DE2839953A1 - Verfahren und vorrichtung zur regelung der badspiegelhoehe in einer stranggiesskokille - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur regelung der badspiegelhoehe in einer stranggiesskokilleInfo
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Description
CONCAST AG y ZUERICH
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Badspiegelhöhe in einer Stranggiesskokille
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Badspiegelhöhe
in einer Stranggiesskokille mittels elektromagnetischer Wechselfelder, wobei die Veränderung der Induktivität in Abhängigkeit
der Badspiegelhöhe gemessen und als Eingangssignal für die Badspiegelregulierung verwendet wird und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Für die automatische Regelung der Badspiegelhöhe in Stranggiesskokillen,
insbesondere für Stahlstranggiessanlagen, sind verschiedene Verfahren bekannt und in der Praxis eingeführt. Eine
breite Anwendung hat beispielsweise das Messen der Badspiegelhöhe mittels radioaktiver Strahler, Thermoelementen, optischer
Geräte etc. gefunden.
In der Literatur wird aber auch an verschiedenen Stellen vorgeschlagen,
die Veränderung der Badspiegelhöhe in Stranggiesskokillen mittels elektromagnetischer Wechselfelder zu messen. Dabei
werden ausserhalb des Kühlmantels im Badspiegelbereich oder auf der ganzen Kokillenlänge um die Kokillenwände herum eine
oder mehrere Spulen angeordnet und ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Das flüssige Giessmetal wirkt dabei als beweglicher
Spulenkern und verursacht bei sich ändernden Badspiegelhöhen Aenderungen im elektromagnetischen Wechselfeld. In einer
oder mehreren Empfängerspulen wird diese Veränderung der Induktivität in Abhängigkeit der Badspiegelhöhe gemessen und als Eingangssignal
für eine Badspiegelregulierung verwendet. Diese vorgeschlagenen Vorrichtungen haben den Nachteil, dass das Eingangssignal
durch dauernd sich verändernde Störeinflüsse wesent-
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lieh mehr beeinflusst wird, als durch Veränderungen der Badspiegelhöhe
in der Kokille. Bei Aenderung der Badspiegelhöhe um beispielsweise 1 cm sind bei einem Mess-System mit um die Kokille
angeordneten Spulen als charakteristische Werte weniger als 0,1% Veränderung gegenüber der Ausgangsinduktivität gemessen worden.
Solch kleine Messwertunterschiede als Eingangssignal einer Steuerung ergeben ungenaue Ausgangssignale für die Zuflussregelung.
Im weitern können Temperaturunterschiede in der Kupferwand und im Tragrahmen Veränderungen in der gegenseitigen Induktivität
zwischen den Spulen in der Grössenordnung von 1% hervorrufen. Diese Störeinflüsse schwächen und verfälschen durch üeberlagerung
die Messresultate in einem solchen Umfang, dass sie für eine genaue Badspiegelregulierung unbrauchbar werden. Aus diesen
Gründen hat dieses Messverfahren bis heute keinen Eingang in der Praxis des Stranggiessens gefunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche genannte Störeinflüsse bei der
Messung der Badspiegelhöhe in Stranggiesskokillen mittels elektromagnetischer Wechselfelder eindämmt.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird dies dadurch erreicht,
dass von der Eingiessseite der Kokille ein elektromagnetisches primäres Wechselfeld auf eine Kokillenwand gerichtet, durch dieses
Wechselfeld in der Kokillenwand ein Strom induziert und das von diesem Strom erzeugte sekundäre elektromagnetische Wechselfeld
gemessen und als Eingangssignal verwendet wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren verwendet als Parameter erstmals
das Messen der Höhe der Wand oberhalb des Badspiegels, wobei diese freie Höhe im Formhohlraum über das in dieser Wand erzeugte
sekundäre elektromagnetische Wechselfeld gemessen wird. Daraus resultiert gegenüber der Messmethode mit magnetischen Wechselfeldern
gemäss dem Stand der Technik der Vorteil, dass der von der Höhe der Wand oberhalb des Badspiegels beeinflusste Teil des
Eingangssignals durch eine Torschaltung vom Störanteil des Ein-
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gangssignals leicht abtrennbar und als Messwert verwendbar ist. Die bekannten Störfaktoren, wie Temperaturunterschiede in der
Kokillenwand und der davon abhängige elektrische Widerstand in der Kupferwand und im Tragrahmen aus Stahl bleiben oberhalb des Badspiegels
relativ konstant und ergeben praktisch keinen negativen Einfluss auf das Messresultat. Es konnte festgestellt werden, dass
die Messresultate nach dem erfindungsgemässen Verfahren einen mindestens gleich hohen Genauigkeitsgrad aufweisen, wie die Resultate
der bewährten BadspiegeTmesseinrichtung mit radioaktiven Quellen. Alle Nachteile und Gefahren im umgang mit radioaktivem
Material entfallen jedoch mit dem neuen Verfahren.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
dass die Sendespule oberhalb des Badspiegelbereiches angeordnet und der erzeugte Kraftlinienverlauf der Sendespule auf eine Kokillenwand
hingerichtet und die Empfängerspule im Induktionsfeld
des sekundären elektromagnetischen Wechselfeldes angeordnet ist.
