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Vorrichtung zur Herstellung und Förderung von Spritztorf Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung, mit welcher gegebenenfalls in getrennten Lagen durch
an sich bekannten Greifbagger gelöstes Rohmoor durch Spritzwasserzusatz bis zu dem
gewünschten Grad zerkleinert, zerfasert, innig gemischt sowie nach beliebigen Stellen,
erforderlichenfalls getrennt, weiterbefördert wird.
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Die bekannten Breitorfverfahren arbeiten bei Wasserzusatz immer unter
Zuhilfenahme mechanischer Schneidevorrichtungen.
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Das Abspritzen des anstehenden Rohtorfes von der Püttenkante und das
Vermischen mit Wasser in der Abbaupütte sowie das Absatzgen dieses Torfschlammes
aus der Pütte hat wesentliche Nachteile.
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Da es unmöglich ist, die feine Zerteilung und Zerfaserung vollkommen
durchzuführen, ist es erforderlich, bei dem bekannten Verfahren den anzusaugenden
Schlamm durch besondere Vorrichtungen mechanisch weiterzuzerkleinern und zu verreiben,
damit tatsächlich eine homogene Masse erzielt wird.
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Damit sich die festen Bestandteile nicht am Boden der Pütte absetzen,
ist der Torfschlamm in der Pütte dauernd durch Hochdruckwasserzusatz in Bewegung
zu halten und dabei gleichmäßig an die Saugerturbine heranzutreiben; dadurch nimmt
mit zunehmender Entfernung des Spritzgerätes von der Absaugvorrichtung die Gesamtarbeitsleistung
bedeutend ab, da diese Arbeitsleistung einen derartig großen Aufwand an Spritzwasser
erfordert, daß das Gerät dann nur wenig Masse und verhältnismäßig viel Wasser fördert.
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Dieser Wasserzusatz beträgt im Durchschnitt bei diesem Verfahren ioo°/o
bei einer Püttenbreite von etwa io m. Da häufig bedeutend größere Püttenbreiten
anzuwenden sind und dieses auch wegen der Umsetzungsarbeiten der Geräte anzustreben
ist, beträgt hier der Wasserzusatz noch bedeutend mehr.
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Bei späteremTrocknen desMoorschlammes zur Herstellung von Brenntorf
ist diese verhältnismäßig große Menge Wasser dem Torfschlamm wieder zu entziehen.
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Da bei diesem Verfahren ein bestimmter Schlammwasserstand in der Pütte
gehalten werden muß, um den Schlamm fließfähig zu erhalten, ist es nicht möglich,
zu verhindern, daß beim Abspritzen Sand der Moorunter-Lagerung durch das Wirken
des Spritzwasserstrahles dem Schlamm beigemischt wird. DieseSandbeimengungen erhöhen
denAschengehalt und machen den erzeugten Torf z. B. für die Verfeuerung unter Dampfkesseln
wegen zu großer Schlackenbildung minderwertig.
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Das Abspritzen aus der Pütte gestattet auch nicht, einzelne Lagerungen
des Rohmoores gesondert zu lösen und bei der Weiterbeförderung zu trennen.
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Da die einzelnen Pütten bzw. Arbeitsabschnitte durch stehenbleibendes
Moor voneinander getrennt sein müssen, ist dieser stehengebliebene Teil sowie der
Rückstand der
Schlammwasserstände in Stärke von etwa 30 bis 5o cm
Moorschlamm auf der Sandunterlage besonders zu beseitigen, was einen großen Nachteil
beim späteren Kultivieren bedeutet.
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Die vorliegende Vorrichtung soll die genannten Mißstände beseitigen;
die einzelnen Teile derselben sind bekannt.
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Um zwecks Erzielung von Massenleistungen Maschinen schwerster Konstruktion
verwenden zu können, werden sie sämtlich in bekannter Weise auf der dem Moor unterlagerten,
entwässerten Sandoberfläche angeordnet. Ein Wagen trägt einen Greifbagger bekannter
Konstruktion, der das- Moor löst und zwecks Verarbeitung zu Torfschlamm in den zweiten
Wagen, die besondere Vorrichtung - als Verbreierwagen fortan bezeichnet -, ladet.
