DE3540164A1 - Filtervorrichtung fuer die neutralisation saurer kondensate aus abgasen - Google Patents
Filtervorrichtung fuer die neutralisation saurer kondensate aus abgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung für die
Neutralisation saurer Kondensate aus Abgasen von Feue
rungen, welche Ausbildungsmerkmale nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 aufweist.
Bei einer bekannten Anordnung ist ein zylindrisches
Gehäuse mit stirnseitigen Schraubdeckeln vorgesehen, von
denen einer den Zufluß und der andere den Abfluß
aufweist, wobei in das Gehäuse eine Filterpatrone aus
tauschbar eingesetzt wird, die im Außendurchmesser dem
Innendurchmesser des zylindrischen Gehäuses entspricht
und deren Füllung aus einem zur Neutralisation des
sauren Kondensats geeigneten Granulat besteht. Verwen
dung findet bei Kondensaten aus Abgasen von Feuerungen
in Heizkesseln meistens ein Granulat aus Kalzium-Mag
nesium-Karbonat, welches in dem Gehäuse von unten nach
oben langsam durchströmt werden soll, so daß eine Neu
tralisation des Kondensats erfolgt, die dessen Ableitung
in die Abwasserkanalisation ermöglicht. Da die Wir
kungsdauer des Neutralisationsmittels begrenzt ist und
eine Verunreinigung durch aus dem Kondensat ausgefil
terten Teer und Ruß erfolgt, wird die Filterpatrone aus
gewechselt, wenn ihre Wirkung auf einen nicht mehr
zulässigen Wert reduziert ist. Bei der bekannten Anord
nung kann es wegen der sehr geringen Durchfluß
geschwindigkeit vor allem in der Anlauf- bzw. Start
phase des Filtervorganges und daraus herrührenden
Ablagerungen relativ schnell zu Verstopfungen kommen,
die ein häufiges Auswechseln der teuren Filterpatrone
erforderlich werden lassen. Da der Kondensatabfluß un
ter dem Kondensator liegt und die Filterpatrone aufwärts
durchströmt werden soll, ist in der Regel ein Konden
satheber vorzusehen, durch den die Strömung in der
Filterpatrone erreicht und ein Niveauausgleich mit der
Abwasserkanalisation erreicht wird. Es bildet sich
außerdem kein Vorrat an Kondensat nach der Neutra
lisation, der für die bekannten vorteilhaften Wirkungen
einer Kondensatrückführung in den Abgasstrom des Konden
sators nutzbar wäre.
Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfindung, die Fil
tervorrichtung in der Weise auszubilden, daß die Her
stellung teurer Filterpatronen entbehrlich und ihr
Betrieb weniger kostenaufwendig ist, wobei nach der
Neutralisation ein Vorrat an neutralisiertem Kondensat
für die Kondensatrückführung zur Verfügung steht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Filtervorrichtung
gemäß der Erfindung mit Merkmalen nach dem Patentanspruch
1 ausgebildet.
Es wird dadurch möglich, anstelle teurer Filterpatronen
loses Granulat in die Filtervorrichtung einzuschütten,
womit eine erhebliche Senkung der Betriebskosten
erreicht werden kann. Die Verwendung eines losen Gra
nulats wird von dem weiteren Vorteil begleitet, daß das
Granulat in der Zusammensetzung jederzeit geändert, ggf.
mehrschichtig eingebracht und somit an sich ändernde
Analysewerte des Kondensats leicht angepaßt werden kann.
Dabei können Schichten speziell für die Feststoff
ilterung bestimmt sein. Mögliche Umschüttungen des
Granulats erlauben dessen längere und somit bessere
Nutzung. Das schließt jedoch die Verwendung von
Filterpatronen nicht aus, so daß Filterpatronen auch bei
Vorrichtungen gemäß der Erfindung zur Anwendung kommen
können.
