DE2853792C2 - - Google Patents
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/01—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths without moulds, e.g. on molten surfaces
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- H05B6/02—Induction heating
- H05B6/06—Control, e.g. of temperature, of power
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Induktionsgießen von Metallen und Legierungen, insbesondere
von Kupfer und Kupferlegierungen. Seit langem wird
der Induktionsguß zum kontinuierlichen und halbkontinuierlichen
Gießen von Metallen und Legierungen eingesetzt.
Kommerziell wird das Verfahren zum Gießen von Aluminium
und Aluminiumlegierungen verwendet.
Sollen schwerere Metalle als Aluminium, beispielsweise Kupfer,
Kupferlegierungen, Stahl, Stahllegierungen, Nickel
oder Nickellegierungen, unter Anwendung des Induktionsgießverfahrens
gegossen werden, so treten bei der Steuerung des
Gießverfahrens verschiedene Probleme auf. Beim Induktionsguß
wird der geschmolzene Metallkopf durch einen elektromagnetischen
Druck zusammengehalten und von den Formwänden abgehalten,
der den hydrostatischen Druck des geschmolzenen
Metallkopfes ausgleicht. Dieser hydrostatische Druck ist
eine Funktion der Höhe des geschmolzenen Metallkopfs und des
spezifischen Gewichts des geschmolzenen Metalls.
Beim Induktionsguß von Aluminium und Aluminiumlegierungen
weist der geschmolzene Metallkopf eine vergleichsweise
geringe Dichte mit hoher Oberflächenspannung aufgrund des
sich bildenden Oxidfilms auf. Die Oberflächenspannung ist
zum elektromagnetischen Druck additiv, die zusammen gegen
den hydrostatischen Druck des geschmolzenen Metallkopfs
wirken. Eine geringe Fluktuation des geschmolzenen Metallkopfs
bewirkt daher einen geringen Unterschied des
elektromagnetischen Drucks, der zum Zusammenhalten des geschmolzenen
Metalls erforderlich ist. Bei schwereren Metallen
und Legierungen, wie Kupfer und Kupferlegierungen bewirken
vergleichbare Änderungen im geschmolzenen Metallkopf
eine größere Änderung des hydrostatischen Drucks und damit
des erforderlichen, ausgleichenden elektromagnetischen
Drucks. Bei Kupfer und Kupferlegierungen ist die zum Zusammenhalten
erforderliche Änderung des elektromagnetischen
Drucks etwa dreimal so groß wie bei Aluminium und Aluminiumlegierungen
mit vergleichbaren Änderungen des geschmolzenen
Metallkopfs.
Um einen Gußblock oder Barren mit gleichförmigem Querschnitt
über seine gesamte Länge zu erhalten, muß der Umfang des
Barrens und des geschmolzenen Metallkopfes innerhalb des
Induktionsofens vertikal bleiben und zwar insbesondere in
der Nähe der Grenzschicht zwischen der flüssigen und der
festen Phase des sich verfestigenden Barrenmantels. Die
tatsächliche Lage des Barrenumfangs wird durch die Ebene beeinflußt,
in der sich der hydrostatische und der elektromagnetische
Druck ausgleichen. Daher bewirken jegliche Veränderungen
der absoluten Höhe des geschmolzenen Metallkopfs
vergleichbare Veränderungen des hydrostatischen Drucks, die
entlang des Gußblocks Oberflächenwellungen hervorrufen, die
außerordentlich unerwünscht sind und eine verminderte
Metallrückgewinnung während der weiteren Bearbeitung verursachen
können.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß beim Induktionsguß
derartig schwerer Metalle aus Legierungen eine verbesserte
Steuerung erforderlich ist, um die gewünschte Oberflächenform
und -bedingung des fertigen Gußstücks zu erhalten. Aus
der US-PS 40 14 379 ist ein Steuersystem bekannt, bei dem
der durch den Induktionsofen fließende Strom in Abhängigkeit
von Dimensionsabweichungen der flüssigen Zone (geschmolzener
Metallkopf) des Barrens von einem vorgegebenen Wert
gesteuert wird. Dabei wird die Induktionsspannung gesteuert,
um den Induktionsstrom in Abhängigkeit von gemessenen
Abweichungen der Grenzflächenhöhe der flüssigen Zone des Barrens
zu regeln. Die Steuerung der Induktionsspannung erfolgt
durch ein verstärktes Fehlersignal, das an die Feldwicklung
eines Frequenzwandlers angelegt wird.
Ein Nachteil des aus der US-PS 40 14 379 bekannten
Steuersystem besteht darin, daß lediglich Änderungen des
geschmolzenen Metallkopfs aufgrund von Änderungen der
Grenzflächenhöhe der flüssigen Zone berücksichtigt werden. Es
scheint, daß bei dem bekannten Verfahren davon ausgegangen
worden ist, daß die Lage der Verfestigungsgrenze zwischen
dem geschmolzenen Metall und dem verfestigten Barrenmantel
relativ zum Induktionsofen fest ist. Dies ist jedoch in der
Praxis nicht der Fall. So werden Fluktuationen der vertikalen
Position der Verfestigungsgrenze durch Änderungen der
Gießgeschwindigkeit, durch Überhitzung des Metalls, durch
die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers, durch die
Berührungsstelle des Kühlwassers, durch die Temperatur und die
Qualität (Verunreinigungsanteile) des Kühlwassers und durch
die Amplitude und die Frequenz des Induktionsstroms beeinflußt.
Aluminium und Aluminiumlegierungen weisen einen engen
Bereich hinsichtlich des elektrischen Widerstandes auf. Daher
ist beim Induktionsguß die Eindringtiefe der in dem
geschmolzenen Metallkopf und dem verfestigten Barren erzeugten
Wirbelströme vergleichsweise gleichförmig über einen großen
Bereich von Aluminiumlegierungen. Die Eindringtiefe des
elektromagnetisch induzierten Stroms ist eine Funktion des
Lastwiderstandes und der Frequenz.
