DE3542921A1 - Formmaterial und verfahren zum giessen von reinem titan oder titanlegierungen - Google Patents
Formmaterial und verfahren zum giessen von reinem titan oder titanlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Formmaterial sowie ein ohne Beeinträchtigung der Stabilität ablaufendes Verfahren zum
Giessen von reinem Titan oder von Titanlegierungen, die in geschmolzenem Zustand instabil sind.
IQ Zum Giessen von verschiedenen Metallen werden herkömmlicherweise
Formmaterialien verwendet, die Siliciumdioxid als Hauptmaterial und ein Phosphat und ein basisches Metalloxid
als Härtungsmittel enthalten. Quarzit, Quarzsand und dergl. werden als Siliciumdioxidquellen und Ammoniumphosphat
oder dergl. als Phosphate sowie elektroschmelzendes Magnesiumoxid, Magnesiaklinker oder dergl. als basische
Metalloxide verwendet.
Das Giessen von Metallen unter Verwendung der vorerwähnten
herkömmlichen Formmaterialien wird im allgemeinen durchgeführt, indem man ein Gemisch aus dem Hauptmaterial und
dem Härtungsmittel bei 800 bis 9000C unter Bildung einer
Form brennt und geschmolzenes Metall in die auf diesem Temperaturbereich gehaltene Form giesst.
Die meisten für derartige Zwecke verwendeten Metalle weisen
Schmelzpunkte bis zu etwa 14OO°C auf. Spezielle Beispiele
hierfür sind Kobalt-Chrom-Legierungen, Nickel-Chrom-Legierungen oder dergl., die Schmelzpunkte von 1300 bis
OQ 1400 C aufweisen. Insbesondere weisen für dentale Zwecke
verwendete Metalle einen Schmelzpunkt bis zu etwa 1400 C auf. Demgemäss können die vorerwähnten Formmaterialien mit
einem Gehalt an Siliciumdioxid mit einem Schmelzpunkt von
1550 bis 16OO°C als Hauptmaterial in zufriedenstellender
gg Weise zum Giessen von derartigen Metallen verwendet werden.
Jedoch weisen reines Titan oder Titanlegierungen einen Schmelzpunkt von 1600 bis 17000C auf, was den Schmelzpunkt
des vorerwähnten Formmaterials mit einem Gehalt an SiIi-
ciumdioxid als Hauptmaterial übersteigt. Demgemäss werden
beim Giessen. von Titan, das in geschmolzenem Zustand instabil ist, unter Verwendung der vorerwähnten Formmaterialien
reines Titan oder Titanlegierungen an den im Siliciumdioxid enthaltenen Sauerstoff unter Bildung von Titanoxid
gebunden, so dass das gebildete Produkt nicht die eigentlichen Eigenschaften von reinem Titan oder Titanlegierungen
aufweist und sich somit für praktische Zwecke nicht eignet, was auf eine Beeinträchtigung des Metalls durch Oxidation,
einen Angriff der Oberfläche des Produkts und dergl. zurückzuführen
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Formmaterial sowie ein Verfahren zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen
bereitzustellen, wobei der Zusammenhang zwischen den Schmelzpunkten von herkömmlichen Formmaterialien und
von reinem Titan oder Titanlegierungen berücksichtigt wird. Vorzugsweise soll ein Formmaterial zum Giessen von reinem
Titan oder reinen Titanlegierungen zur Verfügung gestellt werden, bei dem es zu keinen Oxidationen oder Veränderungen
der Eigenschaften des Metalls kommt, die auf eine Reaktion des Metalls mit einer Komponente des Formmaterials
zurückzuführen sind, wenn das Metall in geschmolzenem Zustand bei 1600 bis 1700 C in die Form gegossen wird. Insbesondere
soll erfindungsgemäss im Gegensatz zu den herkömmlichen
Techniken, bei denen ein geschmolzenes Metall in den Giesshohiraum einer auf einer Temperatur von
mehreren 100 C gehaltenen Form aus herkömmlichem Formmaterial gegossen wird, ein Verfahren bereitgestellt werden,
QQ bei dem das geschmolzene Material in den Giesshohiraum
einer auf Normaltemperatur gehaltenen Form gegossen wird, wodurch die Handhabung des Formmaterials und der Giessvorgang
erleichtert werden.
gg Zur Lösung dieser Aufgabe wurde erfindungsgemäss nach
einem Formmaterial gesucht, das bei Temperaturen im Bereich des Schmelzpunkts von reinem Titan oder Titanlegierungen
verwendet werden kann und bei dem das Metall bei
- 7 üblichen Temperaturen in die Form gegossen werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Formmaterial, das ein
Hauptmaterial mit einem Gehalt an einem oder mehreren Bestandteilen aus der Gruppe Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Gemische,
Mullit und Spinell als Hauptkomponente und ein Härtungsmittel mit einem Gehalt an einem Phosphat und einem
basischen Metalloxid enthält.
IQ Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Giessverfahren unter
Einsatz des vorgenannten Formmaterials.
Beim erfindungsgemäss verwendeten Siliciumdioxid (Silica)
kann es sich um übliche, als Formmaterialien zum Giessen
Iß von geschmolzenen Metallen verwendete Produkte handeln.
Beispiele für derartige Siliciumdioxidprodukte sind Quarzit, Quarzsand, körniger Quarzsand, Cristobalit und Gemische
davon. Die Reinheit der Siliciumdioxidkomponente beträgt vorzugsweise 90 Prozent oder mehr und insbesondere 95 Prozent
oder mehr. Im allgemeinen enthält Siliciumdioxid Eisen(lll)-oxid, Aluminiumoxid, Calciumoxid und dergl. als
Verunreinigungen, von denen Aluminiumoxid keinen Einfluss auf das geschmolzene Titan in der Form hat, während Eisen-(Ill)-oxid
und Calciumoxid mit Titan sehr reaktiv sind.
Daher soll der Reinheitsgrad des Siliciumdioxids 90 Prozent
oder mehr betragen.
Die erfindungsgemäss verwendete Aluminiumoxidkomponente
kann unter hochreinem Aluminiumoxid und Mineralien mit
go einem hohen Aluminiumoxidanteil ausgewählt werden, wobei
Produkte mit einer Reinheit von 80 Prozent oder mehr und insbesondere von 90 Prozent oder mehr bevorzugt werden.
Diese Aluminiumoxidkomponenten können auch Siliciumdioxid, Calciumoxid, Eisen(III)-oxid, Manganoxid, Natriumoxid,
2g Kaliumoxid und dergl. als Verunreinigungen enthalten.
Diese Verunreinigungen sind abgesehen von Siliciumdioxid mit Titan sehr reaktiv. Demgemäss entsteht dann, wenn die
Aluminiumoxidkomponente einen hohen Anteil an diesen Ver-
-δι unreinigungen enthält, in ähnlicher Weise wie bei der vorerwähnten
Siliciumdioxidkomponente die Schwierigkeit, dass
das Formmaterial mit dem Titan reagiert.
Im allgemeinen können Mineralien mit einem Gehalt an Aluminiumoxid
mit einer Reinheit von 85 Prozent oder mehr, wie Diaspor oder Böhmit, als Aluminiumoxidkomponente verwendet
werden. Insbesondere dann, wenn eine Aluminiumoxidkomponente mit einer hohen Reinheit von 90 Prozent oder
darüber verwendet wird, wird die Reaktion des Metalls mit dem Formmaterial auf ein Minimum gesenkt.
Beim erfindungsgemäss als Hauptmaterial verwendeten Mullit
handelt es sich um ein Mineral der Zusammensetzung 3AIpO^.2SiOp. Es lässt sich durch Erwärmen eines natürlichen
Aluminiumsilicat-Minerals oder eines Aluminiumsilicat-Tonerdeminerals
unter Überführung in Mullit mit einem Schmelzpunkt von geringfügig unter 1900°C herstellen. Beim
erfindungsgemäss als Hauptmaterial verwendeten Spinell
handelt es sich um ein Magnesiumaluminiumoxid der Formel MgO.AIpO-, das einen Schmelzpunkt von 2135°C aufweist.
