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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Umrichter, insbesondere zur Erzeugung von
Wirkleistung für
die induktive Erwärmung,
umfassend einen Gleichrichter, einen DC-Zwischenkreis, mindestens
zwei Wechselrichter sowie mindestens eine Steuerung für die parallele
und phasengleiche Ansteuerung der Wechselrichter in einem Schmelzmodus
und weiterhin ein Verfahren zum induktiven Schmelzen und Rühren.
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Stand der Technik
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Die
EP 0 403 138 A1 zeigt
einen Induktionsofen mit drei Spulen, die vertikal übereinander
angeordnet sind und mittels eines Umrichters in einem Serienschwingkreis
betrieben werden, um eine Schmelze aufzuheizen. Dazu sind Kondensatoren
mit den Induktionsspulen in Reihe geschaltet. Zum Rühren ist
ein Hochstromtransformator vorgesehen, der die Netzfrequenz, also
50 Hz oder 60 Hz, auf die Induktionsspulen aufschaltet, wozu in
dessen Einspeisung Schalter vorgesehen sind.
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Die
DE 37 86 454 T2 offenbart
eine Vorrichtung zum induktiven Umrühren von geschmolzenem Metall,
bei der eine Induktionsspule an eine Stromzuführeinrichtung zur Versorgung
mit Strom mit einer ersten Frequenz angeschlossen ist, um das angeschmolzene
Metallbad durch eine Induktionserwärmung auf einer vorgewählten Temperatur
zu halten. Weiterhin ist eine Modulationseinrichtung zum Modulieren
der Amplitude des Stromes vorgesehen, mittels derer der Induktionsspule
ein Modulationssignal mit einer zweiten Frequenz zugeführt wird,
um eine Oberflächenbewegung
des geschmolzenen Metalls zu bewirken und damit eine Entgasung der
Schmelze zu begünstigen.
Nachteilig dabei ist, dass wegen des einphasigen Betriebs nur eine
lokale Bewegung in Form einer Oberflächenwelle hervorgebracht wird.
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Die
DE 103 50 076 A1 offenbart
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum elektromagnetischen Rühren und
Bremsen von Metallguss, insbesondere Stahlstrangguss. Es ist wenigstens
eine an einen Umrichter angeschlossene Rührspule zum Erzeugen von auf
den flüssigen
Kern des teilerstarrten Strangs einwirkenden Induktionskräften vorgesehen,
wobei die Frequenz des vom Umrichter erzeugten und die wenigstens
eine Rührspule
durchfließenden
Stroms verstellbar ist.
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Die
GB A 508,255 offenbart
einen Induktionsofen, der in mehreren Moden betrieben werden kann.
Dazu werden Generatoren mit einer hohen und einer niedrigen Frequenz
vorgeschlagen. Das Umrühren
erfolgt in Zellen und nicht von oben nach unten bzw. von unten nach
oben. Darüber
hinaus sind viele Spulen und Kondensatoren mit unterschiedlicher
Leistung erforderlich.
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Die
DE 28 53 792 C2 offenbart
ein Induktionsgießverfahren
und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung. Der sich bildende Gießstrang
wird mittels einer Induktionsspule berührungsfrei geführt. Die Induktionsgießvorrichtung
arbeitet mit einer Wechselstromversorgung für die Spule und mit einer mit der
Wechselstromversorgung verbundenen Steuereinrichtung, die die Spule
aufgrund eines Sollwert-Istwert-Vergleichs
eines elektrischen Parameters durch Verändern des Induktionsspulenstroms
regelt.
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Die
DE 28 33 008 offenbart einen
Induktionsofen, der einen Tiegel umfasst, der von einer Mehrphasenwicklung
aus mehreren Spulen umgeben ist, die in einer Linie längs des
Ti gels angeordnet sind. Aus gewissen Teilen der Wicklung sind Anordnungen gebildet,
die in dem Metallschmelzbad Bewegungen verursachen können, wobei
die Spulen der Mehrphasenwicklung in zwei Gruppen angeordnet sind,
die Wirbel in entgegengesetzte Richtungen erzeugen. Dadurch soll
sich eine ausbildende Badkuppe, auch als Meniskus bezeichnet, verringern.