Es kann besonders vorteilhaft sein, wenn das primäre Wechselfeld auf eine dem Formhohlraum zugekehrte Seite der Kokillenwand gerichtet
ist.
Durch Wahl der Frequenz des elektromagnetischen Wechselfeldes
können einerseits Störeinflüsse bereits vorhandener Wechselfelder,
herrührend von Motoren, Magneten etc., ausgeschaltet und anderseits die Eindringtiefe der Induktion in die Kupferwand der
Kokille sowie die Phasenverschiebung zwischen dem primären und dem sekundären Wechselfeld beeinflusst werden. Die Erfindung
schlägt vor, bei einer Messung des sekundären Wechselfeldes an einer äusseren Begrenzungsfläche eines Kühlwasserspaltes der Kokillenwand
im Badspiegelbereich ein elektromagnetisches Wechselfeld
von 30 bis 500 Hz zu verwenden. Die Empfangerspule wird dabei
an dieser äusseren Begrenzungsfläche des Kühlwasserspaltes der Kokillenwand im Badspiegelbereich angeordnet. Dieses Verfahren
mit der entsprechenden Anordnung der Empfängerspule wird in
der Regel bei Rohrkokillen angewendet.
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Ein besonders vorteilhaftes Signal zur Steuerung der Badspiegelregulierung
kann erreicht werden, wenn das sekundäre Wechselfeld unterhalb der Sollbadspiegelhöhe gemessen wird. Die Empfängerspule
wird für diese Messart unterhalb der Sollbadspiegelhöhe an der äusseren Begrenzungsfläche des der Kokillenwand zugeordneten
Kühlwasserspaltes angeordnet. Es können dabei mit Vorteil Amplitude
und Phasenwinkel des sekundären Wechselfeldes gemessen und die mit dem Phasenwinkel verknüpfte Amplitude als Eingangssignal
verwendet werden. Durch diese Verknüpfung ist ein elektrisches Steuersignal produzierbar, welches fast proportional zur Badspiegelhöhe
ist.
Es kann in bezug auf die Spulenanordnung vorteilhaft sein, wenn das primäre Wechselfeld auf die quer zur Stranglängsachse angeordnete
Stirnseite der Kokillenwand gerichtet ist. Die Windungen der Sendespule und wahlweise auch der Empfängerspule liegen dabei
in quer zur Stranglängsachse angeordneten Ebenen. Die Kühlung und Isolation wird durch diese Spulenanordnung erleichtert.
Ein Durchdringen des für die Messung massgebenden sekundären
elektromagnetischen Wechselfeldes durch die Kupferwand ist nicht erforderlich, wenn die Sende- und die Empfängerspule oberhalb
des Badspiegelbereiches angebracht und zum Formhohlraum hin gerichtet sind. Gemäss einem Merkmal der Erfindung ist es jedoch
von Vorteil, die Sende- und die Empfangerspule in der gleichen
Horizontalebene anzuordnen und somit beide Spulen in gleicher Entfernung vom Badspiegel anzubringen. Diese einfachste geometrische
Anordnung bietet sich bei Kokillen für grössere Strangformate, wie beispielsweise für Plattenkokillen bei Brammenformaten
an. Die Spulen können dabei eine gleiche Ausrichtung zu der darunter angeordneten Kupferwand aufweisen. Dabei hat sich
als besonders vorteilhaft erwiesen, bei Messung des sekundären Wechselfeldes auf der eingiessseitigen Begrenzungsfläche der Kokillenwand
ein elektromagnetisches Wechselfeld von vorzugsweise 1000 Hz zu verwenden. Damit erreicht die Eindringtiefe des Wechselfeldes
in die Kupferwand einen geringen Wert, wodurch eine zusätzliche Verbesserung des Eingangssignals erreicht wird.