Erfindungsgemäss werden ein Phosphat und ein basisches
Metalloxid als Härtungsmittel für das vorerwähnte Hauptmaterial verwendet. Obgleich es sich beim Phosphat im
allgemeinen um Ammoniumphosphat handelt, können auch Natriumphosphat, Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphat,
Calciumphosphat, Kaliumphosphat und dergl. verwendet werden.
Das bevorzugt verwendete Ammoniumphosphat zeigt jedoch die sog. Erstarrungsexpansion, d.h. es dehnt sich beim Erhärten
aus, während reines Titan oder Titanlegierungen beim Erhärten während des Giessens schrumpfen. Zum Giessen von derartigen
Metallen verwendete Formmaterialien müssen beim Erhärten so weit expandieren, dass die Schrumpfung ausgeglichen
wird. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache stellt Ammoniumphosphat einen bevorzugten Bestandteil der erfindungsgemässen
Formmaterialien zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen dar, da es, wie erwähnt, eine Er-
starrungsexpansion zeigt. Da aber einige der vorerwähnten
Phosphate diese Erstarrungsexpansion nicht aufweisen, ist es bei Verwendung derartiger Phosphate zur Herstellung von
Formen notwendig, den Giesshohlraum geringfügig grosser
zu machen als es der gewünschten tatsächlichen Grosse entspricht.
Beim als Härtungsmittel verwendeten basischen Metalloxid handelt es sich um Magnesiumoxid, elektroschmelzendes Magnesiumoxid,
Magnesiumklinker oder dergl.. Magnesiumoxid weist einen Schmelzpunkt von etwa 2800°C auf, so dass eine
ausreichende feuerfeste Beschaffenheit zur Verwendung als Formmaterial zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen
gegeben ist.
Erfindungsgemäss werden die vorerwähnten Bestandteile, nämlich
das Hauptmaterial und das Härtungsmittel,' zusammen mit einem Mahlfluid zum Giessen von reinem Titan oder dergl.
verwendet. Im allgemeinen wird kolloidales Siliciumdioxid als Mahlfluid verwendet, um die Festigkeit der Form zu erhöhen
und eine Erstarrungsexpansion zu bewirken. Im allgemeinen wird kolloidales Siliciumdioxid mit einem Siliciumdioxidgehalt
von 20 bis 40 Gewichtsprozent verwendet, da derartiges Siliciumdioxid im Handel erhältlich und dessen
Einsatz wirtschaftlich vorteilhaft ist. Jedoch besteht
kein Hinderungsgrund, kolloidales Siliciumdioxid mit einem Siliciumdioxidgehalt von mehr als 40 Prozent zu verwenden.
Wie vorstehend erwähnt, enthält das erfindungsgemässe
Formmaterial zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen ein Hauptmaterial mit einem Gehalt an Siliciumdioxid
und Aluminiumoxid als Hauptkomponente und ein Härtungsmittel mit einem Gehalt an einem Phosphat und einem
basischen Metalloxid. Das Formmaterial wird zusammen mit kolloidalem Siliciumdioxid als Mahlfluid verwendet. Vor-"iip;.".^1
i .τ' onthält dnr. For mm a tor i η 1 ^O bir, 1^ Gewi oht.iprorierit
e iiitiij iJemiüc'liea aus Silioiumdiox.u! und Aluminiumoxid als
Hauptmaterial, 5 bis 15 Gewichtsprozent Phosphat und ? bis
BAD ORIGINAL
-ΙΟΙ 30 Gewichtsprozent basisches Metalloxid. Übersteigt der
Anteil des Gemisches aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid 90 Prozent, so können das Phosphat und das basische Metalloxid
jeweils nicht in Mengen von mindestens 5 Prozent vorhanden sein, was zu einer unzureichenden Erstarrungsexpansion
führt. Beträgt der Anteil weniger als 55 Prozent, d.h. mit anderen Worten, dass die Gesamtmenge an Phosphat und
basischem Metalloxid 45 Prozent oder mehr beträgt, so ergibt sich eine zu starke Erstarrungsexpansion und eine
Produktoberfläche mit rauher Beschaffenheit. Demzufolge
darf die Gesamtmenge an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid nicht unter 55 Gewichtsprozent liegen. Ferner muss der
Anteil des als Härtungsmittel verwendeten Phosphats 5 bis 15 Gewichtsprozent betragen. Liegt dieser Anteil unter 5
Gewichtsprozent, so ergeben sich eine unzureichende Erstarrungsexpansion und Schwierigkeiten bei der Masshaltigkeit.
übersteigt dieser Anteil dagegen 15 Gewichtsprozent,
so ergibt sich eine so grosse Erstarrungsexpansion, dass es zu einer unnormalen Expansion kommt und die Oberfläche
des Produkts in beträchtlichem Umfang an einer rauhen Beschaffenheit leidet. Ferner muss der Anteil des basischen
Metalloxids 5 bis 30 Gewichtsprozent betragen. Liegt dieser Anteil unter 5 Gewichtsprozent, so ist die Reaktion
mit dem Phosphat nicht in ausreichendem Umfang gegeben, was zu einer unzureichenden Festigkeit der Form und zu
einer Verlängerung der Härtungszeit führt und die Bearbeitbarkeit beeinträchtigt, übersteigt dieser Anteil aber 30
Gewichtsprozent, so ist die Härtungszeit zu kurz, um die Umsetzung mit dem Phosphat zu kontrollieren.
Wie erwähnt, wird die Kombination aus Siliciumdioxid, Aluminiumoxid und einem Härtungsmittel mit einem Gehalt
an einem Phosphat und einem basischen Metalloxid als eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Formmaterialien
zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen verwendet .
Die Anteile an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid müssen jeweils mindestens 10 Prozent, bezogen auf die Menge des
Gemisches, betragen. Liegt beispielsweise der Siliciumdioxidanteil
unter 10 Prozent, so erweist sich eine Form, die durch Einhüllen eines Wachsmodells im Formmaterial und
Entfernen des Wachsmodells durch Erwärmen auf 100 bis 15O0C
hergestellt worden ist, insofern als nachteilig, als die Oberfläche des Giesshohlraums rauh beschaffen ist, was zu
einer rauhen Beschaffenheit der Oberfläche des Produkts führt. Andererseits reicht ein Anteil an Aluminiumoxid von
weniger als 10 Prozent nicht aus, dass eine Mullit- oder Spinellstruktur in ausreichendem Umfang durch Umsetzung
mit Siliciumdioxid gebildet wird, was zu einer Form mit unzureichender Wärmebeständigkeit führt. In der Praxis
ist die Verwendung von Siliciumdioxid und Aluminiumoxid in Mengen von jeweils mindestens 20 Prozent, bezogen auf die
Gesamtmenge beider Bestandteile, bevorzugt.
Das erfindungsgemässe Hauptmaterial mit einem Gehalt an
Siliciumdioxid und Aluminiumoxid ist so beschaffen, dass es beim Erwärmen die Struktur von Mullit (F. etwa 185O0C),
Spinell (F. etwa 21350C) oder Cordierit (F. etwa 20000C)
bildet. Wird daher ein Gemisch aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid als Hauptinaterial für eine Form verwendet,
so wird mindestens eine der vorgenannten Strukturen im Hauptmaterial gebildet, so dass Titan oder Titanlegierungen
nicht unter Ausbildung einer Bindung mit den im Material enthaltenen Sauerstoffmolekülen oxidiert werden und weder
eine Entfärbung noch eine Aufrauhung der Oberfläche des Produkts erfolgen, was auf den hohen Schmelzpunkt dieser
Strukturen und auf den Schmelzpunkt von Aluminiumoxid zurückzuführen ist, die über dem Schmelzpunkt von Titan
oder Titanlegierungen (d.h. 20500C) liegen.
