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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen photographischen Papierträger aus einem
Papierblatt und einer darauf vorhandenen Polymerisatschicht.
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Ein photographischer Papierträger, bei dem ein Papierblatt verwendet
wird, muß so behandelt worden sein, daß Wasser und die Entwicklungslösung nicht
eindringen. In der Literatur wird beschrieben, daß Papierblätter auf ihren beiden
Seiten durch Aufbringen einer Polymerisatschicht wasserbeständig gemacht werden
können. Das Blatt wird mit einem Polyolefin, wie Polyethylen, gemäß einem Schmelzextrudierverfahren
beschichtet. Bei der Durchführung dieses bekannten Verfahrens wird das Polyolefin
im allgemeinen auf etwa 3000C erhitzt, so daß eine wirtschaftlich vorteilhafte dünne
Schicht auf das Papierblatt wirksam aufgetragen werden kann. Bei einer solchen hohen
Temperatur kann sich das Polyolefin jedoch zersetzen, so daß sich die gebildete
Polyolefinschicht gelb färbt und sich darin kleine Löcher (Pinholes) bilden. Es
ist bekannt, in die Polyolefinschicht ein weißes Pigment, insbesondere Titandioxid,
einzuarbeiten, um der Schicht eine Deckkraft zu verleihen.
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Bei der Einarbeitung von Titandioxid in die Polyolefinschicht kann
das Titandioxid ein unerwünschtes Schäumen des geschmolzenen Polyolefins im Laufe
des Schmelzextrudierverfahrens verursachen, und die Dispersion des Titandioxids
ist manchmal zu gering. Man nimmt an, daß diese nachteiligen Phänomene durch flüchtige
Materialien, die in dem Titandioxid enthalten sind, hervorgerufen werden.
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Aus diesem Grund kann man praktisch keine größere Menge Titandioxid
in die Polymerschicht einarbeiten.
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In der Praxis besteht jedoch Bedarf, das Titandioxid in
die
Polymerschicht in höherer Menge einzuarbeiten, so daß die Deckkraft erhöht werden
kann. Es ist bevorzugt, einen Träger mit hoher Deckkraft zur Herstellung eines photographischen
Materials mit hoher Auf lösekraft zu verwenden.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird in den japanischen Patentanmeldungen
57(1982)-27257, 57(1982)-30830 und 57(1982)-49946 ein neues Verfahren vorgeschlagen,
bei dem das Papierblatt mit einer Zusammensetzung beschichtet wird, welche eine
große Menge Titandioxid, dispergiert in einer organischen Verbindung, mit einer
ungesättigten Bindung enthält, wobei die organische Verbindung durch Bestrahlung
mit einem Elektronenstrahl polymerisierbar ist. Die aufgetragene Zusammensetzung
wird dann gehärtet.
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Zur Herstellung eines Trägers für ein photographisches Material, welches
ein gedrucktes Bild mit der gewünschten hohen Auf lösekraft ergibt, muß das Titandioxid
in die Polymerisatschicht in einer Menge von nicht unter ca.
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30 Gew.-% eingearbeitet sein. Das oben beschriebene Verfahren für
die Herstellung der Polymerisatschicht besitzt jedoch die folgenden Nachteile, wenn
das Verfahren zur Herstellung einer Polymerisatschicht verwendet wird, die eine
große Menge an Titandioxid enthält: (1) Die Viskosität der Beschichtungslösung erhöht
sich stark, und daher verschlechtert sich das Beschichtungsverfahren; (2) Die Polymerisatschicht
adsorbiert photographische Entwicklungsmittel, und die adsorbierten Mittel bewirken
ein Gelbwerden des Trägers; (3) Der erhaltene Träger bildet, wenn er gebogen bzw.
geknickt wird, Risse,und (4) Eine photoempfindliche Schicht, die auf den Träger
aufgebracht wird, bildet Schleier.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Träger
für ein photographisches Material zur Verfügung zu stellen, welcher die oben erwähnten
Nachteile der bekannten Träger nicht besitzt.
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Die Erfindung betrifft einen photographischen Papierträger, der ein
Papierblatt und darauf eine Polymerisatschicht umfaßt. Die Polymerisatschicht wurde
hergestellt, indem man eine polymerisierbare ungesättigte organische Verbindung
auf das Papierblatt aufträgt und die aufgetragene Schicht mit einem Elektronenstrahl
bestrahlt. Die Polymerisatschicht enthält Titandioxid, welches auf seiner Oberfläche
mit einem Organopolysiloxan beschichtet ist.
