DE3541906C1 - Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Iaengsgeteilten Bahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum gleichzeitigen Aufwickeln der Streifen einer längsgeteilten Bahn auf wenig­ stens zwei Wickelrollen gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Eine derartige Wickelmaschine ist durch die DE-OS 32 43 994 bekannt. Die dort zu verarbeitenden Bahnen, welche eine Breite bis zu 10 m haben können, werden in eine Vielzahl von Streifen getrennt und in zwei Wickelbetten zu Wickelrollen gewickelt. Oberhalb der mittleren Tragwalze ist für jedes Wickelbett eine Ausstoßeinrichtung angeordnet, mit der die fertigen Wickelrol­ len aus der Maschine gestoßen werden. Jede Ausstoßeinrichtung besteht aus einem sich über die gesamte Länge der mittleren Tragwalze erstreckenden Balken, der endseitig an zwei um die Walzenachse schwenkbaren Hebeln gelagert ist. Beim Ausstoßen der relativ schweren fertigen Wickelrollen aus dem entsprechen­ den Wickelbett sind hohe Biegekräfte am Balken wirksam. Dieser hat daher einen großen Querschnitt, um der Beanspruchung zu widerstehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Ausstoßeinrichtungen für die eingangs genannte Wickelmaschine zu schaffen, die wenig Raum über der mittleren Tragwalze benötigt.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichne­ ten Merkmale gelöst. Diese Lösung ist insofern vorteilhaft, als durch die Zuordnung der Ausstoßeinrichtungen zu den Wickelrol­ len derart, daß beiderseits jeder einzelnen Wickelrolle je eine Ausstoßeinrichtung angeordnet ist, diese Einrichtungen relativ gering beansprucht werden und deshalb in ihren Abmessungen kleiner als beim bekannten Entwicklungsstand ausgebildet sein können. Die kleiner bemessenen Ausstoßeinrichtungen beider Wickelbetten können über der mittleren Tragwalze näher zusam­ mengerückt werden. Dies ermöglicht die Fertigung von im Durch­ messer größeren Wickelrollen.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran­ sprüchen gekennzeichnet.

Die im Anspruch 2 angegebene Ausgestaltung dient der kräfte­ mäßig günstigen Beanspruchung der Schwenkhebel.

Durch die im Patentanspruch 3 angegebene Maßnahme wird außer einer günstigen Raumausnutzung erreicht, daß der Druckkörper verhältnismäßig tief in das entsprechende Wickelbett eingreift, so daß auch kleine Wickelrollen sicher ausgestoßen werden kön­ nen.

Mit der im Patentanspruch 4 gekennzeichneten Weiterbildung wird eine verwindungsstabile Ausgestaltung der Ausstoßeinrichtung erzielt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Wickelmaschine im Querschnitt mit drei Trag­ walzen, über deren mittlerer Walze Ausstoßein­ richtungen für Wickelrollen aus den Wickelbetten angeordnet sind,

Fig. 2 einen Schnitt in vergrößerter Darstellung des Bereichs oberhalb der Wickelbetten dieser Maschi­ ne entlang dem Linienzug II-II in Fig. 3, und

Fig. 3 einen Schnitt durch die Maschine entlang der Li­ nie III-III in Fig. 2.

Eine Wickelmaschine 10 weist ein Maschinenge­ stell 11 mit eckseitig angeordneten Ständern 12 auf, die durch Traversen 13 verbunden sind (Fig. 1). Die zu beiden Seiten der Maschine 10 angeordneten Traversen 13 sind in der Maschinenmit­ te durch einen Längsträger 14 verbunden. Im Maschinengestell 11 sind außerdem drei parallelachsig nebeneinander angeordnete Tragwalzen 15, 16 und 17 gelagert. Die Längsachsen dieser Wal­ zen 15-17 verlaufen parallel zur Längsachse des Trägers 14. Jede der Tragwalzen 15-17 ist mit einem nicht dargestellten Antrieb versehen. Die beiden äußeren Tragwalzen 16 und 17 er­ strecken sich auf gleiche Höhe und haben gleichen, jedoch klei­ neren Durchmesser als die mittlere Tragwalze 15. Deren Längsachse liegt gegenüber der Achse der äußeren Tragwalzen 16 und 17 auf niedrigerem Niveau. Jeweils zwei benachbarte Tragwalzen bilden ein Wickelbett 18 bzw. 19 welches sich oberhalb der gemeinsamen Mittel­ achsebene dieser Walzen, also im oberen Zwickel, erstreckt: Die äußere Tragwalze 16 bildet zusammen mit der mittleren Tragwalze 15 das Wickelbett 18, die äußere Tragwalze 17 in Verbindung eben­ falls mit der mittleren Tragwalze 15 das Wickelbett 19.

