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Motorradantrieb. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom z. Juni 1g 11 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Belgien vom z. September
igi6 beansprucht. Das Problem, ein Triebrad eines Motorfahrrades mit seinem Motor
zu einer »Kraftgruppe« zu verbinden, ist auf vielfache Weise gelöst worden; jede
Lösung bietet gewisse Vorteile und leidet mehr oder weniger an Nachteilen.
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Die vorliegende Erfindung bewerkstelligt einen Fortschritt in der
Lösung dieses Problems, ider durch die zweckmäßige Auswahl von Bauelementen und
deren verbesserte Anordnung erzielt wird.
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Die richtige Auswahl an sich bekannter Elemente und deren besondere
Benutzungsart ergibt die neue technische Wirkung.
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Die bekannten Elemente sind die folgenden: i. ein :all -dem einzigen
Tragarm des Triebrades angeoridnetes Motorgehäuse, z. ein hohler Tragzapfen für
das fliegend angeordnete, in der Verlängerung der Motorwelle gelegene Triebrad,
3. ein Magnetzündapparat mit kreisenden Magneten, welcher in bekannter Weise ölsicher
eingekapselt ist, q.. ein in der Achse :der Motorwelle zentral gelegenes Planetengetriebe,
5. eine Kupplung in Verbindung mit diesem Wechselg etriebe, 6. eine .den hohlen
Tragzapfen Üurahquerende Triebwelle, die an,dem dem Motor aigewendeten Ende mit
dem Wechselgetriebe (und ,seiner Kupplung) in Verbindung steht und an dem anderen
Ende nach Durchquerung des hohlen Tragzapfens mit der Nabe des Triebrades z. B.
durch eine Triebscheibe verbunden ist (eine im Kraftwagenlau an sich bekannte Bauweise).
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Neu ist vor allem die Auswahl aller dieser Bauelemente .und auch die
Art und Weise der Vereinigung. Als neue technische Wirkungen der Kombination seien
angeführt: i: ein bequemes, Auseinandernehmen der »Kraftgruppe«.
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Die gewählten Bauelemente und der 7_usammenbau,dersel:ben gestattet,
nach dem Losschrauben des dein Rade zugewenideten Gehäusedeckels -des Wechselgetriebes,
die Traghülse mit dem Triebrade, mit .der ,die Traghülse :durchquerenden Triebwelle
und den zugehörigen Zahnrädern vom Motorgehäuse abzuziehen. Es kommen hierbei
nur solche Zahnräder außer Eingriff, :die bei dem Wied:erzusammensetzen in beliebiger
Stellung wieider in Eingriff miteinander komunen dürfen. Es ist nicht mehrnotwendig,
irgendwelche Teile der Welle, wie z. B. Keile, zu lösen, -um das Planetengetriebe
zu- untersuchen und zu reinigen. Ein Fachmann, der dierartige Operation selbst vorgenommen
hat, weiß diesen Vorteil voll zu würdigere.
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a. Die Ölverschmutzung ist auf ein Mindestmaß beschränkt.
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Ein anderer wichtiger Vorteil der Kombination lieg nämlich in der
Beschränkung der Zahl .der ölaustrittsstellen auf eine einzige, @di@ederart gewählt
ist, idaß die Bekleidung des Fahrers wenig gefährdet ist, durch das austretende
Öl besohl-nutzt zu werden.
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Die Wahl eines in den Motor .eingebauten Zündmagneten mit feststehendem
Anker und sich drehendem Magnetsystem, das, falls es in einem besonderen Gehäuse
untergebracht ist, an dem dem Rad:e abgewendeten Teil des Motorgehäuses angeordnet
ist, trägt gleichfalls zu der letzterwähnten Wirkung bei, da es nicht notwendig
ist, eine such drehende Welle aus dem Motor zum Antrieb des Magnetzündapparates
austreten zu lassen. Bei üblichen Fahrrädern kann .das 01 an der Ma_ gnetantriobsstelle,
an den beiden Seiften der Radnabe eines nicht fliegend angeordneten Treibrades und
an vielen anderen Stellen austreten. Diese vielfachen Ölaustrittsstellen haben zur
Folge: a) ein Verschmutzen der Anlage, da 01 und Staub ein unangenehmes Gemisch
bilden, #b) einen Ölverlust.
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3. Es ist :eine eirnzile Öl:einführungs;stelle vorhanden, .daher :ein
rasches Ölen der Anlage möglich.
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Es ist nicht nur möglich, mit einer einzigen
Ölaustrittsstelle,
sondern auch mit einer einzigen Ölfüllstelle oder einem einzigen Ölapparat auszukommen.
Es kann das 01 infolge der erwähnten geschickten Auswahl der Bauelemente
und ihrer günstigen Anordntuig deii Motor nur in der Richtung des Planetengetriebes
verlassen, von -wo es nur durch das Innere der Traghülse hindurchdringe.n kann,
um von dort nur durch die Traglager des Treibrades auszutreten. Bei dieser Ausführung
ist es unmöglich, die eine oder die andere Ölstelle zu »vergessen«, da nur eine
einzige vorhanden ist. Dem Fachmann ist es bekannt, wie lästige Reparaturen aus
einer derartigen durchaus menschlichen Vergeßlichkeit erwachsen.
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Vorteile, wie sie aus der gewählten fliegenden Anordnung des Triebrrades
für den BereifÜng.5wechsel, ferner aus der Wahl von sich drehenden Magneten für
den Fortfall der Bürstenverschmutzung sowie aus der gewählten Lagerung ;des Triebrades
an einer feststehenden Traghülse (statt an einem sich drehenden Teil) für die Kraftersparnis
und die Sicherheit sich .ergeben, sollen hier nicht Berücksichtigt werden, da sie
an sich belaan.nte gute Eigenschaften der bekannten Elemente sind und nicht zusätzliche
Wirkungen der vorliegenden neuen Kombination .betreffen, hingegen kann die auf ein
Mindestmaß beschränkte Möglichkeit, daß Lärm nach außen tritt, und die Billigkeit,der
ganzen Anordnung als Zusatzwirkung erwähnt werden.
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Die Art und Weise, wie alle diese Zusatzwirkungen erzielt werden,
läßt sich am besten aus der nachfolgenden eingehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Kombinationserfindung erkennen.
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Abb. i stellt ein hinteres Triebrad für .ein 1\Totorfahrrad im achsialen
Querschnitt dar, das gemäß der Erfindung ausgebildet ist.
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Abb. 2 zeigt im .Schnitt nach 2-2 der Abb. i das Geschwindigkeitswechselgetriebe
für dieses .Fahrrad.
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Abb.3 stellt im Aufriß ein Motorfahrrad dar, das mit einem hinteren
Triebrad gemäß der Erfindung ausgerüstet ist.
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Soll ,gemäß der Erfindung oder genauer gemäß der in der Zeichnung
veranschaulichten Ausführungsform derselben ein Motorfahrrad mit einem hinteren
Rade gemäß :der Erfindung
ausgerüstet werden, --so kann :dies in der folgenden
Weise geschehen: An idem öldichten Gehäuse a° eines Explosionsmotors a. wind iderart
ein rohrförmiger Tragzapfen oder eine Traghülse b angeordnet, daß die Achse dieses
Teiles mit der der Kurbelwelle a1 ,des Motors zusammenfällt, wobei gleichzeitig
der Tragzapfen b als Lagerungsstelle für das Triebrad c des Motorfahrrades dient.
In der Verlängerung der Kurbelwelle a1 des 1lotors ist eine Triebwelle d angeordnet,
die in beliebiger geeigneter Weise mit dieser Kurbelwelle verbunden ist. Die Triebwelle
d besitzt eine solche Lage, daß sie den rohrförmigen Tragzapfen b der Län:be nach
vollständig durchsetzt. Auf ihrem freien Ende ist eine Triebscheibe dl angebracht,
an welcher die :Tabe cl,des Rades c befestigt ist, die sich frei um den feststehenden
Tragzapfen b drehen kann.
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Zwischen der Kurbelwelle a1 und der Nabe cl des Rades ist eine an
sich bekannt:: Vorrichtung eingebaut, welche gleichzeitig als Geschwindigkeitsweahs:el:getriebe
und als Kupplung,dient. Zu diesem Zweck wird das '@@I:otorgehäuse a° vorteilhaft
derart ausgebildet, daß es auf derjenigen Seite, mit welcher es .sich geben das
Triebrad stützen soll, eine ringförmige Gehäuseverlängerung a°° besitzt, die einen
Hohlraum bildet, in welchem die Vorrichtung zur Änderung ider Geschwindigkeit und
die Kupplung gelagert wird. Dieses letztere Gehäuse wird mittels eines Deckels b°
abgeschlossen, ider fest mit der still; tehenden Traghülse b verbunden ,ist.
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Im Innern ides Hohlraumes wird auf der äußeren Fläche eines Ringansatzes
.des zentraler Teiles des Gehäuses, dessen Innenfläche als Lager für die Kurbelwelle
dient, eine Scheibe e gelagert. Auf demjenigen Ende der Triebwelle d, das sich hin
Innern des Hohlraumes befindet, wird eine Scheibe d= angeordnet, :und die beiden
Scheiben e und d= werden durch Achsen f miteinander verbunden, die
parallel zur Kurbelwelle, und zwar sämtlich in gleichem Abstand von ihr, angeordnet
sind. Auf jeder dieser Achsen f wind je ein Satz Zahnräder angeordnet, die miteinander
fest verbunden sind und beispielsweise aus den zwei Rädern f1 und f= bestehen. Die
Zahnräder f1 und f= besitzen verschiedene Durchmesser. Auf idem in den Hohlraum
hineinragenden Ende der Kurbelwelle selbst wird ein Zahnrad all angebracht, das
in die einen Zahnräder f l der Radsätze f l, f ' eingreift.
Jedes Zahnrad der Radsätze f l und f'=
wird im Zusammenhang mit einem
entsprechenden, innen gezahnten Radkranz f1° und f=° verschiedenen Zahnteilungsdurchmessers
gebracht, und um jeden .dieser Zahnkränze wird außen je ein Bremsband g1 und g=
geschlungen; ein ende .dieserBrernsbänder ist mit dem Gehäuseansatz a°° fest verbunden,
während das andere Ende :mit einem geeigneten Steuerwerk vereinigt ist. Wenn nun
,die beiden Zahnkränze sich lose drehen, so wird die Welle d nicht von oder Motonmelle
mitgenommen, das Triebrad ,ist demnach in bekannter Weise ausgekuppelt. Wird der
Zahnkranz fl°, der mit .den Zahnrädern von größerem Durchmesser
zusammen
arbeitet, durch das Breinsbarnd ;l festgehalten, so dreht sich die Welle d mittels
der Zahnräder f2 von kleinerem Durchmesser in bekannter Weise mit kleiner GeschNvindigkeit.
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Ferner wird an der dem Triebrade abgewendeten .Seite des Gehäuses
c11 ein Hohlraum a1111° angebracht, der den Zündapparat enthält. Der Anker 1a dieses
Zündapparates ist in bekannter Weise fest .mit dem Gehäuse verbunden, während das
Mag netfeld hl auf der Kurbelwelle befestigt ist und sich mit ihr dreht. Der feststehende
Deckel h' schließt das Gehäuse a111° hermetisch ab, so daß auf dieser Seite des
Gehäuses ein Ölaustritt unmöglich ist. Die Induktionsspulen können beliebig angeordnet
werden, auch können -die kreisenden Magnete in -das Motorgehäuse selbst verlegt
werden, statt in einem gesonderten Nebengehäuse angeordnet zu sein; wichtig ist
aber d'er Ölabscbluß an der :dein Triebratde abgewendeten Seite des Motorgehäuses.
Dieses Motorgehäuse all" und die ganze Anlage ist derart angeordnet und ausgebildet,
daß Idas in ihm enthaltene Öl aus seinem Innern nur durch dasjenige Lager -der Kurbelwelle
austreten kann, welches auf der Seite des Geschwirndigkeitswechselgetriebes liegt.
Auf diese Weise dient das aus dem Gehäuse abfließende Öl zur Schmierung :des Geschwindigkeitswechselgetriebes,
und hierauf schmiert es, nachdem .es die Innenfläche ,der feststehenden Traghülse
b11 .durchströmt hat, die Kugellager des Triebrades selbst. Gegebenenfalls genügt
eine einzige Ölungsstelle an den Motor zum Schmieren der Kraftgruppe, während .dasVersohmutzen
der Anlage auf ein Mindestmaß beschränkt ist, .da das Öl nur an einer einzigen Stelle
austritt, und zwar an der dem Motor zugekehrten Seite der Radnabe cl, wo es .die
Kleider des Fahrers am wenigsten gef ährdet.
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Um das mit dein Motor ausgerüstete Rad andem Rahmen des Motorrades
zu befestigen, dient ein Arm i, der an !dem Motorgehäuse a11 oder an .dessen Ansatz
a1111 sitzt. Dieser Arm muß fest genug sein, um das Rad fliegend zu halten, ohne
daß es notwendig wäre"das Rad in einer Gabel zu halten. Hierdurch werden weitere
Lagerungen vermieden und der angestrebte Zweck erreicht, nach welchem eine einzige
Ölaustrittsstelle und, falls erwünscht, auch eine einzige Öleintrittsstelle genügen
soll.
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Es ist bemerkenswert, d@aß durch einfaches Abschrauben des Verschlußdeckels
b11 das ganze Treibrad mit seiner Traghülse b, seiner Triebwelle dl, e, d=, f,
f1, f= abgezogen werden kann, ,wobei auch die Zahnkränze f10 und f=11 mitkommen.
Das Geschwindigkeitsgetriebe und die Bremsbänder können also besichtigt werden,
ohne irgendeine Wellenkeilverbindung oder sonstige .ums.tärndlicheVerbindungsstellen
in ihrer Dauerhaftigkeit durch häufiges Loslösen zu gefährden.
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Bei einer derartigen Anordnung ist jede mechanische Verbindung und
Kraftübertragung zwi.scben dem Motor und dein Rade vollständig eingekapselt und
staubsicher abgeschlossen, zuverlässig geölt, und es ergibt sich ein Mindestmaß
an Verschmutzung und ein äußerst bequemes Auseinandernehmen.
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Selbstverständlich .beschränkt sich die Erfindung keineswegs auf die
im vorstehenden ausführlicher beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte
Ausführungsform, sondern umfaßt auch alle Abänderungen derselben, welche in den
sinngemäßen Bereich der Patentansprüche fallen.