DE3536359C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein ringförmiges Pfeilerteil aus faser
bewehrtem Beton zum Herstellen von untertätigen Pfeilern
durch Aufeinanderschichten der Pfeilerteile, wobei das
Pfeilerteil als massiver ringförmiger Körper von im wesentlichen
gleichförmiger Höhe ausgebildet ist und dessen Höhe
kleiner als der Durchmesser ist.
Ein sehr großes Problem bei der Verwendung von Pfeilern in
Bergwerken bestand bisher darin, eine gleichförmige Lastab
stützung mit dem Pfeiler zu erreichen, die frei von Kanten
belastung und/oder Punktbelastung ist. Diese Kantenbelastungen
und/oder Punktbelastungen oder, allgemeiner gesagt, diese
ungleichförmigen Belastungen bildeten bei den Pfeilern nach
dem Stande der Technik eine ernsthafte Schwierigkeit und
haben zu katastrophalen Ausfällen, Brüchen, Zerstörungen und
Zusammenbrüchen von Pfeilern in Bergwerken geführt.
So ist aus der GB-PS 13 48 675 ein ringförmiger Pfeilerteil
der obengenannten gattungsgemäßen Art bekannt, dessen Ring
stärke sehr gering ist, d. h. bei dem die Querschnittsfläche
des Rings klein im Verhältnis zu der durch den Außenumfang
des Rings umschlossenen Fläche ist, so daß nur relativ
kleine Auflageflächen vorhanden sind, was an sich schon eine
entsprechend hohe Punkt- und Kantenbelastungen sowie Brüchig
keit zur Folge hat, die jedoch dadurch noch wesentlich
ungünstiger werden, daß die Ringflächen mindestens auf der
einen Ringseite durch sogenannte Kronierungen einen vertikal-
mäanderförmigen Verlauf haben, so daß sich eine Unter
teilung in höher- und tieferliegende horizontale Ringflächen
ergibt, von denen nicht notwendigerweise beide als Auflage
flächen verwendet werden, wobei die Brüchigkeit durch die
zur Bewehrung verwendeten Natur- oder Kunststoffasern ins
gesamt unbefriedigend vermindert wird.
Es hat sich bei den Untersuchungen, die zur vorliegenden
Erfindung geführt haben, gezeigt, daß es aufgrund der obigen
Gestaltung zu katastrophalen Zusammenbrüchen der Pfeiler
kommen kann.
Außerdem ist bei den ringförmigen Pfeilerteilen nach der
GB-PS 13 48 675 das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser relativ
groß, wodurch nicht nur die Handhabbarkeit beim Einbau,
insbesondere in Verbindung mit den Kronierungen, verhältnis
mäßig ungünstig ist, sondern die zu bildenden Pfeiler nur
sehr beschränkt an die jeweilige Höhe des abzustützenden
untertägigen Hohlraums anpaßbar sind.
Weiter ist aus GB-PS 15 91 388 ein ringförmiges Pfeilerteil
bekannt, das aus einem ringförmigen äußeren Gehäuse besteht,
welches im Inneren durch Zwischenwände in mehrere Abteilungen
unterteilt ist, die mit kompaktiertem teilchenförmigem
Material gefüllt sind. Das in mehrere Abteilungen unter
teilte Gehäuse kann aus jedem geeigneten Material bestehen,
und zwar insbesondere aus Kunststoffmaterial, einem gewebten
oder geflochtenen Material oder eine Metallegierung oder
Metall. Vorzugsweise besteht es aus Metallblech, wie Weich
stahl. Infolgedessen kann es verhältnismäßig leicht dazu
kommen, daß solche Gehäuse deformiert, gestreckt, in ihrer
Gestalt verzerrt oder in sonstiger Weise nichtreversiblen
Formänderungen unterworfen werden, was bei den im Untertage
bau auftretenden Kräften mit verhältnismäßig hoher Wahrschein
lichkeit geschieht, was zur Folge hat, daß dann ein solches
Pfeilerteil nicht mehr zum Ausbilden eines Pfeilers geeignet
ist. Das bedeutet, daß das in der GB-PS 15 91 388 vorge
schlagene ringförmige Pfeilerteil unter den Bedingungen des
Untertagebaus, für die es vorgesehen ist, nicht formstabil,
sondern infolge des relativ "weichen" Gehäuses unter den
gegebenen Belastungsbedingungen formmäßig deformierbar und infolge
dessen nur als mehr oder weniger bald "wegwerfbares" Pfeiler
teil verwendbar ist, da eine sinnvolle Stapelung solcher
deformierter Pfeilerteile zu Pfeilern nicht mehr möglich
ist.
