DE4107919C1 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C1/00—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
- Dental Prosthetics (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Gußeinbettmassenmischung auf kera
mischer Basis mit MgO-Mg2P2O7-SiO2-Partikeln zur Herstellung
einer Gußeinbettmasse für die Fertigung von Gußformen für Me
tall- oder Metall-Legierungsteile, insbesondere Titan- oder
Titan-Legierungsteile in der Dentaltechnik.
Die Erfindung betrifft ferner eine aus der vorbeschriebenen
Gußeinbettmassenmischung erhältliche Gußeinbettmasse in Form
eines Breies sowie eine Gußform (Gußeinbettmassenmodell) sowie
ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Formgebung durch Gießen bietet aufgrund ihrer weitgehenden
Gestaltungsfreiheit die Möglichkeit, auch geometrisch komplexe
Kleinteile herzustellen. Der wesentliche Unterschied bei der
Formgebung durch Gießen zu anderen Formgebungsverfahren liegt
darin, daß der Werkstoff erst nach der Abkühlung mit einer
teilweise erheblichen Schrumpfung im flüssigen Zustand und wäh
rend der Erstarrung sowie einer beachtlichen Schwindung im fe
sten Zustand seine Gestalt, Werkstoffstruktur und Güte erhält.
Die Festschwindung ist hierbei durch ein entsprechendes Aufmaß
zu berücksichtigen. Als ein besonders geeignetes Gußverfahren
hat sich das Schleudergießen bewährt, bei dem das Gießmetall in
eine um ihre Achse rotierende Kokille gefüllt wird, in der es
unter Einwirkung der Zentrifugalkraft zu dem Gußstück geformt
wird. Insbesondere in der Schmuckindustrie, aber auch bei der
Brillenherstellung sowie in der Dentaltechnik wird vermehrt auf
Titan oder Titan-Legierungen als Gußmaterial zurückgegriffen.
Titan hat den Vorteil, biokompatibel zu sein, so daß die Mate
rialkosten für Zahnersatzteile im Vergleich zu den relativ teu
ren Goldlegierungen erheblich gesenkt werden können. Titan be
sitzt weiterhin gute Festigkeitseigenschaften, einen relativ
geringen Ausdehnungskoeffizient sowie eine geringe Wärmeleitfä
higkeit und ist schließlich korrosions- und kavitationsbestän
dig. Darüber hinaus läßt sich Titan auch gut beschichten.
Eine wesentliche Bedeutung im Hinblick auf die Qualität des
Gußteiles kommt der Gußform zu, die insbesondere die Oberflä
chengüte des Gußproduktes, aber auch die unerwünschte Lunker
und Porenbildung bestimmt. Als typisches negatives Beispiel
beim Modellguß ist beispielsweise das Anlösen von weichelasti
schen Kunststofformteilen, aus denen Klammern, Bügel, Basisge
rüstteile und anderes auf ein Einbettmassenmodell modelliert
werden, durch die Binder-Einbettmasse festzustellen. Der ge
nannte Modellierkunststoff verträgt sich nicht mit Ethylalkohol
in der Binderflüssigkeit, der zu einem Anlösen der Oberfläche
führt. Bei Verwendung von weichelastischen Kunststofformteilen
(flex seals) ist man daher bereits dazu übergegangen, diese mit
einer speziellen Feineinbettmasse abzudecken, ehe man das Mo
dell und die Modellation mit der Binder-Einbettmasse ummantelt.
Nachteiligerweise erhöht dies den fertigungstechnischen Auf
wand.
In der Dentaltechnik werden Einbettmassen auf der Basis von Si
liciumdioxid verwendet, die sich je nach der Verwendung der
Bindemittel in gipsgebundene und phosphatgebundene oder sili
katgebundene Massen einteilen lassen. Oxidkeramische Gußformen
neigen jedoch häufig zu Formstoffreaktionen mit dem Gießmetall,
die bis zur Unbrauchbarkeit des Gußstückes führen können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gußein
bettmassenmischung, eine Guteinbettmasse in Breiform sowie eine
Gußform und ein Verfahren zur Herstellung der Gußform
(Gußeinbettmassenmodell) anzugeben, bei dem Metall-Formstoffre
aktionen weitgehend verhindert werden und daß die Herstellung
von möglichst lunker- und porenfreien Gießteilen, insbesondere
aus Titan, mit hoher Oberflächenqualität formgetreu gestattet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Anspruch 1 bezeichnete
Gußeinbettmassenmischung vorgeschlagen. Diese besitzt neben der
nach dem Stand der Technik bekannten Zusammensetzung 40 bis
60 Massen-% Zirkondioxid. Unterhalb von 40 Massen-% an Zirkon
dioxidgehalt kam es bei dem Gußstück vermehrt zur Lunker- und
Porenbildung, wohingegen bei mehr als 60% Zirkondioxidgehalt
keine gesicherte Abbindung der Gußeinbettmasse zu erzielen war.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung soll die Guß
einbettmassenmischung in Pulverform keine Zirkondioxid-Teilchen
aufweisen, deren Durchmesser 150 µm überschreitet. Vorzugsweise
sollen mindestens 50% der in der Mischung enthaltenen Zirkon
dioxid-Teilchen einen Durchmesser unter 50 µm aufweisen, wobei
weiterhin vorzugsweise die restlichen Zirkondioxid-Teilchen
einen Durchmesser bis maximal 120 µm besitzen sollen. Die be
sten Erfahrungen wurden mit einer Gußeinbettmassenmischung ge
macht, die jeweils hälftig aus Zirkondioxid-Teilchen mit einem
Durchmesser bis 50 µm und dem Rest aus solchen Zirkondioxid-
Teilchen mit einem Durchmesser bis 120 µm, vorzugsweise 100 µm,
bestanden. Das Zirkondioxid kann hierbei sowohl unstabilisiert
als auch in stabilisierter oder teilstabilisierter Form vorlie
gen.