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Die bei der vorliegenden Erfindung verwendete polymerisierbare ungesättigte
organische Verbindung ist eine Verbindung, die durch Bestrahlung mit einem Elektronenstrahl
polymerisierbar oder härtbar ist. Es ist bevorzugt, eine polymerisierbare Verbindung
mit einer C=C-Doppelbindung (Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung) zu verwenden.
Bevorzugterbesitzt die polymerisierbare organische Verbindung eine Vielzahl von
C=C-Dopelbindungen in ihrer Molekülstruktur. Beispiele von polymerisierbaren Verbindungen,
die im Handel erhältlich sind, sind die folgenden Verbindungen: Acrylester von einem
Polyurethan des aliphatischen Typs (Molekulargewicht: 500 bis 5000); Acrylester
von einem Terephthalsäurediol(oder -polyol)-polyester (Molekulargewicht: 500 bis
5000); Acrylester eines zweiwertigen oder mehrwertigen Polyetheralkohols (Molekulargewicht:
500 bis 5000); Acrylester von Methylolmelaminharz (Molekulargewicht: 500 bis 5000);
Maleinsäureester bzw. Maleinsäureester eines Polyesters (Molekulargewicht: 500 bis
5000);
Acrylester eines Bisphenol-A-Epoxyharzes (Molekulargewicht:
800 bis 5000); ungesättigtes Polyesterharz (Molekulargewicht: 500 bis 5000); Styrol-Butadien-Copolymerharz
(Molekulargewicht: 500 bis 5000); Acrylester von hydrolysierter Stärke oder hydrolysierter
Cellulose (Molekulargewicht: 500 bis 5000), und Fumarsäure-Diolpolyester (Molekulargewicht:
500 bis 5000).
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Gegebenenfalls können Gemische aus Monomeren mit einer C=C-Doppelbindung
in der Molekülstruktur verwendet werden. Beispiele von verwendbaren Monomeren sind
die folgenden: Acrylester oder Methacrylester von einwertigen oder zweiwertigen
Alkoholen mit mindestens einer -CH2-Gruppe, wie Hexandioldiacrylat oder Hydroxyethylmethacrylat;
Acrylester oder Methacrylester eines einwertigen oder zweiwertigen Ether-Alkohols
mit einer -(CH2-CH2)n-Gruppe (worin n eine Zahl von mindestens 1 bedeutet), wie
Diglykolacrylat; Mono-, Di-, Tri-, Tetra- oder Pentaacrylat eines mehrwertigen Alkohols,
wie Trimethylolpropantriacrylat, Neopentylglykoldi-(meth)acrylat oder Pentaerythrittriacrylat;
Cyanoethylacrylat; Glycidyl-(meth)acrylat; Allylacrylat; Cyclohexylmethacrylat;
Diallylfumarat, und Divinylbenzol.
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Man kann auch Gemische aus den oben erwähnten ungesättigten organischen
Verbindungen verwenden. Es ist insbesondere bevorzugt, ein Gemisch zu verwenden,
das eine ungesättigte
organische Verbindung mit zwei C=C-Doppelbindungen
der Molekülstruktur (A) aufweist und eine ungesättigte organische Verbindung mit
drei C=C-Doppelbindungen in der Molekülstruktur (B) aufweist, in einem Gewichtsverhältnis
von 49/51 bis 1/99 (A/B) zu verwenden. Es ist besonders bevorzugt, ein Gemisch aus
einem Etherdiacrylat und einem Ethertriacrylat, wie es in der japanischen Patentanmeldung
59(1984)-35736 beschrieben wird, zu verwenden.
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Die Verbindung, welche durch Bestrahlung mit einem Elektronenstrahl
polymerisierbar ist, kann zusammen mit einem oder mehreren thermoplastischen Harzen,
wie einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeren, Harzen des Cellulosetyps, Harzen
des Acetaltyps, einem Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Harz, Urethanharzen und einem
Acrylnitril-Butadien-Harz verwendet werden, Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete
Organopolysiloxan besitzt bevorzugt die Formel (I):
worin R1 und R2 gleich oder unterschiedlich sind und je ein Wasserstoffatom, eine
Alkylgruppe oder eine Arylgruppe bedeuten und n eine positive ganze Zahl bedeutet.
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In der Formel (I) bedeuten R1 und R2 je bevorzugt eine Alkylgruppe
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und n bedeutet bevorzugt eine ganze Zahl nicht über
12.
