DE354460C - Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Torf - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Torf

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DE354460C
DE354460C DEK77279D DEK0077279D DE354460C DE 354460 C DE354460 C DE 354460C DE K77279 D DEK77279 D DE K77279D DE K0077279 D DEK0077279 D DE K0077279D DE 354460 C DE354460 C DE 354460C
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peat
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dry
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Expired
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DEK77279D
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KIRPITSCHNIKOFF V
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KIRPITSCHNIKOFF V
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Classifications

    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21CMINING OR QUARRYING
    • E21C49/00Obtaining peat; Machines therefor

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 9. JUN11922
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JKl 354460 -KLASSE 10 c GRUPPE
(Kyj2jg VIjiac)
R. Klasson und V. Kirpitschnikoff in Moskau.
Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Torf. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Juli 1918 ab.
Die Gewinnung von Torf bietet dadurch ganz besondere und eigentümliche Schwierigkeiten, daß die eigentliche wertvolle Torfmässe, die Trockensubstanz, sich in der Natur stets mit großen Wassermengen, die z. T. chemisch gebunden sind, vorfindet. Im Torfmoor kommen je nach dem Grade der Entwässerung im allgemeinen auf ioo Prozent Moor nur io bis 15 Prozent Trockensubstanz. Es handelt sich also um die Förderung und Be-
wegung ganz ungewöhnlich großer Massen. Die bisher zur Bewältigung dieser Aufgabe angewandten Verfahren versagen, sobald es sich um Durchführung eines wirklichen Großbetriebes handelt, wie er z. B. zur Versorgung eines Großkraftwerkes mit Brennstoff erforderlich ist. Sowohl der alte Handbetrieb wie auch der Betrieb mit modernen Baggermaschinen erfordern insbesondere einen solchen Aufwand an Bedienungspersonal, daß ein wirklicher Großbetrieb nicht durchführbar ist. Dem hilft das vorliegende Verfahren ab, das gestattet, auf einem stetigen Wege mit dem geringsten Aufwand an Menschenkraft große Torfmengen aus dem Moor zu einem beliebig entfernten Verarbeitungsort zu fördern. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, diesen Verarbeitungsort, z. B. ein Trockenfeld, entfernt von der Gewinnungsstelle da anzulegen, wo die Bedingungen für die Lufttrocknung und das Abfördern des. gewonnenen Torfes die günstigsten sind. Andere erhebliche Übelstände der bekannten \rerfahren werden bei dem vorliegenden vermieden. So ist eine Entwässerung des Moores nicht erforderlich, und umständliche Fördermittel gelangen nicht zur Verwendung. Ferner bietet das vorliegende Verfahren den großen Vorteil, auch solche Moore abbauen zu können, welche stank wurzelhaltig sind und bisher als nicht abbaufähig galten.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß mittels des an sich bekannten Abspritzverfahrens gewonnene flüssige Torfmasse von einer Saugvorrichtung aufgenommen, in dieser homogenisiert und dann weiterbefördert, etwa auf ein Trodkenfeld geleitet und nach einiger Entwässerung weiterbehandelt, etwa auf dem Felde liegend zu Soden geformt wird. Das Verfahren gestattet also die unmittelbare Gewinnung einer flüssigen Torfmasse aus beliebig gearteten, mit den bisherigen Mitteln z. T. gar nicht abbaufähigen Mooren, die leichte Homogenisierung und Weiterbeförderung der gewonnenen Masse zum Verarbeitungsort. Es besteht dabei die Möglichkeit, die jüngeren Moorschichten, die einen geringeren Wärmewert besitzen, mit den älteren Moorschichten von höherem Wärmewert zu einem einheitlichen Torfbrei zu vermischen und das Torffeld so auszuarbeiten, daß das abgebaute Moor einen bebauungsfähigen Boden darstellt. i
Die bei dem Verfahren zu benutzenden Maschinen und sonstigen Vorrichtungen sind einfach, betriebssicher, leicht zu bedienen und können stets so aufgestellt werden, daß ein bequemer Abbau des Moores ohne Gefahr j für die Maschinen und Arbeiter möglich ist. i Die sonst so häufigen Beschädigungen der Maschinen durch Wurzeln, Stämme, Steine I o. dgl. und die damit verbundenen Betriebsstockungen kommen bei dem vorliegenden I Verfahren in Fortfall,
i Die Rohrleitungen durch die die homogeni-
sierte Torfmasse weiterbefördert, beispiels-1 weise auf ein Trockenfeld geleitet wird, weri den aus einer Anzahl Rohrstücke zusammen- : gestellt, die leicht voneinander getrennt und i wieder zusammengestellt werden können, wo- 7« ι bei sie von einem Trockenplatz nacheinander [ in dem Maße entfernt werden, in dem die i Ausbreitung der Masse auf dem Felde statt- : findet und wieder zu einer neuen Rohrleitung ' auf einem anderen Trockenfelde zusammenge- : stellt werden.
■ Eine Ausführungsform des Verfahrens ist ; die folgende:
Durch das Spritzen mit einem unter hohem '■ Druck ausgetriebenen Wasserstrahl wird die Trennung der festen Torfmasse aus dem Moor bewirkt und die ganze Struktur zerrissen. Gleichzeitig werden durch das Spritzen die Wurzeln, Baumstämme o. dgl. gelöst und abgespült, wodurch deren leichte Entfernung möglich ist und die Gewinnung der eigentlichen Torfmasse gestattet ist. Im weiteren wird durch das Spritzen der Zusatz der für die weitere Verarbeitung erforderlichen Wassermenge erzielt, welcher eine A^orbedingung für die weitere Behandlung ist. Der Zusatz von Wasser kann auch noch auf andere Weise geschehen, doch stellt die obige Methode die wirtschaftlichste dar.
Die so hergestellte breiflüssige, von allen größeren festen Bestandteilen befreite Masse, die eine Mischung von festen Torfbestandteilen und Torf-, Spritz- und Grundwasser darstellt, wird nun mittels eines Saugers von eigenartiger Konstruktion aus dem Moor entnomimen, wobei die Masse ununterbrochen in bewegtem Zustande gehalten wird. Die festen Bestandteile werden dabei verrieben. Die Masse wird dabei homogenisiert und dann durch eine Rohrleitung oder Kanäle zum Verarbeitungsort weitergeleitet.
Auf der Zeichnung ist der Arbeitsvorgang mit den dabei benutzten Einrichtungen schematisch dargestellt.
In Abb. ι ist A ein bereits in Angriff ge- no nomtnener Teil des Moores, von dem in Richtung des eingezeichneten Pfeiles mittels der Spritzvorrichtungen ^ die Torfmasse abgespritzt und 'dabei mit den für die Weiterleitung und die Homogenisierung erforderliehen Wassermengen vermischt wird. AuIf dem Moorrande steht auf einer Fahrbahn der Sauger T, mit dem die breiige Torfinasse angesaugt und weiterbefördert wird. Durch eine aus Rohrstüdken d bestehende Rohr- wo leitung!) wird die Masse unmittelbar auf einem neben der Ansaugstelle liegenden
Trockenfelde B1 ausgebreitet oder erst in einen punktiert angedeuteten Ausgleichbehälter S1 (Abb. 2) befördert, von dem sie dann durch eine oder mehrere Leitungen zu einem Trockenfeld oder zu einer anderen Verarbeitungsstelle weitergeleitet wird. Man kann, wie Abb. 3 zeigt, die Rohrleitung D mehrfach verzweigen und von den Hauptsträngen D1, Seitensträngen D2 abzweigen /und durch diese die Masse auf einen sehr großen TiOckenfeldrauim ausbreiten. Die Rohrleitung!) kann von mehreren Saugern gespeist werden. Diese können auch je nach dem Fortschreiten der Arbeit weitergefahren werden, ohne daß dadurch der Betrieb auf dem Trockenfeld eine Lmterbrechung erfährt. Der flüssige Brei tritt am Ende der Rohrleitung aus und verbreitet sich in einer Schicht auf dem Trockenfeld oder auf mehreren Trockenfeldern. Das Ausgießen wird an dem vom Sauger entferntesten Ende des Feldes begonnen, und die Glieder d der Leitung werden, dem Fortschritt der Arbeit entsprechend, allmählich einzeln abgetrennt. Sie können dann auf dem benachbarten Felde B2 zu einer neuen Leitung zusammengesetzt und wieder an den auf der Fahrbahn entsprechend verschobenen Sauger oder, falls ein Sammelbehälter verwendet wird, an die Hauptstränge angeschlossen werden. Die Rohrleitung D besteht aus einzelnen Rohrstücken d, die einfach mit ihren Flanschen stumpf gegeneinanderstoßend auf dem Boden verlegt werden können. Die Abdichtung zwischen den Flanschen erfolgt darin von selbst durch die breiige Torfmasse, die schnell an der Luft erhärtet. Eine besondere Dichtung ist also nicht erforderlich. Dadurch wird das Legen und Zerlegen der_ Rohrleitung äußerst erleichtert.
Das Einschalten eines Ausgleichbehälters zwischen Sauger und Trockenfeld bietet wesentliche Vorteile gegenüber der unmittelbaren Förderung vom Sauger zum Trockenfeld. Durch die Anwendung eines Ausgleichbehälters wird die eigentliche Förderanlage von der Trockenfeldanlage unabhängig gemacht.
Das Trockenfeld kann an einer Stelle"" angelegt werden, wo der Untergrund und verfügbare Platz für die Herstellung eines Trockenfeldes besonders geeignet sind, was in unmittelbarer Nähe der Förderanlage meist nicht der Fall ist.
Durch die Möglichkeit, den Ort für das Trocikenfeld unabhängig von der Förderanlage wählen zu können, erwächst ferner ein erheblicher \"orteil darin, daß durch das Anlegen des Trockenfeldes unmittelbar neben dem Verbrauchsort (Kraftwerk, Bahnlinie) eine große Ersparnis an Beförderungskosten erzielt werden kann. An die Stelle des Trockenfeldes können für besondere Fälle noch große Erdreservoire treten, in denen sich die Masse lange Zeit homogen erhält.

Claims (3)

65 Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Torf, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des an sich bekannten Abspritzverfahrens gewonnene flüssige Torfmasse von- einer Saugvorrichtung aufgenommen, in dieser homogenisiert und dann weiterbefördert, etwa auf ein Trockenfeld geleitet und nach einiger Ent-Wässerung weiterbehandelt, etwa auf dem Felde liegend zu Soden geformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenfeldrohrleitungen aus einer Anzahl Rohrstücke zusammengestellt werden, die leicht voneinander getrennt und wieder zusammengestellt werden können, wobei sie von einem Trockenplatz nacheinander in dem Maße entfernt werden, wie die Ausbreitung der Masse auf dem Felde stattfindet und wieder zu einer neuen Rohrleitung auf einem anderen Tröckenfelde zusammengestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre auf dem Boden mit ihrem Flansch stumpf aneinandergelegt werden und die Abdichtung durch die Torfmasse bewirkt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DEK77279D 1918-07-04 1918-07-04 Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Torf Expired DE354460C (de)

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DE (1) DE354460C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2444471A3 (de) * 2010-10-22 2014-05-07 Vapo Oy Verfahren zur Herstellung von Torf

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2444471A3 (de) * 2010-10-22 2014-05-07 Vapo Oy Verfahren zur Herstellung von Torf

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