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Aus
der
DE 195 14 537
A1 ist ein Verfahren zur Ansteuerung der Stromrichterventile
von gleichstromig in Reihe geschalteten Parallelschwingkreiswechselrichtern
bekannt, mit dem zwei Induktionsöfen
gleichzeitig mit je 90% Nennleistung im Schmelzbetrieb und zwei
Induktionsöfen
mit je 10% Nennleistung im Warmhaltebetrieb optimal betrieben werden können.
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Aus
der
DE 15 33 081 B ist
ein kernloser Induktionsofen zum Schmelzen und Rühren von Metallen und ein Verfahren
zum Betrieb dieses Ofens bekannt, bei der ein und die selbe Versorgungseinheit sowohl
für das
Schmelzen als auch für
das anschließende
Rühren
benutzt wird. Beim induktiven Schmelzen haben die beiden Versorgungseinrichtungen gleichen
Phasenlage. Wenn im Anschluss an das Schmelzen gerührt werden
soll, wird die Phase eine der beiden Versorgungseinrichtungen elektrisch
verdreht, wodurch dann im geschmolzenen Metall eine wandernde Welle
entsteht. Dies entspricht einem Schmelzverfahren mit anschließendem Phasenrührverfahren.
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Aus
der
DE 43 36 384 A1 ist
ein Induktionsschmelzofen bekannt, bei dem Schmelzgut eine Leistung
mit von oben nach unten oder von unten nach oben abnehmender Leistungsdichte
zugeführt werden
kann, um einen einzigen Strömungswirbel
in der Metallschmelze hervorzurufen. Die Spule kann in mehrere Spulenabschnitte
mit einem eigenen Stromkreis und einer re gelbaren Leistungszufuhr
aufgeteilt sein.
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Die
Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, einen Umrichter bereitzustellen,
der zum einen einen Schmelzmodus bereitstellt und der zum anderen aber
auch ein Rühren
grundsätzlich
zulässt
und begünstigt
und dabei einen konstruktiv einfachen Aufbau aufweist. Darüber hinaus
soll ein Verfahren zum induktiven Erwärmen und Rühren verbessert werden, um
den apparativen Aufwand zu verringern.
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Darstellung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale und durch
das in Anspruch 8 angegebene Verfahren gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Umrichter,
der insbesondere zur Erzeugung von Wirkleistung für die induktive
Erwärmung
dient, umfasst einen Gleichrichter, einen DC-Zwischenkreis, mindestens
zwei Wechselrichter sowie mindestens eine Steuerung für die parallele
und phasengleiche Ansteuerung der Wechselrichter in einem Schmelzmodus.
Die Steuerung ist so ausgebildet, dass die einzelnen Wechselrichter mittels
der mindestens einen Steuerung in einem Rührmodus einzeln ansteuerbar
sind. Dabei sind alle Wechselrichter mittels Schaltern elektrisch
miteinander verbindbar, wobei je eine Phase eines Ausgangs eines
Wechselrichters oder einer Gruppe von Wechselrichtern mit mindestens
einer entsprechenden Phase eines zweiten Wechselrichters oder einer Gruppe
von Wechselrichtern mit je einem dazwischen geschalteten Schalter
verbunden ist, wobei eine Schalterstellung für den Schmelzmodus und eine
weitere Schalterstellung für
den Rührmodus
vorhanden ist. Dadurch ist alternativ ein Schmelzbetrieb oder ein
Rührbetrieb
möglich.
Die Schalter können auch
in einem Kompensationsschaltkreis sein, der dem Ausgang der Wechselrichter
nachgeschaltet ist und der für
jede Phase als Parallelschwingkreis ausgebildet ist.
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Anstelle
jedes einzelnen Wechselrichters kann auch eine Gruppe von mehreren
Wechselrichtern zum Einsatz gelangen, wobei dann jede Gruppe für sich als
ein Wechselrichter betrachtet wird. Die Schalter können insbesondere
im Schmelzmodus geschlossen und im Rührmodus offen sein.
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Aus
dem Stand der Technik ist zwar bekannt, Schalter zum Abkoppeln der
Wechselrichter bzw. der Kompension von einem Schaltkreis eines Wirbeltransformator
vorzusehen, eine Trennung der einzelnen Wechselrichter bzw. Gruppen
von Wechselrichtern untereinander ist aber gerade nicht vorgesehen.