Von herausragender Bedeutung ist jedoch weiter der
Vorteil, daß die erfindungsgemäßen Ausbildungsmerkmale
zu einer kombinierten Filtervorrichtung und Heber
vorrichtung für das Kondensat führen. Der Zufluß des
Kondensats ist nämlich an der Oberseite des Gehäuses
über dem Granulat, so daß sich neutralisiertes Kondensat
in dem Gehäuse um den Einsatz herum sammelt und einen
Vorrat bildet, aus dem sowohl eine Ableitung in den
Abwasserkanal als auch eine Rückführung in den Konden
satorgasstrom mittels Pumpe oder dergleichen vorgenommen
werden kann. Dies ermöglicht gegenüber der erläuterten
bekannten Anordnung, vor allem beim Start des Kreislaufs
der Kondensatrückführung, höhere Fließgeschwindigkeiten.
Ein fester Verschluß des Gehäuses ist nicht erforder
lich, so daß seine Oberseite durch einen lose auf
gelegten Deckel abgedeckt werden kann. Daraus ergibt
sich nach einem weiteren Erfindungsgedanken die kon
struktive Ausbildung mit Merkmalen nach dem Patent
anspruch 2, die zu einer kostengünstigeren Herstellung
und praktisch guten Handhabung der Filtervorrichtung
führen. Die Unteransprüche 3 bis 6 betreffen weitere
Gestaltungsmerkmale, die die mit den Merkmalen des vor
ausgehenden Patentanspruches angestrebte Wirkung vor
teilhaft unterstützen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel mit Anre
gungen für die Gestaltung weiterer Einzelheiten der
Erfindung. Es zeigt:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch die
Filtervorrichtung und
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch
die Filtervorrichtung.
Die Filtervorrichtung besteht aus einem topfförmigen
Gehäuse 1 mit offener Oberseite, die durch einen lose
aufsetzbaren Deckel 2 verschließbar ist, und einem
Einsatz 3 in ebenfalls topfförmiger Ausbildung, jedoch
mit gegenüber dem Gehäuse 1 geringeren Abmessungen, so
daß zwischen dem Einsatz 3 und dem Gehäuse 1 ein
Ringraum 4 gebildet ist, in dem sich neutralisiertes
Kondensat sammeln kann. Der Einsatz 3 hat einen für das
Kondensat durchlässigen Boden 5. In der Fig. 2 ist
teilweise ein mit Lochungen 6 versehener Boden 5 und
teilweise ein den Boden bildender Siebeinsatz 7 dar
gestellt, der sich mit einem Rand auf einem horizontal
nach innen an der Unterseite der Wandungen des Einsatzes
3 vorspringenden Rand 8 abstützt. Eine für das Konden
sat durchlässige Bodenausbildung kann ggf. auch noch
teilweise in die Seitenwandungsbereiche des Einsatzes 3
fortgeführt sein. Unter dem Boden des Einsatzes 3 sind
Füße 3 a angeordnet, mit denen der Einsatz 3 sich auf dem
Innenboden 9 des Gehäuses 1 abstützt, so daß zwischen
dem Innenboden 9 und dem Boden 5 des Einsatzes ein
Zwischenraum entsteht. In den Einsatz 3 ist loses
Granulat 10 eingeschüttet, so daß es den Innenraum des
Einsatzes 3 nahezu ausfüllt. Der Zufluß 11 für das
Kondensat ist im Deckel 2 des Gehäuses zentral
angeordnet, so daß das zufließende Kondensat sich auf
dem Wege durch das Granulat gleichmäßig verteilen kann,
bevor es am Boden des Einsatzes 3 austritt und in das
Gehäuse 1 gelangt. Zwei am Boden des Gehäuses 1
vorgesehene Abflüsse 12 und 13 dienen einerseits zur
Ableitung des Kondensats aus dem Gehäuseinnenraum 4 in
den Abwasserkanal oder auch zur Rückführung des
Kondensats in den Abgasstrom des Kondensators mittels
einer Förder- oder Hebervorrichtung. Insbesondere die
Förder- und Hebervorrichtung für das Kondensat aus dem
Abfluß 12 zur Einleitung des Kondensats in den
Abwasserkanal od. dgl. kann als ein mit der
Filtervorrichtung kombiniertes Gerät ausgebildet werden,
welches vor allem auch für den nachträglichen Einbau in
vorhandene Wärmetauscher geeignet ist. Ein solches
Gerät ist selbständig funktionsfähig und kann als
Nachrüstsatz gehandelt werden. Das Kondensat aus dem
Gehäuseinnenraum 4 kann aber auch über einen weiter oben
angeordneten Überlauf 14 im freien Gefälle abgeleitet
werden. Der Überlauf 14 stellt in jedem Falle einen
Sicherheitsüberlauf dar. Auf die Abflüsse 12 und 13
kann ggf. verzichtet werden. Die Verbindung der
Filtervorrichtung mit dem Kondensator erfolgt durch
Leitungen, insbesondere Schlauchleitungen, die an den
Zufluß 11 bzw. an die Abflüsse 12 und 13 angeschlossen
werden. Der Deckel 2 ist lose auf das Gehäuse 1 auf
gesetzt, um ihn jederzeit für Umschüttungen des
Granulats bzw. Erneuerungen des Granulats abnehmen zu
können. Bei entferntem Deckel kann auch der Einsatz 3
mit dem Granulat aus dem Gehäuse 1 herausgehoben werden.