Schließlich ist es aus der Zeitschrift TIS 1/1981, Seiten 34
bis 37, allgemein bekannt, stahlfaserverstärkten Beton auf
den verschiedensten Gebieten, insbesondere im Tunnelbau und
für Stahlbetontragwerke, zu verwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pfeilerteil
der gattungsgemäßen Art anzugeben, der eine leichte Anpaß
barkeit des Pfeilers an die Höhe des abzustützenden unter
tägigen Hohlraums zuläßt, bei dem keine punktförmigen
Belastungen auftreten können, der ein kontrolliertes Nachgeben
gestattet und der beim Einbau gut handhabbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Pfeilerteil als Ringplatte ausgebildet ist, deren Faser
bewehrung aus Stahlfasern besteht, deren Höhe wesentlich kleiner
als deren Durchmesser ist und deren Auflageflächen
durchgehend und im wesentlichen eben ausgebildet sind.
Auf diese Weise wird ein Pfeilerteil zur Verfügung gestellt,
das eine sehr große, breite, ausgedehnte lasttragende obere und
untere Oberfläche hat, die punktförmige Belastungen und Kantenbelastungen
praktisch ausschließt und ein kontrolliertes Nachgeben
gestattet, wobei das Mittelloch abbröckelnde Teilchen aufnehmen
kann, ohne zu groß zu sein.
Die Abstützung mittels Pfeilern aus Pfeilerteilen nach der
Erfindung hält die hangenden Schichten und die Decken fest,
straff und gespannt, weil sie einen frühen Belastungswider
stand ergibt. Es wurde bei Tests hinsichtlich maximaler Be
lastungen, die in den Anlagen der Abteilung für Bergbau der
Vereinigten Staaten von Amerika für typischen Schachtausbau
durch Pfeiler durchgeführt wurden, eine maximale Belastbarkeit
von 439,98 Tonnen ermittelt.
Die Abmessungen des Pfeilerteils nach der Erfindung, dessen
Höhe wesentlich kleiner als dessen Durchmesser ist (zum Beispiel
beträgt das Verhältnis von Höhe H zu Durchmesser D
in dem Ausführungsbeispiel gemäß der weiter unten wieder
gegebenen Tabelle H : D = 1 : 7,33 bei einer Höhe von 7,62 cm und
einem Durchmesser von 55,88 cm), ermöglichen eine leichte
Anpaßbarkeit des Pfeilers an die Höhe des abzustützenden
untertägigen Hohlraums.
Die Pfeilerteile nach der Erfindung sind keinen Brüchigkeits
fehlers unterworfen und haben keine Brüchigkeitsfehler. Die
Stahlfasern im Beton sind gleichförmig verteilt und ergeben
eine Bewehrungswirkung.
Die Anwendung einer Stahlfaserbewehrung verhindert ein kata
strophales oder brüchiges, d. h. unter Bruch erfolgendes Zu
sammenbrechen des Betons des Pfeilerteils, während die mittige
Öffnung sowohl eine Verminderung des Gewichts als auch
gekoppelt damit die gewünschte Nachgiebigkeit bei der not
wendigen Abstützung ergibt. Bei dem Pfeilerteil kommt es
nicht zu einem plötzlichen Brüchig-, Spröde- und Zerbrechlich
werden oder dazu, daß ein katastrophaler Fehler oder ein
katastrophales Versagen auftritt, wie das bei Betonpfeilern
nach dem Stande der Technik geschehen ist. Wenn der Druck
der Decke oder der hangenden Schicht auf den Pfeiler so groß
ist, daß ein Nachgeben auftritt, kommt es daher zu keinem
plötzlichen Zusammenbrechen, sondern ein solcher Pfeiler aus
Pfeilerteilen nach der Erfindung ermöglicht ein kontrolliertes
Nachgeben durch Absplittern, insbesondere ins Mittelloch.