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Die
separate Ansteuerung der Wechselrichter im Rührmodus kann auf verschiedene
Arten bewirkt werden. So kann Steuerung die Wechselrichter so steuern,
dass sie jeweils unterschiedliche Leistungen abgeben. Diese leistungsmäßig unterschiedliche Ansteuerung
erfolgt beispielsweise über
veränderte Öffnungszeiten
der Schalter eines Wechselrichters.
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Es
ist auch möglich,
die Wechselrichter mit phasenverschobenen Wechselströmen mittels
der mindestens einen Steuerung betrieben sind, vorzugsweise entsprechend
einem Dreiphasenwechselstrom eines öffentlichen Stromnetzes. So
kann bei drei Wechselrichtern mit drei Phasen durchaus der vom öffentlichen
Stromnetz vorgegebene Phasenwinkel von 120° verringert werden, vorzugsweise
in einen Bereich von 40° bis
95°.
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Besonders
vorteilhaft lässt
sich die unterschiedliche Leistungsabgabe der Wechselrichter mit den
phasenverschobenen Wechselströmen
der Wechselrichter kombinieren. Der besondere Vorteil bei dieser
kombinierten Ansteuerung liegt darin, dass jederzeit eine flexible
Anpassung der erforderlichen Rührbewegung
bei einer vorwählbarer
Leistung zur Aufrechterhaltung der Temperatur in der Schmelze gewährleistet
ist, so dass die Temperatur der Schmelze während des Rührens nicht steigt, was unter
metallurgischen Aspekten erwünscht
ist.
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Weiterhin
können
im Rührmodus
die mindestens eine Steuerung die Wechselrichter so steuern, dass
die Wechselrichter eine pulsartige Leistung abgeben. Dabei können zeitlich
versetzte Leistungspulse mit variabler Breite verwendet werden,
um eine Schwingung von 50 Hz oder weniger nachzubilden. Die Steuerung
kann mittels Pulsen aus einer Amplitudenmodulation einer Trägerfrequenz,
beispielsweise von 300 Hz, alternierend oder überlappend erfolgen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Induktionsschmelzanlage,
die einen Schmelzofen und eine Anordnung von mehreren Teilspulen aufweist
mit einem erfindungsgemäßen Umrichter, wobei
je eine Teilspule an je einen Wechselrichter angeschlossen ist.
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Mit
einer derartigen Induktionsschmelzanlage wird sowohl das Schmelzen
als auch das Rühren mit
besonders effizientem Einsatz von elektrischen Bauteilen und damit
geringerem Investitionsaufwand ermöglicht. Darüber hinaus eine stärker an
die besonderen Gegebenheiten anpassbare Steuerung des Rührens ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren
zum induktiven Schmelzen und Rühren von
elektrisch leitfähigen
Werkstoffen mittels mehrerer Teilspulen, besteht darin, dass die
Teilspulen über jeweils
einen Wechselrichter in einem Schmelzmodus durch Zusammenschalten
von Schaltern parallel und phasengleich und in einem Rührmodus
durch öffnen
des Schalters getrennt angesteuert werden, wobei im Rührmodus
die mindestens eine Steuerung die Wechselrichter so steuert, dass
sie jeweils unterschiedliche Leistungen abgeben und dass die Wechselrichter
mittels der mindestens einen Steuerung phasenverschobene Wechselströme bereitstellen.
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Das
Verfahren kann bei einem Ofen mit Vakuum, mit Atmosphäre oder
mit einem Schutzgas zur Anwendung kommen.
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Die
Teilspulen können
jeweils mit unterschiedlicher Frequenz und/oder Leistung und/oder Amplitude
betrieben werden. Die Steuerung kann die Wechselrichter gezielt
so ansteuern, dass an den Teilspulen die jeweils gewünschte Leistungsabgabe erreicht
wird. Damit kann flexibel auf unterschiedliche Füllhöhen eines Tiegels reagiert
werden. Die Leistung kann so eingestellt werden, wie es der Füllgrad erfordert.
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Vorteilhafterweise
können
die Teilspulen im Schmelzmodus auch mit einer Wechselspannung mit einer
Frequenz zwischen 40 Hz und 50 kHz betrieben werden, insbesondere
zwischen 100 Hz und 20 kHz. Dadurch lassen sich zunächst übliche Wechselrichter als
Grundausstattung verwenden.
