DE3539628C2 - Elektrischer Lichtbogenofen und Verfahren zu seinem Betrieb - Google Patents
Elektrischer Lichtbogenofen und Verfahren zu seinem BetriebInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Licht
bogenofen der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten
Art und auf ein Verfahren zu dessen Betrieb.
Ein derartiger Lichtbogenofen ist aus der DE-AS 10 93 926
bekannt. Der bekannte Lichtbogenofen arbeitet bevor
zugt mit Einzelspulen, die gleichmäßig um den Umfang des
Tiegels angeordnet sind und derart betrieben werden, daß
das sogenannte Festbrennen des Lichtbogens, d. h. ein
längeres Verweilen des Lichtbogens an einer Stelle und
somit die Gefahr, daß an anderer Stelle die Schmelze zu
sehr abkühlt, vermieden wird. Im Gegensatz zu anderen
Lichtbogenöfen, die ebenfalls den Lichtbogen durch um
laufende Magnetfelder bewegen lassen, sollen die Magnet
felder durch die Spulen dieser Druckschrift so schnell
bzw. in unterschiedlichen Richtungen erfolgen, daß die
Schmelze durch die Rotation des Lichtbogens nicht bewegt
wird. Ein Rühren der Schmelze findet somit nicht statt.
Dem gleichen Zweck dienen die in einem Ausführungsbei
spiel beschriebenen Spulenpaare. Diese Spulenpaare, in
Form üblicher mit einem Eisenjoch miteinander verbunde
ner Einzelspulen sind jedoch genauso wie die in den Fig.
dargestellten Einzelspulen angeordnet, d. h. die Spulen
jedes Spulenpaares liegen übereinander auf der gleichen
Seite des Tiegels. Mit einer derartigen Anordnung von
Einzelspulen bzw. Spulenpaaren kann jedoch kein sich
über die gesamte Weite des Tiegels erstreckendes Magnet
feld erzeugt werden.
Die DE-OS 17 58 726 beschreibt einen Lichtbogenofen mit
einem Tiegel, bei dem zwei rechteckförmige Einzelspulen
nebeneinanderliegend um den Umfang des Tiegels angeord
net sind. Es sind weiterhin drei Elektroden vorgesehen,
wobei jeder Elektrode jeweils eine Spule zugeordnet ist.
Die Spulen werden als Blasspulen betrieben, die den
Lichtbogen der jeweils zugeordneten Elektrode von der
Tiegelwandung nach innen ablenken, um somit die gemau
erte Tiegelwandung gegen einen Kontakt mit dem Lichtbo
gen zu schützen, der die Ausmauerung des Tiegels beschä
digen könnte.
In elektrischen Lichtbogenöfen, insbesondere in solchen,
die einen Tiegel mit einer metallischen, gekühlten Wan
dung verwenden, besteht das Problem, daß Spratzer ober
halb des ansteigenden Metallbades an die Tiegelwandung
gelangen, dort vorzeitig erstarren und auch durch das
Metallbad nicht mehr vollständig aufgeschmolzen werden.
Darüber hinaus kann es vorkommen, daß sich Oberflächen
bereiche der Metallschmelze vorzeitig und in unerwünsch
ter Weise ungleichmäßig abkühlen. Dadurch bilden sich
auf dem fertigen Barren Unregelmäßigkeiten auf der Ober
fläche, die nachfolgend mechanisch wieder entfernt wer
den müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektri
schen Lichtbogenofen und ein Verfahren zu seinem Betrieb
bereitzustellen, mit dem das Entstehen dieser Oberflä
chenfehler weitgehend verhindert wird.
Die Aufgabe wird durch den Lichtbogenofen nach Anspruch 1
und durch das Verfahren nach Anspruch 17 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Lichtbo
genofens zum Ausbilden eines sich über die gesamte Brei
te des Tiegels erstreckenden Magnetfeldes wird die
Schmelze im Tiegel gerührt, und zwar in einer im wesent
lichen senkrechten Richtung. Dadurch und durch die Ablen
kung des Lichtbogens wird eine vorzeitige Erstarrung des
Randbereichs vermieden bzw. vorzeitig erstarrte Spratzer
wieder vollständig aufgeschmolzen, so daß die Oberflä
chengüte des fertigen Barrens entscheiden verbessert
wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Un
teransprüchen zu entnehmen.
Ausfühuungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Teildarstel
lung in Draufsicht einer Aus
führungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Stirnansicht der Ausfüh
rungsform der Erfindung gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung der Erzeugung eines
magnetischen Feldes über dem Tiegel;
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Tiegel längs
Linie 4/4 der Fig. 3;
Fig. 5 eine weitere Darstellung der Prinzipien
der Erfindung;
Fig. 6 eine Einrichtung zur Steuerung der An
regung der elektrischen Spulen und
Fig. 7 eine Einrichtung zur Steuerung der Spulen
gem. der Erfindung.
Gem. Fig. 1 und 2 ist ein Tiegel 2 und ein Kühlbehäl
ter 3 gezeigt. Sie weisen im wesentlichen zylin
drischen Querschnitt auf. Tiegel 2 und Kühlbehälter 3
sind von Luftspulen umgeben, die gem. der gezeigten
Form im wesentlichen rechteckige Ausbildung aufweisen.
Die Pfeile gem. Fig. 1 und 2 zeigen die Wickelrichtung
der Spulen. Bei Blickrichtung in Richtung der Wicklun
gen kann man die Richtung bestimmen, in der das Magnet
feld entsprechend den herkömmlichen Regeln der Elektri
zität und des Magnetismus erzeugt wird.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung ver
wendet drei Spulenpaare. Zusätzliche Paare können je
doch zur Anwendung gelangen. Die Spulen 4 und 6 bilden
ein Paar und sind an gegenüberliegenden Seiten des
Tiegels 2 vorgesehen. Es sei darauf hingewiesen, daß
beim gezeigten Ausführungsbeispiel die Spulen 4 und 6
entgegengesetzte Wicklungsrichtung aufweisen. Vorzugs
weise sind die Wicklungen oder Windungen einer ersten
Spule eines Spulenpaares parallel zu den Windungen der
anderen Spule des Paares angelegt.
Eine durch den Mittelpunkt der beiden Spulen ver
laufende Achse verläuft vorzugsweise durch den Mit
telpunkt oder das Zentrum des Tiegels. Gleichermaßen
sind die Spulen 8 und 10 ein Paar und ebenso die Spu
len 12 und 14. Man erkennt, daß jede der Spulen
eine größere Weite W als den Innendurch
messer D des Tiegels aufweisen. Somit deckt das durch
die Spule erzeugte magnetische Feld die gesamte Wei
te oder den Durchmesser des Inneren des Tiegels ab
Wegen der gleichen Wickelrichtung der mit der Spu
lenbreite W verbundenen Spulen wird ein im wesent
lichen gleichförmiges magnetisches Feld erzeugt, das
die gesamte Breite des Inneren des Tiegels durch
quert; dies bei entsprechender Anregung oder Erre
gung der Spulen. Die Spulenpaare sind vorzugsweise
in Serie gewickelt, um auf diese Weise eine unter
stützende Magnetfeldpolarität fuhr eine vorgegebene
Stromrichtung in dem Serienkreis zu erzeugen. Jede
Spule kann zum Beispiel 250 Windungen eines Nr. 12
(US-Norm) Kupferdrahtes mit fester Isolierung (Email)
aufweisen. Diese Spulen werden bevorzugt. Spulen mit
festem Kern können jedoch auch verwendet werden.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung be
steht gem. Fig. 1 und 2 darin, daß zur Erzeugung
eines Magnetfeldes von im wesentlichen gleichför
miger Intensität über die Tiegelbreite oder den
Tiegeldurchmesser die Seiten der Spulen eines
Paares die Seiten der Spulen des angrenzenden Paares
überlappen. Um dies zu erreichen, werden Spulen unter
schiedlicher Höhe gem. Fig. 2 verwendet, so daß sie
sich überkreuzen können. Wie in Fig. 2 gezeigt, wei
sen die Spulen 14 und 8 geringere Höhen als die Spu
len 12 und 6 auf, so daß die ersteren innerhalb der
letzteren aufgenommen werden können.
