DE3536697A1 - Tragkoerper eines waelzlagers - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tragkörper eines Wälzlagers
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Ein derartiger Tragkörper ist durch die DE-PS 31 41 073
bekannt. Bei dem Gegenstand handelt es sich um eine Wälz
lagereinheit für Fahrzeugräder, die zwischen zwei Lauf
ringen zwei Wälzkörperreihen aufweist. Sowohl der Außen
ring als auch der Innenring weisen Flansche oder dgl. auf,
über die die Wälzlagereinheit befestigt ist bzw. ein Rad
trägt. Der Flansch des Außenringes, der einstückig mit
dessen hülsenförmigen Laufringabschnitt verbunden ist,
weist am Umfang verteilte, axial verlaufende Gewindeboh
rungen zur Befestigung auf. Bei den oft starken impuls
artigen Belastungen, die die Räder des Fahrzeuges im
Betrieb auf das Wälzlager übertragen, treten neben den
rein radialen Kraftkomponenten auch starke Kippbela
stungen auf, wobei eine bis wenige Schrauben die gesamte
Last als axiale Zugkraft auf relativ kleine Umfangsab
schnitte des Flansches übertragen. Der Flansch ist so
mit besonders im Bereich der Gewindebohrungen starken
Biegebeanspruchungen gegenüber dem Laufbahnabschnitt
ausgesetzt, die mit der Drehung des betreffenden Rades
ständig wechseln. Dabei ist das Material insbesondere
des Übergangsbereiches zwischen Flansch und hülsenför
migem Abschnitt extremen Kerbspannungen ausgesetzt, die
relativ frühzeitig zu Rissen in diesem Bereich und da
mit zum Ausfall der Wälzlagereinheit führen können. Um
der Kerbwirkung entgegenzutreten, bildet der Übergangs
bereich, genauer der ringförmige Eckbereich zwischen
Flansch und hülsenförmigem Abschnitt, keine scharfe
spitzförmige Ecke, sondern ist mit einem kleinen Radius
verrundet, der sich gewöhnlich automatisch bei der Be
arbeitung ergibt. Beim Gegenstand nach Fig. 1 der zi
tierten Druckschrift sind sowohl der Flansch als auch
der Laufbahnabschnitt geringfügig kegelig ansteigend
dargestellt. Die beiden Kegelflächen treffen jedoch
auch hier in einer mehr oder weniger spitzen Ecke auf
einander und führen somit zu den obengenannten Nachtei
len.
Die gleichen Probleme treten im Bereich der Gewinde
bohrungen auf. Um ein Einarbeiten der Gewinde zu er
möglichen, sind in axialer Fortsetzung des Flansches
in die Laufbahnabschnitte Ausnehmungen eingearbeitet,
die Teile einer an sich hülsenförmigen Bohrung mit ebe
nem Boden sind. Die ebene Bodenfläche geht auch hier
über einen spitzen Bereich in die teilzylindrische
Innenfläche der Ausnehmung über. Dadurch besteht auch
im Bereich jeder Gewindebohrung Kerbrißgefahr und folg
lich Gefahr des Ausfalls der Wälzlagereinheit.
Die obengenannten Nachteile treten auch bei allen Wälz
lagern bzw. Wälzlagereinheiten auf, wenn beispielsweise
die Außen- oder Innenringe separate Maschinenteile sind
und von entsprechenden Tragkörpern aus hülsenförmigen
und flanschförmigen Abschnitten aufgenommen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Tragkörper eines
Wälzlagers der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß dieser bei sonst leichter und materialsparender Bau
weise auch hohen Belastungen standhält.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens zwischen
einer der Seitenflächen des Flansches und einer der Um
fangsflächen des hülsenförmigen Abschnittes ein im Längs
schnitt hohlkehlenförmig gekrümmt bis geradlinig geneigt
verlaufender, im wesentlichen ringförmiger Übergangsbe
reich vorgesehen ist, und daß dieser in axialer Fortset
zung jeder Befestigungsbohrung eine im Durchmesser gegen
über dieser größere, im wesentlichen teilzylindrische
Ausnehmung mit einer vom Rand der Befestigungsbohrung
in die Innenfläche der Ausnehmung übergehenden, im we
sentlichen hohlkugelförmig gekrümmten Bodenfläche auf
weist.
