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Die Erfindung betrifft eine Eckverbindung für Bildrahmen und der-
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gleichen, bestehend aus a) zwei Leisten mit im Verhältnis zur Längsrichtung
der Leisten schräg abgeschnittenen Enden zum Bilden schrägstehender aneinanderstossender
Endflächen, b) einer in jeder Leiste in der Nähe deren Endfläche ausgebildeten Oeffnung
und c) einem federnden Bügel mit zwei Schenkeln, welcher Bügel dazu eingerichtet
ist, mit jedem seiner Schenkel in die erwähnte Oeffnung jeder Leiste eingeführt
zu werden und unter seiner eigenen Federspannung die Endflächen der beiden Leisten
zusammengepresst zu halten.
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Eine Eckverbindung dieser Art ist aus der dänischen Patentanmeldung
Nri 1964/81 bekannt. Die federnden Bügel der bekannten Eckverbindung bestehen aus
Runddraht und weisen verhältnismässig lange, in die Oeffnungen der Rahmenleisten
tief hineindringende Schenkel auf. Die Verwendung von Runddraht als Federmaterial
beschränkt die Grösse der Kraft, womit die Schenkel die Ecken der Rahmenleisten
zusammenpressen. Die beträchtliche Länge der Schenkel hat zur Folge, dass sich die
Oeffnungen in dem Teil des Rahmens nicht anordnen lassen, der hinter den im Rahmen
eingesetzten Teilen, z.-B. einem Bild mit dazu gehörender voranliegender gläserner
Abdeckplatte und Rückwand aus z.B. Karton, einen Flansch bilden. Die aus Runddraht
bestehenden Federbüge] leisten auch keinen unmittelbaren Widerstand gegen gegenseitige
Verschiebung der Endflächen der in der Eckverbindung aneinanderstossenden Rahmenleisten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Eckverbindung der in der Einleitung
erwähnten Art anzugeben, die die obenerwähnten Nachteile nicht aufweisen, und diese
Aufgabe wird mittels einer Eckverbindung gelöst, die gemäss der Erfindung dadurch
gekennzeichnet ist, d) dass der Bügel aus einem flachen, federnden Material, z.I3.
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Federbandstahl, mit einer von den freien Enden der Schenkel weggerichteten
Ausbeugung hergestellt ist, und c) dass die Oeffnungen der Leisten als Schlitze
oder Langlöcher
ausyeildet sind, deren Länge im Wesentlichen der
Breite der Schenkel in der Breitenrichtung des Bügels entspricht.
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Bei dieser Gestaltung erreicht man teils eine grössere Zusammenpressunqskraft
zwischen den Endflächen der betreffenden Rahmenleisten und ein gewisses formbedingtes
Festhalten derselben, so dass sie sich nicht gegenseitig verschieben, teils die
Möglichkeit, Bügel mit kurzen Schenkeln zu verwenden, damit diese -selbst wenn die
Oeffnungen in Flanschen des an die eingerahmten Teile anstossenden Bildrahmens angeordnet
sind - den eingerahmten Teilen nicht im Wege stehen oder z.B. die Bildung von Aussparungen
in diesen erfordern.
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Eine erste Ausführungsform einer Eckverbindung der Art, worin die
Leisten eine Hinterwand, worin die Oeffnungen angeordnet sind, eine Vorderwand und
eine zwischen diesen Wänden verlaufende Zwischenwand umfassen, ist gemäss der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die Eindringungstiefe der Schenkel höchstens der Dicke
der Hinterwand entspricht. Es wird dadurch erreicht, dass die eingerahmten Teile
ohne Hindernisse an die Vorderseite der Hinterwand anstossen können.
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Gemäss einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Eckverbindung
sind die Schenkel des Bügels in einen solchen Winkel eingebogen, dass sie nur mit
ihren Enden an die unmittelbar neben den Endflächen befindlichen Wände der Schlitze
anstossen.