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Mögliche Störpegel können vermieden werden, wenn die Sende- und die Empfängerspule auf der eingiessseitigen Begrenzungsfläche
einer Kokillenwand und isoliert gegenüber dieser, in einem Abstand voneinander, angeordnet sind. Es hat sich dabei als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Mittelachsen der beiden Spulen parallel verlaufen und der Abstand dieser Achsen zwischen 250 und
350 mm beträgt. Die Distanz der Spulen zur Kupferwand oberhalb des Badspiegels ist dabei minimal, wodurch Störeinflüsse unterdrückt
und eine hohe Messgenauigkeit der Badspiegelhöhe erreicht wird.
Zur Verminderung der Störeinflüsse ist es von besonderem Interesse,
alle Undefinierten elektrischen Kontakte in der Umgebung der Spulen auszuschalten. Die Metallteile in der Umgebung der
Spulen sind mit Vorteil entweder zu verschweissen oder bei Schraubverbindungen gegenseitig zu isolieren. Die Erfindung empfiehlt
deshalb, beide Spulen in je. einem Blechgehäuse aus unmagnetischem Stahl einzubauen und die Spulen gegenüber diesen
Blechgehäusen sowie diese gegenüber den Befestigungsstellen zu isolieren.
Die nach oben gerichteten Kraftlinien der Spulen können vorteilhaft
unschädlich gemacht werden, wenn die Kokillenabdeckplatte über den Spulen aus magnetischem Eisen besteht. Im weitern
schützt diese Abdeckplatte die Spulen vor magnetischen Fremdfeldern und hilft dadurch mit, nachteilige Störfelder abzubauen.
Im nachfolgenden werden anhand von Figuren Ausführungsbeispiele beschrieben.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Perspektive einer schematisch dargestellten Plattenkokille
mit der erfindungsgemässen Vorrichtung, Fig. 2 ein vergrösserter Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 3 ein Vertikalschnitt durch eine teilweise dargestellte Plattenkokille mit der eingebauten erfindungsgemässen
Vorrichtung,
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Fig. 4 ein Blockdiagramm der Steuerung der erfindungsgemässen
Vorrichtung,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Rohrkokille,
Fig. 6 einen vergrösserten Schnitt nach der Linie VI-VI der
Fig. 5,
Fig. 7 einen Vertikalschnitt einer teilweise dargestellten Rohrkokille,
Fig. 8 Phasenwinkel und Amplitude des Eingangssignals in Abhängigkeit
der Badspiegelhöhe,
Fig. 9 das korrigierte Eingangssignal und
Fig.10 einen Vertikalschnitt einer teilweise dargestellten
Plattenkokille.
In Fig. 1 sind zur Messung der Badspiegelhöhe auf der Einguss-Seite
einer Plattenkokille 1 oberhalb des Sollbadspiegelbereiches 2 eine Sendespule 3 und eine Empfängerspule 4 angeordnet.
Diese Spulen 3, 4 sind mit einer Steuerung 5 der Badspiegelmesseinrichtung
verbunden. Diese Steuerung 5 ist mit nicht dargestellten, bekannten Steuerorganen für den Metallzufluss in die
Kokille und/oder für ein Ausziehaggregat zur Regelung der Ausziehgeschwindigkeit
des Stranges verbunden.