Wird aus dem vorerwähnten Formmaterial eine Form hergestellt,
so muss diese zur Bildung der vorerwähnten Struktur nach dem Härten einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Ein
geschmolzenes Metall wird in eine Form, deren Zustand der
vorerwähnten Struktur entspricht, mit etwa 1400 C gegossen, ähnlich wie bei Formen, die gemäss dem Stand der Technik
Siliciumdioxid als Hauptkomponente enthalten. Daher ist kein Mullit, Spinell oder Cordierit erforderlich. Wird somit
ein Formmaterial verwendet, das ein Hauptmaterial mit einem Gehalt an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid als Hauptkomponente
und ein Härtungsmittel mit einem Gehalt an einem Phosphat und einem basischen Metalloxid enthält, so können
reines Titan oder eine Titanlegierung in geschmolzenem Zustand in die Form gegossen werden, ohne dass es zu einer
Veränderung der Eigenschaften dieser Metalle kommt. Wie bereits
erwähnt, schrumpfen reines Titan oder Titanlegierungen beim Erstarren, während die aus dem erfindungsgemässen
Material mit einem Gehalt an Siliciumdioxid und AIuminiumoxid hergestellte Form sowohl beim Erwärmen als auch
beim Erstarren expandiert. Ferner entspricht das Gesamtausmass der Expansion der Form fast dem Ausmass der Schrumpfung
von reinem Titan oder Titanlegierungen. Wird daher ein Wachsmodell, das die gleiche Grosse wie das Endprodukt
aufweist, in der Form eingeschlossen, so gleichen sich Expansion und Schrumpfung aus und es ergibt sich
ein Giesshohlraum geeigneter Grosse.
Wie vorstehend erläutert, wird erfindungsgemäss ein Gemisch
aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid als Hauptmaterial verwendet. Ferner ist es möglich, einen Teil (d.h. 5 bis 50
Gewichtsprozent) des Gemisches durch Zirconoxid und/oder Zircon zu ersetzen. Der Ersatz durch Zirconoxid und/oder
Zircon, das einen höheren Schmelzpunkt als Titan aufweist OQ (etwa 2850 C), bewirkt eine Erhöhung der feuerfesten Beschaffenheit
des Hauptmaterials mit einem Gehalt an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid und verhindert ein Festsetzen
beim Giessen von Titan. Ferner wird durch Zugabe von Zirconoxid oder Zircon in einer Menge von 20 bis 30
gg Gewichtsprozent die Bildung von Cordierit bei der gleichen
Brenntemperatur gefördert und die Dichte der gebrannten Struktur erhöht. Die Menge an Zirconoxid oder Zircon muss
5 bis 50 Gewichtsprozent betragen. Liegen weniger als 5 Ge-
wichtsprozent vor, so ergeben sich in bezug auf den Oberflächenzustand
des Produkts und die Hohlraumbildung fast die gleichen Verhältnisse, wie wenn der Zusatz von Zirconoxid
oder Zircon unterbleibt. Übersteigt dieser Anteil dagegen 50 Gewichtsprozent, so ergeben sich eine ausgeprägte
rauhe Beschaffenheit der Produktoberfläche und eine Verringerung der Masshaltigkeit des Produkts.
Nachstehend werden die Ausführungsformen beschrieben, bei denen Mullit oder Spinell als Formmaterial verwendet werden.
Ähnlich wie bei Verwendung von Siliciumdioxid und Aluminiumoxid als Formmaterial wird bei dieser Ausführungsform ein
Hauptmaterial mit einem Gehalt an Mullit oder Spinell als Hauptkomponente und ein Härtungsmittel mit einem Gehalt an
einem Phosphat und einem basischen Metalloxid verwendet und das Formmaterial zusammen mit kolloidalem Siliciumdioxid
als Mahlfluid in der Praxis eingesetzt. Es müssen 95 bis 55 Gewichtsprozent Mullit oder Spinell und 2,5 bis
15 Gewichtsprozent Phosphat sowie 2,5 bis 30 Gewichtsprozent basisches Metalloxid verwendet werden. Übersteigt der
Anteil des Mullits oder Spinells 95 Gewichtsprozent, so können das Phosphat und das basische Metalloxid nicht in
Mengen von jeweils mindestens 2,5 Gewichtsprozent (entsprechend einer Gesamtmenge von mindestens 5,0 Gewichtsprozent)
vorhanden sein, so dass sich eine unzureichende Erstarrungsexpansion ergibt. Demgemäss muss die Menge an
Mullit oder Spinell 95 Gewichtsprozent oder weniger betragen. Liegt diese Menge unter 55 Gewichtsprozent, d.h. die
Gesamtmenge an Phosphat und basischem Metalloxid übersteigt 45 Gewichtsprozent, so ergeben sich eine zu starke
Erstarrungsexpansion und eine beträchtliche rauhe Beschaffenheit der Produktoberfläche. Demgemäss muss die
Menge an Mullit oder Spinell mindestens 55 Gewichtsprozent betragen. Die Menge des als Härtungsmittel verwendeten
Phosphats muss 2,5 bis 15 Gewichtsprozent betragen. Liegt diese Menge unter 2,5 Gewichtsprozent, so ergeben sich eine
unzureichende Erstarrungsexpansion und Probleme bei der Masshaltigkeit, während bei einer Menge von mehr als * 5 Ge-
wichtsprozent die Erstarrungsexpansion so erheblieh ist,
dass eine unnormale Expansion eintritt und sich eine beträchtliche rauhe Beschaffenheit der Produktoberfläche
ergibt. Ferner muss der Anteil des basischen Metalloxids 2,5 bis 30 Gewichtsprozent betragen. Liegt dieser Anteil
unter 2,5 Gewichtsprozent, so ist die Umsetzung mit dem Phosphat unzureichend, so dass die Festigkeit der Form nicht
ausreicht und die Härtungszeit zur Verringerung der Verformbarkeit verlängert werden muss. Übersteigt dieser Anteil
dagegen 30 Gewichtsprozent, so ist die Härtungszeit zu kurz, um die Reaktion mit dem Phosphat zu kontrollieren.
Wie vorstehend erläutert, wird eine Kombination aus einem Hauptmaterial mit einem Gehalt an Mullit oder Spinell und
einem Härtungsmittel mit einem Gehalt an einem Phosphat und einem basischen Metalloxid als eine Ausführungsform der
erfindungsgemässen Formmaterialien zum Giessen von reinem
Titan oder Titanlegierungen verwendet.
Bei Verwendung von Mullit oder Spinell als Hauptmaterial
wird durch die Wärmebehandlung des Formmaterials ein Aggregat aus Muilit (F. 185O0C) oder Spinell (F. 2135°C) gebildet,
dessen Schmelzpunkt über dem von Titan, d.h. 1600 bis 17000C, liegt, so dass das Metall nicht durch den im Formmaterial
enthaltenen Sauerstoff oxidiert wird und es weder zu einer Verfärbung noch zu einer rauhen Beschaffenheit
der Produktoberfläche kommt. Demgemäss kann bei Verwendung eines Formmaterials zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen
in geschmolzenem Zustand, das ein Hauptmaterial mit einem Gehalt an Mullit oder Spinell als Hauptkomponente
und ein Härtungsmittel mit einem Gehalt an einem Phosphat und einem basischen Metalloxid enthält, der Giessvorgang
ohne Veränderungen der Eigenschaften des Titans durchgeführt
werden. Reines Titan oder Titanlegierungen schrumpfen beim Erstarren, während die vorerwähnte Form sich beim Erwärmen
und beim Verfestigen ausdehnt. Das gesamte Ausmass der Expansion der Form entspricht nahezu dem Ausmass der
Schrumpfung von reinem Titan oder Titanlegierungen beim
Abkühlen. Daher gleichen sich beim Einhüllen eines Wachsmodells, das die gleiche Grosse wie das Endprodukt aufweist,
mit dem Formmaterial Expansion und Schrumpfung aus, so dass man einen Giesshohlraum von geeigneter Grosse
5 erhält.