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Dadurch wird die Resultante der Federkraft aus dem Federbügel so dicht
wie möglich an die Schwerpunktachse de Rahmenleisten herangelegt, ohne daß die Schenkel
ganz durch die Öffnungen durchdringen.
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Eine dritte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel
des Bügels in einer zum Querschnitt des Bügels parallelen Ebene untereinander parallel
verlaufen. Es hat somit keine Bedeutung, welches Ende des Bügels in welcher Oeffnung
angebracht wird.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Eckverbindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die unmittelbar neben der Endfläche
befindliche Wand jedes Schlitzes in einer zur Ebene des Rahmens parallelen Ebene
mit der nächstliegenden Endfläche einen kleinen Winkel bildet. In dieser Weise kann
die Resultantlinie der Federkraft gegen die Spitze oder wegsvon der Spitze dr Ecke
verschoben werden. Gemäss der Erfindung weist der Winkel bevorzugt eine solche Richtung
auf, daß jeder Schlitz weggerichtet von der betreffenden Endfläche in Richtung auf
die Spitze der Ecke verläuft. Dadurch wird es erreicht, dass die Resultantkraft
innerhalb der Endflächen angebracht wird, und es wird somit vermieden, dass die
beiden aneinanderstossenden Leisten bei der Bildung der ersten Eckverbindung eines
Rahmens gegeneinander geschwungen werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Hilfswerkzeug zur Verwendung bei der
Bearbeitung von Rahmenleisten im Hinblick auf die Bildung einer erfindungsgemässen
Eckverbindung . Dieses Hilfswerkzeug ist gemäss der Erfindung durch a) ein Schneidorgan
zum Bilden eines Schlitzes, und b) Führungs- und/oder Stopporgane zum Festhalten
der Rahmenleiste in der korrekten Stellung im Verhältnis zum Schneidorgan und mit-der
Endfläche im korrekten Abstand davon gekennzeichnet.
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Ein solches Hilfswerkzeug ermöglicht es ohne Verwendung besonderer
Sorgfalt, die Oeffnungen an der richtigen Stelle und in der korrekten Richtung anzuordnen.
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Gemäss einer Ausführungsform kann das Hilfswerkzeug anstatt Stopporgane
zum Festhalten der Rahmenleiste mit der Endfläche im korrekten Abstand vom Schneidorgan
zum Bilden des Schlitzes ein weiteres Schneidorgan zum Abschneiden der Enden der
Rahmenleiste und damit zum Bilden der Endfläche im korrekten Abstand vom Schneidorgan
zum Bilden des Schlitzes und damit im korrekten Abstand davon aufweisen.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Eckverbindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Bildrahmen von hinten, und Fig. 2 in Einzelheiten eine der Eckverbindungen,
womit der in Fig. 1 dargestellte Rahmen zusammengehalten wird.
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Der in Fig. 1 gezeigte Wechselrahmen 1 besteht in bekannter Weise
aus vier Rahmenleisten 2 bis 5, deren Enden in einem Winkel abgeschnitten sind,
der im dargestellten Beispiel wie gewöhnlich 450 ist. Der Wechselrahmen 1 wird an
den Ecken mittels Eckverbindungen gemäss der Erfindung zusammengehalten, welche
u.a. einen Federbügel 6 an jeder Ecke des Rahmens umfassen.
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Wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die einzelnen Rahmenleisten
als Profilleisten mit einem J-förmigen Querschnitt ausgebildet, welche Leisten einen
langen Zweig oder die Hinterwand 7, einen kurzen Zweig oder die Vorderwand 8 sowie
eine die Hinterwand 7 mit der Vorderwand 8 an der Aussenkante des Rahmens verbindende
Zwischenwand 9 umfassen. Zwischen die Vorderwand 8 und die Hinterwand 7 können in
bekannter Weise und in der erwähnten Reihenfolge eine gläserne Abdeckplatte, ein
Bild und eine Rückwand aus z.B. steifem Karton eingelegt werden. Diese Teile werden
mittels des Wechselsrahmens 1 dadurch eingerahmt, dass die z.B. mit der gläsernen
Abdeckplatte zuunterst auf eine erhöhte Stelle, die etwas kleiner als die gläserne
Abdeckplatte ist, plaziert werden, und die Rahmenleisten danach über die drei somit
gesammelten Teile seitwärts hineingeschoben werden, wonach die Eckverbindungen im
Hinblick darauf fertiggestellt werden, dass die Rahmenleisten zu einem ganzen Rahmen
zusammengehalten werden.