Bei Kupfer und Kupferlegierungen sowie bei anderen
Schwermetallen und Legierungen besteht ein großer Widerstandsbereich
bei verschiedenen Legierungen. Daher ist der
Eindringbereich des induzierten Stroms bei konstanter Frequenz
für derartige Legierungen gegenüber Aluminium ebenfalls
vergleichsweise groß. Dies ist nachteilig, da der Umfang
des magnetischen Umrührens des geschmolzenen Metalls eine
Funktion der Eindringtiefe des induzierten Stroms ist.
Bei derartig schweren Metallen und Legierungen muß beim
Übergang von einer Legierung zu einer anderen die Betriebsfrequenz
geändert werden, um die gewünschte Eindringtiefe
für den induzierten Strom zu erhalten. Beispielsweise wird
für die Legierung C 510 00 (mind. 99,5% Cu + Sn + P; maximal 0,05% Pb,
0,10% Fe, 4,2-5,8% Sn, 0,30% Zn, 0,03-0,35% P) die induzierte Eindringtiefe
von etwa 10 mm bei 1 kHz, von 5 mm bei 4 kHz und von 3 mm bei 10 kHz
erwartet. Die Eindringtiefe, die gewöhnlich beim Induktionsguß von
Aluminiumlegierungen verwendet wird, beträgt etwa 5 mm. Im Vergleich zu
der Legierung C 510 00 erreicht Kupfer bei 2 kHz eine Eindringtiefe von
5 mm, d. h. bei der halben Frequenz gegenüber der für die Legierung
C 510 00 mit dieser Eindringtiefe. Daher muß das Steuersystem
für den Induktionsguß von Metallen, wie Kupfer und
Kupferlegierungen, den Betrieb mit verschiedenen Frequenzen
ermöglichen, um eine geeignete Eindringtiefe des
Induktionsstroms zu erhalten.
Es ist bekannt, Hochfrequenz-Stromversorgungen mit statischen
Halbleiterwechselrichtern anstelle von Motor-Generator-
Kombinationen zu verwenden. Ein besonderer Vorteil
derartiger Halbleiterwechselrichter besteht darin, daß die
Stromversorgung in einem großen Frequenzbereich betrieben
werden kann.
Die SU-PS 5 37 750 beschreibt eine Steuervorrichtung für eine
Induktionsgießvorrichtung, wobei der Phasenwinkel zwischen
der Spannung und dem Strom der Induktionsspule
gemessen und dann mit einem Bezugswert verglichen wird,
um ein Fehlersignal zu erzeugen. Dieses Fehlersignal
wird an den Eingang der Steuervorrichtung rückgekoppelt.
Hieraus ergibt sich, daß bei der bekannten Vorrichtung
der Phasenwinkel eine Funktion des Scheinwiderstandes,
d. h. sowohl des Blindwiderstandes (Reaktanz) als auch
des Ohm'schen Widerstandes ist. Bei der bekannten
Vorrichtung erhöht sich die Ohm'sche Komponente des Phasenwinkels
mit zunehmendem Durchmesser des Gußstücks, während
die Blindkomponente des Phasenwinkels abnimmt und
umgekehrt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, die Steuerung einer Induktionsgießvorrichtung
so zu verbessern, daß man außerordentlich
konstante Querabmessungen des gegossenen Barrens über
dessen gesamte Länge erhält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
oder einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1
bis 7 dadurch gelöst, daß man als elektrischen
Meßparameter den Blindwiderstand (Reaktanz) der Induktionsspule
oder eines dazu proportionalen Wertes heranzieht.
Dabei ist es nicht entscheidend, ob die Reaktanz tatsächlich
unmittelbar gemessen wird oder ob eine zu der Reaktanz
proportionale oder in anderer Weise abhängige Größe
zunächst ermittelt wird, aus der dann ein der Reaktanz
entsprechendes Steuersignal abgeleitet wird.
Vorzugsweise wird die Induktivität der Induktionsspule
oder eine entsprechende Größe ermittelt, da
die übrigen Blindwiderstandsanteile aufgrund der Kapazität
der Spule in der Regel vergleichsweise klein sind.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
sind ein Detektor zum Feststellen der Größe des
Zwischenraums sowie eine dem Detektor nachgeschaltete Einrichtung
vorgesehen, um ein Fehlersignal zu erzeugen, dessen
Größe eine Funktion der Differenz zwischen dem Ist- und Soll-
Wert der Zwischenraumgröße ist. Außerdem ist eine auf das
Fehlersignal ansprechende Einrichtung vorgesehen, um den
Induktionsspulenstrom zu steuern, so daß der Zwischenraum
wieder den Soll-Wert einnimmt.
Bei dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung
können entweder Analog- oder Digital-Schaltkreise oder
Kombinationen derartiger Schaltkreise eingesetzt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der Vorrichtung
können Metalle und Legierungen durch Induktionsguß hergestellt
werden. Dabei werden Formstörungen der Oberfläche des
erhaltenen Gußstücks minimalisiert. Erfindungsgemäß wird der
Zwischenraum zwischen dem geschmolzenen Metall und der
Induktionsspule elektrisch abgegriffen, und anhängig von
diesem Meßwert wird der Induktionsspulenstrom gesteuert.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht einer
erfindungsgemäßen Induktionsgießvorrichtung und
Fig. 2 bis 4 Blockdiagramme verschiedener erfindungsgemäßer
Ausführungsformen eines Steuersystems.
Gemäß Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Induktionsgießvorrichtung
10 eine wassergekühlte Induktionsspule 11, einen
Kühlmittelverteiler 12 zum Zuführen von Kühlwasser zur äußeren
Umfangsfläche 13 des metallischen Gußblocks C sowie
eine unmagnetische Abschirmung 14 auf. Während des Gießvorgangs
wird geschmolzenes Metall kontinuierlich in die
Vorrichtung 10 eingeleitet, wobei normalerweise ein Trog 15 und
ein Gußeinlauf 16, sowie eine übliche Steuerung für den
geschmolzenen Metallkopf vorgesehen ist. Erfindungsgemäß wird
die Induktionsspule 11 durch einen Wechselstrom von einer
Stromversorgung 17 und einem Steuersystem 18 erregt.