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Vorteilhafterweise
können
die Wechselrichter im Rührmodus
je eine Frequenz bereitstellen, die der Frequenz des Schmelzmodus
entspricht, wobei die Steuerung die Wechselrichter so steuert, dass
die Teilspulen mit einer effektiven Rührfrequenz zwischen 5 Hz und
100 Hz betrieben werden. Dadurch können die Wechselrichter zum
einen auf die Leistung für
den Schmelzbetrieb ausgelegt werden und zum anderen an die unterschiedlichen
Bedingungen des Rührens
angepasst werden.
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Vorteilhafterweise
kann die Phasenverschiebung der einzelnen Wechselspannungen der
Teilspulen zueinander im Rührmodus
120° oder
weniger betragen, vorzugsweise zwischen 40° und 95°. Auch dadurch lässt sich
die einem Linearmotor ähnliche treibende
Rührkraft
einstellen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung können
die Teilspulen pulsartig mit der vom Wechselrichter abgegebenen
Ausgangsspannung beaufschlagt werden, wobei die Pulse der einzelnen
Teilspulen zueinander phasenverschoben sind. Dabei kann ein alternierender
oder ein überlappender
Betrieb ermöglicht
werden.
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Vorteilhafterweise
kann die Phasenverschiebung der Teilspulen zueinander so ausgebildet
sein, dass die Pulse von am Induktionsschmelzofen benachbart angeordneten
Teilspulen aufeinander folgen, vorzugsweise nur in einer Richtung.
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Dadurch
lassen sich großräumige Rührbewegungen
erzeugen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 ein
Schaltbild für
einen Induktionsschmelzofen mit einem erfindungsgemäßen Umrichter
mit Trennschaltern zwischen den Ausgangsphasen des Kompensationsschaltkreises
und an der Sternbrücke;
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2 ein
Schaltbild für
einen Induktionsschmelzofen mit einem erfindungsgemäßen Umrichter
mit Trennschaltern zwischen den Eingangsphasen des Kompensationsschaltkreises
mit fester Sternbrücke;
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3 eine
Ansteuerung mit unterschiedlicher Leistung an einzelnen Teilspulen
eines Induktionsschmelzofens;
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4 eine
Ansteuerung mit einer Phasenverschiebung von 120° an einzelnen Teilspulen eines Induktionsschmelzofens;
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5 eine
Ansteuerung mit einer Phasenverschiebung von 60° an einzelnen Teilspulen eines Induktionsschmelzofens;
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6 eine
Ansteuerung mit unterschiedlicher Leistung und einer Phasenverschiebung
von 120° an
einzelnen Teilspulen eines Induktionsschmelzofens;
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7 eine
Ansteuerung mit Pulsen aus einer Amplitudenmodulation einer Trägerfrequenz
und einer alternierenden Phasenverschiebung von 120° an einzelnen
Teilspulen eines Induktionsschmelzofens;
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8 eine
Ansteuerung mit Pulsen aus einer Amplitudenmodulation einer Trägerfrequenz
und einer überlappenden
Phasenverschiebung von 120° an
einzelnen Teilspulen eines Induktionsschmelzofens (Folie 12).
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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In 1 ist
ein Schaltplan für
eine Induktionsschmelzanlage mit einem Induktionsschmelzofen 1 gezeigt,
der eine Induktionsspule 2 aufweist, mittels welcher ein
Schmelzgut 3 aufgewärmt
und aufgeschmolzen wird und mittels welcher die Schmelze umgerührt wird.
Es sind drei Teilspulen 2.1–2.3 der Induktionsspule 2 dargestellt,
die vertikal übereinanderliegend
angeordnet sind.
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Zur
Energieversorgung des Induktionsofens 1 ist ein Umrichter 4 vorgesehen,
der die aus einem öffentlichen
Netz 5 bereitgestellte, dreiphasige Wechselstromversorgung
zum Betrieb des Induktionsofens 1 aufbereitet. Der Umrichter 4 ist
im Beispiel über
einen Leistungsschalter 6 und über ei nen Abspanntransformator 7 mit
dem Netz 5 verbunden und entnimmt den erforderlichen Schmelzstrom
aus dem Netz 5.