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Beispiele von Organopolysiloxanen sind Dimethylsiloxan, Diethylsiloxan,
Methylethylsiloxan, Diphenylsiloxan, Methylphenylsiloxan, Ethylphenylsiloxan, Methylhydrogen-
siloxan,
Ethylhydrogensiloxan oder Phenylhydrogensiloxan.
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Beispiele von Organopolysiloxanen werden in Organic Silicon Chemistry"
S. 298 bis 318, Tabellen 3.5.1, 3.5.2, 3.5.3 und 3.5.4, publiziert von Maki Shoten,
Japan, beschrieben. Diese Polysiloxane können einzeln oder als Gemisch verwendet
werden.
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Besonders bevorzugt sind Dimethylsiloxan und Methylhydrogensiloxan
der folgenden Formel (II) bzw. (III):
Das Titandioxid wird bevorzugt mit dem Organopolysiloxan in einer Menge von 0,01
bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf
das Titandioxid, beschichtet. Wird das Organosiloxan in einer Menge über 5 Gew.-%
aufgetragen, so ist dies nicht nur wirtschaftlich nachteilig, sondern das Material
zeigt auch gegenüber anderen Materialien, mit denen es in Kontakt ist, eine schlechte
Adhäsion. Liegt die aufgetragene Menge unter 0,01 Gew.-%, so beobachtet man durch
die Beschichtung praktisch keine Wirkung.
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Das Organopolysiloxan kann zusammen mit Fettsäureestern, wie Butylstearat,
Butylpalmitat, Cetylstearat, Cetylpalmitat, Stearinsäuremonoglycerid und Palmitinsäuremonoglycerid;
Fettalkoholen, wie Cetylalkohol, Stearylalkohol und Oleylalkohol; Fettsäuren, wie
Palmitinsäure, Stearinsäure, ölsäure und Linolsäure; mehrwertigen Alkoholen, wie
Trimethylolethan, Trimethylolpropan und Pentaerythrit; und Verbindungen mit Polyethylenoxid
in ihrer Molekül-
struktur verwendet werden. Diese Verbindungen
können einzeln oder als Gemisch verwendet werden. Diese Verbindungen werden zur
Beschichtung des Titandioxids bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, besonders
bevorzugt in einer Menge von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Titandioxid, verwendet.
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Das bei der vorliegenden Erfindung verwendbare Titandioxid kann gemäß
dem Schwefelsäureverfahren oder einem Chlorverfahren hergestellt werden, und man
kann irgendeine Art, wie solche des Rutiltyps oder des Anatastyps verwenden.
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Titandioxid des Rutiltyps und Titandioxid des Anatastyps können zusammen
verwendet werden.
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Das verwendete Titandioxid wird bevorzugt zuerst mit einem anorganischen
Material, wie hydratisiertem Aluminiumoxid, hydratisiertem Siliciumdioxid oder Zinkoxid
vorbeschichtet. Das anorganische Material kann als solches verwendet werden oder
es kann als Gemisch verwendet werden.
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Das verwendete Titandioxid besitzt bevorzugt eine mittlere Größe von
0,1 bis 3 Rum, besonders bevorzugt von 0,2 bis 1,0 ,um. Titandioxid mit einer mittleren
Größe außerhalb des oben erwähnten Bereiches ist bei der Verbesserung der Auf lösekraft
des entstehenden photographischen Materials weniger wirksam. Das Titandioxid kann
ein flüchtiges Material enthalten. Der Gehalt an flüchtigem Material beträgt bevorzugt
nicht mehr als 1,5%, besonders bevorzugt nicht mehr als 1,0%. Zu viel flüchtiges
Material kann die Härtungsreaktion der aufgetragenen Schicht stören.
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Das Organopolysiloxan kann auf das Titandioxid im Verlauf der Pulverisierung
des Titandioxids in einer Fluidenergiepulverisierungsvorrichtung, wie einer Mikronisierungsvorrichtung
oder einer Jetmühle, aufgetragen werden, wobei
man hier in Anwesenheit
des Organopolysiloxans arbeitet.
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Alternativ kann die Beschichtung erfolgen, indem man das Titandioxid
und ein Organopolysiloxan in einer Mischvorrichtung, bei der hohe Scherkräfte auftreten,
wie in einem Henschel-Mischer oder Super-Mischer, mischt. Alternativ kann die Beschichtung
durchgeführt werden, indem man das Titandioxid in eine Lösung des Organosiloxans
in einem organischen Lösungsmittel eintaucht und dann das organische Lösungsmittel
durch Verdampfen entfernt.