Dadurch weisen alle hochbelasteten und gefährdeten Be
reiche des Trägkörpers einen stetigen Materialübergang
auf. Die Belastung wird somit unter stark eingeschränk
ter Biegeverformung von den Belastungszentren im Bereich
der Befestigungsbohrungen teilweise unter Umgehung des
eigentlichen Flansches direkt über die Übergangsbereiche
in den hülsenförmigen Abschnitt eingeleitet. Die erfin
dungsgemäße Ausführung bewirkt weiterhin, daß infolge
der ecklosen Übergangsbereiche eine stetige und nicht
sprunghafte Änderung des Spannungsverlaufes im Material
erfolgt und eine Ausbildung von örtlichen Spannungskon
zentrationen im Flanschbereich unterbleibt. Insbesondere
bei impulsartiger Belastung wird dadurch eine unzulässi
ge Überdehnung einzelner Materialzonen vermieden. Der
Übergangsbereich zwischen Flansch und hülsenförmigem
Abschnitt kann je nach erforderlicher Festigkeit hohl
kehlenförmig oder bei extremer Belastung geradlinig
geneigt verlaufen. Im letzteren Fall soll jedoch ein
stetiger Übergang in den hülsenförmigen Abschnitt des
Tragkörpers geschaffen werden, etwa durch einen mit
großem Radius gekrümmten Auslauf. Selbstverständlich
ist es auch möglich, den hohlkehlenförmigen Verlauf aus
mehreren verschiedenen Radien zusammenzusetzen oder
einen noch komplexeren Verlauf höherer Ordnung vorzu
sehen. Der erfindungsgemäße Tragkörper kann sowohl mit
eingearbeiteten Laufbahnen für Wälzkörper als auch mit
separaten Laufringen versehen werden. Weiterhin ist er
für innen, d.h. für Innenringlaufbahnen als auch für
außen zur Aufnahme von Außenringlaufbahnen geeignet.
Dabei kann der Flansch wahlweise radial nach innen oder
außen gerichtet auch an beliebiger Stelle zwischen den
Enden der Laufringe angeordnet sein und auch beider
seits einen Übergangsbereich aufweisen. Für alle Aus
führungen treffen die genannten Vorteile zu.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein vom
Rand des Flansches ausgehender und mit progressiv stei
gendem Radius in die Umfangsfläche übergehender Über
gangsbereich vorgesehen. Dadurch wird ein besonders
weicher Übergang in der gesamten Höhe des Flansches
geschaffen, der für hohe Belastungen geeignet ist.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel weisen die Innen
fläche der teilzylindrischen Ausnehmung und die Umfangs
fläche des hülsenförmigen Abschnittes eine gemeinsame,
axial verlaufende Mantelfläche auf. Dabei sind die Aus
nehmungen in ihrer radialen Lage und in ihrem Durchmes
ser so ausgeführt, daß sie einerseits die größtmögliche
Nähe zum hülsenförmigen Abschnitt einnehmen und anderer
seits dessen Wandstärke nicht schwächen. Dabei wird bei
Kippbelastungen hinsichtlich der radialen Lage der Be
festigungsbohrungen ein relativ kleiner Hebelarm bei
gleichzeitig optimierter Materialverteilung für größt
mögliche Steifigkeit geschaffen.
Die Erfindung wird nachfolgend an dem in der Zeichnung
dargestellten Beispiel beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 den teilweisen Längsschnitt einer Wälzlager
einheit mit am Außenring angeformtem Flansch
und
Fig. 2 die teilweise Draufsicht auf den Bereich um
eine Befestigungsbohrung der in Fig. 1 darge
stellten Wälzlagereinheit, teilweise im
Schnitt.
Die in den Figuren dargestellte Wälzlagereinheit besteht
aus zwei miteinander verbundenen Innenringen 1, zwei über
Käfige 2 geführte Reihen Kegelrollen 3 und einem einstück
ig ausgeführten, zwei Laufbahnen aufweisenden Außenring
4 mit angeformtem, radial nach außen gerichtetem Flansch
5. Dieser ist mit am Umfang verteilten, axial verlaufen
den Befestigungsbohrungen 6 versehen, die ein Innenge
winde aufweisen. Infolge der teilweisen Darstellung ist
nur eine dieser Befestigungsbohrungen 6 zu sehen. Zwi
schen dem Flansch 5 und dem hülsenförmigen Abschnitt 7
des Außenringes 4 ist ein im wesentlichen ringförmiger,
hohlkehlenförmig gekrümmter Übergangsbereich 8 vorge
sehen, der dem Flansch 5 eine zusätzlich festigende
Verbindung mit dem hülsenförmigen Abschnitt 7 verleiht.
