DE3542903A1 - Vorrichtung zum intermittierenden auftragen von fluessigkeiten wie klebstoff - Google Patents
Vorrichtung zum intermittierenden auftragen von fluessigkeiten wie klebstoffInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum intermittierenden
Auftragen von Flüssigkeiten, wie Klebstoff, insbesondere von Schmelz
klebern mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die
Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich insbesondere zum Auftrag
von zähflüssigem Material wie geschmolzenen Schmelzkleber.
Derartige Vorrichtungen sind vielfach bekannt. Die Ventilanordnung
besteht bei vielen bekannten derartigen Vorrichtungen aus einem
einfachen Absperrventil, das intermittierend geöffnet und geschlos
sen wird. Bei einer derartigen Ausbildung treten insofern Probleme
auf, als beim Öffnen der Ventilanordnung, die zur Vermeidung großer
Flüssigkeitsansammlungen zwischen Ventil und Auftragsöffnung nahe
an der Auftragsöffnung der Auftragsdüse angebracht sein sollte, in
der Leitung zwischen dem Vorratsbehälter und dem Ventil sich der
volle Druck der Zufuhrpumpe aufbaut, der nicht durch dynamische
Druckverluste gemildert ist. Wird nun das Ventil schlagartig geöffnet,
und das ist beim schnellen Auftrag mit einer hohen Unterbrechungsfre
quenz erforderlich, so schießt zu Beginn des Auftrags eine relativ
große Klebstoffmenge auf das zu beschichtende Material, so daß dort
der Auftrag unerwünscht dick wird. Auch wird mit wachsender Relativ
geschwindigkeit zwischen zu beschichtendem Material und Auftragsdüse
der Anfang und das Ende der Beschichtung immer weniger sauber. Um
die erstgenannte Schwierigkeit zu beseitigen, hat man schon das ein
fache Absperrventil in der Kleberzuleitung durch eine nach dem Prin
zip des Drei-Wege-Hahns arbeitende Ventilanordnung ersetzt, bei wel
cher in der auftragsfreien Zeit der Kleber in der Zufuhrleitung nicht
still steht, sondern über eine Rückfuhrleitung zurückströmt, die je
weils beim Schließen der Kleberzufuhr zur Düse geöffnet wird. Auf
diese Weise wird zwar der ständige Wechsel zwischen vollem Stau
druck und dynamischen Druck im Düsenbereich vermieden. Dennoch ist
auch bei einer derartigen Ventilkonstruktion die Sauberkeit des
Einsetzens des Auftrags, insbesondere bei hoher Frequenz der Auf
tragsunterbrechungen und hoher Relativgeschwindigkeit zwischen Bahn
und Auftragsdüse verbesserbar. Dem entsprechend löst die Erfindung
die Aufgabe, die Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 insbesondere dahingehend weiterzubilden, daß auch bei sehr
schneller Bahnbewegung und hoher Arbeitsfrequenz der Ventilanord
nung ein optimal bemessener Auftrag insbesondere am Anfang und Ende
des Auftrags erfolgt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Düsenanordnung
zwei hintereinander geschaltete Absperrventile aufweist, deren der
Düse direkt vorgeschaltetes Hauptventil den Strom vom Vorratsbe
hälter zur Düse unterbrechen kann, während ein dem Hauptventil vor
geschaltetes Vorventil eine an die Leitung anschließende Rückleitung
zum Vorratsbehälter absperren kann, und daß beide Ventile in einstell
barer zeitlicher Relation zueinander steuerbar sind. Durch eine der
artige Ventilanordnung wird es möglich, mittels des Vorventils die
Druckverhältnisse beim Hauptventil sowohl beim Öffnen als auch beim
Schließen genau im gewünschten Sinne zu regeln und sowohl vom Anfang
bis zum Ende der meist kurzen Auftragsstrecke eine konstante Auf
tragsdicke als auch, ein sauberes Einsetzen und Beenden des Auf
trags zu erreichen.