Vorzugsweise basieren die Gußeinbettmassenmischungen auf feuer
festen Bestandteilen, wie Cristobalit, Tridymit und Quarz, d. h.
auf Quarz (SiO2) und seinen Modifikationen. Quarz stellt hier
bei die hexogonale Kristallform dar, die bei Erhitzung auf
867°C in Tridymit umgewandelt wird. Bei weiterer Erhitzung auf
1470°C tritt eine Transformation in Cristobalit ein. Kühlt man
Tridymit und Cristobalit relativ rasch ab, wird die reversible
Umwandlung bis hin zum Quarz verhindert, so daß Cristobalit und
Tridymit auch bei Raumtemperatur vorliegen können. Um von die
ser Mischung zu einer abbindungsfähigen Gußeinbettmasse zu kom
men, werden als Bindemittel Monoammonium-Phosphat (NH4H2PO4),
Magnesiumoxid (MgO) und Wasser zugegeben.
Grundsätzlich sind jedoch auch andere Einbettmassen, beispiels
weise aus Aluminiumoxid und Magnesiumoxid-Pulver als Hauptbe
standteil und einem Binder verwendbar, denen Zirkondioxid in
der oben angegebenen Menge beigemischt wird. Die jeweiligen Mi
schungsverhältnisse sind nach dem Stand der Technik ebenso be
kannt wie die Vor- und Nachteile der Variationen der Mi
schungsverhältnisse. Aus diesem Grunde wird im folgenden nur
beispielsweise die Behandlung einer phosphatgebundenen Einbett
masse, bestehend aus feuerfesten Bestandteilen, nämlich Quarz,
Tridymit und Cristobalit sowie den Bindemitteln Phosphat, Ma
gnesiumoxid und Wasser behandelt. Die Abbindung und die Her
stellung eines Einbettmassenmodelles bzw. einer Gußform findet
dadurch statt, daß das Monoammoniumphosphat mit dem überschüs
sigen Magnesit beim Anrühren der Gußeinbettmasse mit wasserhal
tigen Flüssigkeiten zu Magnesium-Ammoniumphosphat-Wasserkomple
xen reagiert. Das sich beim Anrühren bildende Magnesium-Ammoni
umphosphat wird exotherm gebildet und ist schwer löslich. Auf
grund seiner kristallinen Morphologie verbindet es die kerami
schen Pulverbestandteile zu einer festen Form. Durch Erhitzen
der Gußform wird diese entwässert und gesintert, wobei das Ma
gnesium-Ammoniumphosphat stufenweise in die Verbindung Magnesi
umpyrophosphat übergeht. Durch den in den Gußeinbettmassen stö
chiometrisch überwiegenden Magnesit-Anteil sind in der gesin
terten Gußform MgO-Mg2P2O7-SiO2-Partikel heterogen verteilt.
Das zusätzlich enthaltene Zirkondioxid hemmt jedoch uner
wünschte Reaktionen des Gußeinbettmassenmaterials mit dem Gieß
werkstoff bzw. verhindert diese fast vollständig, wenn in den
oberflächennahen Schichten der Gußform im wesentlichen Zirkon
dioxid enthalten ist.
Die Abbindungsreaktion ist mit einer Expansion der Einbettmasse
verbunden, welche sich steigern läßt, wenn man als Anmischflüs
sigkeit nicht Wasser, sondern ein wässriges Kieselsol benutzt,
in dem Siliciumdioxid-Partikel kolloidal gelöst sind. Zur Sta
bilisierung des kolloidalen Kieselsols enthält dieses alkali
sche Zusätze in Form von Natriumhydroxid.