In Fig. 2 ist die geometrische Anordnung der Sende- 3 und der Empfängerspule 4 und der Verlauf der durch die Sendespule 3 erzeugten
Kraftlinien 8 sichtbar. Der Verlauf dieser Kraftlinien ist auf eine dem Formhohlraum zugekehrte Seite 9 einer Kokillenwand
22 gerichtet. Die beiden Spulen 3, 4 sind in diesem Beispiel in der gleichen Horizontalebene auf der eingiessseitigen
Begrenzungsfläche einer Kupferplatte einer Breitseite der Plattenkokille
1 in einem Abstand voneinander angeordnet. Mittelachsen 11, 12 der beiden Spulen 3, 4 verlaufen parallel und der Abstand
13 beträgt bei Plattenkokillen für Brammenformate beispielsweise 250 - 350 mm. Es ist auch denkbar, dass beispielsweise
bei schmalen Kokillen die Sende- und Empfängerspule auf gegenüberliegenden Kokillenwänden angeordnet werden können. Die
Windungen 14 bzw. 15 der Spule 3 bzw. 4 liegen etwa parallel zur Seite 9 der Kokillenwand 22. Die Bezugsziffern 24 und 25 werden
im nachfolgenden bei der Beschreibung des Verfahrens erläutert.
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In Fig. 3 ist der konstruktive Einbau der Spule 3, bei einer Plattenkokille, bestehend aus der Kokillenwand 22 aus Kupfer
und Stahlrahmen 21, sichtbar. Der Einbau der Spule 4 ist grundsätzlich gleich wie der der Spule 3. Die Windungen 14 der Spule
3 sind in einem Blechgehäuse 18 aus unmagnetischem Stahl in einer temperaturbeständigen Isolation 19 eingebettet. Im weitern
sind Isolationen 20 zwischen dem Blechgehäuse 18 und der eingiessseitigen Begrenzungsfläche 26 der Kokillenwand 22 sowie einer
Kokillenabdeckplatte 23 angebracht. Diese über den Spulen angeordnete Kokillenabdeckplatte 23 besteht mit Vorteil aus magnetischem
Eisen oder Stahl.
In Fig. 4 wird anhand eines vereinfachten Blockdiagramms die Funktionsweise der Steuerung 5 der erfindungsgemässen Vorrichtung
erläutert. Ein kristallgesteuerter Oszillator 41 erzeugt einen Wechselstrom von 1000 Hz, der über einen Regelkreis 42 einem
Verstärker 43 zugeführt wird. Die Sendespule 3 steht dabei unter einem Strom von 2 Amp. Die Amplitude dieses Wechselstromes
wird mittels dem Regelkreis 42 konstant gehalten. Der Wechselstrom der Sendespule 3 wird durch einen Stromwandler 45 überwacht,
der seinerseits ein Kontrollsignal als Eingang dem Regelkreis 42 zuführt. Der Ausgangswechselstrom des Regelkreises 42
wird im weitern über eine Phasenlage anpassung 46 einem Synchron-Demodulator
47 zugeführt.
Das Eingangssignal der Empfängerspule 4 wird nach dem Durchgang
durch einen Verstärker 50 ebenfalls dem Synchron-Demodulator 47 eingespeist. Dieser liefert ein Ausgangssignal 51, welches proportional
der Amplitude des Empfangssignals in der Empfängerspule 4 ist. Das Signal 51 wird anschliessend einem Potentiometer
52 zugeführt, dem auch der über einen Spitzenwert-Gleichrichter 49 geleitete Ausgangswechselstrom des Regelkreises 42 eingespeist
wird. Die Differenz zwischen dem Strom des Signals 51 und dem Strom 53 wird einem Verstärker 54 zugeleitet. Das verstärkte
Signal 55 entspricht dem Ist-Wert des Füllstandes in der Kokille. Dieses Ist-Wert-Signal 55 kann einer bekannten Füllstandsregelung
für die Stopfen- oder Schiebersteuerung am Zwischengefäss
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und/oder der Steuerung des Treibaggregats einer Stranggiessanlage
zugeführt werden.
Zur Kompensation der durch die Kokillenoszillation erzeugten Relativbewegung
zwischen dem Badspiegel und der Kokillenwand kann die Steuerung 5 mit einer elektrischen Oszillationskompensation
57 versehen werden. Es ist aber auch möglich, durch Wahl einer Zeitkonstante die störenden, in der Regel sinusförmigen Schwingungen
im Eingangssignal zu eliminieren.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemässen Verfahrens wird mit
Hilfe der Fig. 2 erläutert. Von der Eingiess-Seite der Kokille wird mittels der Sendespule 3 ein elektromagnetisches Wechselfeld
auf die dem Formhohlraum zugekehrte Seite 9 der Kokillenwand 22 gerichtet. Dieses Wechselfeld mit den Kraftlinien 8 induziert
in der Kokillenwand 22 einen Strom. Die Kokillenwand 22 stellt dabei eine Spule mit nur einer Windung dar, die durch
Pfeil 24 schematisch dargestellt ist. Der in der Kokillenwand aus Kupfer induzierte Strom erzeugt seinerseits ein sekundäres
elektromagnetisches Wechselfeld, das mit Pfeilen 25 dargestellt ist. Dieses sekundäre Wechselfeld erzeugt in der Empfängerspule
4 eine Spannung, die als Eingangssignal der Steuerung 5 der Badspiegelmesseinrichtung
zugeleitet wird. Der der Sendespule zugeführte Wechselstrom hat beispielsweise eine Frequenz von 1000 Hz.