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Ausser dem erwähnten Federbügel 6 umfasst jede Eckverbindung einen
in jedem der in der Eckverbindung zusammenstossenden Enden der Rahmenleisten ausgestalteten
Schlitz 10, der sich im Abstand von der und beinahe parallel zur abgeschrägten Endfläche
11 der betreffenden Leiste befindet. Die Enden der Federbügel 6 sind zum Bilden
von Schenkeln 12 eingebogen, welche in der Funktionsstel-
lung in
den Schlitz 10 hinein und fast, aber nicht ganz, durch den Schlitz 10 ragen und
in dieser Stellung an die unmittelbar neben der nächstliegenden Endfläche 11 befindlichen
Seite des Schlitzes 10 anstossen. Die Schenkel 12 sind vorzugsweise so viel eingebogen,
dass sie mit einer Endfläche an die erwähnte Wand jedes Schlitzes 10 an einer Stelle
anstossen, die sich wesentlich näher an der Vorderseite der Hinterwand 7 als an
deren Hinterseite befindet. Dadurch wird die Zusammenspannungskraft des Federbügels
6 in einer Ebene ausgeübt, die im kleinstmöglichen Abstand von der Schwerpunktsachse
der Rahmenleiste liegt, ohne dass die Schenkel 12 vor der Hinterwand 7 hervorragt,
deren Vorderseite für den hintersten der eingerahmten Teile, z.B.
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das erwähnte Stück Karton, eine Stossfläche bildet.
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Wenn die Eckverbindung zu bilden ist, wird der ungespannte Federbügel
6' so angebracht, dass seine Schenkel 12 an die Hinterwände 7 der betreffenden Rahmenleisten,
z.B. 2 und 3 wie in Fig. 2 gezeigt, anstossen. Danach wird der Federbügel auf den
beiden Hinterwänden 7 gleitend verschoben, z.B. so dass der eine Schenkel 12 in
den dazu gehörenden Schlitz 10 hineinschlüpft, wonach der Federbügel 6 gegen die
Hinterwände 7 hinein.oder hinab gepresst wird, so dass er ausgerichtet wird, und
der andere Schenkel 12 in seinen Schlitz hineinschlüpft. Bei einer Entlastung des
Drucks gegen den Federbügel wird seine Elastizität zur Folge haben, dass die beiden
Schenkel 12 die beiden Rahmenleisten an ihren Endflächen 11 gegeneinander ziehen.
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Wenn der Rahmen demontiert werden soll, z.B. im Hinblick auf Auswechseln
des Bilds, werden die Federbügel 6 dadurch entfernt, dass ihre Schenkel 12 aus den
dazu gehörenden Schlitzen 10 herausgenommen werden. Dies lässt sich in einfacher
Weise dadurch ausführen, dass man mittels eines Fingers oder eines spitzen Gegenstandes
die eine Längsseite des Federbügels 6 von der Hinterwand 7 entfernt, so dass er
zur entgegengesetzten Längsseite kippt, und die Schenkel 12 aus den Schlitzen 10
bewegt werden.