Der Wickelmaschine 10 werden von unten die Streifen einer in einer nicht dargestellten Längsschneideeinrichtung längsgeteil­ ten Bahn 20 zugeführt. Die senkrecht zur Zeichenebene nach Fig. 1 hintereinander liegenden Streifen der Bahn 20 umschlingen einen Teil des Umfangs der mittleren Tragwalze 15. Im Wickel­ bett 18 werden (von der Maschinenfrontseite aus gezählt) der erste, dritte, fünfte usw. Bahnstreifen zu jeweils einer Wickelrolle aufgewickelt. Der zweite, vierte usw. Bahnstreifen laufen auf Wickelrollen im Wickelbett 19 auf. Bei der Darstel­ lung nach Fig. 3 wird der dritte Bahnstreifen im Wickelbett 18 zur Wickelrolle 21 aufgewickelt. Im Wickelbett 19 bildet der zweite Bahnstreifen die Wickelrolle 22, der vierte Bahnstreifen die Wickelrolle 23. Wie Fig. 3 auch deutlich zeigt, nehmen auf­ grund der abwechselnd in die beiden Wickelbetten 18, 19 einlau­ fenden Bahnstreifen die Wickelrollen 21-23 im jeweiligen Wickelbett einen axialen Abstand ein, welcher der Breite der im anderen Wickelbett hergestellten Wickelrolle entspricht. Dabei verlaufen die entsprechenden Stirnflächen der Wickelrollen 21 und 22 fluchtend in der Trennebene 24 zwischen den jeweiligen, die beiden Wickelrollen bildenden Bahnstreifen. Die andere Stirn­ fläche der Wickelrolle 21 fluchtet dagegen in der Trennebene 25 mit der entsprechenden Stirnfläche der Wickelrolle 23.

Am Längsträger 14 sind längsverschiebbare Schlitten 26, 27, 28 gelagert, welche nach unten in das jeweilige Wickelbett 18, 19 ragende Wickelböcke 29-33 für die beidseitige Führung der Wickelrollen 21-23 tragen (Fig. 1 bis 3). Die Wickelböcke 29-33 sind jeweils mit einer Hülsenführung 34-38 ausgestat­ tet, deren Spannkopf 39, 40 in das von einer Wickelhülse 41 gebildete Zentrum beispielsweise der Wickelrollen 21-23 ein­ greift (Fig. 3). Zum Ausstoßen der fertigen Wickelrollen 21- 23 aus dem entsprechenden Wickelbett 18, 19 sind über der mitt­ leren Tragwalze 15 Ausstoßeinrichtungen 42-46 vorgesehen. Ferner ist den äußeren Tragwalzen 16, 17 jeweils eine Absenkein­ richtung 53, 54 zugeordnet, mit der die ausgestoßenen fertigen Wickelrollen 21-23 aus der Maschine 10 abgelegt werden. Die Ausgestaltung der Ausstoßeinrichtung 42-46 wird nachstehend auf die Wickelrolle 21 bezogen anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert.

Wie insbesondere Fig. 3 deutlich erkennen läßt, sind der Wickelbock 30 für die Wickelrolle 21 und der Wickelbock 31 für die Wickelrolle 22 im Schlitten 27 gehalten. Der Wickelbock 30 erstreckt sich vor der Trennebene 24 der Bahnstreifen, der Wickelbock 31 liegt dagegen hinter dieser Trennebene. Mit dem Wickelbock 30 ist die Wickelrollen-Außstoßeinrichtung 44, mit dem Wickelbock 31 die Ausstoßeinrichtung 43 verbunden. Dabei erstreckt sich jede Ausstoßeinrichtung 43 bzw. 44 auf der dem zugehörigen Wickelbock 30 bzw. 31 abgewandten Seite der gemein­ samen Trennebene 24. In entsprechender Weise sind die Wickel­ böcke 32 und 33 sowie die Ausstoßeinrichtungen 45 und 46 dem Schlitten 28 in der Trennebene 25 zugeordnet, während die Wickelböcke 30 und 33 entlang den Stirnseiten der Wickelrolle 21 verlaufen, liegen die beiden Ausstoßeinrichtungen 44 und 45 innerhalb der von den Trennebenen 24 und 25 gegebenen Wickel­ rollenbreite. Entsprechendes gilt für die Anordnung der Wickel­ böcke und Ausstoßeinrichtung bei den anderen Wickelrollen.