Die Ringplattenform des erfindungsgemäßen Pfeilerteils ergibt
ein leichtes Gewicht und eine leichte Handhabbarkeit
bei der Installation des Pfeilerteils. Betrachtet man die
Bergwerksumgebung und die Verhältnisse innerhalb des Berg
werks und verwendet man Pfeiler vom Blocktyp nach dem Stande
der Technik, dann kann es schwierig, wenn nicht unmöglich
sein, jedes Pfeilerstück exakt parallel auf Basismaterial von
gleichförmiger Dichte und/oder Festigkeit niederzusetzen.
Wenn die Blöcke nicht parallel abgesetzt werden oder wenn
sich das Basismaterial ungleichmäßig setzt, sind die Pfeiler
komponenten vom Blocktyp einer anfälligen, ungleichmäßigen
Punktbelastung ausgesetzt. Das wird durch die vorliegende
Erfindung ausgeschaltet. Auch können die Pfeilerteile nach
der Erfindung auf ihrem Rand gerollt werden. Das vermindert
ein Hinterbrechen und ein Brechen durch Anheben, wenn das
Pfeilerteil im Betrieb und bei der Arbeit in niedrigen Kohlen
gruben manuell bewegt werden muß.
Das Pfeilerteil nach der Erfindung erfordert für den
jeweiligen Pfeiler nur eine einfache Basisherstellung und
-zurichtung, durch die die Benutzung der verfügbaren Auf
lage- und Abstützungsfläche sichergestellt wird. Jede Schicht
des Pfeilers besteht aus einem Pfeilerteil. Daher ist eine
Fehlfluchtung zwischen Schichten unmöglich. Eine Basisher
stellung bzw. -zurichtung ist einfach. Man sieht nach einem
Niveaupunkt, dreht das als Ringplatte geformte erfindungs
gemäße Pfeilerteil einige Male, bis es fest an Ort und Stelle
ist.
Die Pfeiler, die aus Pfeilerteilen gemäß der Erfindung auf
gebaut sind, sind wirtschaftlich und vermindern den Betrag an
Materialhandhabung im Vergleich mit anderer Pfeilerabstützung
durch Betonblöcke. Ein Vergleich für einen 1,8288 m hohen
Pfeiler, der unter Benutzung der Ringplattenform gemäß der
Erfindung hergestellt worden war, sei in der nachfolgenden
Tabelle gegeben:
Bei der Verwendung von Pfeilern, die aus ringplattenförmigen
Pfeilerteilen nach der Erfindung hergestellt sind, ergibt
sich eine Verminderung des zu bewegenden Gewichts um
44% im Vergleich mit Pfeilern, die aus dem obigen Pfeiler
block nach dem Stande der Technik aufgebaut sind.
Die Abstützung durch Pfeilerteile gemäß der vorliegenden
Erfindung wird aus stahlfaserbewehrtem Beton mit enger Qualitäts
kontrolle hergestellt. Die Gleichförmigkeit der Qualität
ist groß. Der Beton sollte etwa 22,68 kg bis 45,36 kg
Stahlfasern pro 0,7646 m³ oder deren Äquivalent enthalten.
Der Beton wird vorzugsweise hergestellt, indem man einen
leichtgewichtigen Zuschlagstoff hoher Festigkeit verwendet,
wie beispielsweise porigen Schiefer. Die ringplattenförmigen
Pfeilerteile werden vorzugsweise mit planarer, ebener Auf
einanderpaß- und Verbindungsfläche auf der Ober- und Unter
seite gegossen, jedoch kann gewünschtenfalls auch eine ring
förmige Rippe auf einer Oberfläche und eine ringförmige Nut,
die zu der Rippe komplementär ist, auf der entgegengesetzten
Oberfläche vorgesehen sein.
Der Pfeiler, der aus Pfeilerteilen nach der Erfindung her
gestellt ist, hat einen kreisförmigen Querschnitt, welcher
einen verminderten Widerstand gegen Ventilationsluftströmung
ergibt. Es ist bekannt, daß ein runder Querschnitt einen
geringeren Widerstand gegen Luftströmung hat als ein recht
eckiger Querschnitt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5 der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Aufsicht von oben auf ein Pfeilerteil gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Abstützung durch Pfeiler,
die in einem Bergwerk unter Verwendung der Pfeilerteile
nach den Fig. 1 und 2 ausgebildet worden
sind;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform
eines Pfeilerteils gemäß der Erfindung; und
Fig. 5 eine Kurvendarstellung der vertikalen Versetzung
in Abhängigkeit von der vertikalen Kraft für einen
simulierten Bergwerkstest für die hangende Schicht
mit ringplattenförmigen Pfeilerteilen nach der
Erfindung.