Diese Überlappung verringert den Platz
den die Spulen benötigen und die
Feldstärke der Spulenpaare, die
erforderlich ist, um die gewünschte Feldstärke in
der Lichtbogenzone zu erzeugen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird eine Verzehrelektrode bei der Herstellung von
Titan, Zirkonium, Stahl und Legierungen dieser Mate
rialien verwendet. Ebenso bei der Herstellung ande
rer Materialien unter Verwendung von Verzehrelektroden.
Wie sich aus dem folgenden ergibt, werden die ent
sprechenden Spulenpaare elektrisch derart angeregt,
daß jedes Paar eine maximale Intensität hinsichtlich
der Unterstützung einer Magnetfelderzeugung in einem
gewissen Zeitraum erreicht, der nicht in Phase mit den
Maxima der anderen Paare ist. Die Nettomagnetfeldstär
ke zu jedem Zeitpunkt weist im wesentlichen konstante
Größe auf und läuft in einer ersten Richtung mit einer
Geschwindigkeit auf, die von der Frequenz der elek
trischen Erregung abhängt. Auf diese Weise kann der
Lichtbogen zwischen der Elektrode und der Metallschmel
ze in eine Position angrenzend an die Tiegelinnenwan
dung gezwungen werden und zwar durch Zusammenwirken
des durch die Spulen erzeugten Magnetfeldes, und der
Lichtbogen kann dazu veranlaßt werden, um die Innen
wandung des Tiegels in einer ersten Richtung umzulau
fen. Durch Umkehrung der Anregungsfolge der Spulen
kann der umlaufende Lichtbogen geändert werden, so daß
er in entgegengesetzter Richtung rotiert. Bei einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird da
rauf hingearbeitet, daß die maximale magnetische Feld
erzeugung und die Richtung jeden Spulenpaares etwa 60°
phasenverschoben zur Phase des nächsten Spulenpaares
verläuft, welches seinerseits 60° phasenverschoben
zum nächsten folgenden Spulenpaar ist. Weiterhin
wird vorzugsweise angestrebt, daß der Anregungsmodus
der Spulen etwa einer Sinuswelle angenähert ist.
In Fig. 3 ist ein Spulenpaar 8, 10 gezeigt, dessen
Spulen mit Abstand zueinander angeordnet sind. Außer
dem ist eine Elektrode 22 vorgesehen, die zylin
drisch ausgebildet ist und geringeren Durchmesser als
die Tiegelwandung 24 aufweist. Die Spule 8 wurde an
geregt und sendet ein gleichmäßiges Feld von Fluß
linien über die vollständige Breite des Tiegels aus,
welche Flußlinien durch die parallelen Linien 20 an
gedeutet sind. In der gezeigten Weise weist der Tiegel
eine vertikale Achse auf und ist im wesentlichen nach
oben offen, wobei die Spulen ein horizontales Magnet
feld erzeugen. Das gem. Fig. 3 angelegte Feld veranlaßt
den Lichtbogen zwischen den Elektroden, sich nach oben
in Richtung auf die Tiegelwandung in eine Position zu
bewegen, die senkrecht zur Richtung des Feldes verläuft.
Die Elektrode ist mit Abstand und über dem Metallbad,
also der Schmelze angeordnet, und die Schmelze bewegt
sich ebenfalls in gleicher Richtung wie die Elektrode.
Der Anregungszyklus der Spulen ist derart, daß in
einem bestimmten Punkt der an den Spulen 8 und 10 an
liegende Strom sich verringert, während der an den
Spulen 6 und 4 (Fig. 1 ) anliegende Strom ansteigt,
wobei dieser Vorgang aufeinanderfolgt, bis der Zyk
lus durchlaufen ist. Es wird angestrebt, das System
so zu betätigen, daß etwa 1-20 Umläufe des Lichtbo
gens pro Minute, vorzugsweise 2-10 Umläufe, erreicht
werden. Vorzugsweise wird die Umkehrung der Umlauf
richtung des Lichtbogens etwa alle 5-10 Minuten be
wirkt. Eine Umkehrungsperiode von etwa 1 Minute oder
mehr kann jedoch ebenfalls herbeigeführt werden.