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Die aus der polymerisierbaren ungesättigten organischen Verbindung
hergestellte Polymerisatschicht enthält bevorzugt das beschichtete Titandioxid in
einer Menge von 30 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Polymerschicht. Vom Standpunkt
der Oberflächenbedingungen, wie dem Glanz, der Glätte und der Auf lösekraft des
abgezogenen bzw. gedruckten Bildes, welches auf dem entstehenden photographischen
Papier gebildet wird, enthält die Polymerisatschicht besonders bevorzugt das beschichtete
Titandioxid in einer Menge von ungefähr 40 bis 60 Gew.-%.
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Gegebenenfalls kann die Polymerschicht andere weiße Pigmente, wie
ZnO, SiO2, BaSO4, CaSO4, CaSO3, Talk und Ton und/oder gefärbte Pigmente, wie Kobaltblau,
Kobaltviolett und Cadmiumrot zusätzlich zu dem beschichteten Titandioxid enthalten.
In der Polymerisatschicht können andere Zusatzstoffe, wie ein Egalisierungsmittel
und ein Dispersionsmittel, vorhanden sein.
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Die polymerisierbare ungesättigte organische Verbindung, die das beschichtete
Titandioxid und möglicherweise andere Mittel enthält, wird auf das Papierblatt bevorzugt
in einer Menge von 1 bis 100 g/m2 und bevorzugter in einer Menge von 3 bis 50 g/m2
aufgetragen. Es ist besonders bevorzugt, wegen der Durchführung des Beschichtungsverfahrens
und der entstehenden Auf lösungskraft, daß die Menge
im Bereich
von 5 bis 20 g/m2 liegt.
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Die Materialien, welche die polymerisierbare Beschichtungszusammensetzung
ergeben, können gleichzeitig oder in jeder beliebigen Reihenfolge in eine Knetvorrichtung
gegeben werden.
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Zum Mischen und Dispergieren der Materialien der Überzugszusammensetzung
kann man irgendeine Knetvorrichtung verwenden. Es können beispielsweise erwähnt
werden eine Zwillingswalzenmühle, eine dreifache Walzenmühle, eine Kugelmühle, eine
Kieselmühle, eine Thronmühle (thron mill), eine Sandmahlvorrichtung, eine Szegvari-Schleif-
bzw. Mahlvorrichtung, eine Hochgeschwindigkeits-Dispersionsvorrichtung mit Rädern,
eine Knetvorrichtung, ein Hochgeschwindigkeitsmischer, eine Homogenisierungsvorrichtung
und eine Ultraschall-Dispersionsvorrichtung. Die Knet- und Dispersionsverfahren
werden von T.C. Patton in Paint Flow and Pigment Dispersion" (John Wiley & Sons,
1964) wie auch in den US-Patentschriften 2 581 414 und 2 855 156 beschrieben.
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Die Beschichtungszusammensetzung bzw. Masse kann durch Beschichten
mit einem Rakel, durch Beschichten mit einer Klinge, durch Beschichten durch Abquetschen,
durch Beschichten mit einer Umkehrwalze, durch Beschichten mit einer Transferwalze,
durch Tiefdruckbeschichten,durch Walzenajuftrag, durch Gießungsbeschichten, Spraybeschichten,
Spinnbeschichten und nach anderen bekannten Beschichtungsverfahren aufgetragen werden.
Einzelheiten der Beschichtungsverfahren werden in "Coating Technology" S. 253 bis
277 (Asakura Shoten, 20. März 1971) beschrieben.
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Die Bestrahlung mit dem Elektronenstrahl kann mit dem Papierblatt
unter Verwendung einer an sich bekannten Vorrichtung erfolgen, beispielsweise einer
Vorrichtung des
van de Graaff-Typs,mit einem Scanning-System, einem
doppelten Scanning-System und einem Vorhangs-Strahlsystem.
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Es ist bevorzugt, das Vorhangs-Strahlsystem zu verwenden, da es wirtschaftlich
ist und hohe Energie gibt. Die Elektronenbestrahlung wird im allgemeinen mit einer
Beschleunigungsspannung von 100 bis 1000 kV, bevorzugt 100 bis 300 kV,durchgeführt.
