DE2629373B2 - Verbundbauteil aus Hartschaumstoff mit Bewehrungsstahleinlagen - Google Patents
Verbundbauteil aus Hartschaumstoff mit BewehrungsstahleinlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundbauteil aus Hartschaumstoff, insbesondere auf Polyurethanbasis,
mit, die Festigkeit erhöhenden, vollständig in den Schaumkörper eingebetteten, stabförmigen Bewehrungsstahleinlagen.
Es ist scher, die Möglichkeit untersucht worden, Baukonsirükiioncn unter Verwendung von Hartschaumstoffen
herzustellen (»KUNSTSTOFFE«, 1963. Heft 10, Seite 766 bis 777). Dabei liegt das Schwergewicht
auf sog. Leichtkern-Verbundkonstruktionen, bei denen die Dichteverteilung über den Querschnitt in
etwa dem Spannungsverlauf bei einer Biegebeanspruchung angepaßt ist. Ein Beispiel Für diese Bauweise ist
die Sandwich-Konstruktion, in der ein Leichtstoffkern dünne Deckschichten weitgehend stabilisiert Derartige
Leichtkern-Verbundkonstruktionen können in statischem Sinn nur fi>r untergeordnete Konstruktionsaufgaben
als tragende Bauteile eingesetzt werden. Soweit in diesem Zusammenhang üewehrungseinlagen verwendet
wurden, bildeten sie ein die Hauptlasten selbständig aufnehmendes Innengerüst oder n;.·' eine konstruktive
Verstärkung der Randzonen zur Verringerung der Einbruchgefahr.
Schließlich ist auch der allgemeine Vorschlag einer Verbundbauweise Kunststoff — Stahl nicht mehr neu,
bei der die auftretenden Druck-, Zug- und Schubspannungen durch die Verbindung von Kunststoflf und Stahl
aufgenommen werden sollen (DE-OS 17 59 819). Eine Verbundwirkung zwischen Bewehrungseinlage und
Schaumstoff kann aber nur mit großen Schwierigkeiten durch Verkleben erreicht werden; sie ist nicht exakt
bestimmbar und demgemäß nicht zuverlässig.
Überdies ist es schwer, das elastische und plastische Verformungsverhalten von Bauteilen aus Hartschaumstoff
exakt zu bestimmen. Das ist aber eine Voraussetzung dafür, wenn sie für tragende Aufgaben eingesetzt
werden sollen. Hartschaum unterliegt nämlich bei Belastung elastischen und plastischen Verformungen,
über deren Größe zwar Grundwerte bekannt sind, die jedoch nicht gesichert sind. Zweifelhaft ist auch die
Dauerstandfestigkeit des Materials, d. h. die Frage, ob und in welchem Maß sich die Festigkeit des Materials
mit der Zeit ändert und ob diese Änderung unter Umständen zu einem Versagen des Bauteils führt.
Bei der Herstellung von Hartschaumstoffen, die in geschlossenen Formen ausgeschäumt werden, entsteht
an den Außenflächen eine Schwarte mit einer hohen mechanischen Festigkeit. Sie reicht aber aus den
genannten Gründen nicht zur Aufnahme der bei statisch beanspruchten Bauteilen auftretenden Spannungen aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verbundbauteil der genannten Art einen sicheren
Verbund /wischen urn·. ' !,ins<:iiHiimstoff und den
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Verbundbauteil der eingangs angegebenen Art dadurch
gelöst, daß der Schaumstoff um die Stahleinlagen herum
eine aus dichterem Schaumgefüge des Schaumkörpers gebildete Schicht aufweist und daß die Bewehrungsstahleinlagen
an ihrer Oberfläche profiliert sind.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Schäumvorgang wärmeabhängig verläuft. So entsteht
ίο eine sog. Schwarte an den Außenflächen von ui einer
Form ausgeschäumten Schaumstoffkörpern im wesentlichen dadurch, daß dem Schaum während des
Schäumvorgangs durch die Wände der Form Wärme entzogen wird. Deshalb werden die beim Schäumvorgang
entstehenden Gasbiasen kleiner und der Schaum dichter und somit härter. Diese Erkenntnis zeigt sich
auch, wenn in den Schaum Bewehrungseinlagen aus Stahl eingebettet werden. Dann entsteht um die
Bewehrungseinlagen herum ein dichtes Schaumgefüge, das zusammen mit den Oberflächenprofilierungen der
Bewehrungseinlagen einen guten Scherverbund ergibt. Die Herbeiführung des Verbundes aber ist die
Voraussetzung dafür, daß die Tragfähigkeit, das elastische und plastische Verformungsverhalten dieser
Bauteile nach den Grundsätzen eines Verbundbaustoffes analog dem Verbundbaustoff Stahlbeton bestimmt
werden kann.