Nachstehend werden ein allgemeines Verfahren zur Herstellung einer Form aus dem erfindungsgemässen Formmaterial
sowie ein Verfahren zum Giessen unter Verwendung der Form beschrieben.
(1) Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Formmaterial
Ein Gemisch aus 10 bis 82 Gewichtsprozent Siliciumdioxid, 10 bis 82 Gewichtsprozent Aluminiumoxid, 5 bis 15 Gewichtsprozent
Phosphat und 5 bis 30 Gewichtsprozent Magnesiumoxid (basisches Metalloxid) wird mit kolloidalem Siliciumdioxid
mit einem Siliciumdioxidgehalt von 20 bis 40 Gewichtsprozent
oder Wasser vermählen. Das vermahlene Gemisch wird in einen Behälter gefüllt,in dem sich ein Wachsmodell
befindet. Anschliessend erfolgt die spontane Härtung.
Das vorstehend geschilderte Verfahren entspricht im wesentlichen
einem herkömmlichen Verfahren, beispielsweise zum Giessen für Metalle für dentale Zwecke.
Ferner wird erfindungsgemäss die Form nach einem Erwärmungsvorgang zur Entfernung des Wachsmodells nach einem geeigneten
Verfahren gebrannt, beispielsweise durch Erwärmen auf 9000C oder mehr, vorzugsweise auf etwa 12000C, in einem
Elektroofen. Die gebrannte Form wird auf normale Temperaturen abgekühlt und zum Giessen verwendet. Im allgemeinen
kann die Form bei Temperaturen von 400 C oder darunter zum Giessen verwendet werden. Im Gegensatz zu den meisten
herkömmlichen Formen, die in erhitztem Zustand eingesetzt werden, kann die erfindungsgemässe Form zum Giessen in gekühltem
Zustand, d.h. im Normalzustand, verwendet werden. Demgernäss weist die erf indungsgemässe Form einen Schmelzpunkt
auf, der über dem des zu giessenden geschmolzenen
Metalls liegt, und die Eigenschaften der Form sind stabil.
Herkömmliche Verfahren zur Herstellung einer Form umfassen die Entfernung des Wachsmodells bei 100 bis 200°C, die Entfernung
von Ammoniakgas bei 400 bis 900°C und die Entfernung von gasförmigem Phosphorpentoxid bei 700 bis 9000C.
Erfindungsgemäss wird die Form bei darüberliegenden Temperaturen, d.h. bei 9000C oder darüber, gebrannt, um ein Binden
des Siliciumdioxidsan Aluminiumoxid zu erreichen, wo-
IQ durch eine feuerfeste Struktur aus Mullit, Spinell oder
Cordierit im Formmaterial entsteht. Somit erhält man eine Form, die den Anforderungen zum Giessen von reinem Titan
oder Titanlegierungen mit den vorerwähnten Schmelzpunkten entspricht.
15
Wie erläutert, eignet sich die aus dem Formmaterial mit einem Gehalt an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid als Hauptmaterial
hergestellte Form zur Verwendung beim Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen, und zwar nicht nur
aufgrund der Tatsache, dass der Schmelzpunkt von Aluminiumoxid höher als der von reinem Titan oder von Titanlegierungen
ist und dass das Siliciumdioxid unter Berücksichtigung der Giesszeit für den Einsatz geeignet ist, sondern auch
aufgrund der Tatsache, dass eine feuerfeste Struktur, wie Mullit oder dergl., durch den vorstehenden Brennvorgang,
insbesondere an der Formoberfläche und im Giesshohlraum gebildet werden, so dass das Siliciumdioxid nur im Innern
der Form enthalten ist und dadurch die Schwierigkeiten mit der Wärmebeständigkeit überwunden werden.
30
Das Verfahren zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen unter Verwendung der vorstehenden Form umfasst das
Schmelzen des Titans und das Giessen des geschmolzenen Metalls in den Giesshohlraum der Form.
35
Das Schmelzen von Titan, beispielsweise von Titan für dentale Zwecke, wird folgendermassen durchgeführt: Ein etwa
40 g schwerer Block aus reinem Titan wird in einen Schmelz-
tiegel aus Magnesiumoxid (MgO), Zirconoxid (ZrO,,) oder
Kupfer mit einer Reinheit von 95 Prozent oder mehr, der mit einer aus einem Wolframstab bestehenden positiven Elektrode
ausgerüstet ist, gegeben. Die Elektrodenspitze befindet sich am Boden des Schmelztiegels, um einen Kontakt
des Metallblocks mit der positiven Elektrode herzustellen. Eine aus einem Wolframstab bestehende negative Elektrode
wird in den freien Raum im oberen Teil des Schmelztiegels angeordnet. Gasförmiges Argon wird in den Schmelztiegel
um die negative Elektrode herum eingeleitet, um den Lichtbogen zu stabilisieren und die Oxidation des Titans zu
verhindern. Zwischen der im oberen Teil des Schmelztiegels befindlichen negativen Elektrode und der im unteren Teil
des Schmelztiegels. angeordneten positiven Elektrode wird ein Lichtbogen
mit einem Auflösungsstrarn von 150 bis 200 A (Gleichstran) erzeugt, um den Block im Schmelztiegel zu schmelzen. Man erhält geschmolzenes Titan für Giesszwecke. Vorzugsweise wird die
negative Elektrode während des Schmelzens gegen den Schmelztiegel geneigt, um eine partielle Überhitzung zu
vermeiden. Auf diese Weise wird der Block homogen geschmolzen.
Das Giessen des geschmolzenen Titans in eine aus dem vorstehenden Formmaterial hergestellte Form wird mittels einer
zentrifugalen Giessmaschine oder einer Kompressionsgiess· maschine nach üblichen Verfahren durchgeführt. Als zentrifugale
Giessmaschinen werden bei dieser Stufe vorzugsweise solche Maschinen verwendet, die durch Drehung in Längsrichtung
mit einem Radius von 20 cm eine Zentrifugalkraft erzeugen und eine Drehzahl von 700 U/min oder mehr erzeugen
können. Als Kompressionsgiessmaschinen werden vorzugsweise solche verwendet, mit denen geschmolzenes Metall unter Anwendung
eines Inertgases (z.B. Argon oder dergl.) mit einem Druck von 3 bis 8 kg/cm gegossen wird.
(2) Mullit- oder Spinell-Formmaterial
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 55 bis 95 Gewichtsprozent Mullit oder Spinell als Hauptmaterial, 2,5 bis 15 Gewichts-
prozer.t Phosphat und 2,5 bis 30 Gewichtsprozent Magnesiumoxid
als basisches Metalloxid werden mit kolloidalem Siliciumdioxid mit einem Siliciumdioxidgehalt von 20 bis UO Gewichtsprozent
oder Wasser vermählen. Mit dem vermahlenen Gemisch wird in einem Behälter ein Wachsmodell umhüllt.
Anschliessend erfolgt die spontane Härtung.
Die übrigen Verfahrensweisen und Bedingungen entsprechen denen, die vorstehend beim Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Formmaterial
angegeben worden sind.
Die nachstehenden experimentellen Beispiele beschreiben die Herstellung von Formen aus dem erfindungsgemässen Formmaterial
sowie das Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen unter Verwendung dieser Formen. Die erzielten Ergebnisse
sind nachstehend zusammengestellt.
Sin Gemisch mit einem Gehalt an 80 Gewichtsprozent Hauptmaterial
und 20 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Gemäss einer
herkömmlichen Verfahrensweise wird ein Wachsmodell zur Bildung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die
Form wird gehärtet, in einem Elektroofen bei 1200 C gebrannt und auf Normaltemperatur gekühlt. Geschmolzenes
reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt, wobei die Gesamtmenge
an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid 100 Prozent beträgt. Das in einer Menge von 20 Gewichtsprozent verwendete Härtungsmittel
umfasst 12 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und 3 Gewichtsprozent Magnesiumoxid.