Der Wechselstrom erzeugt in der Induktionsspule 11 ein
Magnetfeld, das mit dem geschmolzenen Metallkopf 19 wechselwirkt
und in diesem Wirbelströme erzeugt. Diese Wirbelströme
wechselwirken wiederum mit dem Magnetfeld und erzeugen
Kräfte, die auf den geschmolzenen Metallkopf 19 einen
elektromagnetischen Druck ausüben, um den Kopf einzuschließen
und ihn mit dem gewünschten Querschnitt des Barrens zu
verfestigen.
Während des Gießens besteht zwischen dem geschmolzenen Metallkopf
19 und der Induktionsspule 11 ein Luftzwischenraum d.
Der geschmolzene Metallkopf 19 wird in der gleichen allgemeinen
Form wie die Induktionsspule 11 geformt oder gegossen,
so daß der gewünschte Querschnitt des Gußblocks erhalten
wird. Die Induktionsspule kann jede gewünschte Form
aufweisen, insbesondere kreisförmig oder rechtwinklig sein, um
den gewünschten Querschnitt des Gußblocks C zu erhalten.
Die unmagnetische Abschirmung 14 ist zum Feinabstimmen und
Ausgleichen des elektromagnetischen mit dem hydrostatischen
Druck des geschmolzenen Metallkopfs 19 vorgesehen. Die
unmagnetische Abschirmung 14 kann entsprechend der dargestellten
Ausführungsform ein getrenntes Element aufweisen oder
gegebenenfalls einstückig mit dem Kühlmittelverteiler sein.
Zunächst wird ein üblicher Kolben 21 mit einem Bodenblock 22
in das Magnetfeld der Vorrichtung 10 gehalten, so daß
geschmolzenes Metall in die Form zu Beginn des Gießvorganges
gegossen werden kann. Der Kolben 21 und der Bodenblock 22
werden dann mit einer gewünschten Gießgeschwindigkeit gleichförmig
herausgezogen.
Die Verfestigung des geschmolzenen Metalls, das magnetisch
in der Vorrichtung 10 eingeschlossen ist, erfolgt durch
direktes Aufbringen von Wasser aus einem Kühlmittelverteiler
12 auf die Oberfläche 13 des Gußblocks C. Bei der in Fig. 1
dargestellten Ausführungsform wird das Wasser auf die
Oberfläche 13 des Gußblocks innerhalb der Begrenzungslinie der
Induktionsspule 11 aufgebracht. Gegebenenfalls kann das
Wasser oberhalb, innerhalb oder unterhalb der Induktionsspule 11
auf die Oberfläche 13 des Gußblocks aufgebracht werden.
Im Rahmen der Erfindung kann jede der vorstehend beschriebenen,
bekannten Formkonstruktionen oder andere bekannte
Anordnungen der Induktionsgießvorrichtung verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die
Steuerung des Gießvorganges sowie auf die Vorrichtung 10, um
Gußblöcke zu gießen, die im wesentlichen über ihre gesamte
Länge einen gleichförmigen Querschnitt aufweisen und die aus
Metallen oder Legierungen, wie Kupfer und Kupferlegierungen,
hergestellt werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die elektrischen Eigenschaften der Induktionsspule 11
gemessen werden, die eine Funktion des Zwischenraums d
zwischen der Induktionsspule und der Last sind, die durch den
Gußblock C und den geschmolzenen Metallkopf 19 gebildet wird.
Im Rahmen der Erfindung ist festgestellt worden, daß die
Induktivität der Induktionsspule 11 während des Betriebs eine
Funktion des Zwischenraums d ist. Die folgende Gleichung ist
ein Ausdruck für die Beziehung zwischen der Induktion der
Induktionsspule und der Abmessung des Zwischenraums:
L i = kd (2D c -d) (1)
wobei
L i
= Induktivität der Induktionsspule
D
c
= Durchmesser der Induktionsspule
d
= Abstand zwischen Induktionsspule und Gußblock
(Luftspalt)
k
= ein Faktor, der die folgenden Parameter des
Systems berücksichtigt:
Höhe der Oberfläche 23 des geschmolzenen Metallkopfs 19,
Höhe der Verfestigungsgrenze 24 bezüglich der Induktionsspule 11,
elektrische Leitfähigkeit des zu gießenden Metalls und
Frequenz des Stroms.
Höhe der Oberfläche 23 des geschmolzenen Metallkopfs 19,
Höhe der Verfestigungsgrenze 24 bezüglich der Induktionsspule 11,
elektrische Leitfähigkeit des zu gießenden Metalls und
Frequenz des Stroms.
Der Faktor k wird empirisch bestimmt, indem die Induktivität
für einen Durchmesser einer bekannten Induktionsspule
sowie der Abstand zwischen der Induktionsspule und dem
Gußblock gemessen und die Gleichung (1) für k gelöst wird. Der
Faktor k variiert nicht mit der Größe d des Zwischenraums.
Der Faktor k verändert sich lediglich geringfügig mit der
Höhe h des geschmolzenen Metallkopfs solange die Metalloberfläche
23 in der Nähe der Oberseite der Induktionsspule 11
gehalten wird.
Daraus ergibt sich, daß die Induktivität des aus Induktionsspule
und Gußblock bestehenden Systems eine Funktion des
Zwischenraums d ist. Die Induktivität hängt von der Reaktanz
dieses Systems über die nachstehende Gleichung ab:
X i = 2 π f L i (2)
wobei
X i
= Reaktanz der Induktionsspule (Ω);
L
i
= Induktivität (H);
f
= Frequenz (Hz).
Der Luftspalt d zwischen der Induktionsspule 11 und der
Metallast 19 bewirkt eine reaktive Last X i auf die elektrische
Stromversorgung für die Induktionsspule. Die Größe dieser
induktiven Reaktanz X i ist eine Funktion der Frequenz f, der
Größe d des Luftspalts sowie die Zahl der Windungen und die
Höhe der Induktionsspule. Sowohl die Reaktanz X i als auch die
Induktivität L i sind relativ unabhängig von der zu gießenden
Legierung im Vergleich zum Widerstand.
Die Kombination der Metallast 19 und der diese umgebenden
Induktionsspule 11 bildet ebenfalls einen Ohm′schen
Widerstand für die elektrische Stromversorgung für die Induktionsspule.