Es sei nun näher auf die Figuren der Zeichnung Bezug genommen,
und zwar sei zunächst auf die Fig. 1 und 2 Bezug genommen,
in denen ein Pfeilerteil 10 aus Beton 11 dargestellt
ist, das 36,287 kg Stahlfasern pro 0,7646 m³ enthält, wobei
dieser Beton außerdem mit porigem Schiefer als leichtgewichtigem
Zuschlagstoff hergestellt wurde. Das Pfeilerteil 10
hat Kreisform und eine relativ zum Durchmesser kleine, im
wesentlichen gleichförmige Dicke, und es hat außerdem eine
Öffnung 13 in seiner Mitte, so daß auf diese Weise eine Ring
platte aus Beton 11 ausgebildet ist, wie in den Fig. 1
bis 4 veranschaulicht. Eine typische bevorzugte Betonmischung
enthält für je 0,7646 m³ etwa 213,19 kg Zement, etwa 100,24 kg
Wasser, etwa 680,39 kg, etwa 36,29 kg Stahlfasern, eine
kleine Menge an Beschleuniger und Porenbildner, und der Rest
ist ein leichtgewichtiger Zuschlagstoff.
Die Ringplattenform ermöglicht das Aufbauen von Pfeilern,
die allmählich nachgeben. Im Gebrauch können die Pfeilerteile
an Ort und Stelle gerollt bzw. gewälzt und einer auf dem anderen,
wie in Fig. 3 gezeigt, vom Boden zur Decke oder zur
hangenden Schicht aufeinandergestapelt werden, um einen
hohlen zylindrischen Pfeiler auszubilden.
In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung ver
anschaulicht, die generell auf der Struktur der Fig. 1
basiert. In dieser Ausführungsform ist das ringplattenförmige
Pfeilerteil 10′ aus Beton 11′ mit einer ringförmigen Nut 15
auf der Oberseite und einer entsprechenden ringförmigen
Rippe 16 auf der Unterseite gegossen. Die mittige Öffnung
des Pfeilerteils 10′ ist mit 13′ bezeichnet.
In Fig. 5 ist eine Kurve der vertikalen Verlagerung in Ab
hängigkeit von einer Vertikalkraft für einen Pfeiler aus den
ringplattenförmigen Pfeilerteilen dargestellt, die in einer
hangenden Schicht oder Decke eines Bergwerkssimulators ge
testet und einer maximalen Belastung von 439 982 kg (ca. 440
Tonnen) ausgesetzt worden ist. Die vertikale Verlagerung
ist in Einheiten von 2,54 cm aufgetragen, während die vertikale
Kraft in Einheiten von 453,59 kg angegeben ist, so daß
also der höchste Wert von 1000 einer vertikalen Kraft von
etwa 454 Tonnen entspricht.
Claims (5)
1. Ringförmiges Pfeilerteil aus faserbewehrtem Beton
zum Herstellen von untertägigen Pfeilern durch Aufeinander
schichten der Pfeilerteile, wobei das Pfeilerteil als massiver
ringförmiger Körper von im wesentlichen gleichförmiger
Höhe ausgebildet ist und dessen Höhe kleiner als der Durch
messer ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pfeilerteil (10, 10′) als Ringplatte ausgebildet ist, deren
Faserbewehrung aus Stahlfasern besteht, deren Höhe wesentlich
kleiner als deren Durchmesser ist und deren Auflageflächen
durchgehend und im wesentlichen eben ausgebildet
sind.
2. Pfeilerteil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beton (11, 11′) einen leicht
gewichtigen Zuschlagstoff enthält.
3. Pfeilerteil nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der leichtgewichtige Zuschlagstoff
poriger Schiefer ist.
4. Pfeilerteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß entweder die obere oder
die untere Oberfläche mit einer ringförmigen Nut (15) ver
sehen ist, während die andere dieser beiden Oberflächen
mit einer ringförmigen Nut (15) entsprechenden ring
förmigen Rippe (16) versehen ist.
5. Pfeilerteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Beton (11, 11′)
22,68 bis 45,36 kg Stahlfasern pro 0,7646 m³ enthält.
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