Die von der aufgetragenen Schicht absorbierte Dosis an Elektronenbestrahlung liegt
im allgemeinen im Bereich von 0,5 bis 20 Megarad und bevorzugt im Bereich von 2
bis 10 Megarad. Wenn die Beschleunigungsspannung unter 100 kV liegt, ist die Energie
zu niedrig und kann nicht in die aufgetragene Schicht eindringen. Wenn die Beschleunigungsspannung
so hoch ist, daß sie 1000 kV übersteigt, erniedrigt sich die Menge der Strahlungsenergie,
welche tatsächlich ausgenutzt wird.
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Eine Bestrahlungsdosis unter 0,5 Megarad ergibt keine ausreichende
Härtungsreaktion, und man erhält somit kein zufriedenstellendes Produkt. Andererseits
wird eine Bestrahlungsdosis, die 20 Megarad übersteigt, von der aufgetragenen Schicht
nicht ausreichend absorbiert, und manchmal findet in der aufgetragenen Schicht eine
exotherme Reaktion statt.
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Die Bestrahlung mit dem Elektronenstrahl erfolgt bevorzugt in einer
Atmosphäre, welche Sauerstoff in einer Menge von höchstens 5000 ppm enthält. Eine
Atmosphäre, die Sauerstoff in einer Menge über 5000 ppm enthält, kann die Polymerisationsreaktion
stören.
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Das bei der vorliegenden Erfindung verwendbare Papierblatt ist ein
beliebig gewähltes Papierblatt. Beispielsweise kann man ein Papierblatt, welches
mit einer Fettsäureseife, einem Fettsäureanhydrid oder einer ähnlichen Verbindung
sauer geleimt wurde oder welches mit einem Alkylketendimeren neutral geleimt wurde,
verwenden. Das Papier kann Mittel zur Erhöhung der Papierfestigkeit,
Mittel
zur Erhöhung der Papiernaßfestigkeit, ein fluoreszierendes Aufhellungsmittel, einen
Farbstoff, ein Pigment usw. enthalten. Diese Mittel können in der Papiermasse vorhanden
sein oder sie können durch Oberflächenleimung aufgetragen worden sein. Das Papierblatt
ist bevorzugt mit einem in Wasser löslichen oder wasserdispergierbaren Bindemittel
gemäß einem Oberflächenleimungs- bzw. Schlichtungsverfahren geleimt bzw. geschlichtet.
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Hinsichtlich des Gewichts des Papierblattes gibt es keinerlei besondere
Beschränkung, aber im allgemeinen liegt das Gewicht im Bereich von 60 bis 250 g/m2,
bevorzugt von 80 bis 200 g/m2. Das Papierblatt kann aus natürlichen Cellulosefasern
oder aus einem Gemisch aus natürlichen Cellulosefasern und synthetischen Fasern
bestehen.
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Als Papierblatt verwendet man bevorzugt ein Papier, das mit einem
Polyolefin, wie Polyethylen, beschichtet ist, da man dann einen Träger mit verbesserter
Flachheit, der frei von kleinen Löchern (Pinholes) ist, erhält.
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Die aufgetragene Schicht aus ungesättigter organischer Verbindung
kann auf der Oberfläche vor Beginn der Polymerisation oder nach Beendigung der Polymerisation
weiterbehandelt werden. Beispiele von solchen Behandlungsverfahren sind eine Oberflächenglättung
unter Verwendung einer Walze mit einer Spiegeloberfläche und das Aufbringen eines
Oberflächen-Mattierungsfinishs unter Verwendung einer matten Walze, wie einer Walze
mit einem Seidenfinish. Die gehärtete Schicht, nämlich die Polymerschicht, kann
weiter auf der Oberfläche gemäß einem Oberflächenbehandlungsverfahren, wie einer
Koronaentladung, behandelt werden, so daß ihre Klebeaffinität gegenüber der photographischen
Emulsionsschicht verbessert wird. Eine solche Klebeaffinität kann man auch erzeugen,
indem man
auf der Polymerschicht eine Grundschicht bzw. Unterschicht
vorsieht.
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Auf der gegenüberliegenden Schicht (Polyolefinschicht oder der mit
Elektronenstrahl behandelten Schicht) des Trägers kann ein antistatisches Mittel,
welches es ermöglicht, daß man eine Schreibkapazität auf der Oberfläche erhält,
in einem Gemisch aus Pigment und einem Bindemittel vorgesehen sein.