Die Größe des Ohm'schen Widerstandes ist eine Funktion
der Geometrie (Größe) der Induktionsspule 11 und der
Metallast 19 sowie deren Widerstände. Die Kombination dieser
Ohm'schen und reaktiven Widerstände bewirkt eine Gesamtimpedanz
Z i , die der einschließende Strom I überwinden muß.
Diese Gesamtimpedanz ist folgendermaßen definiert.
Z i ≃ R i 2 + (2 π f · L i )2 (3)
wobei
Z i
= Impedanz (Ω)
R
i
= Widerstand (Ω)
f
= Frequenz (Hz)
L
i
= Induktivität (H).
Variationen des Lastquerschnitts, insbesondere der Querschnitt
des geschmolzenen Metallkopfs 19, führen zu Änderungen der
elektrischen Last der Induktionsspule 11. Wenn eine konstante
Spannung an der Induktionsspule 11 liegt, wie dies etwa bei
der US-PS 40 14 379 der Fall ist, so gleicht der Einschluß den
hydrostatischen Druck des geschmolzenen Metallkopfs 19 und
den Druck der elektromagnetischen Kräfte aus, so daß sich
inhärente Steuereigenschaften ausbilden. Daher bewirkt eine
Zunahme des geschmolzenen Metallkopfs tendentiell eine
Überwindung des elektromagnetischen Drucks und führt zu einem
größeren Querschnitt des Gußblocks. Dies führt wiederum zu
einer Verminderung des Zwischenraums d zwischen der Induktionsspule
und dem Gußblock, so daß sich die Impedanz Z i
und die Induktivität L i des Systems vermindern. In der
US-PS 40 14 379 wird vermutet, daß dieser Effekt auf einer
Widerstandsänderung beruht, die mit der Zunahme der Größe
des Gußblocks zusammenhängt.
Es wird jedoch angenommen, daß nicht der Widerstand sondern
die Impedanz die Steuerung bewirkt. Daher erhöht sich die
Amplitude I i des Induktionsspulenstroms, und daher die
Amplitude des induzierten Stroms, entsprechend der
nachstehenden Gleichung:
wobei
I i
= Strom,
V
i
= Spannung,
Z
i
= Impedanz,
so daß der Gußblock wieder seine ursprüngliche Größe einnimmt.
Soweit dies ein dynamischer Vorgang ist, werden in der
erhaltenen Oberfläche 13 des Gußblocks Formstörungen oder
Wellungen ausgebildet. Es wird davon ausgegangen, daß
derartige Störungen in charakteristischen Zeitintervallen in
der Größenordnung von 1 Sekunde auftreten würden. Um diesen
Effekten durch elektrische Steuervorrichtungen entgegenzuwirken,
muß die Reaktionsgeschwindigkeit der Stromversorgung
17 und des Steuersystems 18 wesentlich höher sein.
Daher ist eine Reaktionszeit von 100 Millisekunden oder weniger
wünschenswert.
Wie vorstehend ausgeführt, sind die Induktivität sowie die
Reaktanz der belasteten Induktionsspule 11 Funktionen des
Luftspalts d. Bei dem aus der US-PS 40 14 379 bekannten
Verfahren wird eine konstante Spannung an der Induktionsspule
aufrechterhalten und eine Korrekturspannung entsprechend der
Höhe der Oberfläche des geschmolzenen Metallkopfs verwendet,
um den Induktionsspulenstrom zu steuern. Dagegen wird
erfindungsgemäß ein elektrischer Parameter der Gießvorrichtung 10,
der eine Funktion des Spalts d zwischen dem geschmolzenen
Metallkopf 19 und der Innenfläche der Induktionsspule 11
ist, gemessen und ein entsprechendes Signal erzeugt. In
Abhängigkeit von diesem Spaltsignal wird die Stromversorgung
17 gesteuert, um durch geeignete Frequenz, Spannung und
Strom den Spalt d im wesentlichen konstant zu halten.
Hauptsächlich der in der Induktionsspule 11 fließende Strom
bewirkt den elektromagnetischen Druck. Dieser Strom ist
eine Funktion der anliegenden Spannung und der Impedanz der
belasteten Induktionsspule; diese Impedanz ist wiederum
eine Funktion der Frequenz und der Induktivität. Erfindungsgemäß
kann der Strom durch Änderung der Spannung der
Stromversorgung 17 bei einer konstanten Frequenz oder durch Änderung
der Frequenz der Stromversorgung 17 bei einer konstanten
Spannung oder durch gleichzeitige Änderung der Frequenz
und der Spannung gesteuert werden.
Nachstehend wird auf die Fig. 1 und 2 Bezug genommen.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist ein Steuerschaltkreis
18 zum Steuern der Stromversorgung der Induktionsgießvorrichtung
10 vorgesehen. Dieser Steuerschaltkreis soll
sicherstellen, daß der Spalt d im wesentlichen konstant
gehalten wird, so daß, falls überhaupt, in diesem lediglich
geringfügige Änderungen auftreten. Durch Minimalisierung jeglicher
Veränderungen des Spalts d werden Formstörungen der
Oberfläche 13 des Gußblocks C minimalisiert.
Die Induktionsspule 11 ist mit einer elektrischen Stromversorgung
17 verbunden, die den erforderlichen Strom mit
der gewünschten Frequenz und Spannung erzeugt. Eine typische
Stromversorgung besteht aus zwei Teilschaltkreisen 25 und
26. Der Teilschaltkreis 25 besteht im wesentlichen aus einem
Halbleitergenerator, der eine elektrische Spannung für die
Last oder den Oszillatorschaltkreis 26 mit der Induktionsspule
11 erzeugt. Dieser zweite Teilschaltkreis 26 ohne die
Induktionsspule 11 wird häufig als Heizung bezeichnet und
weist beispielsweise Kondensatoren und Transformatoren auf.