Läßt man gemäß einer bevorzugten Ausführungsform das Vorventil erst
kurz nach dem Öffnen des Hauptventils schließen (die Zeitverzöge
rung ist natürlich sehr gering), so wird nicht nur der beim Vor
handensein nur eines Ventils am Beginn des Auftrags normalerweise
auftretende überstarke Auftrag verhindert. Der Einsatz des Auftrags
erfolgt darüber hinaus auch außerordentlich gleichmäßig und ge
stochen scharf, wie dies bisher nicht möglich war. Durch Regulierung
des Zeitintervalls läßt sich hier praktisch jeder gewünschte Einsatz
des Auftrags erreichen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
beim Schließen des Hauptventils das düsenferne Ventil schon kurz
vorher geöffnet (auch hier ist die Zeitverschiebung sehr gering).
Das hat zur Folge, daß beim Schließen des Haupt
ventils der letzte Rest des Klebers bereits mit geringerem Druck
austritt, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das Hauptventil
ein solches ist, das bei seiner Schließbewegung in Fließrichtung
noch einen zusätzlichen Schub auf die dem Nadelventil nachgeordnete
Klebersäule ausübt, also z.B. ein Nadelventil. Darüber hinaus wird
durch das Öffnen des Vorventils schon kurz vor dem Schließen des
Hauptventils der Druck im Bereich zwischen dem Austrittschlitz der
Düse und dem Hauptventil verringert, was jeder Art von Nachtropfen
der Düse entgegenwirkt. Dieser Vorteil wird unabhängig davon er
reicht, wie das Hauptventil aufgebaut ist.
Die Länge der Leitung vom Vorventil zum Hauptventil sollte gering
sein. Sie ist vorteilhaft nicht viel größer, aber auch nicht viel
kleiner als der Weg vom Hauptventil zur Düsenaustrittsöffnung und
beträgt vorteilhaft das drei- bis sechsfache dieses Wegs.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens
eines der Ventile - vorzugsweise auch das andere - ein Nadelventil.
Derartige Nadelventile haben den großen Vorteil, daß sie als fer
tige Einheiten im Handel verfügbar sind und sich darüber hinaus auch
für die hier vorliegende spezielle Aufgabe besonders gut eignen.
Da die Betätigung der Ventile in vielen Fällen sehr schnell erfol
gen muß, sind die Ventile bevorzugt pneumatisch betätigbar. Wählt
man den pneumatischen Betätigungsdruck ausreichend hoch und die von
ihm beaufschlagten Flächen entsprechend groß, so läßt sich eine
außerordentlich schnelle und sichere Ventilbetätigung erreichen.
Bevorzugt tragen die pneumatisch betätigbaren Ventile an ihren
Schäften Differentialkolben, deren kleinere Fläche ständig unter
Druck steht, der das Ventil geschlossen hält bzw. bestrebt ist,
dieses zu schließen, und deren größere Fläche zum Öffnen des Ventils
mit Druckmittel von der entgegengesetzten Seite her beaufschlagbar
ist.
Die Steuerung der Ventilbeaufschlagung mit Druckmittel - in der Regel
Druckluft - erfolgt vorzugsweise elektromagnetisch, da sich auf diese
Weise eine sehr genaue und schnelle Betätigung der Ventile auch mit
hoher Frequenz möglich ist.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand
der in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsform
näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine Ansicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
von der Seite, wobei der Übersichtlichkeit halber der Vorratsbe
hälter für unter Druck stehenden Schmelzkleber einschließlich der
hierzu erforderlichen Förderpumpe und der Verbindungsleitungen zum
Auftragskopf nicht dargestellt ist.
Der in der Zeichnung gezeigte Auftragskopf trägt an seiner Unterseite
eine Auftragsdüse 1, die bei 2 einen sich senkrecht zur Zeichenebene
erstreckenden Auftragsschlitz besitzt, aus dem Schmelzkleber auf die
bei 3 angedeutete Materialbahn intermittierend aufgetragen werden
soll. Die Materialbahn wird unter der Auftragsdüse in geringem Ab
stand von beispielsweise einem halben Millimeter mit einer Geschwin
digkeit von beispielsweise 250 m/min hinwegbewegt. Mit der Düse soll
Schmelzkleber in Abständen von beispielsweise 2 cm auf eine Länge von
4 cm aufgetragen werden.