In der Spalte "Beurteilung" bedeuten die Symbole "o" und "Δ » die Beurteilung "verwendbar", während das Zeichen "x"
die Beurteilung "schwer verwendbar" bedeutet. Die gleichen Erläuterungen gelten auch für die Beispiele 2 bis 13-
ω
ο
CJi
Hauptmaterial | Alumi niumoxid anteil (Gew.-%) |
Härtungs- - mittel (Gew.-%) |
Festigkeit der Form |
Gussober fläche |
Zugfestig- <eit ρ (kg/mm ) |
Bruch dehnung (%) |
Härte (HB) |
Beurtei lung |
Silicium dioxid en teil (Gew.-%) |
0 | 20 | einsetzbar | festsitzend | 55 | 5 | 240 | X |
100 | 10 | it | Il | gut | 60 | 6 | 220 | Δ |
90 | 20 | Il | Il | ■ 1 | 73 | 10 | 210 | O |
80 | 30 | Il | Il | Il | 73 | 10 | 190 | O |
70 | 40 | Il | Il | Il | 70 | 12 | 190 | O |
60 | 50 | 11 | Il | ti | 64 | 12 | 170 | O |
50 | 60 | Il | Il | ti | 65 | 12 | 170 | O |
40 | 70 | Il | η | Il | 55 | 15 | 160 | O |
30 | 80 | Il | ti | ti | 55 | 15 | 160 | O |
20 | 90 | 11 | Δ leicht spröde aber einsetzbar |
rauh | 55 | 15 | 160 | Δ |
10 | 100 | Il | x. spröde | It | 45 | - | - | χ |
0 |
K) CD K)
Anmerkung 1: Die Zugfestigkeit wird an einem gemäss Beispiel
1 erhaltenen Stab mit einem Durchmesser von 2 mm und einer Länge von 20 cm bestimmt.
Anmerkung 2: Die Härte wird an einer gemäss Beispiel 1 her-
30
gestellten Platte mit einer Dicke von 3 mm und einer Fläche von
Härtetest ermittelt.
Härtetest ermittelt.
2 und einer Fläche von 2 cm gemäss dem Brinell-
10 Beispiel 2
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 55 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 45 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Gemäss einer herkömmlichen Verfahrensweise wird ein Wachsmodell zur BiI-dung
einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die
Form wird gehärtet, in einem Elektroofen bei 1200°C gebrannt und auf Normaltemperatur gekühlt. Geschmolzenes reines Titan
wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
20
In Tabelle II beträgt die Gesamtmenge an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid 100 Prozent. Das in einer Menge von
Prozent verwendete Härtungsmittel umfasst 15 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und 30 Gewichtsprozent Magnesiumoxid.
35
CO
ΟΙ
ΟΙ
ω
ο
to to
cn ο
CJi
Hauptmaterial | Alumi niumoxid anteil (Gey.-%) |
Härtungs- - mittel (Gew.-°/o) |
Festigkeit der Forr. |
Gussober- \ fläche [ |
Sugfestig- ceit ρ ikg/nra ) |
Bruch dehnung (%) |
1 | Beurtei lung |
Silicium dioxid - anteil (Gew_.-%) |
0 | 45 | einsetzbar | festsitzend | 45 | 4 | Härte (HB) |
X |
100 | 10 | ti | Il | gerj.ngfügig festsitzend |
55 | 5 | 260 | Δ |
90 | 20 | ti | Il | gut | 60 | 7 | 240 | |
80 | 30 | M | Il | Il | 70 | 10 | 230 | O |
70 | 50 | It | Il | Il | 73 | 10 | 210 | O |
50 | 70 | Il | Il | Il | 70 | 10 | 210 | O |
30 | 80 | ti | It | » | 70 | 10 | 210 | O |
20 | 90 | Il | Il | Il | 60 | 13 | 210 | Δ |
10 | 100 | ti | leicht spröde |
rauh | 50 | 15 | 190 | χ |
0 | 170 |
03
> O
ID
CO .
cn ι
4>- ■
NJ
co
1 Beispiel 3
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 40 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 60 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Gemäss einer
herkömmlichen Verfahrensweise wird ein Wachsmodell zur Bildung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die
Form wird gehärtet, in einem Elektroofen bei 12000C gebrannt
und auf Normaltemperatur gekühlt. Geschmolzenes
reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
In Tabelle III beträgt die Gesamtmenge an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid 100 Prozent. Das in einer Menge von
Prozent verwendete Härtungsmittel umfasst 20 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und 30 Gewichtsprozent Magnesiumoxid
.
20 25 30 35
co ο
to
O
Cn
Tabelle III
Hauptnpterial | Alumi niumoxid anteil (Gew.-%) |
Härtungs- - mittel (Gew.-%) |
Festigkeit der Form |
Gussober fläche |
Zugfestig keit ρ (kg/mm ) |
Bruch dehnung |
Härte (HB) |
■ |
Silicium- dioxid- anteil (Gew.-%) |
0 10 |
60 Il |
einsetzbar Il |
fest sitzend Il |
30 35 |
1 ' 2 |
280 280 |
Beurtei lung |
100 90 |
20 | H | Il | Il | 40 | 3 | 260 |
X
X |
80 | 50 | Il | Il | It | 40 | 3 | 260 | X |
50 | 80 | Il | Il | Il | 45 | 3 | 260 | X |
20 | 90 | Il | Il | Il | 40 | 5 | 260 | X |
10 | 100 | Il | Il | Il | 30 | 6 | 240 | X |
! - | X |
1 Beispiel U
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 90 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 10 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Gemäss einer
herkömmlichen Verfahrensweise wird ein Wachsmodell zur Bildung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die
Form wird gehärtet, in einem Elektroofen bei 12000C gebrannt
und auf Normaltemperatur gekühlt. Geschmolzenes
reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle IV zusammengestellt.
reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle IV zusammengestellt.
In Tabelle IV beträgt die Gesamtmenge an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid 100 Prozent. Das in einer Menge von
10 Prozent verwendete Härtungsmittel umfasst 5 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und 5 Gewichtsprozent Magnesiumoxid .
10 Prozent verwendete Härtungsmittel umfasst 5 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und 5 Gewichtsprozent Magnesiumoxid .
20 25 30 35
ω
ο
to
O
σι
Hauptmaterial | Alumi niumoxid anteil (Gew.-%) |
Härtungs- - mittel (Gew.-1JO |
Festigkeit der Form |
Gussober fläche |
Il | Zugfestig keit 2 (kg/mm ) |
Bruch- dehnune (%) |
Härte (HB) |
Beurtei lung |
Silicium dioxid- anteil (Gew,-%) |
0 | 10 | 'äin setzbar | "estsitzend | It | 55 | 5 | 240 | χ |
100 | 10 | ■■ | Il | 5Ut | Il | 60 | 6 | 210 | O |
90 | 20 | 11 | Il | Il ?eringfügig "auh |
73 | 10 | 210 | O | |
: 80 | 30 | 11 | Il | Il rauh |
70 | 10 | 190 | O | |
70 | 50 | " | Il | 70 | 12 | 190 | O | ||
50 | 70 80 |
Il | Il | 65 55 |
12 15 |
170 160 |
O Δ |
||
! 30 20 |
90 100 |
Il | leicht spröde spröde |
55 45 |
15 | 160 | Δ X |
||
I 10 i I 0 |
r-o co ro
1 Beispiel 5
Eine aus einem Formmaterial mit einem Gehalt an mindestens 90 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Siliciumdioxid und
Aluminiumoxid sowie mindestens 5 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und mindestens 5 Gewichtsprozent Magnesiumoxid als
Härtungsmittel hergestellte Form weist eine hohe mechanische Festigkeit, z.B. in bezug auf Zugfestigkeit, Bruchdehnung,
Härte und dergl., auf. Wird eine derartige Form jedoch für Dentalmetalle verwendet, so ist die Erstarrungsexpansion
aufgrund des Gehalts an mindestens 5 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat zu gering, um die Schrumpfung
des Metalls (d.h. Titan) auszugleichen. Ferner ist der Gehalt an mindestens 5 Gewichtsprozent Magnesiumoxid nicht
ausreichend, um der Form eine genügende Grünfestigkeit zu
j_5 verleihen, so dass es beim Entfernen des Wachsmodells zur
Ausbildung einer rauhen Beschaffenheit der Oberfläche der
Form kommt. Aus den beiden vorgenannten Gründen eignet sich eine derartige Form nicht für Dentalmetalle.