Vorzugsweise ist der Generatorschaltkreis 25 ein Halbleiter-
Wechselrichter. Ein derartiger Wechselrichter ist bevorzugt,
da mit ihm eine wählbare Ausgangsleistung über einen
Frequenzbereich möglich ist. Dies wiederum ermöglicht eine
Steuerung der Eindringtiefe des Stroms in die Last, wie
vorstehend ausgeführt. Sowohl der Halbleiter-Wechselrichter 25
als auch die Heizung oder der Oszillatorschaltkreis 26 können
in üblicher Weise ausgebildet sein. Die Stromversorgung
17 weist eine eingangsseitige Gleichspannungssteuerung auf,
um die Spannungs- und Frequenzfunktionen der Stromversorgung
voneinander zu trennen.
Erfindungsgemäß werden Änderungen der elektrischen Parameter
des aus Induktionsspule und Gußblock bestehenden
Systems und damit Änderungen des Spalts d gemessen. Jegliche
gewünschte Parameter oder Signale, die eine Funktion
des Spalts d sind, können gemessen werden. Vorzugsweise
wird als Steuerparameter die Reaktanz der Induktionsspule
11 und ihrer Last verwendet, wobei besonders die Induktivität
der Induktionsspule und der zugehörigen Last bevorzugt
ist. Beide Parameter sind eine Funktion des Spalts zwischen
der Induktionsspule 11 und der Last 19. Gegebenenfalls können
jedoch andere durch den Spalt beeinflußte Parameter
verwendet werden, beispielsweise die Impedanz und die Leistung.
Die Impedanz ist ein weniger bevorzugter Parameter, da sie
auch von der Ohm'schen Last abhängt und sich somit mit dem
Durchmesser der Last (Gußblock) in im allgemeinen komplexer
Weise ändert.
Die Reaktanz der Induktionsspule 11 und der Last 19 kann gemäß
Fig. 2 ermittelt werden, indem man die gegenüber dem Strom
um 90° verschobene Spannung an der Induktionsspule 11 mißt
und dieses Signal durch den in der Induktionsspule gemessenen
Strom dividiert. Bei einer festen Betriebsfrequenz ist die
Reaktanz gemäß vorstehender Gleichung (2) direkt proportional
zur Induktivität. Daher ist bei einer festen Betriebsfrequenz
die gemessene Reaktanz gemäß vorstehender Gleichung (1) eine
Funktion des Spalts d. Wenn die Frequenz während des Betriebs
nicht fest ist, so wird vorzugsweise die Induktivität der
Induktionsspule 11 und der Last 19 bestimmt, beispielsweise
durch Dividieren der Reaktanz mit einem Faktor 2 π f.
Der in Fig. 2 dargestellte Steuerschaltkreis 18 kann im
allgemeinen auch bei solchen Vorrichtungen verwendet werden, wo
die Frequenz der Stromversorgung 17 während des Betriebs auf
eine vorgewählte Frequenz eingestellt bleibt. Daher muß mit
diesem Steuerschaltkreis 18 lediglich eine Änderung der
Reaktanz der Induktionsspule 11 und der Last 19 gemessen werden,
um ein eine Änderung des Spalts d wiedergebendes Signal
zu erhalten.
Das Ausgangssignal der Halbleiterstromversorgung 17 enthält
harmonische Schwingungen. Die Amplitude dieser harmonischen
Schwingungen gegenüber der Grundfrequenz hängt von einer großen
Anzahl von Faktoren ab, beispielsweise von der Art und dem
Durchmesser des Gußblocks, sowie von den Eigenschaften der
Leistungs-Bauelemente der Stromversorgung (z. B. der
Anpaßübertrager für die Impedanz). Die vorgesehenen elektrischen
Parametermessungen während des Betriebs sollten vorzugsweise
bei der Grundfrequenz erfolgen, um Fehler aufgrund von
Beimischungen der Oberwellen zu eliminieren.
Der Strom in der Induktionsspule 11 wird durch einen
Stromtransformator 27 gemessen. Ein Widerstandsnetzwerk 29 zur
Strom-Spannungs-Wandlung erzeugt eine entsprechende Spannung.
Diese Spannung wird einem phasenstarren Regelkreis (PLL) 30
zugeführt, der sich an die Grundfrequenz der Stromwelle
ankoppelt und zwei sinusförmige Bezugsphasensignale mit Phasenwinkeln
von 0° bzw. 90° gegenüber der Stromgrundwelle
erzeugt. Aus der 0°-Bezugsphase leitet ein phasenempfindlicher
Gleichrichter 31 die Stromamplitude mit der Grundfrequenz ab.
Die 90°-Bezugsphase wird einem phasenempfindlichen Gleichrichter
28 zugeführt, der die sich aus der Induktivreaktanz
ergebende Spannungsamplitude für die Grundfrequenz ableitet. Die
in geeigneter Weise heruntergeteilten Ausgangssignale der
Gleichrichter 28 und 31 werden dann einem Analogspannungsteiler
32 zugeführt, wo die Spannung des Gleichrichters 28 durch
die Spannung des Gleichrichters 31 dividiert wird, um ein
Ausgangssignal zu erhalten, das proportional der Reaktanz der
Induktionsspule 11 und der Last 19 ist. Das Ausgangssignal
des Teilers 32 wird dem invertierenden Eingang eines linear
betriebenen Differenzverstärkers 33 zugeführt. Der nicht
invertierende Eingang des Verstärkers 33 ist mit einer variablen
Spannungsquelle 34 verbunden. Das Ausgangssignal des
Verstärkers 33 wird zur Erzeugung eines Fehlerspannungssignals
einem Fehlersignalverstärker 35 zugeführt, das zur Rückkopplung
dem Teilschaltkreis 25 der Stromversorgung zugeführt
wird. Der Verstärker 35 weist ferner vorzugsweise
Frequenzkompensationsschaltkreise auf, um das dynamische Verhalten
des gesamten Rückkoppelkreises anzupassen.