In der Empfängerspule 4 wird auch ein Teil des primären Magnetfeldes
der Sendespule 3 als Basiswert empfangen. Dieser Basiswert beeinflusst aber das von der Badspiegelhöhe abhängige und
aus der Kokillenwand oberhalb des Badspiegels austretende elektromagnetische Sekundärfeld nicht negativ.
In den Fig. 5 und 6 ist eine Sendespule 3' auf der eingiessseitigen
Begrenzungsfläche einer Kupferwand 59 einer Rohrkokille im wesentlichen gleich angeordnet wie auf der Plattenkokille 1,
gemäss Fig. 1. Eine Empfängerspule 4' ist an einer äusseren Begrenzungsfläche
61 des Kühlwasserspaltes 62 im Badspiegelbereich angebracht und an der den Kühlwasserspalt 62 begrenzenden Wand
64 in einer Vertiefung festgeschraubt. Die Windungen der Spule
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sind in einem rostfreien unmagnetischen Blechgehäuse 18' in einer
Isolation 19' eingebettet. Zwischen dem Blechgehäuse 18' und
der Wand 64 ist eine weitere nicht dargestellte Isolationsschicht eingebaut. Die Windungen der Empfängerspule 4' liegen in einer
etwa parallelen Ebene zur Seite 65 der Kokillenwand 59 aus Kupfer, die in der Regel bei Rohrkokillen etwa 8 bis 15 mm dick ist. Mit
70 ist ein Tragrahmen der Kokille und mit 71 eine Kokillenabdeckung aus Stahl dargestellt.
Die Frequenz eines elektromagnetischen Feldes 8' der Sendespule
31 ist bei Anordnung der Empfängerspule 41 hinter der Kokillenwand
59 aus Kupfer etwas niedriger als bei der Anordnung gemäss Fig. 1. Sie kann zwischen 30 und 500 Hz gewählt werden. Vorzugsweise
werden Frequenzen zwischen 100 und 3 00 Hz verwendet. Das Magnetfeld 81 erzeugt in der Kupferwand einen Strom, der in Abhängigkeit
der Badspiegelhöhe 67 ein sekundäres Magnetfeld erzeugt, das in der Empfängerspule 4' eine Spannung induziert. Im
Synchron-Demodulator 47 (Fig.4) der Steuerung 5 wird durch eine Torschaltung der Störanteil der Spannung des Eingangssignals herausgetrennt
und der von der Badspiegelhöhe abhängige Signalanteil zur Steue.rung der Badspiegelregeleinrichtung verwendet.
Zur Erreichung eines grossen Messbereiches in Stranglaufrichtung 68 beträgt die Länge der Empfängerspule 4' beispielsweise etwa
200 mm. In ihrer Höhenlage ist die Spule so angeordnet, dass ihre Mittelachse mit der Sollbadspiegelhöhe in der Kokille zusammenfällt.
Die Spulenbreite wird in der Regel etwas schmäler als die Seitenlänge des Strangquerschnittes gewählt. Bei Kokillen für
Stränge mit Rund-, Achteckprofil etc. kann die Empfängerspule 4'
der Begrenzungsfläche 61 des Kühlwasserspaltes 62 angepasst und parallel zur Seite 65 des Formhohlraumes angeordnet werden.