Jedoch ist bei der Herstellung von Formteilen für allgemeine industrielle Zwecke die Erstarrungsexpansion nicht
immer von Bedeutung. Ferner ist es möglich, bei den Wachsmodellen die Schrumpfung des als Giessmetall verwendeten
Titans um 2 bis 3 Prozent zu berücksichtigen. Ausserdem lässt sich die Ausbildung einer rauhen Beschaffenheit der
Oberfläche verhindern, indem man die Entfernung des Wachsmodells vorsichtig und langsam vornimmt. Demzufolge können
auch Formen, die aus einem Formmaterial mit einem Gehalt an Härtungsmittel in einer Gesamtmenge von 10 Gewichts-
QO prozent oder darunter hergestellt worden sind, eingesetzt
werden.
ω O
to
σι
σι
Hauptmaterial | Aluminium- oxidanteil (Gew.-%) |
Festigkeit der Form |
0 1.0 20 30 50 70 80 90 100 |
einsetzbai Il M Il Il Il leicht scröde Il spröde |
Gussober fläche |
Zugfestig keit j (kg/mm ) |
Bruch dehnung (öl \ \/o) |
Härte (HB) |
Beurtei lung |
Siliciumdio- xidanteil (Gew.-%) |
festsitzem gut M Il Il Il geringfügig rauh rauh |
55 60 73 73 70 60 60 55 50 |
5 8 12 12 15 15 15 15 |
240 220 200 200 180 170 160 160 |
XOOOOOO OX | ||||
100 90 80 70 50 30 20 10 0 |
1 Beispiel 6
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 80 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 20 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
kolloidalem Siliciumdioxid oder Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Gemäss einer herkömmlichen Verfahrensweise
wird ein Wachsmodell zur Bildung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die Form wird gehärtet, in einem
Elektroofen bei 1200 C gebrannt und auf Normaltemperatur gekühlt. Eine geschmolzene Titanlegierung (Ti-6A1-4V) wird
in die Form gegossen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt.
In Tabelle VI beträgt die Gesamtmenge an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid 100 Prozent. Das in einer
Menge von 20 Gewichtsprozent verwendete Härtungsmittel umfasst 12 Gewichtsprozent Ammoniumphosphat und 8 Gewichts-
_5 prozent Magnesiumoxid.
20 25 30 35
ω ο
to
O
Hauptmaterial | Alumi niumoxid anteil (Gew.-%) |
Härtungs mittel (Gev;.-%) |
Festigkeit der Form |
Gussober fläche |
Zugfestig keit ρ kg/mm ) |
Bruch dehnung (%) |
Härte (HB) |
Beurtei lung |
Silicium- dioxid- anteil (Gew.-%) |
0 | 20 | einsetzbar | festsitzend | 50 | 4 | 400 | X |
100 | 10 | ■ 1 | Il | gut | 65 | 7 | 380 | Δ |
90 | 20 | Il | ■· | Il | 75 | 8 | 380 | O |
80 | 40 | ti | Il | Il | 05 | 9 | 360 | O |
60 | 60 | Il | Il | ■' | 85 | 9 | 360 | O |
40 | 80 | Il | Il | Il | 80 | 10 | 340 | O |
20 | 90 | Il | leicht spröde aber einsetzbar |
geringfügig ryuh |
80 | 10 | 340 | O |
10 | 100 | spröde | rauh | 70 | - | - | X | |
0 |
20 25 30
1 ■ BeisOiel 7
Ein Gemisch rait einem Gehalt an 90 Gewichtsprozent Hauptmaterial
mit einem Gehalt an Siliciumdioxid, Aluminiumoxid und Zirconoxid und 10 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird
mit Wasser vermählen. Gemäss einer herkömmlichen Verfahrensweise
wird ein Wachsmodell zur Bildung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die Form wird gehärtet, in einem
Elektroofen bei 12000C gebrannt und auf Normaltemperatur
gekühlt. Geschmolzenes reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
In der Spalte "Beurteilung" bedeutet "x" die Bewertung "nicht einsetzbar", "Δ" bedeutet "geringfügige Schwierigkeiten,
jedoch einsetzbar11, "o" bedeutet "einsetzbar" und "O" bedeutet bevorzugt einsetzbar".
35
ω
O
fco
cn
cn
to
O
cn
Siliciumdioxid + Aluminiumoxic (Gew.-%) |
Zirconoxid (Gew.%) |
Farbe | Oberfläche | glatt | Hohlräume (Anzahl) |
Beurtei- Innp· |
100 | 0 | schwarz | beträchliches Ee si setzen (seizing), aber, durch, Sana strahlen entfernbar |
deutlich rauhe Be schaffenheit |
6 % 7 . | Λ |
90 | 10 | schwarz | Il | M | 3 Λ, 4 | O |
00 | 20 | grau | Festsetzen, aber glatt |
2^3 | ® | |
70 | 30 | grau | 11 | 2^3 | f) | |
60 | 40 | grau | It | 2^3 | © | |
50 | 50 | grau | 2^3 | Λ | ||
40 | 60 | teilweise blausti- rh ig |
1^2 | X | ||
30 | 70 | Il | 1^2 | X |
Wie aus Tabelle VII hervorgeht, können mindestens 50 Gewichtsprozent
eines aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid bestehenden Hauptmaterials durch Zirconoxid ersetzt werden,
wobei die ersetzte Menge des Hauptmaterials vorzugsweise 10 bis 40 Gewichtsprozent beträgt. Durch Zugabe von
Zirconoxid wird die feuerfeste Beschaffenheit der Form verbessert,
ein Festsetzen verhindert und die Oxidation, die Entfärbung und die Bildung von Hohlräumen unterdrückt. Dies
ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Zirconoxid, das einen hohen Schmelzpunkt von etwa 285O0C aufweist, die
feuerfeste Beschaffenheit des gesamten Formmaterials verbessert.
Beispiel 8 15
20 25 30 35
ω
ο
to
CJi
CJi
to
O
O
σι
Tabelle VIII
ΜιιΊ lit ( | lärtungsmittel Phosohat + basi sches Metalloxid) |
Festig keit der Form |
Gussober fläche |
iugfestig- <eit 2 (kg/mm ) |
Bruch ig ehnune (%) |
Härte | ■Jeurteilung |
100% 95 90 |
0% 5 10 |
nicht ein setzbar einsetz bar » |
kein Fest- 'setzen Il |
75 75 |
14 14 |
190 190 |
X O O |
80 | 20 | ■· | Il | 70 | 13 | 190 | O |
70 | 30 | Il | Il | 60 | 11 | 200 | O |
60 | 40 | Il | Il | 55 | 10 | 210 | O |
55 50 |
45 50 |
Il Il |
Il leichtes Festsetzen |
50 50 |
8 6 |
220 240 |
O Δ |
45 | 55 | Il | deutliches Festsetzen |
40 | 5 | 260 | X |
NJ CjD NJ
In Tabelle VIII sind Angaben über die Forrafestigkeit, den
Zustand der Oberfläche, die Zugfestigkeit, Bruchdehnung,
Härte und Eignung einer Form, die aus einem Formmaterial mit einem Gehalt an 45 bis 100 Gewichtsprozent Hauptmaterial,
Rest Härtungsmittel, hergestellt worden ist, gemacht .
In der Spalte "Beurteilung" hat "x" die Bedeutung "nicht einsetzbar", "o" bedeutet "einsetzbar" und "Δ" bedeutet
geringfügige Schwierigkeiten, jedoch einsetzbar". Das gleiche gilt für die Ergebnisse der nachstehenden Beispiele.
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 90 Gewichtsprozent Hauptmaterial
und 10 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Ein Wachsmodell
mit der Form eines rechtwinkligen Parallelepipeds von 20 mm Breite, 30 mm Tiefe und 20 mm Höhe, das auf beiden
Seiten des Bodens Nuten in der Form eines gleichsdiedcligen.
Dreiecks mit einer Höhe von 15 mm aufweist, wird zur Herstellung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt.
Die Form wird gehärtet, in einem Elektroofen bei 12000C
gebrannt und auf Normaltemperatur gekühlt. Geschmolzenes reines Titan wird in die Form gegossen. Die Ergebnisse
25 sind in Tabelle IX zusammengestellt.
In diesem Beispiel wird das Hauptmaterial in einer Menge von 90 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Formmaterial
verwendet, wobei ein Teil des Hauptmaterials, d.h. QQ Mullit, durch Zircon ersetzt wird. Färbung, Festsetzen der
Oberfläche, rauhe Beschaffenheit und Hohlraumbildung
(Anzahl) werden geprüft.
BAD ORIGINAL
Cd
to
ο
Mullit | Zirconoxid | Farbe | Oberfläche | Hohlraum bildung (Anzahl) |
Beurteilung |
100% 90 |
0% 10 |
schwarz M |
beträchtliches Festsetzen, jedoch durch Sandstrahlen entfernbar n |
7 ^ 10 5 ^ 8 |
Δ Δ |
80 | 20 | Il | Festsetzen, jedoch glatt | 2 1^ 3 | ο |
70 | 30 |
M
I |
leichtes Festsetzen | 1^2 | ο |
60 | 40 | teilweise blaustichif |
glatt | 0 | ο |
50 40 |
50 60 |
Il blaust ichif |
leicht rauhe Beschaffenheit deutlich rauhe Be schaffenheit |
0 0 |
O
X |
K) CD K)
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, dass mindestens 50 Prozent und vorzugsweise 20 bis 40 Prozent des
Hauptmaterials durch Zirconoxid ersetzt werden können. Die Zugabe von Zirconoxid erhöht die feuerfeste Beschaffenheit
5 der Form und verhindert somit ein Festsetzen.
Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Zirconoxid, dessen Schmelzpunkt etwa 285O0C beträgt, die Feuerfestigkeitstemperatur
des gesamten Formmaterials erhöht. Folgende Substanzen, die einen hohen Schmelzpunkt aufweisen, können
einen Teil des Mullits ersetzen oder zusammen mit Zirconoxid zugesetzt werden.
15 Spinell 2135°C
Berylliumoxid 2530 C
Zircon 28500C
Calciumoxid 257O0C
Magnesiumoxid 2800°C
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 90 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 10 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Ein Teststück zum Testen der Formfestigkeit wird aus dem erhaltenen Gemisch
hergestellt, in einem Elektroofen bei 1200 C gebrannt und auf Normaltemperatur gekühlt. Das Teststück
wird einem Kompressionstest unterworfen, um die Bruchfestigkeit zu ermitteln. Die Ergebnisse sind in Tabelle X
30 zusammengestellt.
In diesem Beispiel sind 0 bis 60 Prozent Mullit durch Aluminiumoxid ersetzt, um den Einfluss dieser Substitution
festzustellen.
Aluminium | 0 | Mullit | Festigkeit der Form | Beurteilung |
oxid | 10 | 100 | Kompression (kg/cm ) | O |
20 | 90 | 85 | O | |
30 | 80 | 60 | O | |
40 | 70 | 55 | O | |
50 | 60 | 35 | O | |
60 | 50 | ■ 15 | O | |
40 | 12 | y | ||
8 | ||||
Aus den Ergebnissen von Tabelle X geht hervor, dass die
zugesetzte Menge an Aluminiumoxid bis zu 50 Prozent betragen kann, da die Form für den praktischen Einsatz eine
2 Festigkeit von 10 kg/cm oder mehr haben muss.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von Aluminiumoxid Bei der Verwendung von Siliciumdioxid kommt man zu ähnlichen
Ergebnissen.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, dass die Festigkeit der Form durch Zugabe von Aluminiumoxid herabgesetzt
wird, was die Entfernung eines Produkts aus der Form erleichtert.
ω O
to
ο
cn
CJi
Spi nell |
Här tui igsniittel (Phosphat + basi sches Metalloxid |
Festigkeit der Form |
Gussober fläche |
Zugfestig keit j (kg/mm ) |
Bruch dehnung |
— Härte (HB) |
Beurtei lung |
100% | 0% | nicht einsetz | - | - | - | - | X |
95 | 5 | bar einsetzbar |
kei η Fest | 75 | 12 | 200 | O |
90 | 10 | Il | set zetp | 75 | 12 | 200 | O |
80 | 20 | Il | Il | 70 | 11 | 200 | O |
70 | 30 | Il | Il | 60 | 10 | 210 | O |
60 | 40 | Il | Il | 55 | 10 | 210 | O |
Ui Ul
O Ui |
45 50 |
ti Il |
Il Leichtes festsetzen aber ein setzbar |
50 50 |
a 6 |
220 240 |
O Δ I |
i 45 | 55 | Il | cteutlich. Pestsetz. |
40 | 5 | 260 | X |
In Tabelle XI sind Angaben über die Festigkeit der Form, Festsetzungserscheinungen an der Oberfläche, Zugfestigkeit,
Bruchdehnung, Härte und allgemeine Beurteilung von Formen, die aus einem Formmaterial mit einem Gehalt an
45 bis 100 Gewichtsprozent Hauptmaterial, Rest Härtungsmittel, hergestellt worden sind, gemacht.
In der Spalte "Beurteilung" hat "x" die Bedeutung "nichteinsetzbar",
"o" bedeutet "einsetzbar" und "A" bedeutet "geringfügige Schwierigkeiten, jedoch einsetzbar". Das
gleiche gilt für die folgenden Beispiele.
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 90 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 10 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Ein Wachsmodell mit der Form eines rechteckigen Parallelepipeds mit einer
Breite von 20 mm, einer Tiefe von 30 mm und einer Höhe von
20 mm, an dessen beiden Bodenseiten Rillen in der Form von gleichschenkligen Dreiecken mit einer Höhe von 15 mm angebracht
sind, wird zur Herstellung einer Form mit dem erhaltenen Gemisch umhüllt. Die Form wird gehärtet, in einem
Elektroofen bei 1200°C gebrannt und auf Normaltemperatur gekühlt. Geschmolzenes reines Titan wird in die Form gegössen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XII zusammengestellt.
In diesem Beispiel beträgt die Menge an Hauptmaterial 90 Prozent, bezogen auf das gesamte Formmaterial. Ein Teil des
Formmaterials wird durch Zirconoxid ersetzt. Farbe, Fest-Setzungserscheinungen an der Oberfläche, Rauhigkeit und
Hohlraumbildung (Anzahl) werden ermittelt.
03
to to
CTI O
Tabelle XII
cn
Spinell | Zirconoxid | Farbe | Oberfläche | Hohlraum bildung |
Beurteilung |
C Anzahl) | |||||
100% 90 |
0% 10 |
schwarz Il |
beträchtliches Festsetzen jedoch durch Sandstrahlen entfernbar „ |
7 ^ 10 4 % 7 |
Δ Δ |
80 | 20 | Il | Festsetzen, jedoch glatt | 2^3 | ο |
70 | 30 | Il | leichtes Festsetzen | 1^2 | ο |
60 | 40 | teilweise blaustichig |
glatt | 0 | O |
50 40 |
50 60 |
Il blaustichig |
leicht rauhe Beschaffen- aeutlich rauhe Beschaffen heit |
0 0 |
O X |
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, dass Zirconoxid in einer Menge bis zu 50 Prozent und vorzugsweise von
20 bis 40 Prozent, bezogen auf die Menge des Hauptmaterials, verwendet werden kann. Ferner ergibt sich, dass durch Zugäbe
von Zirconoxid die Feuerfestigkeitstemperatur der Form erhöht wird, was Festsetzungserscheinungen verhindert.
Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Zirconoxid,
das einen Schmelzpunkt von 285O0C aufweist, sowie Mullit
die Feuerfestigkeitstemperatur des gesamten Formmaterials erhöhen. Demgemäss können die nachstehend angegebenen
Substanzen, die einen hohen Schmelzpunkt aufweisen,ebenso wie Zirconoxid einen Teil des Spinells ersetzen.
15 Schmelzpunkt Berylliumoxid 25300C
Zircon 285O0C
Calciumoxid 2570°C
Magnesiumoxid 2800°C
Ein Gemisch mit einem Gehalt an 90 Gewichtsprozent Hauptmaterial und 10 Gewichtsprozent Härtungsmittel wird mit
Wasser unter vermindertem Druck vermählen. Ein Teststück
zur Untersuchung der Festigkeit der Form wird aus dem erhaltenen Gemisch hergestellt, in einem Elektroofen bei
1200°C gebrannt und gekühlt. Das Teststück wird einem Kompressionstest unterworfen, um die Bruchfestigkeit zu
ermitteln. Die Ergebnisse sind in Tabelle XIII zusammen-
30 gestellt.
In diesem Beispiel sind 0 bis 60 Gewichtsprozent des als
Hauptmaterial verwendeten Spinells durch Aluminiumoxid ersetzt. Der Einfluss dieser Substitution wird ermittelt.
35
- 42 Tabelle XIII
Aluminium oxid |
Spinell | Festigkeit (kg/cm ) |
der Form | (Kompression) | ! ^Beurteilung ! |
0 | 100 | 70 | O | ||
10 | 90 | 60 | O | ||
20 | 80 | 45 | ο \ | ||
30 | 70 | 20 | ο | ||
40 | 60 | 10 | O | ||
50 | 50 | 10 | O | ||
60 | 40 | 5 | x |
Aus Tabelle XIII geht hervor, dass Aluminiumoxid in einer Menge bis zu 50 Prozent zugesetzt werden kann, da eine für
praktische Zwecke geeignete Form eine Festigkeit von 10
20 2
kg/cm oder mehr aufweisen muss.
Anstelle des in diesem Beispiel verwendeten Aluminiumoxids kann auch Siliciumdioxid oder Mullit verwendet werden.
Man erhält dabei ähnliche Ergebnisse.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, dass Aluminiumoxid
die Festigkeit der Form verringert, was die Entfernung des Produkts aus der Form erleichtert.
Claims (1)
- VOSS IUS-VOSSIUS-TA UCHNER -HEUNEMANN · RAUHPATENTANWÄLTE OD Hr AD Z ISIEBERTSTRASSE 4· -SOOO MÜNCHEN 86 -PHONE: (OS9) 4-740 75 CABLE: BENZOLPATENT MÖNCHEN · TELEX 5-29 453 VOPAT D5 u.Z.: U 182 OHARA CO., Ltd.Osaka, Japan 4. Dezember 1985"Formmaterial und Verfahren zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen"15 Patentansprüche1. Formmaterial zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen, enthaltend ein Hauptmaterial mit einem Gehalt an einem oder mehreren Bestandteilen aus der Gruppe Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Gemische, Mullit und Spinell als Hauptkomponente und ein Härtungsmittel mit einem Gehalt an einem Phosphat und einem basischen Metalloxid.2. Formmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 90 bis 55 Gewichtsprozent eines Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Gemisches als Hauptmaterial und 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Phosphats und 5 bis 30 Gewichtsprozent eines basischen Metalloxids als Härtungsmittel30 enthält.3. Formmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Gemisch von jedem Bestandteil mindestens 10 Teile bei einer Gesamtmenge von 100 Teilen enthält.ü. Formmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Gemisch von jedem Be-— C —standteil mindestens 20 Teile bei einer Gesaratmenge von 100 Teilen enthält.5. Fonnmaterial nach einem der Ansprüche Ί bis 4-, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliciumdioxid eine oder mehrere Substanzen mit einer Reinheit von 90 Prozent oder darüber aus der Gruppe Quarzit, Quarzsand, körniger Quarzsand und Cristobalit enthält.6. Formmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim Aluminiumoxid um hochreines Aluminiumoxid oder um ein Mineral mit einem hohen Aluminiumoxidgehalt mit einer Reinheit von 80 Prozent oder mehr handelt.7. Formmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurchgekennzeichnet, dass 5 bis 50 Gewichtsprozent (bezogen auf die Gesamtmenge an Hauptmaterial) des Hauptmaterials mit einem Gehalt an Siliciumdioxid und Aluminiumoxid als Hauptkomponente durch Zirconoxid und/oder Zircon ersetzt sind.8. Formmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 95 bis 55 Gewichtsprozent Mullit als Hauptmaterial und 2,5 Gewichtsprozent Phosphat und 2,5 bis 30 Gewichtsprozent eines basischen Metalloxids als Härtungsmittel enthält.9. Formmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, OQ dass es 95 bis 55 Gewichtsprozent Spinell als Hauptmaterial und 2,5 bis 15 Gewichtsprozent eines Phosphats und 2,5 bis 30 Gewichtsprozent eines basischen Metalloxids als Härtungsmittel enthält.gg 10. Formmaterial nach einem der Ansprüche 1, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die als Hauptmaterial verwendeten Mullit- oder Spinellmaterialien eine oder mehrere Substanzen aus der Gruppe Zirconoxid, Zircon,1 Calciumoxid und Magnesiumoxid enthalten.11. Formmaterial nach einem der Ansprüche 8, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mullit- oder Spinellmineralien bis zu 50 Gewichtsprozent der genannten Substanzen enthalten.12. Formmaterial nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bis zu 50 Gewichtsprozent (bezogen auf die Gesamtmenge an Mullit oder Spinell) der als Hauptmaterial verwendeten Mullit- oder Spinellmaterialien durch Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid ersetzt sind.13. Formmaterial nach einem der Ansprüche 1, 2, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim Phosphat um Ammoniumphosphat, Kaliumphosphat oder Natriumphosphat handelt.14. Formmaterial nach einem der Ansprüche 1, 2, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim basischen Metalloxid um Magnesiumoxid, elektroschinelzendes Magnesiumoxid oder Magnesiaklinker handelt.15. Verfahren zum Gießen von reinem Titan oder Titanlegierungen, dadurch gekennzeichnet, dass man 10 bis Gewichtsprozent Siliciumdioxid, 80 bis 10 GeiM-%Aluminruin.-oxid, 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Phosphats und 5 bis 30 Gewichtsprozent eines basischen Metalloxids mit kolloidalem Siliciumdioxid vermischt, zur Herstellung einer Form ein Wachsmodell mit dem erhaltenen Gemisch bedeckt und das Gemisch härtet, das Wachsmodell entfernt, die Form bei 9000C oder darüber unter Bildung einer feuerfesten Struktur, die mindestens einen der Bestandteile Mullit, Spinell oder Cordierit in der Form enthält, brennt und geschmolzenes reines Titan oder geschmolzene Titanlegierungen in den Giesshohlrautn der Form giesst.1525 3016. Verfahren zum Giessen von reinem Titan oder Titanlegierungen, dadurch gekennzeichnet, dass man 95 bis 55 Gewichtsprozent Mullit oder Spinell, 2,5 bis 15 Gewichtsprozent eines Phosphats und 2,5 bis 30 Gewichtsprozent eines basischen Metalloxids mit kolloidalem Siliciumdioxid vermischt, zur Herstellung einer Form ein Wachsmodell mit dem erhaltenen Gemisch bedeckt und das Gemisch härtet, das Wachsmodell entfernt, die Form bei 9000C oder darüber brennt und geschmolzenes reines Titan oder geschmolzene Titanlegierungen in den Formhohlraum der Form giesst.35
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