung
nicht vorbehandelte Wolle färbt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Chlorierung
vorbehandelte, oder mit einer Auflage aus einem Polyiminharz
oder einem Polyacrylharz versehene, filzarm
oder filzfrei ausgerüstete Wolle färbt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853544795 DE3544795A1 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Verfahren zum faerben von wolle mit reaktivfarbstoffen |
EP86117357A EP0228639A3 (de) | 1985-12-18 | 1986-12-12 | Verfahren zum Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853544795 DE3544795A1 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Verfahren zum faerben von wolle mit reaktivfarbstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3544795A1 true DE3544795A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6288771
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853544795 Withdrawn DE3544795A1 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Verfahren zum faerben von wolle mit reaktivfarbstoffen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4737157A (de) |
EP (1) | EP0228639A3 (de) |
AU (1) | AU6666986A (de) |
DE (1) | DE3544795A1 (de) |
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