Um beim Angiessen den in der Kokille ansteigenden Badspiegel vor dem Bereich der Sollbadspiegelhöhe genau überwachen zu können,
kann das erfindungsgemässe Verfahren zusätzlich mit Badspiegelmesseinrichtungen kombiniert werden, die den ansteigenden Badspiegel
über die ganze Kokillenhöhe überwachen und die zur auto-
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matischen Steuerung des Ausziehbeginns verwendet werden können. Als zusätzliche Badspiegelmesseinrichtungen sind beispielsweise
auf verschiedenen Höhen in der Kokillenwand angeordnete Thermoelemente etc. einsetzbar.
Durch die Anordnung der Sende- 3, 3" und der Empfängerspule 4
oberhalb des Badspiegelbereiches sind diese Spulen der Wärmestrahlung durch den Giessstrahl und durch den Badspiegel ausgesetzt.
Bei Störungen in Form von Kokillenüberläufen ergeben sich für die Spulen zusätzlich hohe Wärmebelastungen. Es ist somit
von Vorteil, wenn mindestens die parallel zur spulentragenden Kokillenwand liegende Spulenseite mit Wasser gekühlt ist. Die
Spule kann aber auch an bzw. in eine wassergekühlte Kokillenwand aus Kupfer oder eine wassergekühlte Kokillenabdeckplatte an- bzw.
eingebaut werden.
Um Wärmeeinflüsse in den Spulen 3, 4 und um den Durchgangswiderstand
für magnetische Kraftlinien durch das Spulengehäuse bei wechselnder Temperatur zu erniedrigen oder zu kompensieren, ist
es vorteilhaft, das Spulengehäuse oder mindestens Teile davon aus rostfreiem Stahlblech von 1,6 mm Dicke und Kupferblech von
0,2 mm Dicke herzustellen.
In Fig. 7 ist die Empfängerspule 4" unterhalb einer Sollbadspiegelhöhe
81 in einer teilweise dargestellten Kokille 82 angebracht. Die andern Teile dieser Kokille sind gleich wie in Fig. 6.
Die Messergebnisse einer solchen Anordnung der Sende- 3' und der
Empfängerspule 4" können der Fig. 8 entnommen werden. Auf der linken
Seite ist im Diagramm der Fig. 8 auf der Senkrechten 85 die Badspiegelhöhe und in der Waagrechten 86 der gemessene Phasenwinkel
des sinusförmigen sekundären Wechselfeldes in Abhängigkeit der Badspiegelhöhe aufgetragen. Es geht aus der Kurve 87 hervor,
dass der Phasenwinkel des Eingangssignals (250 Hz) bei Badspiegelhöhe 89 und tiefer, beispielsweise 27 0° und bei Badspiegelhöhe
90 und höher 90° beträgt. Die Amplitude des Wechselfeldes
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ist auf der rechten Seite im Diagramm über einer Horizontalen 92 dargestellt. Eine Kurve 93 zeigt die gemessene Amplitudenhöhe in
Abhängigkeit der Badspiegelhöhe. Im Bereich zwischen den Badspiegelhöhen 89 und 90 liegt die Kurve nahe bei Null. Aus dieser Kurve
93 kann entnommen werden, dass zwei verschiedene sekundäre Magnetfelder in Abhängigkeit der Badspiegelhöhe messbar sind und
dass sich bei entsprechender Verknüpfung bzw. Auswertung der Amplitudenkurve 93 mittels der Phasenwinkelkurve 87 eine Eingangs-Signalkurve
95 nach Diagramm in Fig. 9 ergibt. Im Diagramm der Fig. 9 ist auf der Senkrechten 96 ebenfalls die Badspiegelhöhe
und auf der Waagrechten 97 die korrigierte Amplitude des Wechselfeldes des Eingangssignals aufgetragen. Diese Kurve 95 ist nur
schwach gebogen, so dass das Eingangssignal zur Badspiegelhöhe
fast proportional ist.
Die Sollbadspiegelhöhe kann beispielsweise zwischen den Badspiegelhöhen
89 und 90 festgelegt werden. Es ist auch möglich, mehrere Empfängerspulen auf verschiedene Höhen anzuordnen, um beispielsweise
in einer Kokille mehrere Sollbadspiegelhöhen festzulegen oder um einen grösseren Messbereich zu erhalten. Wahlweise
kann mit mehreren Empfängerspulen auch die Eingangssignal-Charakteristik
weiter verbessert werden.