Das Fehlersignal des Differenzverstärkers 33 ist proportional
zur Reaktanzänderung der Induktionsspule 11 und der Last 19
und entspricht ferner hinsichtlich der Polarität der
Variationsrichtung der Reaktanz. Mit Hilfe der variablen Spannungsquelle
kann der Spalt d auf einen gewünschten Festpunkt
eingestellt werden. Das Steuersystem 18 mit Rückkopplung
ermöglicht es, die Variation des Spalts d auf einen Minimalwert
oder auf 0 zu bringen. Das Steuersystem 18 gemäß Fig. 2 ist
grundsätzlich auf eine Betriebsart anwendbar, bei der die
einmal eingestellte Frequenz konstant gehalten wird, obwohl
die Erfindung nicht notwendigerweise auf diese Betriebsart
beschränkt ist; so sind insbesondere kleine Frequenzänderungen
möglich.
Anstelle eines phasenstarren Regelkreises 30 können Filter
verwendet werden, um die Grundfrequenzkomponente zu extrahieren.
Beispielsweise können sowohl die Wellenformen des
Stroms als auch der Spannung bei 0° und 90° gegenüber einer
beliebigen Bezugsphase bestimmt werden, die beispielsweise
aus dem Steuerschaltkreis für den Wechselrichter in der
Stromversorgung 17 abgeleitet wird. Diese phasengleiche (0°)
und dazu rechtwinklige Komponente (90°) können dann
vektoriell kombiniert werden, so daß Spannungen erhalten
werden, die proportional zur Grundfrequenz und zum Strom
in der Induktionsspule 11 sind.
Der Schaltkreis gemäß Fig. 2 kann entsprechend Fig. 3
modifiziert werden, wobei gleiche Schaltkreiselemente die
gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 2 aufweisen und in der
gleichen Weise arbeiten. Bei dem Schaltkreis 18′ gemäß
Fig. 3 wird die Frequenz des in der Induktionsspule 11
fließenden Stroms gemessen, und ein dazu proportionales
Spannungssignal wird durch einen Frequenz-Spannungs-Wandler
36 erzeugt, der mit dem Ausgang des Strom-Spannungs-
Wandlers 29 verbunden ist. Der Ausgang des Wandlers 36 wird
durch einen Abschwächer 37 in geeigneter Weise auf den
Ausgang des Teilers 32 abgestimmt. Ein zweiter Analogspannungsteiler
38 teilt den Ausgang des ersten Spannungsteilers
32 durch die proportionale Spannung von dem Frequenzspannungs-
Wandler 36. Das Ausgangssignal des zweiten Teilers
38 nähert die Induktivität der Induktionsspule 11 und
der Last 19 an, so daß das Steuersystem 18′ selbst bei
variabler Betriebsfrequenz arbeiten kann.
Die vorstehend beschriebenen Steuersysteme 18 und 18′
verwenden Analogschaltkreise. Erfindungsgemäß kann jedoch zur
Verbesserung der Flexibilität der Steuerung ein Digitalsteuersystem
18″ etwa gemäß Fig. 4 verwendet werden. Die
Stromversorgung 17 weist einen äußeren Schaltkreis 25 sowie einen
Oszillator 26 auf, die im wesentlichen denen bei den Ausführungsformen
gemäß den Fig. 2 und 3 entsprechen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 wird ein Differenzverstärker
39 verwendet, um die Spannung an der Induktionsspule
11 zu messen. Um den Strom in der Induktionsspule 11 zu messen,
wird ein Stromtransformator 27 verwendet. Das Ausgangssignal
des Differenzverstärkers wird zur Auskopplung der
Grundfrequenz einem Filter F zugeführt, dessen Ausgangssignal
an einem Frequenz-Spannungs-Wandler 40 anliegt. Das Ausgangssignal
f des Frequenz-Spannungs-Wandlers 40 ist proportional
zur Frequenz des Stroms. Das Ausgangssignal des Differenzverstärkers
39 liegt ferner an einem Eingang eines
Wechselstrommeßgeräts 41. Am anderen Eingang liegt das Stromsignal
vom Stromtransformator 27, das zur Auskopplung der
Grundfrequenz durch einen Filter F′ gefiltert wird. Das Wechselstrommeßgerät
41 erzeugt Ausgangssignale proportional zur
Effektivspannung V, zum Effektivstrom I und zur wahren
Leistung kW der Induktionsspule 11.
Das Ausgangssignal f des Wandlers 40 sowie das Spannungssignal
V, das Stromsignal I und das Leistungssignal kW des
Wechselstrommeßgeräts 41 werden einem Analog-Digital-Wandler
42 zugeführt, der die Signale in geeigneter Weise digitalisiert.
Das Ausgangssignal des Analog-Digital-Wandlers wird
einem Computer 43, beispielsweise einem Minicomputer oder
einem Mikroprocessor, wie einer PDP-8 (mit Dec Pack) der Firma
Digital Equipment, Inc., zugeführt. Der Computer 43 ist
so programmiert, daß er die zugeführten Werte der Frequenz f,
der Spannung V, des Stroms I und der Leistung kW dazu verwendet,
um die entsprechenden Werte der Scheinleistung kVA, des
Phasenwinkels R , der Impedanz Z, der Reaktanz X und der
Induktivität L berechnet. Der Computer kann so programmiert
werden, daß er diese Parameter unter Berücksichtigung der
folgenden Beziehungen berechnet:
kVA
= V · I
Z
= V/I
X
= Z · sin R
L
= X/(2 f f).
Die vorstehenden Beziehungen sind bekannt und ermöglichen die
Berechnung der Induktivität der Induktionsspule mit der
Last im Betrieb. Nach der Berechnung der Induktivität
berechnet der Computer 43 den Spalt d c unter Verwendung der
vorstehenden Formel (1). Der Computer 43 vergleicht dann den
berechneten Spalt d c mit einem gespeicherten Sollwert d für
den Spalt und erzeugt ein vorgegebenes Fehlersignal entsprechend
dem Unterschied zwischen d und d c . Das Fehlersignal
wird dann einem Digital-Analog-Wandler 44 zur Erzeugung eines
analogen Fehlersignals zugeführt. Das Ausgangssignal des
Digital-Analog-Wandlers 44 wird einer Spannungssteuerung 45
und ein anderes Ausgangssignal des Digital-Analog-Wandlers
wird einer Frequenzsteuerung 46 zugeführt. Die Ausgangssignale
der Spannungs- und der Frequenzsteuerung 45 bzw. 46
werden jeweils der Stromversorgung 17 zugeführt, um so das
Fehlersignal rückzukoppeln; dadurch wird der Strom in der
Induktionsspule zur Kompensation der Spaltvariation nachgestellt,
so daß diese Variation gegen 0 geht.