Wie sich aus der Ansicht gem. Fig. 4 ergibt, sind die
Flußlinien mit 20 bezeichnet, der Lichtbogen 26 ver
läuft in Richtung der Seitenwandung 24 des Tiegels.
Hierdurch wird eine vertikale Drehwirkung im Metall
bad 30 herbeigeführt, das in Zusammenwirken mit dem
direkten Auftreffen und der Rotation des Lichtbogens
26 ein Wiederaufschmelzen der Oberfläche herbeiführt
und hierdurch zu der gewünschten Glätte des Barrens
an seiner Oberfläche 34 führt. Gern. Fig. 4 erstreckt
sich das magnetische Feld durch die gesamte Höhe des
Tiegels, wobei die Elektrode sich nach oben über das
Magnetfeld hinaus erstrecken kann. Durch die Bewegung
des Lichtbogens und dem zugehörigen Metalltransfer
wird eine dynamische Kraft auf das Metallbad ausgeübt.
Ebenfalls wird eine Kraft auf das Metallbad oder die
Schmelze aufgrund des Zusammenwirkens des magnetischen
Feldes, das durch den durch das flüssige Metall strö
menden elektrischen Strom erzeugt wird, und des mag
netischen Feldes, das durch die Spulen erzeugt wird,
bewirkt. Dieses Zusammenwirken führt zu dem wesent
lichen Rühreffekt in der Schmelze.
Der Raum 32 zwischen der Tiegelwandung 24 und der Be
hälterwandung 25 ist so ausgebildet, daß er eine Kam
mer für die Strömung des Kühlmediums, wie Wasser, bil
det. Der Tiegel selbst kann aus jedem nicht magne
tischen Material, wie Kupfer, bestehen. Der Behälter
seinerseits kann ebenfalls aus jeglichem nicht magne
tischem Material, wie rostfreiem Stahl, bestehen. Die
Anordnung eines Spulenpaares, wie es gem. der Erfin
dung zur Anwendung gelangt, kann die Form von modifi
zierten Helmholtz-Spulen haben, vgl. Standard hand
book for Electrical Engineers, 10. Auflage,
McGRAW-Hill Book Company, Seite 381, 1969.
Fig. 5 zeigt weitere Einzelheiten eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung. Das Ausmaß der
Überlappung der Spulen ist dort genauer dargestellt.
Grundsätzlich werden Spulen mit einer Breite ange
strebt, die größer als der Innendurchmesser des
Tiegels 2 und der Überlappung ist, derart, daß beim
aufeinanderfolgenden oder sequentiellen Anregen der
Spulen Unterbrechungen oder Spalten in den magne
tischen Feldern bezüglich der Kontinuität über die
Quererstreckung des Tiegelinneren Widerstand entge
gengesetzt wird oder solche Unterbrechungen vermieden
werden. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, ist das magnetische
Feld innerhalb jeder horizontalen Höhe des magnetischen
Feldes im wesentlichen kontinuierlich. Der Ausdruck
"sequentiell" und verwandte Ausdrücke bedeuten, daß die
maximale Magnetfelderzeugung eines gegebenen Spulen
paares nicht in Phase mit der Phase des anderen Spulen
paares erfolgt. Der Ausdruck soll nicht dahingehend
interpretiert werden, daß nicht zwei Spulen gleichzei
tig angeregt werden. Die Sequenz bezieht sich auf die
Phase im Unterschied zur Beendigung der vollständigen
Anregung einer Spule vor dem Anregen einer anderen
Spule.
Wie sich ebenfalls aus Fig. 5 ergibt, ist ein Schild
38 außerhalb der Spulen vorgesehen und dient dazu,
einen Durchtritt von magnetischer Strahlung zu ver
hindern. Das Schild kann aus jeglichem magnetisch
durchlässigem Material, wie Kohlenstoffstahl und Si
liziumstahl, bestehen. Es dient nicht nur dazu, den
unerwünschten Effekt einer Streuung von Magnetfeldern
außerhalb des Schildes 38 zu verhindern, sondern
vielmehr auch dazu, einen nur gering verzögerten
Rückkehrpfad für das durch die Spulen erzeugte Mag
netfeld bereitzustellen. Das Schild 38 ist vorzugs
weise mindestens genauso hoch vorgesehen wie die
Spulen.