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Abb. i veranschaulicht die Arbeitsweise des Greifers und zeigt, daß
die Püttenbreite beinahe gleich der vierfachen Auslegerweite e ist.
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Damit für die gesonderte Beseitigung der Bunkerde wie auch die Trennung
von Weiß-und Schwarztorf keine besonderen Vorrichtungen benötigt werden, soll der
Greifbagger in jedem Arbeitsabschnitt in einzelnen Unterabschnitten von der Länge
der Greiferausladung die gesondert zu fördernden Massen getrennt lösen und laden.
In der Abb. i sind diese Unterabschnitte mit den Ziffern i bis 5 bezeichnet und
besonders schraffiert.
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Der Verbreierwagen ist in den Abb. 2 bis 4. dargestellt. Abb. 2 zeigt
einen Längenschnitt, Abb. 3 den Querschnitt A-A und Abb. q. eine Aufsicht auf den
abgedeckten Maschinenraum.
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In das Becken h entleert der Greiferkorb den gelösten Moorboden. Das
Becken hat einen Boden mit Gefälle und ist an der einen Seite nur durch einen kräftigen
Grobrechen u von etwa io bis 2o cm Maschenweite geschlossen. Die Bedienungsmannschaft
ist durch einen Blechtrichter t vor aus dem Greiferkorb herabfallenden Moorstücken
geschützt. Durch Spritzwasserzusatz aus einer oder mehr Spritzen q und
r, die das Hochdruckwasser mittels Hochdruckleitung s von der Hochdruckpumpe
m erhalten, wird hier das Moor stark vorzerkleinert und auch schon zum größten Teil
stark verschlammt, und etwaige feste Bestandteile, wie Holz, Baumstubben usw., die
der Greifer mitbeförderte, werden vor dem Rechen u festgehalten, um von hier aus
beseitigt zu werden.
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Der Boden des dann folgenden Beckens i hat ebenfalls Gefälle, damit
der im Becken h erzeugte Schlamm sofort abläuft und das Spritzwasser genügend wirken
kann; denn schon ein niedriger Wasser- bzw. Schlammwasserstand hebt die Wirkung
des Hochdruckwasserstrahles auf. Hier wird die weitere Verarbeitung durch Hochdruckwasserzusatz
aus den Spritzen q und r zu feinem, völlig zerfasertem Schlamm durch einen Feinrechen
von i bis 2 cm Maschenweite v gewährleistet.
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Von diesem Becken gelangt der nunmehr vollständig zerfaserte Torfschlamm
in den Pumpensumpf k, wo dem Brei, -falls erforderlich, durch Wasserzusatz aus der
Niederdruckpumpe l die gewünschte Verdünnung gegeben wird, damit er durch den 'Schlammkreisel
o gut pumpfähig wird.
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Die Niederdruckpumpe l fördert das erforderliche Spritzwasser irgendwoher
in den Wasserkasten p, aus dem die Hochdruckpumpe das Wasser ansaugt.
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Der Schlammkreisel o pumpt den Moorschlamm nach beliebigen Stellen
weiter.
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Bei der Förderung von Weißtorf wird einerseits der Feinrechen entfernt,
damit keine Zerfaserung, sondern nur Zerteilung in kleine pumpfähige Stücke durch
den Hochdruckspritzstrahl erfolgt, und andererseits die Rohrleitungen an einer beliebigen
Stelle in zwei Rohrleitungen aufgelöst, um die Massen durch Schieberstellungen -
wie gewünscht - nacheinander zu verschiedenen Stellen fortzudrücken.
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Auf der unteren Rahmenkonstruktion sind außer den genannten Pumpen
1, m, o nebst Antriebsmotoren der Antriebsmotor n für den Antrieb der Raupenbänder
angeordnet, so daß sämtliche Maschinen in einem Raum untergebracht- sind.
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Die Steuerung der einzelnen Maschinen wird von dem Führerstand p .aus
durch den Wagenführer getätigt, da diese von dem Arbeitsvorgang in den einzelnen
Arbeitsbecken abhängig ist und der Führer von hier aus die nötige Übersicht hat.
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Der Greifer ist in der Lage, erforderlichenfalls die einzelnen Schichten
getrennt zu lösen, da er von oben her arbeitet.
