DE19642166A1 - Radlagerung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Radlagerung nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1.

Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge besteht das Bestreben, Gewicht und Bauraum zu verringern, was zu neuen Radnaben­ konstruktionen führt. In der ATZ Automobiltechnische Zeit­ schrift 98 (1994) 12 Seiten 769 ff wird über eine voreinge­ stellte, abgedichtete und lebensdauergefettete Lagerung be­ richtet. Der Aufbau einer Nutzfahrzeug-Lenkachse ist dort in Bild 2 dargestellt.

Aus der DE 35 36 697 A1 ist eine Radlagerung bekannt, bei welcher der Wälzlageraußenring mit einem Flansch versehen ist, der Aufnahmebohrungen aufweist, an denen eine topfför­ mig ausgebildete Bremsscheibe angeschraubt ist. Die topfförmig Bremsscheibe hat neben einem hohen Gewicht und einer teuren Herstellung noch den Nachteil, daß sie im Fall ihrer Abnutzung als ganzes ersetzt werden muß. Wei­ terhin besteht das Problem, daß bei langen Bergabfahrten und folglich hoher Bremsleistung, die in Wärme umgewandelte Bewegungsenergie die Bremsscheibe bis zur Rotglut erhitzen kann, und die entstehende Wärme die Bremsscheibe verzieht und auch auf die Wälzlager übertragen wird. Insbesondere das Schmierfett wird dadurch beeinträchtigt und die Lebens­ dauer des Lagers verringert sich.

In der WO 93/24761 (entspricht EP 0 642 632) ist die Anord­ nung einer Radnabe und einer Bremsscheibe für schwere Fahr­ zeuge gezeigt, bei der zur Vermeidung der oben geschilder­ ten Probleme die Bremsscheibe eben ausgebildet ist. Sie ist dazu formschlüssig und verdrehfest in Form einer Verzahnung auf das Nabengehäuse geschoben und mit einer Sicherungs­ scheibe axial darauf befestigt. Der Radflansch ist dabei in die Nabe integriert, weshalb eine Montage bzw. Demontage von der Radseite nicht möglich ist. Dazu muß vielmehr erst die gesamte Nabe mit integriertem Radflansch entfernt wer­ den oder eine für den Monteur umständliche unter dem Fahr­ zeug durchzuführende Innenmontage erfolgen. Zudem besteht wegen der Sicherungsscheibe die Gefahr, daß deren Montage nicht ordnungsgemäß erfolgt oder daß sie bricht, wodurch die Bremsscheibe axial nicht mehr gesichert wäre. Der bei dieser Ausführungsform vorgesehene Spalt zwischen Halsstück und Nabenteil läßt sich zudem wegen der Bauraumbegrenzung nicht in dem für die Wärmetrennung gewünschten Maß vergrößern, so daß die Gefahr der Lagerschädigung in Folge der Wärmebeeinträchtigung bestehen bleibt. Schließlich ist die Nabe mit integriertem Halsstück und integriertem Radflansch und insbesondere dem Kanal gießtechnisch nicht oder nur sehr schwer zu fertigen.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Radlagerung der eingangs genannten Art zu entwickeln, welche die vorgenann­ ten Nachteile nicht aufweist, also bei einfacher und ko­ stengünstiger Formgebung und Konstruktion eine Montage der Bremsscheibe von der Radseite aus ermöglicht und eine zu­ verlässige axiale Sicherung der Bremsscheibe sowie eine ausreichende thermische Trennung (Isolierung) gewährlei­ stet.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den im kennzeichnen­ den Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhaf­ te Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angege­ ben.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Radlagerung mit ebener Bremsscheibe perspektivisch im Teilschnitt.

Fig. 2 zeigt die Nabe mit den Wälzlagern vergrößert ohne Bremsscheibe.

In Fig. 1 ist die eben ausgebildete Bremsscheibe mit 1 be­ zeichnet. Sie ist radseitig auf die Nabe 2 aufschiebbar und mit dieser formschlüssig und durch Anschlagen an den Bund 3 axial und über die Rippen 4 gegen verdrehen fixiert, wo­ durch sie die auftretenden Bremsmomente übertragen kann. In der Bohrung der Nabe 2 sind zwei Kegelrollenlager in O-An­ ordnung vorgesehen, welche das Rad lagern. Die Befesti­ gungsbohrungen 6 für den Radflansch sind in den Rippen 4 der Nabe 2 angeordnet.

Wie aus Fig. 2 deutlich zu sehen ist, erfolgt die thermi­ sche Isolierung dabei durch einen groß dimensionierbaren Ringkanal 7. Besonders vorteilhaft ist dabei die axiale Ausformbarkeit in gießtechnischer Hinsicht. Neben dieser thermischen Isolierung bewirkt die Trennung vom Radflansch die Montagemöglichkeit von außen. Weiterhin kann durch diese Lösung eine problemlose Anpassung an geforderte Di­ mensionsänderungen bei anderen LKW-Typen erfolgen.

Claims (5)

1. Radlagerung, insbesondere für Nutzkraftfahrzeuge, beste­ hend aus einer Nabe mit mindestens einem darin angeord­ neten Wälzlager und einer am Außenumfang angeordneten Aufnahmeeinrichtung für die Bremsscheibe und/oder den Radflansch, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (2) am Außenumfang einen Anschlagbund (3) und eine Profilie­ rung (4) (Verzahnung) aufweist, welch als Anschlag und Verdrehsicherung in Umfangsrichtung für die Bremsscheibe (1) ausgebildet ist, und daß das in der Gehäusebohrung angeordnete Wälzlager (5) durch eine Zone mit niedrigem Wärmeübergang von dem Anschlagbund (3) abgesetzt ist.

2. Radlagerung, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilie­ rung (4) als Verzahnung vorgesehen ist.

3. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zone mit niedrigem Wärmeübergang durch einen zwischen Anschlagbund (3) und Wälzlager (5) angeordneten Ringkanal (7) gebildet ist.

4. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (2) als Gußteil und die Bremsscheibe (1) als ebene Scheibe ausgebildet ist.

5. Radlagerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gußteil mit Rippen und Ausnehmungen zur Wärme­ abfuhr versehen ist und gießtechnisch axial ausformbar ist.