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Im allgemeinen kann der Träger, welcher wie oben beschrieben hergestellt
wurde, zufriedenstellend als Träger für ein photographisches Papier verwendet werden.
Jedoch ist der so erhaltene Träger manchmal gelb gefärbt. Dies liegt daran, daß
sich das Papier im Verlauf der Zeit gelb färbt, wenn die aufgetragene Schicht eine
durch Bestrahlung härtbare Verbindung enthält und das weiße Pigment mit einem Elektronenstrahl
bestrahlt wird. Diese nachteilige Erscheinung kann leicht mittels eines Verfahrens
beseitigt werden, bei dem ein Gemisch aus einer durch Bestrahlung härtbaren Verbindung
und dem beschichteten organischen Titandioxid auf ein Hilfssubstrat aufgetragen
wird, die aufgetragene Schicht mit einem Elektronenstrahl bestrahlt wird, und die
so gehärtete Schicht mit dem Papierblatt mittels eines Klebstoffes verklebt wird.
Das entstehende Verbundblatt wird dann von dem Hilfssubstrat abgetrennt. Dieses
Verfahren wird daher bevorzugt verwendet.
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Das Hilfssubstrat kann in Form einer Metalltrommel, eines Metallbandes,
eines Polyesterblattes usw. vorliegen. Die Oberflächenbedingungen des Hilfssubstrats
können so gewählt werden, daß sie mit den Oberflächenbedingungen, die der gewünschte
photographische Papierträger besitzen soll, übereinstimmen. Beispielsweise kann
man auf dem Träger eine hochglänzende Oberfläche unter Verwendung eines Hilfssubstrats
mit glatter Oberfläche bilden. Eine Oberfläche mit
Seidenfinish
oder eine matte Oberfläche können unter Verwendung von Hilfssubstraten mit entsprechenden
Mustern hergestellt werden.
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Hinsichtlich des Klebstoffes, der zum Verkleben der durch Bestrahlung
gehärteten Schicht mit dem Papierblatt verwendet wird, gibt es keine besonderen
Beschränkungen, vorausgesetzt, daß der Klebstoff eine Klebekraft aufweist, die eine
Trennung der gehärteten Schicht von dem Papierblatt während des Herstellungsverfahrens
des Trägers ~dem Beschichtungsverfahren für die photographische Emulsion und dem
Entwicklungsverfahren vermeidet. Beispiele von Klebstoffen sind Harnstoffharze,
Melaminharze, Phenolharze, Polyvinylacetatlösungen und Polyvinylacetatemulsionen.
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Insbesondere sind Klebstoffe des Schmelzklebertyps bevorzugt. Beispiele
des Schmelzklebertyps sind Polyolefine, ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat.,
ein Ethylen-Acrylat-Copolymerisat, Ethylen-Isobutylacrylat-Copolymere, Polyamide,
Klebstoffe des Butyraltyps, ein Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymerisat, ein Vinylacetat-Phthalsäureanhydrid-Copolymerisat,
Cellulosederivate, Polyester, Polymethylmethacrylate, Polyvinylether und Polyurethane.
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Das Polyolefin ist bevorzugt'und Polyethylen ist am meisten bevorzugt.
Das Polyethylen kann verwendet werden, nachdem es bei 300 + 20°C durch eine Schlitzdüse
extrudiert worden ist.
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Das Polyolefin kann ein weißes Pigment in einer Menge von höchstens
20 Gew.-% enthalten. Das weiße Pigment kann Titandioxid des Rutiltyps oder Anatastyps
sein. Das Titandioxid kann zusammen mit Zinkoxid oder Calciumcarbonat verwendet
werden. Eine geringe Menge eines gefärbten Pigments kann in die Polyolefinschicht
eingearbeitet werden, um die Farbe der Schicht einzustellen. Andere Zusatzstoffe,
wie ein fluoreszierendes Aufhellungsmittel, ein Disper-
sionsmittel
oder ähnliche Verbindungen können in die Schicht eingearbeitet werden.
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Die Schicht aus geschmolzenem Polyolefin kann auf einer oder auf beiden.
Oberflächen durch Koronaentladung oder Flammenbehandlung, so daß man eine aktivierte
Oberfläche erhält, behandelt werden, bevor man sie auf das Papierblatt und die durch
Bestrahlung gehärtete Schicht aufbringt. Dadurch wird die Adhäsion der Polyolefinschicht
an der Schicht, welche durch Bestrahlung gehärtet wurde, und dem Papierblatt verbessert.