Die Düse ist von unten an den Auftragskopf 4 angeschraubt, der im
wesentlichen die Ventilanordnung hält und trägt. In der teilweise
geschnittenen Düse erkennt man den Zufuhrkanal 5 für Schmelzkleber,
der nach oben durch einen Ventilsitzkörper 6 abgeschlossen ist, der
druckdicht mittels O-Ringen in einer entsprechend abgesetzten Bohrung 7
des Kopfes 4 sitzt. Durch diese Bohrung 7 erstreckt sich senkrecht
von oben nach unten die Nadel 8 eines Nadelventiles 9, die in ihrer
nach unten abgesenkten Stellung, die in der Zeichnung dargestellt ist,
den Ventilsitz im Ventilsitzkörper 6 verschließt und in angehobenem
Zustand den Zustrom von Schmelzkleber durch die Horizontalleitung
10 zum Kanal 9 ermöglicht. Das Nadelventil 9 ist das Hauptventil. Es
ist von handelsüblichem Aufbau. Die Ventilnadel trägt weiter oben in
nicht dargestellter Weise einen Differentialkolben, dessen kleinere
nach oben weisende Fläche unter dem Druck von Luft steht, die be
strebt ist, die Ventilnadel nach unten in den Ventilsitz zu drücken
und damit das Hauptventil zu schließen. Die Druckluft wird zu
diesem Zweck über die Leitung 12 der Oberseite des Zylinders des
Differentialkolbenventils 9 zugeführt. Durch die Leitung 13 wird
Luft vom gleichen Druck der Unterseite des Kolbens, die entsprechend
größer ist, zugeführt, so daß beim Umschalten der Luftzufuhr von
der Leitung 12 auf die Leitung 13 der Differentialkolben schlagartig
angehoben und damit das Ventil geöffnet wird, indem die Nadel 8
vom Sitz abgehoben wird. Zum Umsteuern der Druckluftzufuhr von der
Leitung 12 auf die Leitung 13 und umgekehrt dient ein elektromag
netisch betätigte Umsteuerventil 15. Derartige elektromagnetische
Umsteuerventile 15 für Druckluft sowie das Nadelventil 9 sind
bekannt und daher hier nur schematisch beschrieben.
Der in der rechten Hälfte des Auftragskopfes 4 punktiert angedeutete
Horizontalkanal 10 schließt an einen Stutzen 20 an, an dem ein nicht
gezeigter isolierter Zufuhrschlauch für
heißen Schmelzkleber befestigt ist. Das andere Ende des Zufuhr
schlauches sitzt am Ausgang der Druck- und Förderpumpe für den
Schmelzkleber. Um auch ein Weiterlaufen der Pumpe bei vollständig
geschlossener Ventilanordnung zu erlauben, ist die Pumpe mit einem
Überdruckventil in üblicher Weise versehen, welches beim Anwachsen
des Druckes auf der Druckseite der Pumpe über ein voreingestelltes
Maß hinaus öffnet und den Schmelzkleber wieder in den Vorrat für
flüssigen Schmelzkleber zurückströmen läßt.
Über der horizontalen Zuleitungsbohrung 10 ist ein zweites Nadelven
til 25 angeordnet, welches im wesentlichen den gleichen Aufbau hat
wie das Ventil 9 und auch in gleicher Weise mittels eines Magnet
ventils betätigt ist. Diese Ventilanordnung ist daher in Bezug auf
Aufbau und Steuerung nicht näher beschrieben.
Von der horizontalen Zufuhrbohrung 10 erstreckt sich eine Vertikal
bohrung 26 nach unten, die dann in der Zeichnung nach rechts ab
knickt und zu dem Stutzen 28 führt, von dem ein Druckschlauch für
überschüssigen Schmelzkleber zurück zum Vorratsbehälter für flüssi
gen Schmelzkleber führt. Der Eingang der Bohrung 26 aus der Hori
zontalbohrung 10 ist durch die breiter als die Nadel 8 gehaltene
Ventilnadel 30 des zweiten Nadelventils 25 verschlossen. Die Nadel
30 ist natürlich so dimensioniert, daß sie dem Schmelzkleberstrom
in der Bohrung 10 keinen zu hohen Widerstand entgegensetzt.
Ebenso ist die Bohrung 26 ausreichend groß dimensioniert, um ohne uner
wünscht hohe Drosselung eine Rückführung des durch den Stutzen 20
zugeführten Schmelzklebers durch den Stutzen 28 zuzulassen.