Damit kann auv'fl die Dauerstandfestigkeit des
Verbundbauieils überschaubar gemacht werden, da sich der Hartschaumstoff im Bereich der Gebrauchslasten
nur zu einem verhältnismäßig geringen Prozentsatz an der Übertragung der Haüptkräfte beteiligt, wenn die
eingebettete Bewehrung im Bauteil nach den für den Stahlbetonbau entwickelten Grundsätzen angeordnet
J5 wird und die der Stahlquerschnitte an die jeweils
auftretenden Belastungen angepaßt werden.
Nach der Erfindung lassen sich Verbundbauteile herstellen, deren Tragfähigkeit denjenigen von Bauteilen
aus Stahlbeton entspricht, während ihre Gewichte nur einen Bruchteil der Gewichte der Stahlbetonbauteile
ausmachen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele von
Verbundbauteilen näher erläutert. Es zeigen
F i g. 1 bis 4 in schematischer Darstellung verschiedene Ausführungsbeispiele für die Anordnung der
Bewehrung,
Fig. 5 einen Längsschnitt und
F i g. 6 einen Querschnitt durch ein Verbundbauteil in größerem Maßstab.
F i g. 6 einen Querschnitt durch ein Verbundbauteil in größerem Maßstab.
Die Herstellung der Verbundbauteile aus Hartschaumstoff
ist hier an das Vorhandensein von Schaltungen gebunden, die in der Lage sind, die beim
Aufschäumen entstehenden inneren Kräfte des Schaumes aufzunehmen. Stahlschalungen sind hierzu in der
Lage. Es entsteht dann, wenn ein Bauteil, z. B. ein Balken I, in einer Form ausgeschäumt wird, an der Außenfläche
eine dichtere und festere Schicht, eine sog. Schwarte Γ (Fig. 5 und 6). Die gleiche Schwarte 1" entsteh! um
M) einen eingebetteten Bewehrungsstab 2 herum, der mit
Oberflächenprofilierungen versehen ist. In den Fig. 5
und 6 ist ein Betonrippenstahl dargestellt, dessen Rippen 2' mit der Schwarte 1" einen guten Scherverbund
eingehen.
hi Für Bauteile von untergeordneter Belastung reicht es
aus, wenn in den Balken I aus Hartschaumstoff nur in der Zugzone ein Bewehrungsstab 2 eingebettet wird,
wie das in F i g. I im Längs- und Querschnitt
schematisch dargestellt ist. Schub- und Biegedruckkräfte
werden hier allein vom Hartschaumstoff aufgenommen.
Bei dem in Fig.2 dargestellten Balken 3 ist eine
Bewehrung 4 in der Biegezugzone und eine Bewehrung 5 in der Biegedruckzone angeordnet. Hier werden nur
die schiefen Hauptzug- und Druckkräfte dem Hartschaumstoff zugewiesen.
Bei stärkeren Belastungen kann der Balken 6 neben einer Bewehrung 7 in der Zugzone und einer
Bewehrung 8 in der Druckzone mit senkrechten Bügeln 9 versehen werden, so daß dem Hartschaumstoff nur
noch die schiefen Hauptdruckkräfte zugewiesen zu werden brauchen. Die Bewehrung braucht dann
insgesamt kein steifes, für sich tragfähiges Gebilde zu sein. Es reicht aus, wenn die Bewehrungsteile 7 und 8
und die Bügel 9 mit Bindedraht zusammengehalten sind.
Wird eine fachwerkartige Ausbildung der Bewehrungseiniagen
vorgesehen, wie in Fig.4 angedeutet.
dann werden sowohl die schiefen Hauptzug- und Druckkräfte, wie auch die Biegezug- und Druckkräfte
mit Bewehrungseinlagen abgedeckt. Im Balken IO sind hier eine Bewehrung 11 der Zugzone, eine Bewehrung
12 der Druckzone und zick-zack-förmig verlaufende Diagonalen 13 vorgesehen.
In diesen Beispielen beteiligt sich der Hartschaumstoff im Verhältnis der Flächen und der Elastizitätsmodul)
an der Tragwirkung. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß auch das Aufschäumen des Hartschaumstoffs
in einer geschlossenen Form eine entsprechende Dichte erzeugt wird, welche die Festigkeit bestimmt,
und daß eine einwandfreie Verbundwirkung zwischen den Bewehrungseinlagen und dem Hartschaumstoff
herbeigeführt wird. Das wird, ähnlich wie im Stahlbetonbau, durch eine geeignete Profilierung der Oberfläche
der Stahleinlagen erreicht, wie sie beispielsweise bei Betonrippenstählen gegeben ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verbundbauteil aus Hartschaumstoff, insbesondere auf Polyurethanbasis, mit die Festigkeit erhöhenden, vollständig in den Schaumkörper eingebetteten, stabförmigen Bewehrungsstahleinlagen, d a durch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff um die Stahleinlagen herum eine aus dichterem Schaumgefüge des Schaumkörpers gebildete Schicht aufweist und daß die Bewehrungsstahleinlagen an ihrer Oberfläche profiliert sind.
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