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Das zusammengesetzte Papierblatt bzw. Verbundpapierblatt und die gehärtete
Schicht können auf der Oberfläche durch Koronaentladung oder Flammenbehandlung zu
demselben Zweck wie oben beschrieben nach der Abtrennung von dem Hilfssubstrat behandelt
werden. Alternativ kann die Oberfläche, welche die photographische Emulsionsschicht
aufnehmen soll, mit einer Unterschicht oder Stütz schicht aus Gelatine oder einem
ähnlichen Material beschichtet werden.
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Beispiele Die folgende Zusammensetzung A wird in einer Kugelmühle
während 1 Stunde vermischt und dann auf eine hochglänzende Metalltrommel mittels
einer Übertragungswalzenbeschichtung in einer Menge von 20 g/m2 aufgetragen.
Zusammensetzung
A Etherdiacrylat 20 Gew.-Teile
Ethertriacrylat ~ 30 Gew. -Teile
m m+ n = 5) Titandioxid (behandelt wie in 50 Gew. -Teile Tabelle I angegeben) Danach
wird die Schicht auf der Metalltrommel mit einem Elektronenstrahl bei einer Beschleunigungsspannung
von 200 kV bestrahlt, wobei eine Absorptionsdosis von 10 Megarad absorbiert wird.
Die aufgetragene Schicht wird so gehärtet.
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Die gehärtete Schicht wird mit einem Papierblatt von 170 g/m2 mittels
der folgenden geschmolzenen Polyethylenmasse B (Klebstoff) verklebt: Polyethylenmasse
B Polyethylen mit niedriger Dichte 90 Gew. -Teile (Dichte: 0,92 g/cma) (Schmelzindex:
3 g/10 min Titandioxid 10 Gew. -Teile (Anatastyp) Der Polyethylenkleber B wird in
einem Banbury-Mischer vor-
gemischt und bei 2900C extrudiert, wobei
man einen 20 dicken Film erhält.
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Die gehärte Schicht und das Papierblatt werden somit über einen Klebstoff
verklebt. Das entstehende zusammengesetzte Material wird von der Metalltrommel entfernt.
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Danach wird die lose Oberfläche auf der anderen Seite durch Schmelzextrudieren
mit der folgenden Polyethylenmasse C beschichtet, wobei man einen aufgetragenen
Film, der 30 Zm dick ist, erhält.
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Polyethylenmasse C Polyethylen mit hoher Dichte 70 Gew. -Teile (Dichte:
0,96 g/cm3) (Schmelzindex: 10 g/10 min Polyethylen mit niedriger Dichte 30 Gew.-Teile
(Dichte: 0,92 g/cm3) (Schmelzindex: 3 g/10 min Der entstehende Träger aus photographischem
Papier wird hinsichtlich seiner Verfärbung, der gehärteten Schicht, den Oberflächenbedingungen
der aufgetragenen Schicht, der Bildung von Rissen und Schleier auf der photographischen
empfindlichen Farbschicht untersucht. Die Viskosität der Beschichtungslösung (Zusammensetzung
A) wird ebenfalls bestimmt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen I und II angegeben.
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Tabelle I Beispiel TiO2-Beschichtung (Menge, Gew.-%) Viskosität TiO2
(Rutil) Vergleichsbeispiel 1 ~~~~~~~~~ 3500 cp 2 hydratisiertes Aluminiumoxid (1,0)
3000 cp Beispiel 1 Dimethylsiloxan (0,05) 500 cp 2 ebenfalls (1,0) 250 cp 3 ebenfalls
(4,0) 180 cp 4 hydratisiertes Aluminiumoxid (1,0) 240 cp Dimethylsiloxan (1,0) TiO2
(Anatas) Vergleichsbeispiel 3 ~~~~~~~~~~ 3500 cp 4 hydratisiertes Aluminiumoxid
(1,0) 3000 cp Beispiel 5 Dimethylsiloxan (0,05) 560 cp 6 ebenfalls (1,0) 240 cp
7 ebenfalls (4,0) 170 cp 8 hydratisiertes Aluminiumoxid (1,0) 240 cp Dimethylsiloxan
(1,0) Es ist offensichtlich, daß die erfindungsgemäßen Beschichtungslösungen der
Beispiele 1 bis 8 eine niedrigere Viskosität aufweisen als die Lösungen der Vergleichsbeispiele
1 bis 4.