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Der
Umrichter 4 wird über
eine Steuerung 8 gesteuert und umfasst einen Hauptschalter 11 für alle Eingangsphasen
aus dem Abspanntransformator 7, einen Gleichrichter 12,
einen Gleichstromzwischenkreis 13 mit einer Drossel 14 sowie
mehrere Wechselrichter 15, 16, 17 und
einen Kompensationsschaltkreis 18 mit jedem Wechselrichter 15 bis 17 zugeordneten
Kondensatoren 19, die als Parallelschwingkreis mit den
Teilspulen 2.1–2.3 wirken.
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Der
Kompensationsschaltkreis 18 stellt eine der Anzahl nach
der Anzahl der Wechselrichter 15 bis 17 entsprechende
Anzahl von Ausgangsphasen bereit, hier drei Ausgangsphasen 20, 21, 22,
welche durch zwei Trennschalter 23, 24 zusammengeschaltet
werden können.
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Die
Ausgangsphasen 20, 21, 22 sind mit jeweils
einer Teilspule 2.1–2.3 verbunden,
wobei die Rückleiter
zu den Ausgangsphasen 20, 21, 22 über eine
Sternbrücke 25 und
zwei Trennschalter 26, 27 miteinander verbunden
sind.
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Zum
Schmelzen des Schmelzguts 3 sind alle Schalter 23 bis 27 geschlossen,
so dass die Teilspulen 2.1 bis 2.3 parallel und
phasengleich durch die Wechselrichter 15 bis 17 mit
Energie versorgt werden. In diesem Betriebsmodus werden auch die Wechselrichter 15 bis 17 parallel
und phasengleich angesteuert.
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Um
in einen Rührmodus
zu gelangen, werden die Schalter 23 bis 27 geöffnet und
die Wechselrichter 15–17 werden über die
Steuerung 8 separat angesteuert, um die dem Wechselrichter 15–17 zugeordnete
Teilspule 2.1–2.3 mit
Energie zu versorgen.
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In 2 ist
ein Schaltbild für
einen Induktionsschmelzofen 1 entsprechend 1 gezeigt,
wobei in diesem Ausführungsbeispiel
der Kompensationsschaltkreis 18 drei Eingangsphasen 30, 31, 32 aufweist,
welche über
Trennschalter 33, 34 miteinander verbunden sind.
Die Trennschalter 33, 34 sind den Kondensatoren 35, 36, 37 vorgeschaltet,
wohingegen in 1 die Trennschalter 23, 24 den
Kondensatoren nachgeschaltet sind.
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Wird
ein Induktionsschmelzofen nur in bestimmten Betriebszuständen betrieben,
beispielsweise immer mit einer konstanten Füllhöhen bei homogenen Füllgraden,
werden bei dieser Schaltervariante die Schalter ggf. strommäßig geringer
belastet werden, d. h. es können
kleinere Typen zum Einsatz kommen.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
ist es nicht erforderlich, dass die Sternbrücke Schalter aufweist, es handelt
sich hier um eine feste Sternbrücke.
Die Anordnung von Schaltern an der Sternbrücke ist unabhängig von
der Platzierung der Schalter gem. 1 bzw. 2.,
daher ist das Weglassen der Schalter 26 und 27 (aus 1)
hier nur als baugruppenspezifisches Ausführungsbeispiel zu sehen, welches
beispielsweise ebenfalls die Randbedingungen einer konstanten Füllhöhe und eines
homogenen Füllgrads
aufweist, was nur geringe Ausgleichsströme zwischen den Phasen zur
Folge hat.
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In 3 ist
eine Ansteuerung der einzelnen Teilspulen der Induktionsspule 2 des
Induktionsofens 1 (1, 2)
erläutert,
wobei die einzelnen Teilspulen phasengleich, mit unterschiedlicher
Leistung betrieben werden. So wird die obere Teilspule 2.1 mit einer
Leistung von 100% betrieben, die mittlere Teilspule 2.2 mit
einer Leistung von 60% und die untere Teilspule 2.3 mit
einer Leistung von 25%. Bereits mit dieser unterschiedlichen Leitungsbeaufschlagung der
Teilspulen 2.1–2.3 lässt sich
eine Bewegung des geschmolzenen Schmelzguts in dem Bad erzeugen, in
der Regel ein Wirbel, der über
die gesamte Tiegelhöhe
wahlweise von oben nach unten bzw. umgekehrt reicht.
