DE3541419A1 - Hydraulische brems- und lenkbremsanlage fuer schlepper - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage für Schlepper oder dergl. mit zwei Ge­ berzylindern, die durch Pedalkraft betätigbar sind und mit einer wahlweise auf Bremsung oder Lenkbremsung umschaltba­ ren Kupplungsvorrichtung, die die eingeleiteten Pedalkräf­ te bei Lenkbremsung je nach Wahl einem der beiden Geberzy­ linder und bei üblicher Bremsung beiden Geberzylindern zu­ gleich zu ihrer Betätigung zuführt.

Es ist aus der DE-OS 14 80 204 eine Lenkbremseinrichtung für hydraulisch bremsbare Schlepper bekannt geworden, für die zwei nebeneinander angeordnete Bremspedale vorgesehen sind. Die beiden Bremspedale stehen betätigungsmäßig mit einem Geberzylinder für Bremsflüssigkeit und je einem die­ sem hydraulisch nachgeschalteten Ventil zur Versorgung der Bremszylinder der Hinterräder sowie außerdem mit einem ge­ meinsamen Ventil zur Versorgung der Zylinder der Vorderrä­ der mit Bremsflüssigkeit in Verbindung. Bei Einzelbetäti­ gung der Bremspedale wird dabei lediglich der diesen zuge­ ordnete Bremszylinder des entsprechenden Hinterrades be­ aufschlagt, so daß Lenkbremsung erfolgt. Für die Allrad­ bremsung müssen beide Bremspedale zur gemeinsamen Betäti­ gung miteinander mechanisch gekoppelt werden, was in um­ ständlicherweise durch das Schwenken eines unmittelbar an den Pedalen angeordneten Riegels erfolgt. Nachteilig ist auch, daß man den Riegel insbesondere bei Dunkelheit nicht erkennen kann, was ebenso zu Fehlschaltungen führen kann wie das Vorhandensein zweier verwechselbarer Bremspedale.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung der genannten Nachteile eine Lenkbremsanlage der eingangs umrissenen Gattung zu schaffen, die sich unter Verwendung einfachster Bauteile verwirklichen läßt und eine Verwechs­ lung von Bremspedalen bei einem Lenkbremsvorgang aus­ schließt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Betätigung der Geberzylinder ein einziges Bremspedal vor­ gesehen ist, dessen Pedalhebel durch die umschaltbare Kupplungsvorrichtung entweder mit dem einen oder anderen Geberzylinder bzw. mit beiden Geberzylindern zugleich ver­ bindbar ist.

Durch die Verwendung nur eines Bremspedals für die Lenk­ bremsanlage im Fußraum eines Fahrerstandes wird für die Unterbringung des einzelnen Bremspedals weniger Raum bean­ sprucht, so daß der Abstand zu den anderen Pedalen aus Sicherheitsgründen entsprechend größer bemessen und/oder das Pedal selbst mit einer größeren Trittfläche versehen werden kann.

In Weiterbildung der Erfindung sitzt der Pedalhebel mit einer Nabe drehbar auf einer fahrzeugfesten Welle, wobei beiderseits der Nabe auf der Welle je ein Mitnehmer dreh­ bar angeordnet ist, die mit je einer der Kolbenstangen des Geberzylinders antriebsmäßig verbunden sind und wobei die beiden Mitnehmer durch ein Sperrelement drehfest jedoch mittels eines Schaltgliedes einzeln lösbar mit der Nabe des Pedalhebels gekoppelt sind.

Eine konstruktiv vorteilhafte Ausführung der Erfindung be­ steht darin, daß die Nabe des Pedalhebels zwei radial mit Abstand in gleicher Richtung zueinander verlaufende nockenförmige Vorsprünge aufweist, daß entsprechend ausge­ bildete und in gleicher Richtung verlaufende Vorsprünge auch an beiden Mitnehmer angeordnet sind und daß alle vier Vorsprünge mit parallel zur Drehachse des Pedalhebels ver­ laufenden fluchtenden Bohrungen durchsetzt sind, in denen als Sperrelement eine Stange sitzt, die durch einen daran angreifenden Handhebel axial verschiebbar ist.