Die elektromagnetischen Steuerventile 15 und 30 für die Nadelventile
9 und 25 werden in gewünschten Intervallen und Zeitabständen elektro
magnetisch betätigt. Die Steuerung erfolgt insoweit mit Hilfe eines
sogenannten Mikroprozessors, der mit sehr hoher Genauigkeit das Öff
nen und Schließen der beiden Nadelventile 9 und 25 in gewünschten
zeitlichen Abständen und Verschiebungen in Bezug auf einander steuern
kann.
Die Auftragsdüse 2 ist vorzugsweise eine solche, wie sie in der am
26. Nov. 1985 eingereichten eine derartige Auftragsdüse betreffenden
Patentanmeldung der Anmelderin beschrieben ist. Bei dieser Düse knickt
der Zufuhrkanal 5 innerhalb des Düsenkörpers etwa auf der halben Höhe
desselben in der Zeichnung nach rechts um, um dann im Bereich der
Trennfuge 5 a zwischen dem rechten und dem linken Teil des Düsenkörpers
in eine Verteilkammer zu strömen, die sich in der Zeichnung senkrecht
zur Zeichenebene und symmetrisch in Bezug auf die Ebene des abgewinkelten Zu
fuhrkanals 5 erstreckt. Von dieser Ausbreitkammer strömt der Schmelz
kleber dann senkrecht durch einen Schlitz konstanter Breite und
konstanter Dicke nach unten zur Austrittsöffnung, von wo er sich
auf das Bahnmaterial 3 legt. Der Schlitz ist dabei durch eine Aus
fräsung im in der Zeichnung linken Teil des Düsenkörpers gebildet,
während die Ausbreitkammer durch eine Ausnehmung im rechten Teil des
Düsenkörpers gebildet ist, so daß, was die Strömung des Schmelz
klebers in Horizontalrichtung betrifft, dieser zunächst in die Aus
breitkammer strömt, in der er sich in beide Richtungen senkrecht zur
Zeichenebene über die Düsenbreite ausbreitet, wobei er dann aber
wieder zurück zum Bereich des Schlitzes in Horizontalrichtung strömen
muß. Eine derartige Ausbildung hat sich als besonders vorteilhaft er
wiesen.
Das Vorventil kann auch z.B. als Dreiweghahn ausgebildet sein. Zu
diesem Zweck kann die Nadel desselben z.B. eine Verdickung aufwei
sen, die mit ihrem unteren Ende die Leitung zum Hauptventil und
mit Ihrem oberen Ende die Rückleitung verschließt. Das ermöglicht
eine noch genauere Steuerung des Drucks hinter dem Vorventil.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum intermittierenden Auftragen von Flüssigkeiten wie
Klebstoff, insbesondere von Schmelzkleber auf relativ zur Vorrich
tung bewegtes Material (3) mit einem Vorratsbehälter für die
Flüssigkeit, mit einer Auftragsdüse (1) die vorzugsweise als Schlitz
düse oder mit einer Vielzahl nebeneinander liegender Auftragska
näle ausgebildet ist, mit einer Zuleitung (20) vom Vorratsbehälter
zur Düse (1) und mit einer kurz vor der Düse (1) in der Leitung (20)
vorgesehenen Ventilanordnung (9, 25) zum Unterbrechen des Auftrags in
gewünschten Abständen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilanordnung (9, 25) zwei hintereinander geschaltete Absperr
ventile aufweist, deren der Düse (1) direkt vorgeschaltetes Haupt
ventil (9) den Strom vom Vorratsbehälter zur Düse (1) unterbrechen
kann, während das dem Hauptventil (9) vorgeschaltete Vorventil (25)
eine an die Zuleitung (20, 10) anschließende Rückleitung (26, 28)
zum Vorratsbehälter absperren kann, und daß beide Ventile (9, 25)
in einstellbarer zeitlicher Relation zueinander steuerbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines der Ventile (9, 25) - vorzugsweise auch das andere - ein
Nadelventil ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventile (9, 25) pneumatisch betätigbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventile (9, 25) an ihren Schäften (8, 30) Differentialkolben tragen,
deren kleinere Fläche ständig unter Druck steht, der das Ventil ge
schlossen hält, bzw. bestrebt ist, es zu schließen, und deren größe
re Fläche zum Öffnen des Ventils mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Ventilbetätigung elektromagnetisch (15, 30) gesteuert
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorventil (25) erst kurz nach dem Öffnen des Haupt
ventils (9) schließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Vorventil (25) kurz vor dem Schließen des Hauptventils
(9) öffnet.
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