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Tabelle II Beispiel Oberflächenbedin- Verfär- Risse Schleier gungen
bung TiO2 (Rutil) Vergleichs- ungleichmäßige 8,5% 2,0 cm 12,0% beispiel 1 Beschichtung
viele Streifen 2 ebenfalls 5,0% 1,5 cm 10,5% Beispiel 1 zufriedenstellend 1,0% 0,5
cm 6,0% 2 ebenfalls 0,5% 0,2 cm 5,1% 3 ebenfalls 0,5% 0,2 cm 5,0% 4 ebenfalls 0,2%
0,2 cm 4,0% TiO2 (Anatas) Vergleichs- ungleichmäßige 8,0% 2,0 cm 11,0% beispiel
3 Beschichtung viele Streifen 4 ebenfalls 4,5% 1,5 cm 9,5% Beispiel 5 zufriedenstellend
0,9% 0,5 cm 5,0% 6 ebenfalls 0,4% 0,2 cm 4,3% 7 ebenfalls 0,4% 0,2 cm 4,2% 8 ebenfalls
0,2% 0,2 cm 3,5% Es ist offensichtlich, daß die erfindungsgemäßen aufgetragenen
Schichten und gehärteten Schichten der Beispiele 1 bis 8 verbesserte Eigenschaften
besitzen, verglichen mit den Schichten der Vergleichsbeispiele 1 bis 4.
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Untersuchungsverfahren 1. Die Viskosität der Beschichtungslösung
und Beschichtungsbedingungen Die Zusammensetzung A wird in einer Kugelmühle gerührt,
und dann wird die Viskosität mit einem Brookfield-Viskometer bei 200C und einer
Schergeschwindigkeit von 100 sec 1 gemessen. Die Beschichtungslösung wird dann auf
eine Metalltrommel mit einer Hochglanzoberfläche mittels einer Transferwalzenbeschichtung
in einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 10 m/min aufgetragen. Man erhält einen
beschichteten Film mit 20 g/m2. Die Oberfläche der so aufgetragenen Schicht wird
visuell bewertet., 2. Verfärbung der gehärteten Schicht nach der Entwicklung Die
Trägerprobe, die aus einer durch Bestrahlung gehärteten Schicht und einem Papierblatt
besteht, wobei die beiden mit geschmolzenem Polyethylen verklebt sind, wird in einer
Farbentwicklungslösung entwickelt. Der Weißgrad der Schicht wird vor und nach der
Entwicklung mittels einer Farbanalysenvorrichtung *(Reflexionsverhältnis bestimmt
bei 440 ,um) gemessen. Der Weißgrad der Schicht vor der Entwicklung wird von dem
Weißgrad der Schicht nach der Entwicklung abgezogen, wodurch die Verschlechterung
des Weißgrades bestimmt wird. Dementsprechend bedeutet ein kleiner Wert eine geringere
Verfärbung.
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3. Rißbildung Eine Trägerprobe, erhalten wie oben,wird um eine Reihe
von Stäben mit unterschiedlichen Durchmessern auf eine solche Weise gewickelt, daß
die beschichtete Schicht au ßen liegt. Die Oberfläche der beschichteten Schicht
wird auf Risse geprüft. Die Bewertung erfolgt so, daß der kleinste Durchmesser des
Stabs, bei dem Risse auftreten, * (Typ 607, Hitachi Ltd.)
bestimmt
wird. Dementsprechend bedeutet ein kleiner Wert, daß die Schicht gegenüber der Rißbildung
beständiger ist.
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4. Schleier der photographischen empfindlichen Farbschicht Trägerproben
werden mittels Koronaentladung (4kV,200mA) behandelt, und eine Gelatineunterschicht
(2 g/m2) wird auf die behandelte Oberfläche aufgetragen. Auf die Unterschicht wird
eine photographische Farbemulsion aufgetragen. Eine der so erhaltenen photographischen
Papierproben wird entwickelt und getrocknet, ohne daß sie belichtet wird. Eine zweite
Probe wird bei 500C und 80%iger relativer Feuchtigkeit während 2 Tagen aufbewahrt
und dann entwickelt und getrocknet, ohne daß sie belichtet wird.
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Das Reflexionsverhältnis der getrockneten Probe wird bei 440 pm mittels
einer Farbanalysiervorrichtung (Typ 607, Hitachi Ltd.) gemessen. Der Unterschied
wird berechnet, um den Verschleierungsgrad festzustellen. Ein kleiner Wert bedeutet
somit weniger Schleier.