Für eine einfache Übertragung von Schaltkräften ist es zweckdienlich, wenn an der als Sperrelement für die beiden Mitnehmer dienenden Stange zwischen den beiden nockenför­ migen Vorsprüngen der Nabe des Pedalhebels radial ein Zapfen angeordnet ist, an dem eine vom Handschalthebel be­ tätigbare Schaltgabel angreift.

Schließlich ist es im Rahmen der Erfindung auch vorteil­ haft, wenn die Kolbenstangen der Geberzylinder am zugeord­ neten Mitnehmer der Kupplungsvorrichtung mittels je eines gabelförmigen Teils exzentrisch angreifen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Die einzige Abbil­ dung zeigt in vereinfachter Form eine Brems- und Lenk­ bremsanlage gemäß der Erfindung.

Die Brems- und Lenkbremsanlage hat zu seiner Betätigung ein einziges Bremspedal 1, dessen Pedalhebel 2 an seinem freien Ende eine Trittplatte 3 aufweist. Der Pedalhebel 2 trägt anderenends eine längliche Nabe 4, mit der der Pe­ dalhebel 2 drehbar auf einer fahrzeugfesten horizontalen Welle 5 gelagert ist. An der Nabe 4 sind an beiden Enden radial mit Abstand zwei nockenförmige Vorsprünge 6 und 7 angeordnet, die parallel zur Mittelachse der Welle 5 mit­ einander fluchtend Bohrungen 8 und 9 aufweisen. Beider­ seits der Nabe 4 sitzt auf der Welle 5 ebenfalls drehbar je ein Mitnehmer 11 bzw. 12, die sich axial in einer Rich­ tung an der Nabe 4 abstützen. In der anderen Achsrichtung sind die beiden Mitnehmer 11, 12 in nicht dargestellter Weise ebenfalls gegen axiales Verschieben gesichert und tragen radial verlaufend, in Umfangsrichtung versetzt je zwei nockenförmige Vorsprünge 14, 15 bzw. 16, 17. Die nockenförmigen Vorsprünge 14, 17 fluchten mit den Vor­ sprüngen 6, 7 der Nabe 4 und sind ebenfalls mit Bohrungen 18 bzw. 19 versehen, die mit den Bohrungen 8, 9 in den Vorsprüngen 6, 7 fluchten. In den Bohrungen 8, 9, 18 und 19 sitzt axial verschiebbar als Sperrelement eine Stange 20, die mittig einen radial angeordneten Zapfen 21 auf­ weist. Der Zapfen 21 ragt in eine Schaltgabel 23 hinein, die über ein Gestänge und ein fahrzeugfestes Lager 24 schwenkbar mit einem Handschalthebel 25 verbunden ist. Am Handschalthebel 25 greift eine als Raste ausgeführte Blattfeder 26 an, die so geformt ist, daß der Handschalt­ hebel 25 in allen drei Schaltstellungen durch Federkraft gehalten wird.

Zur Versorgung nicht dargestellter Bremszylinder der Hin­ terradbremse mit Bremsflüssigkeit dienen zwei Geberzylin­ der 29 und 30, deren Kolbenstangen mit 31 bzw. 32 bezeich­ net sind. Beide Kolbenstangen 31, 32 tragen an ihren freien Enden je ein gabelförmiges Teil 33 bzw. 34, mit denen sie am nockenförmigen Vorsprung 15 bzw. 16 gelenkig angreifen.

Der Handschalthebel 25 ist in Mittellage dargestellt, wo­ bei das Bremspedal 1 über die in der Nabe 4 sitzende und in beide Mitnehmer 11, 12 eingreifende Stange mit letzte­ ren starr gekoppelt ist. Bei Betätigung des Bremspedals 1 werden somit die Kolben in beiden Geberzylindern 29, 30 bewegt, so daß die Bremszylinder beider Hinterräder mit Druckflüssigkeit beaufschlagt werden. Es erfolgt somit ein normaler Bremsvorgang. Selbstverständlich können bei einem solchen Bremsvorgang auch gleichzeitig Bremsen an den Vor­ derrädern des Fahrzeugs mit Bremsdruck beaufschlagt wer­ den, wenn die bei Bremsanlagen dieser Art hinreichend be­ kannten Einrichtungen hierfür vorgesehen sind.