Das vorstehend bestehende beschriebene Steuersystem 18″ kann
in jeder der drei Betriebsarten arbeiten. Bei der Betriebsart
mit fester Frequenz wird lediglich die Spannung geändert,
um den in der Induktionsspule 11 fließenden Strom einzustellen.
Bei dieser Betriebsart würde die Frequenzsteuerung 46
außer Betrieb gesetzt, und es kann ein Korrektur- oder Fehlersignal
aus dem berechneten Wert der Reaktanz X anstelle
einer Berechnung der Induktivität L berechnet werden, da diese
direkt proportional wären.
Das Steuersystem 18″ der Fig. 4 kann ferner in der Betriebsart
mit fester Spannung arbeiten, wobei lediglich die
Frequenz geändert wird, um den Strom der Induktionsspule 11
zu steuern. Bei dieser Betriebsart würde die Spannungssteuerung
45 außer Betrieb gesetzt werden, und lediglich die
Frequenzsteuerung würde ein Fehlersignal der Stromversorgung
zuführen. Schließlich kann durch die digitale Steuerung
gemäß Fig. 4 sowohl die Frequenz als auch die Spannung
geändert werden, um den Strom der Induktionsspule 11 zu
steuern. Bei dieser Betriebsart würden sowohl die Spannungs-
als auch die Frequenzsteuerung 45 bzw. 46 in Betrieb sein.
Während die Arbeitsweise des Steuersystems 18″ gemäß Fig. 4
vorstehend mit einem Vergleich eines Istwerts mit einem Sollwert
des Spalts zum Erzeugen eines Fehlersignals erläutert
worden ist, könnte dieses Steuersystem auch in einer Weise
ähnlich der gemäß den Fig. 2 und 3 betrieben werden.
Beispielsweise könnte anstelle der Berechnung der gemesssenen
Spaltgröße lediglich die gemessene Reaktanz oder Induktivität
entsprechend den vorstehenden Gleichungen berechnet und
der berechnete Wert der Reaktanz oder der Induktivität mit
einem vorgegebenen Sollwert verglichen werden, um entsprechend
der Abweichung von dem Sollwert ein vorprogrammiertes
Fehlersignal zu erzeugen. Diese Arbeitsweise würde in
vorteilhafter Weise weniger Berechnungen erfordern, als bei
Berechnung der gemessenen Spaltgröße.
Das Steuersystem 18″ gemäß Fig. 4 ist bevorzugt, und zwar
wegen der außerordentlichen hohen Geschwindigkeit, mit der
die Berechnungen und die Korrektursignale durch den Computer
43 erzeugt werden können, und wegen der hohen Empfindlichkeit
und Flexibilität bei Verwendung digitaler Schaltkreise
und durch Computerprogrammierung.
Während ein phasenstarrer Regelkreis (PLL) als Filter 30, F
und F′, zur Ableitung der Grundfrequenz des gemessenen Signals
bevorzugt ist, ist im Rahmen der Erfindung für diesen Zweck
jeder geeignete Filterschaltkreis möglich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ohne Messung der
Oberfläche 23 des flüssigen Metallkopfs 19 verwendet werden.
Dies ergibt sich daraus, daß die verwendeten Parameter
Funktionen des Spalts d sind und durch die Höhe h des
geschmolzenen Metallkopfs 19 nicht stark beeinflußt werden.
Falls jedoch eine Feinabstimmung der Vorrichtung 10
erwünscht ist, kann die Oberfläche 23 des geschmolzenen
Metallkopfs 19 in der bekannten Weise gemäß der US-PS
40 14 379 gemessen werden, um ein auf die Höhe ansprechendes
Signal zu erzeugen, beispielsweise durch die Verwendung
eines linearen Wandlers 47 (z. B. das Modell 350 der Firma
Trans-Tek, Inc.). Das Ausgangssignal des Wandlers 47 wird
dann dem Analog-Digital-Wandler 42 zugeführt, der das
Analogsignal in ein Digitalsignal umwandelt. Das digitalisierte
Höhensignal des geschmolzenen Metallkopfs wird dann
mit Hilfe des Computers 43 mit einem vorprogrammierten Sollwert
verglichen, wobei der Computer ein Fehlersignal
entsprechend der auftretenden Differenz erzeugt.
Der Computer 43 kombiniert dann das Fehlersignal aufgrund von
Spaltänderungen mit dem Fehlersignal aufgrund von Höhenänderungen
des Metallkopfs und erzeugt ein geeignetes, kombiniertes
Fehlersignal, das in der vorstehenden Weise die
Stromversorgung 17 ansteuert.
Während die Last in der vorstehenden Beschreibung ein Gußblock
oder Barren ist, kann sie im Rahmen der Erfindung jede
gewünschte kontinuierliche oder halbkontinuierliche
Gußform bilden, wie Stangen oder Balken.
Wird eine nicht-kreisförmige Induktionsspule 11 verwendet,
so kann der Induktionsspulendurchmesser durch einen effektiven
Induktionsspulendurchmesser ersetzt werden. Dieser
effektive Induktionsspulendurchmesser ergibt sich aus der
gemessenen Fläche der Induktionsspule 11 unter der Annahme,
daß diese Spule kreisförmig ist.
Während die Erfindung vorstehend im Hinblick auf Kupfer und
Kupferlegierungen beschrieben worden ist, können die
erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren auch auf viele
andere Metalle und Legierungen, wie Nickel und Nickellegierungen,
Stahl und Stahllegierungen, Aluminium und
Aluminiumlegierungen, angewendet werden.
Die Programmierung des Computers 43 mit seinem Speicher kann
in üblicher Weise erfolgen.
Vorstehend sind die Steuersysteme 18, 18′ und 18″ im
Zusammenhang mit einer Induktionsgießvorrichtung beschrieben worden.