Dies wird vor allem durch die topfförmige Ausbildung des
Gehäuses und des Einsatzes erreicht. Diese Art der
Herstellung ist außerdem kostengünstig und deshalb für
die Darstellung des Ausbildungsbeispieles gewählt. Zur
Sicherung des Abstandes zwischen dem Gehäuse 1 und dem
Einsatz 3 können Abstandshalter 15 vorgesehen sein, von
denen zwei mögliche Gestaltungsbeispiele auf der
Zeichnung in der Fig. 2 dargestellt sind. Der
Siebeinsatz 7 des Einsatzes 3 kann ggf. aus einem
anderen Werkstoff hergestellt sein als der Einsatz 3
bzw. das Gehäuse 1. Geeignet sind gegen saure Konden
sate resistente Materialien, insbesondere Kunststoffe.
Claims (6)
1. Filtervorrichtung für die Neutralisation saurer
Kondensate aus Abgasen von Feuerungen, bei der ein mit
Zufluß und Abfluß ausgestattetes Gehäuse ein Fest
stoffgranulat aufnimmt, welches vom Kondensat durch
strömt wird und austauschbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein oben offener Einsatz (3) mit im
Bodenbereich angeordneten Öffnungen das Granulat (10)
aufnimmt und in das Gehäuse (1) herausnehmbar eingesetzt
ist, welches die Wandungen des Einsatzes (3) mit einem
Abstand davon umgibt, den Zufluß (11) über dem Granulat
(10) und den Abfluß (12, 13) am Gehäuseboden (9)
aufweist.
2. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (1) und der Einsatz (3)
topfförmig mit offener Oberseite ausgebildet sind, die
bei dem Gehäuse durch einen Deckel (2) verschlossen ist,
der zentral den Zufluß (11) aufweist, und daß am Einsatz
(3) Füße (3 a) angeordnet sind, die den Boden (5) des
Einsatzes (3) mit einem Abstand über dem Boden (9) des
Gehäuses (1) abstützen.
3. Filtervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
gekennzeichnet durch die kombinierte Ausbildung der
Vorrichtung zur Neutralisation und eines Hebers für das
Kondensat in einem Gerät.
4. Filtervorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden des Einsatzes (3)
siebförmig ausgebildet ist.
5. Filtervorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sieb (7) den Boden eines unten
offenen Einsatzes (3) bildet, der am unteren Ende seiner
Seitenwandungen Auflager für den Rand des Siebes (7)
aufweist.
6. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
häuse (1) einen zusätzlichen Abfluß (13) zur Rückführung
von Kondensat in den Abgasstrom des Kondensators
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540164 DE3540164A1 (de) | 1985-11-13 | 1985-11-13 | Filtervorrichtung fuer die neutralisation saurer kondensate aus abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853540164 DE3540164A1 (de) | 1985-11-13 | 1985-11-13 | Filtervorrichtung fuer die neutralisation saurer kondensate aus abgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3540164A1 true DE3540164A1 (de) | 1987-05-21 |
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ID=6285814
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853540164 Withdrawn DE3540164A1 (de) | 1985-11-13 | 1985-11-13 | Filtervorrichtung fuer die neutralisation saurer kondensate aus abgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |