DE3538374C2 - Auslösevorrichtung für das selbsttätige Schließen von zweiteiligen Klappläden - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Auslösevorrichtung für das selbsttätige Schließen von zweitteiligen Klappläden im Brandfall, mit einem Hebelmechanismus gebildet durch einen um eine Welle drehbar gelagerten Hebelarm mit Federzügen und ei­ nem Schmelzlot.

Aus der DE 33 44 745 A1 ist eine Vorrichtung zum Öffnen von Entlüftungsein­ richtungen im Falle eines Brandes bekannt. Derartige Vorrichtungen werden im Innern von Gebäuden, Hallen, Treppenhäusern oder dgl. montiert. Sie sind in der Regel mit einer Arretier- und Auslöseinrichtung ausgerüstet, die mit einer Druck­ gaspatrone versehen ist. Zum Öffnen der Entlüftungseinrichtung wird die Einfüll­ öffnung der Druckgaspatrone mittels eines Stößels geöffnet, wodurch das ausströmende Gas einen Kolben einer Kolben-Zylindereinheit beaufschlagt, die wiederum Bestandteil einer Ausstellvorrichtung zum Öffnen der Entlüftungsein­ richtung ist. Die Betätigung des Stößels erfolgt bei der bekannten Vorrichtung mit Hilfe eines Hebelmechanismus in Form eines feder- und/oder gewichtsbelaste­ ten, um eine Achse zur Betätigung des Stößels schwenkbar gelagerten Auslö­ sers, an dem ein als Schmelzlotkörper ausgebildetes Sicherungsteil angelenkt ist. Der Schmelzlotkörper schmilzt unter entsprechender Hitzeinwirkung, was zu einer Entspannung der den Auslöser belastenden Feder führt und in Folge zu ei­ ner Schwenkbewegung des Auslösers um die Achse. Dabei wird der Stößel be­ tätigt, d. h. der Stößel selbst bzw. ein stiftartiger Fortsatz durchstößt den Ver­ schluß der Druckgaspatrone.

Aus den eingetragenen Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters DE-GM 19 39 522 ist ferner noch ein Getriebe zum gleichzeitigen Öffnen und Schließen ei­ ner mehrflügeligen Tür bekannt, das im wesentlichen aus zwei senkrechten, mit den Türflügeln verbundenen Wellen besteht, die kraftschlüssig über Seilrollen miteinander wirkverbunden sind.

Bei der Ausbreitung eines Brandes außerhalb eines Gebäudes besteht die Ge­ fahr des Übergreifens des Brandes auf das noch nicht vom Feuer erfaßte Ge­ bäude dadurch, daß bei großer Hitzeentwicklung die Fenster zerspringen und das Feuer dann freien Lauf für die Ausbreitung innerhalb des noch nicht vom Feuer erfaßten Gebäudes hat. Es sind hier schon einige Systeme oder Einrich­ tungen bekannt, die einer solchen Ausbreitung des Feuers entgegenwirken, je­ doch befriedigen diese nicht und außerdem sind sie, wenn sie elektrisch betrie­ ben werden, sehr störanfällig, weil sie beim Aussetzen des elektrischen Stroms wirkungslos sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Auslösevor­ richtung für das selbsttätige Schließen von zweiteiligen Klappläden im Brandfall anzugeben, die außerhalb des Gebäudes montierbar ist und im Brandfalle bei Er­ reichen einer bestimmten Temperatur zuverlässig und selbsttätig, d. h. netzunab­ hängig, daß Schließen der Klappläden veranlaßt.

Die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist die eingangs genannte Auslö­ sevorrichtung derart ausgebildet, daß ein Gehäuse mit einer Abdeckung zur An­ bringung außerhalb eines Gebäudes vorgesehen ist, daß der Hebelmechanismus bei Temperaturen von + 70 Celsius anspricht, daß der Hebelarm als Mitneh­ merteil für den Schließer ausgebildet ist, wobei Anschläge für den Hebelarm vor­ gesehen sind, daß ein Ladenteil über den Hebelarm freigebbar ist und ein an das Ladengewicht angepaßtes Federband zum Schließen des Klappladens vorgese­ hen ist und daß ein durch den Hebelmechanismus auslösbarer Schließfolgeme­ chanismus mit Gehäuse zum Schließen des zweiten Ladenteils vorgesehen ist.

Bei einem Klappladen bzw. bei zweiteiligen Fensterläden bei einem Teil dessel­ ben ist ein mechanisch arbeitender, bei einer Temperatur von + 70°C anspre­ chender Hebelmechanismus vorgesehen, der den außen gehaltenen Klappladen bzw. den einen Teil eines zweiteiligen Ladens freigibt, so daß dieser dann ge­ schlossen wird. Ist der Schließvorgang bei zweiteiligen Klappläden bei einem Teil eingeleitet bzw. in Gang gesetzt, so wird ein entsprechender Schließfolgemechanismus zum Schließen des zweiten Klappladenteiles über einen Bowdenzug ausgelöst, und der zweite Teil des Ladens wird geschlossen.

Die Teile des Hebelmechanismus sind aus nichtrostendem und wartungsfreiem Stahl hergestellt, und das System arbeitet mechanisch und ist daher netzunab­ hängig.

Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform dient im Zu­ sammenhang mit den Zeichnungen der weiteren Erläuterung der Erfindung.

Es zeigen

Fig. 1 eine Front- und eine Seitenansicht eines Hebelmechanismus in schematischer Darstellung, während

Fig. 2 ebenfalls eine Front und eine Seiten­ ansicht des Schließfolgemechanismus zeigt, der den zweiten Teil des Klappladens zum Schließen auslöst, wenn der Hebelmechanismus den ersten Teil eines zweiteiligen Klappladens geschlossen hat.

Der Hebelmechanismus 1 besitzt ein Gehäuse, in dem ein um eine Welle 4 dreh­ bar gelagerter Hebelarm 3, der als Mitnehmerteil 2 für den Schließer ausgebildet ist, gelagert ist. Mit dem Bezugszeichen 5 ist ein Anschlag oder eine Arretierung für den Hebelarm 3 bezeichnet, während mit 6 die Gehäuseabdeckung benannt ist. Die Federzüge 7, 7a halten den Hebelarm 3 in Position. Beginnt das Schmelzlot 8 infolge Ansteigens der Temperatur auf + 70°C zu schmelzen, so zieht die Feder 7 den Hebelarm 3 um die Welle 4 nach oben, und der Hebelarm 3 gibt den Klappladen bzw. einen Klappladenteil bei zweiteiligen Läden frei. Der Laden schließt sich nach der Freigabe, bedingt durch ein Federband, welches dem Ladengewicht angepaßt ist.

Durch einen Bowdenzug 12 wird nun der Schließfolgemechanismus 11 mit seiner Gehäuseabdeckung 10 in Aktion gesetzt, d. h. durch den Schließweg des ersten Ladenteils um 180° wird der Innenzug um ca. 3 cm verkürzt, und sobald der erste Ladenteil völlig geschlossen ist, zieht der Bowdenzug 12 den durch die Zugfeder 9 gehaltenen Hebelarm 3 nach oben und gibt nun den zweiten Ladenteil frei, der sich dann in entsprechender Weise schließt.

Claims (2)

1. Auslösevorrichtung für das selbsttätige Schließen von zweiteiligen Klappläden im Brandfall, mit einem Hebel­ mechanismus gebildet durch einen um eine Welle drehbar gelagerten Hebelarm mit Federzügen und einem Schmelz­ lot, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse mit einer Abdeckung zur Anbringung außer­ halb eines Gebäudes vorgesehen ist, daß der Hebelmecha­ nismus bei Temperaturen von +70°C anspricht, daß der Hebelarm als Mitnehmerteil für den Schließer ausge­ bildet ist, wobei Anschläge für den Hebelarm vorgesehen sind, daß ein Ladenteil über den Hebelarm freigebbar ist und ein an das Ladengewicht angepaßtes Federband zum Schließen des Klappladens vorgesehen ist und daß ein durch den Hebelmechanismus auslösbarer Schließ­ folgemechanismus mit Gehäuse zum Schließen des zweiten Ladenteils vorgesehen ist.

2. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse des Schließfolgemechanismus mit einer Abdeckung versehen ist, daß im Inneren des Gehäuses des Schließfolgemechanismus ein um eine Welle drehbar gelagerter Hebelarm mit Federzug und einer Arretierung angeordnet ist und daß der Schließfolge­ mechanismus mit dem Hebelmechanismus über einen Bowden­ zug verbunden ist.