In Fig. 10 ist als weiteres Beispiel die Sendespule 100 so angeordnet,
dass die Windungen 101 der Sendespule 100 in quer zur Stranglängsachse 102 liegenden Ebenen 103 befinden. Bei dieser
Anordnung ist es möglich, das primäre Wechselfeld auf die quer zur Stranglängsachse 102 angeordnete Stirnseite 105 der Kokillenwand
zu richten. Wahlweise kann auch die Empfängerspule 4 auf der
Stirnseite 105 in der gleichen Lage wie die Sendespule 100 angeordnet werden.
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Leerseite
Claims (18)
1. Verfahren zur Regelung der Badspiegelhöhe in einer Stranggiesskokille
mittels elektromagnetischer Wechselfelder, wobei die Veränderung der Induktivität in Abhängigkeit der Badspiegelhöhe gemessen
und als Eingangs-Signal für die Badspiegelregulierung verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass von der Eingiess-Seite
der Kokille ein elektromagnetisches primäres Wechselfeld auf eine Kokillenwand gerichtet, durch dieses Wechselfeld in der Kokillenwand
ein Strom induziert und das von diesem Strom erzeugte sekundäre elektromagnetische Wechselfeld gemessen und als Eingangs-Signal
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre
Wechselfeld auf eine dem Formhohlraum zugekehrte Seite der Kokillenwand gerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das sekundäre Wechselfeld an einer äusseren Begrenzungsfläche eines
KühlwasserSpaltes der Kokillenwand gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein primäres
Wechselfeld von 30 - 500 Hz verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das sekundäre Wechselfeld unterhalb der Sollbadspiegelhöhe gemessen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Amplitude
und Phasenwinkel des sekundären Wechselfeldes gemessen und dass die mit dem Phasenwinkel kombinierte Amplitude als Eingangs-Signal
verwendet wird.
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7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Messung des sekundären Wechselfeldes auf der eingiess-
seitigen Begrenzungsfläche der Kokillenwand ein elektromagnetisches
Wechselfeld von vorzugsweise 1000 Hz verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Wechselfeld auf die quer zur Stranglängsachse angeordnete
Stirnseite der Kokillenwand gerichtet wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
wobei zur Messung der Badspiegelhöhe eine Sendespule und eine Empfängerspule angeordnet und diese Spulen mit einer Badspiegelmesseinrichtung
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Sendespule (3, 31) oberhalb des Badspiegelbereiches (2) angeordnet
und der erzeugte Kraftlinienverlauf dieser Sendespule (3, 31) auf eine Kokillenwand (22, 59) hingerichtet und die
Empfängerspule (4, 4f) im Induktionsfeld des sekundären elektromagnetischen
Wechselfeldes angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
erzeugte Kraftlinienverlauf der Sendespule (3, 31) auf eine dem
Formhohlraum zugekehrte Seite (9, 65) einer Kokillenwand (22, 59) hingerichtet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende— (3) und die Empfängerspule (4) in der gleichen Horizontalebene angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfängerspule (41) im Badspiegelbereich an einer äusseren Begrenzungsfläche
(61) des der Kokillenwand (59) zugeordneten Kühlwasserspaltes (62) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfängerspule (4") unterhalb der Sollbadspiegelhöhe (81) an
der äusseren Begrenzungsfläche des der Kokillenwand zugeordneten
Kühlwasserspaltes angeordnet ist.
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14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- (3) und die Empfängerspule (4) auf der eingiessseitigen
Begrenzungsfläche (26) der Kokillenwand (22) und isoliert gegenüber dieser in einem Abstand voneinander angeordnet
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittelachsen (11, 12) der beiden Spulen (3, 4) parallel verlaufen und der Abstand (13) dieser Achsen zwischen 200 - 300 mm
beträgt·
16. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beide
Spulen (3, 3', 4, 4') in je einem Blechgehäuse (18, 18') aus
unmagnetischem Stahl eingebaut und die Spulen(3, 31, 4, 4')gegenüber
diesen Blechgehäusen (18, 18') sowie diese gegenüber den Befestigungsstellen isoliert sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kokillenabdeckplatte (23, 71) über den Spulen (3, 4, bzw. 3')aus
magnetischem Eisen besteht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Windungen (101) der Sendespule (100) in quer zur Stranglängsachse (102) liegenden Ebenen (103) angeordnet sind.
CONCAST AG
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