Der Übergangsbereich 8 geht aus vom äußeren Rand 9 des
Flansches 5 und verläuft mit progressiv steigendem Radius
gekrümmt in die Mantelfläche 10 des hülsenförmigen Ab
schnittes 7 ein. In axialer Fortsetzung der Befestigungs
bohrungen 6 sind in den Übergangsbereich 8 im Durchmesser
etwas größere, teilzylindrische Ausnehmungen 11 eingear
beitet. Die im Bereich des nach den Figuren rechten Endes
der Befestigungsbohrungen 6 angeordnete Bodenfläche 12
der teilzylindrischen Ausnehmungen 11 ist kalottenförmig
hohl ausgebildet und verläuft vom Rand der Befestigungs
bohrung 6 ausgehend kugelflächenförmig in die sich radial
bzw. axial an diese anschließenden Materialabschnitte
des Flansches 5 und des Übergangsbereiches 8. Der Über
gang in die teilzylindrische Ausnehmung 11 ist harmo
nisch und weich wie auch der des Übergangsbereiches 8
selbst in den hülsenförmigen Abschnitt 7. Die radiale
Anordnung der Befestigungsbohrungen 6 und damit die mit
diesen im wesentlichen koaxial verlaufenden, teilzylin
drischen Ausnehmungen 11 und weiterhin deren Durchmesser
sind so gewählt, daß die der Mittelachse der Wälzlager
einheit am nächsten liegende axiale Mantellinie 13 der
Ausnehmung 11 niveaugleich in die Mantelfläche 10 des
hülsenförmigen Abschnittes 7 übergeht. Dadurch ergibt
sich eine gerade Übergangslinie.
In Fig. 2 ist die Draufsicht auf die Wälzlagereinheit
im Bereich einer der Befestigungsbohrungen 6 dargestellt.
Die teilzylindrische Ausnehmung 11 stellt sich aus dieser
Sicht mit einem etwa tropfenförmigen Rand 14 aus dem
Übergangsbereich 8 austretend dar. Die Bodenfläche 12
der hülsenförmigen Ausnehmung 11 ist kalottenförmig
hohl. Zum besseren Verständnis ist wie auch in Fig. 1
die an sich im Bereich der Befestigungsbohrung nicht
vorhandene Bodenfläche 12 als gekrümmte Verbindungs
linie 15 zwischen deren Rand strichpunktiert angedeutet.
Die dargestellte Ausführung ist nur ein Beispiel. Selbst
verständlich können die erfindungsgemäßen Merkmale bei
allen Lagerarten und -formen vorgesehen werden.
Claims (3)
1. Tragkörper eines Wälzlagers, insbesondere für die
Räder von Fahrzeugen, bestehend aus einem hülsen
förmigen Abschnitt (7) mit mindestens einer Lauf
bahn für Wälzkörper (3) und einem daran angeformten
Flansch (5) mit am Umfang verteilten, axial ver
laufenden Befestigungsbohrungen (6), dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens zwischen einer der
Seitenflächen des Flansches (5) und einer der Um
fangsflächen (10) des hülsenförmigen Abschnittes
(7) ein im Längsschnitt hohlkehlenförmig gekrümmt
bis geradlinig geneigt verlaufender, im wesentli
chen ringförmiger Übergangsbereich (8) vorgesehen
ist, und daß dieser in axialer Fortsetzung jeder
Befestigungsbohrung (6) eine im Durchmesser gegen
über dieser größere, im wesentlichen teilzylindri
sche Ausnehmung (11) mit einer vom Rand der Befe
stigungsbohrung (6) in die Innenfläche der Ausneh
mung (11) übergehenden, im wesentlichen hohlkugel
förmig gekrümmten Bodenfläche (12) aufweist.
2. Tragkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein vom Rand (9) des Flansches (5) ausgehender
und mit progressiv steigendem Radius in die Umfangs
fläche (10) übergehender Übergangsbereich (8) vor
gesehen ist.
3. Trägkörper nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenfläche der teilzylin
drischen Ausnehmung (11) und die Umfangsfläche (10)
des hülsenförmigen Abschnittes (7) eine gemeinsame
axial verlaufende Mantellinie (13) aufweisen.
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