DE3534886C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein aus Aluminiumnitrid und nicht
mehr als 5% eines Sinterhilfsstoffes bestehendes gesinter
tes Keramiksubstrat für eine Kupferbeschichtung sowie ein
Verfahren zum Herstellen eines solchen Keramiksubstrats.
Aus der EP-OS 1 14 193 ist ein solches Keramiksubstrat be
kannt. Das Substrat dient als Unterlage für elektronische
Halbleiterschaltungen. Das Substrat zeichnet sich durch
besonders gute Wärmeleitung und durch weitere vorteilhafte
Eigenschaften aus.
Häufig wird bei solchen Substraten eine Kupferbeschichtung
vorgesehen. Es hat sich nun aber gezeigt, daß solche Sub
strate insbesondere dann, wenn sie als dünne Plättchen aus
gebildet werden, sehr leicht wellig werden und sich verzie
hen. Die dünnen Plättchen neigen zu Riß- und Bruchbildun
gen. Ein gravierendes Problem ist die Kupferbeschichtung,
da bei den bislang hergestellten Keramiksubstraten ein nur
unzureichendes Haftvermögen für dünne Metall- insbesondere
Kupferbeschichtungen festgelegt wurde. Zur Bildung von
Leiterbahnmustern oder dergleichen ist es aber unerläßlich,
daß die Metallbeschichtungen fest an der Substratoberfläche
haften.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Keramiksub
strat der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem
sichergestellt ist, daß die Kupferbeschichtung sich nicht
von dem Substrat löst.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Oberfläche des Substrats aus einer nicht mehr als 10 µm
dicken Aluminiumoxidschicht besteht und die mit dem Kupfer
in Berührung kommende Fläche eine maximale Oberflächen-
Rauhigkeit von nicht mehr als 10 µm aufweist.
Ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Keramiksubstrats
ist im Anspruch 3 angegeben.
Aus der obenerwähnten EP-OS 1 14 193 ist es bekannt, eine
Oberfläche zu polieren. Dies heißt jedoch nicht, daß die
Oberflächenrauhigkeit auf nicht mehr als 10 µm beschränkt
werden muß.
Aus der US-PS 44 35 513, die auf eine frühere Erfindung der
Anmelderin zurückgeht, ist ein gesinterter Aluminiumnitrid-
Körper bekannt, jedoch ist hier über die Oberflächen-Rauh
igkeit nichts ausgesagt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert.
Erfindungsgemäß wird ein keramisches Pulver, das aus min
destens 95%, vorzugsweise 96-99%, Aluminiumnitrid-Pulver
und nicht mehr als 5%, vorzugsweise 1-4%, eines Sinter
hilfsstoffs besteht, mit einem Bindemittel, wie z. B. Pa
raffin und Allylharz und wahlweise mit einem organischen
Lösungsmittel kombiniert. Das sich ergebende Gemisch wird
zu Platten geformt, die nicht mehr als 2 mm dick sind,
insbesondere 0,3-1 mm dick sind. Dies geschieht nach dem
Preßformverfahren, nach dem Gleitgieß-Verfahren (slip
casting), nach dem Rakel-Blatt-Verfahren oder nach irgend
einem anderen bekannten Formverfahren.
Beispiele für das obenerwähnte Sinterhilfsmittel sind
Oxide von seltenen Erden wie z. B. Yttriumoxid, Oxide von
Aluminium, Magnesium, Kalzium, Strontium und Barium.
Die gesinterten Aluminiumnitrid-Platten wiesen praktisch
keine Risse oder Brüche auf, weil die übereinanderliegen
den Gemisch-Platten wirksam an einem gegenseitigen Ver
schmelzen durch das während des Brennvorgangs dazwischen
liegende Keramikpulver gehindert wurden.
Die gesinterten Aluminiumnitrid-Platten werden mit Alundum-
Teilchen (ein Schmirgelmaterial) einer Maschen-Korngröße
von 100 bis 1000 gehont oder mit Diamant-Teilchen einer
Maschen-Korngröße von 100 bis 600 geschliffen, um das Ke
ramikpulver zu beseitigen, welches an der Fläche haftet.
Die Behandlung geschieht so lange, bis die Oberflächen
rauhigkeit auf unterhalb von 10 µm (ausgedrückt in der ma
ximalen Höhe Rmax) herabgesetzt ist.
Die nach dem oben beschriebenen Verfahren behandelten gesin
terten Aluminiumnitrid-Platten erhalten eine
oxidierte Oberfläche, die mit einer stabilen Tonerde-
Schicht von 1 bis 10 µm Dicke überzogen wird, damit die
Haftfähigkeit einer Leiterschicht
an der Fläche verbessert wird. Die Tonerdeschicht kann
dadurch gebildet werden, daß die Fläche in Luft oder einer
anderen oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur im
Bereich von 1000° bis 1400°C 0,5 bis 10 Stunden lang
erwärmt wird.