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Durch
diese Art der Ansteuerung der Teilspulen 2.1 bis 2.3 wird
in der Schmelze eine Bewegung hervorgerufen, welche als Rühren bezeichnet
wird. Die Trennschalter sind dazu geöffnet, so dass jeder Wechselrichter 15 bis 17 der
ihm zugeordneten Teilspule 2.1 bis 2.3 eine in
der Phasenlage und der Leistung von einander unabhängige Energie
zuführt.
In 4 ist eine andere Art der Ansteuerung dargestellt.
Die Teilspulen 2.1 bis 2.3 weisen untereinander eine
Phasenverschiebung von 120 Grad auf, wobei jede Spule mit maximaler
Leistung betrieben werden kann. Auch hier lässt sich eine Bewegung des
geschmolzenen Schmelzguts in dem Bad erzeugen, in der Regel ein
Wirbel, der über
die gesamte Tiegelhöhe
wahlweise von oben nach unten bzw. umgekehrt reicht.
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In 5 ist
die Ansteuerung aus 4 derart abgeändert, dass
an Stelle einer Phasenverschiebung von 120 Grad nur eine Phasenverschiebung von
60 Grad vorgesehen ist, so dass die in die Schmelze eingebrachte
Energie einer Art Wellenbewegung folgt und der Rühreffekt so noch verstärkt wird.
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In 6 ist
eine Ansteuerung als Kombination der Ansteuerung aus 3 und 4 gezeigt. Zusätzlich zu
einer Phasenverschiebung von 120 Grad wird hier die Amplitude variiert.
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Durch
die Anordnung von Schaltern in Kompensationsschaltkreis 18 bzw.
an der Sternbrücke 25 ist
eine eigene Netz-Einspeisung
für eine
Wirbeleinrichtung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist,
nicht mehr erforderlich.
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Für große Leistungen
können
mehrere Wechselrichter zu einer Gruppe von Wechselrichtern zusammengefasst
werden und die Gruppen von Wechselrichtern zum Schmelzen parallel
geschaltet werden bzw. zum Rühren
getrennt angesteuert werden.
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In 7 ist
eine pulsartige Ansteuerung der einzelnen Teilspulen 2.1 bis 2.3,
ausgehend von einer Trägerfrequenz
der Ausgangsspannung von 300 Hz des jeweils zugeordneten Wechselrichters 15 bis 17,
dargestellt. Durch eine Amplitudenmodulation der Trägerfrequenz 41 bis 43 wird
in jeder Teilspule 2.1 bis 2.3 ein Energieeintrag
gemäß den Kurven 44 bis 46 bewirkt,
wobei die Spitzenwerte der Kurven 44 bis 46 zueinander
phasenverschoben und überschneidungsfrei
sind und die Teilspulen 2.1–2.3 versorgen.
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In 8 ist
die Ansteuerung aus 7 dahingehend abgeändert, dass
sich die Pulse der benachbarten Teilspulen 2.1, 2.2 und 2.2, 2.3 zeitlich
in den Bereichen 48, 49 überlappen, dargestellt durch die
Kurven 44 bis 46. Auch hier wird eine Phasenverschiebung
von 120 Grad erzeugt und durch eine gegenüber der 7 unterschiedliche
Pulsbreite wird die Überlappung
hergestellt.
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Ein
wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass mit
einem Wechselrichter eine große
Spannweite von Verläufen
für den
Ausgangsstrom und die Ausgangsspannung bereitgestellt werden kann
und somit der Rührbetrieb
fortlaufend auf das Schmelzgut abgestimmt werden kann. Durch die
Trennschalter im Kompensationsschaltkreis bzw. an der Sternbrücke lässt sich
die für
den Schmelzbetrieb geforderte hohe Leistung phasengleich bereitstellen.
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Die
Steuerung 8 der Wechselrichter 15 bis 17 ist
von ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus dem Stand der Technik bekannt, wobei nunmehr jedoch die
Wechselrichter völlig
unabhängig
von einander angesteuert werden können.
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Die
Steuerung 8 schaltet auch die Trennschalter 23, 24, 26, 27, 33, 34,
wobei kurze Schaltzeiten realisiert werden können. Alternativ kann das Schalten
dieser Trennerschalter auch von einer übergeordneten Steuerung erfolgen.