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Wie ober erwähnt liegen die Schlitze 10 an den betreffende Ecken fast
parallel zu den'Endflächen. Bei einer bevorzugten Ausführung bildet mindestens die
Wand jedes Schlitzes 10, die sich unmittelbar neben der nächstliegenden Endfläche
11 befindet, mit einer zur Endfläche 11 parallelen gedachten Linie 13 einen kleinen
Winkel a, indem der Winkel a eine solche Richtung aufweist, dass die beiden Schlitze
10 der fertigen Eckverbindung ein wenig voneinander in Richtung auf die Spitze der
Ecke weglaufen. Bei der Verwendung eines Federbügels 6 mit untereinander parallelen
Schenkeln 12 wird erreicht, teils dass die Zusammenspannungskraft des Federbügels
hauptsächlich längs einer Resultantlinie ausgeübt wird, die näher an den äussersten
als den innersten Enden der Schlitze 10 und damit näher am Schwerpunkt der Endflächen
11 liegt, teils dass es leichter wird, die Federbügel 6 vom Rahmen dadurch zu entfernen,
dass man von der Innenseite des Rahmens einen Finger unter die innerste Längsseite
des Federbügels 6 hineinsteckt.
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Die Rahmenleisten 2 bis 5 und die Federbügel 6 können aus jeden geeigneten
Material hergestellt werden. Beispiele geeigneter Materialien sind extrudiertes
Aluminium für die Rahmenleisten 2 bis 5 und Federbandstahl für die Federbügel 6.
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Es versteht sich, dass dieselbe Wirkung in bezug auf die Plazierung
der sich aus der Zusammenspannungskraft des Federbügels 6 ergebende Resultantkraft,
die durch Anordnung der Schlitze 10 unter einem Winkel a mit den Endflächen 11 erreicht
wird, durch Gestaltung der Federbügel 6 mit Schenkeln 12, die miteinander einen
entsprechenden Winkel bilden, erreicht werden kann. Dies würde aber in der Praxis
zur Folge haben , daß unkundige Benutzer den Federbügel in der falschen Richtung
anbringen könnten so dass sich die Resultantkraft unzweckmässig weit innen am Rahmen
befinden würde, gegebenenfalls so weit , innen, daß sie bei der Bildung der ersten
Eckverbindung verursachen könnte, dass die betreffenden Rahmenleisten gegeneinander
schwingen würden. Deshalb werden vorzugsweise Federbügel 6 mit untereinander parallelen
Schenkeln 12 verwendet, und die Schlitze 10 werden
vorzugsweise
mit den kleinen Winkel a wie oben erwähnt orientiert.
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Es kann - selbst für einen Fachmann - viel Sorgfalt erfordern, die
Schlitze 10 im gewünschten Winkel a mit der Endfläche 11 anzuordnen. Deshalb wird
vorzugsweise ein besonderes Werkzeug zum Bilden der Schlitze 10 verwendet. Dieses
Werkzeug, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist, sollte ausser einem geeigneten
Schneidorgan, z.B. einer Stanze - geeignete Führungen zum Festhalten der betreffenden
Rahmenleisten im korrekten Winkel im Verhältnis zum Schneidorgan sowie ein Endstopporgan
für die Endfläche 11 zum Festhalten dieser in korrektemAbstand vom Schneidorgan
umfassen, so dass der Schlitz 10 sowohl im richtigen Winkel mit und im korrekten
Abstand von der Endfläche 11 gebildet wird. Als eine Alternative kann das Werkzeug
mit zwei Schneidorganen für jedes Leistenende hergestellt werden, und zwar erstens
das erwähnte Schneidorgan zum Bilden des Schlitzes 10 und zweitens ein Schneidorgan
zum Abschneiden der Leiste und Bilden der Endfläche 11. In dieser Weise ist es möglich,
die Endfläche 11 und den dazu gehörenden Schlitz 10 in einem und demselben Arbeitsvorgang
herzustellen.
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Der Winkel a wird abhängig von der Elastizität des Federbügels 6 und
der erwünschten Plazierung der sich aus der Federkraft ergebenden Resultante gewählt
und wird gewöhnlicherweise zwischen 1 und 5 liegen . Jedoch sind auch kleinere oder
größere Winkel denkbar.
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