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Der Vorteil liegt klar zutage. Mit nur einem Gerät kann man die häufig
als zweckmäßig verlangte Trennung der einzelnen Moorlagerungen vornehmen, ohne dabei
besondere Geräte bzw. Arbeitskräfte ansetzen zu brauchen. Die Verwendung von Raupenbändern
bewirkt die leichte Beweglichkeit des Greifers und ermöglicht das Arbeiten des Greifers
im Kreise um die Verbreiervorrichtung herum. Das Lösen und Laden mittels Greifbagger
ist wirtschaftlicher als das Lösen und Herantreiben mittels Spritzwasserzusatz von
der Püttenkante her. Desgleichen sind die Aufwendungen für das Versetzen der Geräte
infolge der großen Püttenbreite, die durch den grollen Aktionsradius des Greifers
gegeben ist, bedeutend geringer.
Durch das Arbeiten des Greifers
von dem Untergrund aus bei gleichzeitiger Wasserhaltung ist ein Vermischen der Moormasse
mit dem darunter lagernden Sand vermeidbar, da der Greiferführer von seinem Führersitz
aus genau erkennen kann, wann die Moorlagerung aufhört. Es wird somit ein völlig
sandfreier Torfschlamm erzeugt, der zu bestem Brenntorf weiterverarbeitet werden
kann.
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Die Bewegungsvorrichtung der besonderen Vorrichtung wird als Raupenbandkonstruktion
gewählt, um gegebenenfalls auch ein seitliches Verrücken dieser Vorrichtung zu gestatten,
falls es erforderlich sein sollte, eine größere Püttenbreite als die der vierfachen
Greiferausladung zu erhalten. ' Die feste Anordnung der Hochdruckwasserspritzen
auf der besonderen Vorrichtung, dem Verbreierwagen, und die deshalb nur einige Meter
lange Hochdruckleitung ergibt eine erhebliche Herabsetzung der Aufwendungen für
die Erzeugung von Hochdruckspritzwasser. Außerdem fällt die Bewegungsarbeit für
die beim gewöhnlichen Torfspritzverfahren dauernd erforderliche Bewegung der Spritzgeräte
einschließlich der Rohrleitungen auf der Mooroberfläche und dadurch der Verschleiß
der Hochdruckspritzschläuche vollständig fort.
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Das Verbreien des Rohtorfes in engbegrenzten Räumen gestattet eine
weitere erhebliche Verminderung des Spritzwasserzusatzes, da die Spritzarbeit leicht
zu übersehen und die Leistung daher eine gleichmäßige ist, Schlammwasserstände können
in den einzelnen Becken wie in der Torfpütte nicht entstehen, und ist daher auch
ein dauerndes Wirken des Spritzwasserstrahles gewährleistet. Das zur Verdünnung
erforderliche Zusatzwasser kann aus der Niederdruckpumpe entnommen werden. Der gesamte
Spritzwasserzusatz beträgt nur etwa i/s cbm j e cbm Rohtorf. Die Schlammpumpe braucht
daher nur soviel Masse (bei größerer Püttenbreite entsprechend noch weniger) zu
befördern wie beim gewöhnlichen Spritzverfahren. Demzufolge braucht auch dem Torfschlamm
entsprechend weniger Wasser beim Trocknungsprozeß entzogen zu werden. Die Einführung
von Grobrechen ermöglicht die mühelose Beseitigung von Einschüssen der Moorlagerung,
wie Baumstubben u. dgl., und, verhindert das Festsetzen von größeren Moorstücken
an dem Einlaufstutzen des Schlammkreisels. Es kann daher Moor mit sehr viel Holzeinschüssen
verarbeitet werden.
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Durch den Feinrechen wird die vollständige Verbreiung und Zerfaserung
zu einer homogenen Masse gewährleistet, so daß mechanische Schneidmesservorrichtungen
u. dgl. -wie bei allen Breitorfverfahren angeordnet -überflüssig sind und Kraftaufwendungen
dafür erspart werden.
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Die Anordnung des Torfschlammpumpensumpfes k und des radialen Einlaufstutzens
des Schlammkreisels am Boden sowie das Halten einer bestimmtenDruckhöhe in diesem
Pumpensumpf machen ein Ansaugen des Moorschlammes überflüssig, und braucht daher
der Schlammkreisel nur auf Druck zu arbeiten.