Gem. Fig. 5 ist das Spulenpaar 12-14 mit Spitzen
amplitude angeregt, und das Spulenpaar 4-6 sowie
das Spulenpaar 8-10 sind mit halber Spitzenampli
tude angeregt und zwar in der unterstützenden Rich
tung. Sie erzeugen gemeinsam die Magnetfeldlinien,
die insgesamt mit 40 bezeichnet sind.
Fig. 6 zeigt eine Einrichtung zur Erzeugung der ge
wünschten Spulenanregung mit der gewünschten Phasen
verschiebung. Die Spulenpaare 4-6, 8-10 und
12-14 sind jeweils mit ihrer ersten Spule elek
trisch in Reihe mit der zweiten Spule des Paares der
art verbunden, daß das Magnetfeld, das durch jede Spu
le erzeugt wird, gleiche Polarität und Richtung auf
weist, als das, das mit der anderen Spule erzeugt wird.
Wechselstrom wird an diese Spulenanregungseinrichtung
über die Leiter 56, 58 angelegt. Variable Transforma
toren 60 dienen zur Verringerung der Spannung auf et
wa 0-160 Volt Gleichstrom (VAC). Über einen Transfor
mator 54 werden 115 Volt Gleichstrom (VAC) Steuerspan
nung zur Verfügung gestellt, motorgetriebene Sinus
wellen-Potentiometer 62, 64, 66 (oder entsprechende
Festkörperbauelemente) sind zusammengeschaltet und
Jedes Potentiometer ist einem Spulenpaar zugeordnet.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Potentiometer je
weils um 120° phasenverschoben sind. Logische Schal
tungen 70, 72 und 74 sind jeweils den Potentiometern
62, 64, 66 zugeordnet. Brückenschaltungen 82, 84, 86
dienen dazu, Ströme von 0-±75 Ampere bei 0-±150
Volt Gleichstrom (am Ausgang) der Brückenschaltungen
zur Verfügung zu stellen.
Den logischen Schaltungen 70, 72, 74 sind Zündschalt
kreise 76, 78, 80 Jeweils zugeordnet. Sie dienen da
zu, die Zündwinkel der SCR-Brückenschaltungen 82, 84
und 86 zu steuern.
Die Festkörper-Brücken 82, 84, 86 erzeugen eine Gleich
spannung sowie einen Gleichstrom, der die Spulenpaare
4-6, 8-10 und 12-14 antreibt. Auf diese Weise
wird die An- oder Erregung der Spulen in der gewünsch
ten Frequenz oder Sequenz und in der gewünschten Be
ziehung erreicht, um ein umlaufendes Magnetfeld kon
stanter Größe zu erzeugen. Eine Umkehr der Drehrich
tung des Magnetfeldes wird dadurch bewirkt, daß der
Ausgang von zwei der drei Zündschaltungen, beispiels
weise 78 und 80, geschaltet wird.
Fig. 7 zeigt den Betrieb einer Phase des Niederfre
quenz-Sinusgenerators. Ein Spulenpaar, wie die Spu
len 4-6, 8-10 oder 12-14, ist mit den Ziffern
100 und 102 bezeichnet. Diese Spulen sind elektrisch
mit den Festkörperbrücken 104, 106 verbunden, die da
zu dienen, den Strom zu erzeugen, der den variablen
Sinuswellen-Gleichstrom erzeugt. Die Vollwellen-SCR-Brücke
104 wird durch mehrere hundert Zyklen der 60 Hz
Versorgungsspannung gezündet, um Strom in einer Rich
tung durch die Spulen 100 und 102 zur Verfügung zu
stellen. Sodann wird die Vollwellen-SCR-Brücke 106
über einige hundert Zyklen der 60 Hz Versorgungsspan
nung gezündet, um Strom in entgegengesetzter Richtung
durch die Spulen 100, 102 zu schicken. Während jeden
Zeitpunktes stellt nur eine Brückenschaltung 104, 106
Strom den Spulenpaaren 100, 102 zur Verfügung. Die
Zündsteuerungen 110, 112 dienen dazu, die Amplitude
des Anregungsstromes der Spulen 100, 102 zu steuern.