Wie nachfolgend anhand der Wickelrollen-Austoßeinrichtung 44 näher beschrieben, haben alle übrigen Ausstoßeinrichtungen der Wickelmaschine 10 den gleichen Aufbau:

Wesentliches Element der Ausstoßeinrichtung 44 sind zwei form­ gleich ausgebildete Schwenkhebel 47, 48 geringen Querschnitts. Diese liegen in der Zeichenebene gemäß Fig. 2 mit Abstand hinterein­ ander und weisen eine dem Umfang der Wickelrolle 21 mit gerin­ gem Abstand folgende Krümmung auf. Die Schwenkhebel 47, 48 sind am Wickelbock 30 nahe dem Scheitel der Wickelrolle 21 schwenkbar gelagert. Sie erstrecken sich in ihrer Ruhestellung (ausgezoge­ ne Linien in Fig. 2) bis in die Nähe des Scheitels der mittle­ ren Tragwalze 15. An ihrem freien Ende sind die beiden Schwenkhebel 47, 48 durch einen Druckkörper 49 verbunden. Dieser ist aus einem Rohrabschnitt gebildet, dessen Längsachse parallel zur Achse der Wickelrolle 21 verläuft. Die axiale Länge des Druck­ körpers 49 ist kleiner als die halbe Breite der schmalsten in der Maschine 10 herstellbaren Wickelrolle. Am Mittelabschnitt der Schwenkhebel 47, 48 greift die Kolbenstange 50 eines Schubmotors 51 (Pneumatik- oder Hydraulikzylinder) an. Der Schubmotor 51 erstreckt sich im wesentlichen innerhalb des der Ausstoßein­ richtung 44 auf der gleichen Seite der Trennebene 24 gegenüber­ liegenden Wickelbocks 31. Der Zylinder 52 des Schubmotors 51 ist dabei im Bereich des Schlittens 27 am Wickelbock 31 abge­ stützt.

Die Funktionsweise der Ausstoßeinrichtungen ist - an der Wickelrolle 21 dargestellt - wie folgt:

Nach Erreichen des gewünschten Durchmessers der Wickelrollen 21 -23 wird der Antrieb der Tragwalzen 15-17 stillgesetzt. Aus der Wickelhülse 41 der stehenden Wickelrolle 21 werden die Spannköpfe 39, 40 der Hülsenführungen 35 und 38 zurückgezogen. Die Wickelrolle 21 ist damit von den Wickelböcken 30 und 33 gelöst. Durch Beaufschlagung der Schubmotoren 51 beider Aus­ stoßeinrichtungen 44, 45 mit ihrem Arbeitsmedium werden die Schwenkhebel 47, 48 gleichzeitig im Gegenuhrzeigersinn bewegt. Die Druckkörper 49 beider Ausstoßeinrichtungen 44, 45 kommen zur Anlage am Umfang der Wickelrolle 21. Durch fortdauernde Schwenkbewegung der Schwenkhebel 47, 48 wird die Wickelrolle 21 von der mittleren Tragwalze 15 abgehoben und über den Scheitel der Tragwalze 16 gerollt. Die Wickelrolle 21 läuft von der Tragwal­ ze 16 auf die Absenkeinrichtung 53 (strichpunktierte Linien in Fig. 2) und wird von dieser durch eine Schwenkbewegung im Uhr­ zeigersinn aus der Maschine 10 abgelegt. Durch Umsteuerung des Arbeitsmediums der Schubmotoren 51 werden die Schwenkhebel 47, 48 der Ausstoßeinrichtungen 44, 45 in ihre Ruhestellung über der mittleren Tragwalze 15 gebracht. Dieser Funktionsablauf erfolgt bei allen Ausstoßeinrichtungen der Maschine gleich­ zeitig.

Claims (4)

1. Wickelmaschine zum gleichzeitigen Aufwickeln der Streifen einer längsgeteilten Bahn auf wenigstens zwei Wickelrollen, mit drei parallelachsig im Maschinengestell nebeneinander angeordneten Tragwalzen, von denen je zwei benachbarte Tragwal­ zen ein Wickelbett bilden, in welche die Bahnstreifen ab­ wechselnd einlaufen, mit über den Wickelbetten auf die Trennebene zwischen den Bahnstreifen einstellbar gelagerten Wickelböcken für die beidseitige Führung der Wickelrollen sowie mit über der mittleren Tragwalze angeordneten Wickelrol­ len-Ausstoßeinrichtungen mit antreibbaren Schwenkhebeln, welche endseitig parallel zur Tragwalzenachse verlaufende Druckkörper tragen, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Wickelbock (30) wenigstens ein Schwenkhebel (47, 48) gela­ gert ist, dessen Druckkörper (49) eine wirksame Länge hat, welche höchstens der halben Breite der schmalsten Wickel­ rolle (21) entspricht.

2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bezüglich der Trennebene (24) der Bahnstreifen der Schwenk­ hebel (47, 48) auf der wickelrollenseitigen Seite der Trennebene verläuft.

3. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (47, 48) am Wickelbock (30) nahe dem Scheitel der größten in der Maschine (10) herstellbaren Wickelrolle (21) gelagert ist und eine dem Umfang dieser Rolle mit Abstand folgende Krümmung hat.

4. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wickelbock (30) zwei, in Richtung der Walzenlängs­ achse gesehen, deckungsgleiche Schwenkhebel (47, 48) trägt, die endseitig durch den Druckkörper (49) verbunden sind.