Die Oberflächenrauhigkeit, die die gesinterten Aluminium
nitrid-Platten haben müssen, schwankt in Abhängigkeit da
von, für welche Verwendung die Platten vorgesehen sind.
Dementsprechend beträgt die Oberflächenrauhigkeit nicht
mehr als 5 µm, wenn die Platten Substrate für Dickschich
ten aus Cu oder für Widerstände sind.
Die Oberfächenrauhigkeit beträgt nicht mehr als 2 µm,
wenn die Platten Substrate für Dünnschichten aus Cu
sind. Sie beträgt nicht mehr als 6 µm, wenn die
Platten Substrate sind, mit denen direkt Kupfermuster ver
bunden werden sollen. Die Oberflächenrauhigkeit beträgt
nicht mehr als 10 µm, wenn die Platten Substrate für Struk
turen sind. Bei Substraten für Dickschichten soll die Ober
flächenrauhigkeit nicht weniger als 2 µm betragen, weil zu
starke Glätte zu einer Beeinträchtigung des Haftvermö
gens von Schichten führt.
Eine Mischung, die erhalten wurde durch Kombinieren von
einen Teilchendurchmesser von 1-2 µm aufweisendem und
3% Yttriumoxid enthaltendem Aluminiumnitrid-Pulver mit
7% Acrylharz als Bindemittel unter Zugabe eines organi
schen Lösungsmittels, wurde zu einer Platte geformt, in
Stickstoffgas bei etwa 700°C eine Stunde lang
entfettet, unter atmosphärischem Druck ge
brannt, gehont, um das Keramikpulver von der Oberfläche
zu entfernen, und dann in Luft eine Stunde lang bei etwa
1200°C warmbehandelt, um ein flaches Keramiksubstrat
aus Aluminiumoxidnitrid zu erhalten, welches eine etwa
8 µm starke stabilisierte Aluminiumoxidschicht auf der
Oberfläche besaß und eine Oberflächenrauhigkeit von 5 µm
(Rmax) enthielt.
Auf das Substrat wurde eine dünne, 0,3 mm starke Kupfer
schicht aufgebracht und damit bei 1065-1080°C unter
Zufuhr von Wärme verbunden, um das Substrat hinsichtlich
des Haftvermögens der dünnen Kupferschicht an dem Substrat
wie der elektrischen Eigenschaften zu testen. Als Haft
stärke für das Kupfermaterial ergab sich ein Wert von etwa
2,5 kg/mm2, und der elektrische Widerstand betrug etwa
2,0 Ω-cm.
Claims (4)
1. Aus Aluminiumnitrid und nicht mehr als 5% eines
Sinterhilfsstoffes bestehendes gesintertes Keramiksubstrat
für eine Kupferbeschichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Substrats aus einer nicht mehr als
10 µm dicken Aluminiumoxidschicht besteht und die mit dem
Kupfer in Berührung kommende Fläche eine maximale Oberflä
chen-Rauhigkeit (Rmax) von nicht mehr als 10 µm aufweist.
2. Substrat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sinterhilfsstoff Yttriumoxid ist.
3. Verfahren zum Herstellen eines Keramiksubstrats
für eine Kupferbeschichtung nach Anspruch 1, mit folgenden
Schritten:
Formen einer Platte aus einem Pulvergemisch, welches aus Aluminiumnitrid-Pulver, nicht mehr als 5% eines Sinter hilfsstoffes und einem Bindemittel besteht,
Erhitzen der geformten Platte zum Zwecke der Entfet tung in einer Stickstoffatmosphäre bei ca. 700°C und
Sintern der entfetteten Platte in einer nichtoxidie renden Atmosphäre,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Honen der mit Kupfer zu beschichtenden Oberfläche der gesinterten Platte, um eine maximale Oberflächen-Rauhigkeit (Rmax) von nicht mehr als 10 µm zu erhalten, und
Wärmebehandeln der gehonten Platte bei einer Tempera tur von 1000 bis 1400°C in Luft für 0,5 bis 10 Stunden.
Formen einer Platte aus einem Pulvergemisch, welches aus Aluminiumnitrid-Pulver, nicht mehr als 5% eines Sinter hilfsstoffes und einem Bindemittel besteht,
Erhitzen der geformten Platte zum Zwecke der Entfet tung in einer Stickstoffatmosphäre bei ca. 700°C und
Sintern der entfetteten Platte in einer nichtoxidie renden Atmosphäre,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Honen der mit Kupfer zu beschichtenden Oberfläche der gesinterten Platte, um eine maximale Oberflächen-Rauhigkeit (Rmax) von nicht mehr als 10 µm zu erhalten, und
Wärmebehandeln der gehonten Platte bei einer Tempera tur von 1000 bis 1400°C in Luft für 0,5 bis 10 Stunden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sinterhilfsstoff aus Yttriumoxid besteht.
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Publications (2)
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- 1985-09-30 DE DE19853534886 patent/DE3534886A1/de active Granted
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- 1988-06-28 US US07/212,130 patent/US4863658A/en not_active Expired - Lifetime
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