Beim Verschwenken des Handschalthebels 25 aus der Mittel­ lage wird die Stange 20 durch die am Zapfen 21 angreifende Schaltgabel in der einen oder anderen Richtung verschoben. Hierbei wird je nach Schaltrichtung der Mitnehmer 11 oder 12 durch Herausziehen der Stange 20 entrastet, so daß folglich vom Pedal 1 jeweils nur ein Geberzylinder 29 oder 30 betätigt wird. Es erfolgt somit Lenkbremsung.

Der Handschalthebel 25 ist zweckdienlich an einer gut er­ reichbaren und übersichtlichen Stelle am Fahrerstand des Fahrzeugs dem Schaltsinn entsprechend angeordnet.

Claims (5)

1. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage für Schlepper oder dergl. mit zwei Geberzylindern (29, 30), die durch Pedalkraft betätigbar sind und mit einer wahl­ weise auf Bremsung oder Lenkbremsung umschaltbaren Kupp­ lungsvorrichtung (4 bis 20), die die eingeleiteten Pedal­ kräfte bei Lenkbremsung je nach Wahl einem der beiden Ge­ berzylinder (29 und 30) und bei üblicher Bremsung beiden Geberzylindern (29 und 30) zugleich zu ihrer Betätigung zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung der Geberzylin­ der (29 und 30) ein einziges Bremspedal (1) vorgesehen ist, dessen Pedalhebel (2) durch die umschaltbare Kupp­ lungsvorrichtung (4 bis 20) entweder mit dem einen oder dem anderen Geberzylinder (29 bzw. 30) bzw. mit beiden Ge­ berzylindern (29, 30) zugleich verbindbar ist.

2. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pedalhebel (1) mit einer Nabe (4) drehbar auf einer fahrzeugfesten Welle (5) sitzt, daß beiderseits der Nabe (4) auf der Welle (5) je ein Mit­ nehmer (11, 12) drehbar angeordnet ist, die mit je einer der Kolbenstangen (31, 32) der Geberzylinder (29 bzw. 30) antriebsmäßig verbunden sind und daß die beiden Mitnehmer (11, 12) durch ein Sperrelement (20) drehfest, jedoch mittels eines Schaltgliedes (23) einzeln lösbar mit der Nabe (4) des Pedalhebels (2) gekoppelt sind.

3. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (4) des Pedalhebels (2) zwei radial mit Abstand in gleicher Richtung zueinan­ der verlaufende nockenförmige Vorsprünge (6, 7) aufweist, daß entsprechend ausgebildete und in gleicher Richtung verlaufende Vorsprünge (14, 17) auch an beiden Mitnehmern (11, bzw. 12) angeordnet sind und daß alle vier Vorsprünge (6, 7, 14, 17) mit parallel zur Drehachse des Pedalhebels (2) verlaufenden fluchtenden Bohrungen (8, 9, 18, 19) durchsetzt sind, in denen als Sperrelement eine Stange (20) sitzt, die durch einen daran angreifenden Handschalt­ hebel (25) axial verschiebbar ist.

4. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der als Sperrelement für die beiden Mitnehmer (11, 12) dienenden Stange (20) zwi­ schen den beiden nockenförmigen Vorsprüngen (6, 7) der Na­ be (4) des Pedalhebels (2) radial ein Zapfen (21) angeord­ net ist, an dem eine vom Handschalthebel (25) betätigbare Schaltgabel (23) angreift.

5. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen (31, 32) der Geberzylinder (29 bzw. 30) am zugeordneten Mitnehmer (11 bzw. 12) der Kupplungsvorrichtung mittels je eines gabel­ förmigen Teils (33 bzw. 34) exentrisch angreifen.