Die Schaltkreise 114 erhalten Führung durch die Steuer
logik 116, die jegliche Form einer Steuerlogik aufwei
sen kann, sowie durch den Sinusgenerator 118, der da
zu dient, daß der Ausgangsstrom in Richtung auf die
Spulen 100, 102 sich der Form einer Sinuswelle annähert.
Der Sinusgenerator 118 ist vorzugsweise ein Niederfre
quenzgenerator (etwa 1-20 Zyklen pro Minute), um die
an den Zündsteuerkreisen 110, 112 anliegende Signal
spannung zu steuern. Um die Richtung des Spulen
stromes umzukehren, schaltet der Schaltkreis die
Brücke 104 ab und die Brücke 106 an, um in gleicher
Weise zu leiten. Die Größe des Spulenstromes wird
durch die Zündsteuerungen 110, 112 gesteuert, die
dazu dienen, die Ausgangsspannungen der Brücken 104,
106 zu ändern.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet somit das
Bereitstellen eines Tiegels und von geschmolzenem
Metall in dem Tiegel, sowie einer Elektrode, die
sich in den Tiegel mit gewünschtem Abstand zur Me
tallschmelze erstreckt. Magnetische Felder erzeugen
de Spulenpaare sind um das Äußere des Tiegels herum
angeordnet und werden aufeinanderfolgend angeregt, so
daß ihre angeregten maximalen magnetischen Felder
gegenseitig phasenverschoben sind, beispielsweise et
wa um 60°. Der die jeweiligen Spulen anregende Strom
wird vorzugsweise so geregelt, daß er etwa die Form
einer Sinuskurve annimmt. Der Lichtbogen von der Elek
trode zum geschmolzenen Metall wird vorzugsweise zu
dem Teil des Bades gelenkt, welches an das Innere der
Tiegelwandung angrenzt und rotiert in einer ersten
Richtung. Durch Steuerung der die Spulen anregenden
Einrichtung kann die Umlaufrichtung umgekehrt werden.
Die Umlaufgeschwindigkeit sowie die Stärke des Magnet
feldes, das durch die Jeweilige Spule erzeugt wird,
können geändert werden. Das horizontale Magnetfeld
wirkt mit dem Feld zusammen, das durch den Gleichstrom-Licht
bogenstrom erzeugt wird und bewirkt einen Umlauf
des Lichtbogenplasmas, um ein Wiederaufschmelzen des
verfestigten Materials an der Oberfläche des Barrens
und somit die gewünschte glatte Oberfläche herbeizu
führen.
Obgleich das Vorhandensein von Vakuumsystemen und
-verfahren betont wurde, ist die Erfindung hierauf
nicht beschränkt. Obgleich aus Gründen der Darstel
lung und der Offenbarung ein kreisrunder Tiegel be
schrieben wurde, können andere Querschnittsformen,
zum Beispiel rechtwinklige, verwendet werden.
Vorzugsweise soll das Minimum von drei Spulenpaaren
zur Anwendung gelangen. Nichtsdestoweniger können
beispielsweise auch vier oder sechs Paare eingesetzt
werden.
Die Erfindung zeigt den Weg zu einer wirtschaftlichen
und vergleichsweise einfachen Erzeugung der gewünsch
ten, aufgeschmolzenen, glatten Oberfläche eines Bar
rens in einem elektrischen Lichtbogenofen unter
Vakuum. Erreicht wird dies durch die erfindungsge
mäße Anordnung und Ansteuerung von magnetfelderzeugen
den Spulenpaaren.