Im Rahmen der Erfindung können jedoch die erfindungsgemäßen
Steuersysteme teilweise oder ganz auch bei anderen
Metallbehandlungsvorrichtungen verwendet werden, bei denen
Induktivitäten zur Erzeugung eines magnetischen Feldes in
einer metallischen Last eingesetzt werden. Insbesondere könnten
die Schaltkreise zur Messung der Induktivität bei
Induktionsöfen Anwendung finden.
Claims (16)
1. Stranggießverfahren mit einer eine Induktionsspule
(11) aufweisenden elektromagnetischen Stranggießkokille,
in der der sich bildende Gießstrang (c) berührungsfrei
geführt ist, wobei der Strom der Induktionsspule (11)
aufgrund eines Sollwert-Istwert-Vergleichs eines elektrischen
Parameters der Spule zum Minimalisieren von Änderungen des
Abstandes (d) zwischen der Induktionsspule (11) und dem
Gießstrang (C) geregelt wird,
gekennzeichnet durch die Verwendung des Blindwiderstandes
der Induktionsspule (11) oder eines dazu proportionalen
Wertes als elektrischen Parameter.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der elektrische Parameter die Induktivität der Induktionsspule
(11) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Bestimmen des elektrischen Parameters das Spannungssignal
ausgenutzt wird, um ein phasenempfindliches Spannungssignal
entsprechend der Größe des gegenüber dem Stromsignal
um 90° phasenverschobenen Spannungssignals zu
erzeugen, und daß das phasenempfindliche Spannungssignal zur
Erzeugung eines Ausgangssignals entsprechend etwa der Reaktanz
der Induktionsspule (11) durch das Stromsignal dividiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine
Bestimmung der Frequenz des Induktionsspulenstroms und
Erzeugen eines entsprechenden Signals sowie Teilen des
Reaktanzsignals durch das Frequenzsignal, um ein Signal
entsprechend etwa der Induktivität der Induktionsspule (11) zu
erzeugen.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Spannungsteilung die Grundfrequenz des Spannungssignals
und des Stromsignals ausgefiltert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stromsignal und das Spannungssignal in Hilfssignale
entsprechend der Frequenz des Induktionsspulenstroms,
der effektiven Spannung, des effektiven Stroms und der
Wirkleistung an der Induktionsspule umgewandelt werden und aus
den Hilfssignalen ein elektrischer Parameter der Induktionsspule
(11) berechnet wird, der sich mit der Größe des Abstandes
(d) ändert.
7. Induktionsgießvorrichtung zum Stranggießen geschmolzenen
Metalls in eine gewünschte Form nach dem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 6,
- a) mit einer Induktionsspule (11) zum Anlegen eines Magnetfeldes an das geschmolzene Metall, mit einem Abstand (d) zwischen der Innenabmessung und der Strangoberfläche,
- b) mit einer Wechselstromversorgung (17) für die Spule (11) und
- c) mit einer mit der Wechselstromversorgung (17) verbundenen Steuereinrichtung (18) zum Minimalisieren von Änderungen des Abstandes (d) durch Regeln des Induktionsspulenstroms aufgrund eines Sollwert-Istwert-Vergleichs eines elektrischen Parameters der Spule (11),
dadurch gekennzeichnet, daß
- d) dem elektrischen Parameter im wesentlichen der Blindwiderstand der Spule (11) oder ein dazu proportionaler Wert entspricht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem elektrischen Parameter im wesentlichen die Induktivität
der Spule (11) entspricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (18, 18′,
18″) einen phasenempfindlichen Schaltkreis (28) zur Erzeugung
eines phasenempfindlichen Spannungssignals entsprechend der
Größe der gegenüber dem Stromsignal um 90° phasenverschobenen
Spannung und einen ersten Spannungsteiler (32) zum Teilen
des phasenempfindlichen Spannungssignals durch das
Stromsignal aufweist, um ein etwa der Reaktanz der Induktionsspule
(11) entsprechendes Ausgangssignal zu erzeugen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (18′) eine Frequenzmeßeinrichtung
(36) zur Messung der Frequenz des Induktionsspulenstroms und
zur Erzeugung eines entsprechenden Ausgangssignals und einen
zweiten Teiler (38) zum Teilen des Reaktanzsignals durch das
Frequenzsignal und Erzeugen eines etwa der Induktivität der
Induktionsspule (11) entsprechenden Ausgangssignals aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet
durch eine Filtereinrichtung (30, F, F′) zum Ausfiltern der
Grundfrequenz der Spannungs- und Stromsignale vor der Zuführung
zum ersten Teiler (28).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filtereinrichtung ein phasenstarrer Regelkreis (30)
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (18, 18′)
eine 0°-Bezugsphase und eine 90°-Bezugsphase erzeugt und
einen ersten phasenempfindlichen Spannungsgleichrichter (31),
dem zum Erzeugen eines Spannungssignals entsprechend dem
Induktionsspulenstrom die 0°-Bezugsphase und das Stromsignal
zugeführt wird sowie einen zweiten phasenempfindlichen
Spannungsgleichrichter (28) aufweist, dem das dem Induktionsspulenstrom
entsprechende Spannungssignal und die 90°-
Bezugsphase zugeführt wird, um ein phasenempfindliches Spannungssignal
entsprechend der gegenüber dem Strom um 90°
phasenverschobenen Spannung der Induktionsspule (11) zu erzeugen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung (18″) mit einem
Computer (43) vorgesehen ist, um den reaktiven elektrischen
Parameter der Induktionsspule (11) zu berechnen, mit einem
vorgegebenen Sollwert zu vergleichen und um entsprechend der
Differenz zwischen dem berechneten Wert des elektrischen
Parameters und dem vorgegebenen Sollwert ein Fehlersignal
zu erzeugen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch
eine Meßvorrichtung mit einem Wandler zum Umwandeln der
Strom- und Spannungssignale in Hilfssignale entsprechend der
Frequenz des Induktionsspulenstroms, der effektiven Spannung,
des effektiven Stroms und der Wirkleistung der Induktionsspule
(11) sowie mit einem Computer (43) zum Berechnen eines
mit dem Abstand (d) variierenden elektrischen Parameters der
Induktionsspule (11) aus den Hilfssignalen.
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