Die Erfindung betrifft ferner eine Gußeinbettmasse in Breiform,
die, wie zuvor beschrieben, durch Zusatz von
Bindemittel enthaltenen Lösungen erhalten wird. Hieraus erhält
man durch Entwässern und Erhitzen eine Gußform, deren Zirkondi
oxidgehalt an oder zu der dem Gußraum zugewandten Oberfläche
hin größer ist als im Inneren des Gußeinbettmassenmodelles. Zur
Herstellung dieser Gußform wird der in eine Dublierform
gegebene Gußeinbettmassenbrei vor dem Abbinden so gelagert, daß
die dem späteren Gußraum zugewandte Oberfläche nach unten ge
richtet ist, so daß schwerkraftbedingt das spezifisch schwerere
Zirkondioxid vermehrt in die oberflächennahen Schichten
eindiffundiert. Man erhält somit eine Gußform, die an der be
treffenden Oberfläche im wesentlichen aus Zirkondioxid besteht,
während die übrigen Gußformstoffbestandteile praktisch nur als
"Hinterfüllung" dienen.
Vorzugsweise wird zur Vermeidung von Poren- und Lunkerbildung
nach Vermengung des Breies dieser unter Vakuum oder in einer
weitgehend evakuierten Atmosphäre gerüttelt und weiterhin vor
zugsweise nach Einfüllen in die Gußmuffel oder die Dublierform
vor dem Abbinden ebenfalls gerüttelt. In einem konkreten Aus
führungsbeispiel wurden 100 g Einbettmassenpulver, bestehend
aus 40% SiO2, 5% MgO und 5% NH4H2PO4, 50% ZrO2 mit jeweils
zur Hälfte aus Partikeldurchmessern bis zu 50 µm und bis 120 µm
vermengt und mit ca. 15 ml einer Anrührflüssigkeit zu einem
Brei angemischt und in eine Silikonform gegeben. Nach
Austrocknung bzw. Abbindung des Einbettmassenmodelles befanden
sich in den untersten Schichten zum weitaus überwiegenden An
teil Zirkondioxid-Partikel, die aufgrund ihres vergleichsweise
größeren spezifischen Gewichtes abgesunken waren. Die demgemäß
zirkondioxidreiche Oberfläche besitzt bei dem anschließend
durchgeführten Titan-Schleuderguß den Vorteil, daß Reaktionen
mit dem Titan verhindert werden, ferner besitzt Zirkondioxid in
erster Näherung denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten
wie Titan bzw. Titan-Legierungen, so daß eine große Paßgenau
igkeit der Gußteile gewährleistet ist.
Claims (10)
1. Gußeinbettmassenmischung auf keramischer Basis mit
MgO-Mg2P2O7-SiO2 Partikeln zur Herstellung einer Gußein
bettmasse für die Fertigung von Gußformen für Metall- oder
Metall-Legierungsteile, insbesondere Titan- oder Titan-
Legierungsteile in der Dentaltechnik,
gekennzeichnet,
durch einen Gehalt von 40 bis 60 Massen-% Zirkondioxid.
2. Gußeinbettmassenmischung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zirkondioxid-Teilchen einen maximalen
Durchmesser von 150 µm aufweisen.
3. Gußeinbettmassenmischung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens 50% der Zirkondioxid-Teilchen
einen Durchmesser unter 50 µm aufweisen.
4. Gußeinbettmassenmischung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die restlichen Zirkondioxid-Teilchen einen
Durchmesser bis maximal 120 µm aufweisen.
5. Gußeinbettmassenmischung nach einem der Ansprüche 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß 50% der Zirkondioxid-
Teilchen einen Durchmesser bis 50 µm und der Rest einen
Durchmesser bis 120 µm, vorzugsweise 100 µm, aufweist.
6. Gußeinbettmassenmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung Cristobalit, Tri
dymit, Quarz neben Zirkondioxid enthält.
7. Gußeinbettmassenmischung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie 30 bis 40 Massen-% Quarz, 3 bis
7 Massen-% Cristobalit, 3 bis 7 Massen-% Monoammoniumphos
phat (NH4H2PO4) und 3 bis 7 Massen-% Magnesiumoxid (MgO)
sowie 40 bis 60 Massen-% ZrO2 aufweist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Gußeinbettmassenmodelles,
dadurch gekennzeichnet, daß ein 40 bis 60 Massen-%
Zirkondioxid, Rest Quarz und seine Modifikationen
enthaltendes Einbettmassenpulver gemischt, mit Wasser,
einer Anmischflüssigkeit oder einem Binder zu einem Brei
vermengt und in eine Gußmuffel oder Dublierform gegeben,
getrocknet und derart abgebunden wird, daß die dem
späteren Gußraum zugewandte Oberfläche nach unten gerich
tet ist, so daß vor dem Abbinden schwerkraftbedingt Zir
kondioxid vermehrt in die oberflächennahen Schichten ein
diffundiert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Vermengung des Breies dieser unter Vakuum oder in ei
ner weitgehend evakuierten Atmosphäre gerüttelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Brei nach dem Einfüllen in die Gußmuffel oder
die Dublierform vor dem Abbinden gerüttelt wird.
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DE (1) | DE4107919C1 (de) |
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- 1991-03-12 DE DE19914107919 patent/DE4107919C1/de not_active Expired - Fee Related
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