Claims (24)
1. Elektrischer Lichtbogenofen mit einem Tiegel, der
eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Elektrode aufweist,
die sich durch die Ausnehmung in den Tiegel erstreckt,
einer Mehrzahl von über den Umfang des Tiegels versetzt
zueinander angeordneter Spulenpaare zum Erzeugen eines
magnetischen Feldes und mit einer Einrichtung zum
Anregen der Spulenpaare mit wechselnder Stromstärke, um
den Lichtbogen rotierend durch den Tiegel zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein erstes, ein
zweites und ein drittes Spulenpaar (4, 6; 8, 10; 12, 14)
vorgesehen ist, wobei die Breite (W) der Spulen (4, 6,
8, 10, 12, 14) jedes Spulenpaars die innere Breite (D)
des Tiegels (2) übersteigt, und daß zum Ausbilden eines
sich über die volle Breite (D) des Tiegels (2)
erstreckenden Magnetfeldes (20, 40) die Spulen (4, 6, 8,
10, 12, 14) jedes Paares derart aneinander
gegenüberliegenden Seiten des Tiegels (2) angeordnet
sind, daß sich in Umfangsrichtung des Tiegels (2)
benachbarte Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) überlappen,
wobei der Lichtbogen (26) durch das Magnetfeld (20, 40)
zum Aufschmelzen von Randbereichen in Richtung auf die
Wandung (24) des Tiegels (2) ablenkbar ist.
2. Lichtbogenofen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14)
jedes Spulenpaares koaxial zueinander angeordnet sind,
wobei die Achse des Spulenpaares diametral und
horizontal durch den Tiegel (2) verläuft.
3. Lichtbogenofen nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch seine Ausbildung als Vakuum-Lichtbogenofen.
4. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß lediglich drei Spulenpaare
(4, 6; 8, 10; 12, 14) vorgesehen sind.
5. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schild (38) außen an den
Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) vorgesehen ist.
6. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anregen
der Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) eine Einrichtung (106)
zur Umkehr der Umlaufrichtung des Lichtbogens (26)
aufweist.
7. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anregen
der Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) eine Einrichtung zur
phasenverschobenen Maximal-Erregung des ersten, zweiten
und dritten Spulenpaares (4, 6; 8, 10; 12, 14)
untereinander aufweist.
8. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anregen
der Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) eine
Magnetfeld-Phasendifferenz von etwa 60° aufweist.
9. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Spule jedes der
Spulenpaare (4, 6; 8, 10; 12, 14) elektrisch mit der
anderen Spule dieses Spulenpaares verbunden ist.
10. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen (4, 6, 8, 10, 12,
14) im wesentlichen rechtwinklig ausgebildet sind.
11. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anregen
der Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) eine Einrichtung zur
Änderung der Stromversorgung der Spulenpaare etwa in
Form einer Sinuswelle aufweist.
12. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anregen
der Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) Potentiometer aufweist.
13. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anregen
der Spulen (4, 6, 8, 10, 12, 14) einen Sinusgenerator
aufweist.
14. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die drei Spulenpaare (4, 6;
8, 10; 12, 14) in Draufsicht eine etwa hexagonale
Anordnung zeigen.
15. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (22) eine
Verzehrelektrode ist.
16. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen (4, 6, 8, 10, 12,
14) Luftspulen sind.
17. Verfahren zum Betrieb eines elektrischen
Lichtbogenofens nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenpaare sequentiell
derart angeregt werden, daß jedes Spulenpaar während
einer gewissen Zeit ein sich über die gesamte Breite des
Tiegels erstreckendes, maximales Magnetfeld erzeugt,
welches ungleichphasig zum maximalen Magnetfeld ist, das
durch die anderen Spulenpaare erzeugt wird, und daß der
Lichtbogen durch das Magnetfeld zwischen der Elektrode
und dem Inneren des Tiegels positioniert und fortlaufend
in einer ersten Richtung im Tiegel bewegt wird, wobei
Randbereiche aufgeschmolzen werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehrichtung des Lichtbogens periodisch
umgekehrt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umlaufrichtung des Lichtbogens
etwa alle fünf bis zehn Minuten umgekehrt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenpaare im
wesentlichen sinusförmig angeregt werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtbogen mit einer
Geschwindigkeit von etwa 1 bis 20 Zyklen pro Minute
umläuft.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tiegel mit einer im
wesentlichen vertikalen Achse angeordnet und das
Magnetfeld in einer im wesentlichen horizontalen
Richtung erzeugt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen nach außen
abgeschirmt werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Spulen
erzeugte magnetische Feld über eine Pfad geringer
Verzögerung rückgeführt wird.
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: GRUENECKER, A., DIPL.-ING. KINKELDEY, H., DIPL.-IN |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |