DE353437C - Durchfuehrung fuer hohe Spannungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 18. MAI 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JV£ 353437 -KLASSE 21 c GRUPPE

Dr. Paul Meyer Akt-Ges. in Berlin. Durchführung für hohe Spannungen.

Zusatz zum Patent 333909.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1920 ab. Längste Dauer: 16. Juli 1934.

Im Patent 333909 ist eine Durchführung insbesondere für hohe Spannungen beschrieben, bei welcher eine zur Außenfassung konzentrische, mit dem Diurchfühningsbolzen leitend! verbundene Innenfassung angeordnet ist, die nur dkirch ein Luftkissen von der Außenfassung getrennt und gegen sie dlurch isolierende Hauben abgestützt ist.

Der Vorteil einer solchen Anordnung ist die Verlegung fdfer Beanspruchung in Luft,

die Möglichkeit, größere Abmessungen insbesonldlere im Durchmesser zui erzielen, ohne den Preis in unangemessener Weise zu steigern, und die Erreichung einer geringen Kapazität.

Eine solche Durchführung" wirf höheren Spannungen bei entsprechender Bemessung gut widerstehen können, ist aber empfindlich¹ gegen sehr hohe, rasch abklingende Überspannungsspitzen, wie sie 'durch Zurückwerfung von Wanderwellen entstehen können. Bei solchen hohen Spannungen ionisiert sich die Luft sehr schnell, infolgedessen kann es noch während 'der Dauer einer solchen kurzen Spitze zu einem Durchschlag· kommen.

Die vorliegende Ergänzung der Haiupterfindung beseitigt nun ohne Änderung der wesentlichen Eigenschaften der genannten Durchführung diese Schwierigkeiten dadurch, daß in das Luftpolster, und zwar an einer Stelle, welche an sichi nennenswerten elektrischen Beanspruchungen nicht mehr unterworfen ist, also weit außen, in der Nähe der Außenwandfassung, eine Trennwand von festem Isoliermaterial eingeführt ist, welche bei Eintritt einer hohen Beanspruchung ihre Festigkeit verhältnismäßig langsam verliert, daher während' der Dauer der genannten kurzen Spannungsspitze nicht duirchgeschlagen werden kann.

Es sind bereits Einrichtungen bekannt, wonach ein mit Rillen versehener Tonzylinder in die Mauer eingelassen wird und zwei Rillenisolatoren mechanisch stützt. Dieses Tonrohr stellt aber eine fest isolierende Trennwand im Sinne der vorliegenden Erfindung· nicht dar, weil es neben· der Unterstützung der Isolatoren im wesentlichen noch dazu dient, Wasser und! Schnee, abzuhalten und außerdem das Erdpotential aufweisen soll. Dazu kommt, daß Ton überhaupt kein vollwertiges Isolatiionsmaterial für die hier in Frage kommenden hohen Spannungen 'darstellt und deshalb auch keinen Gleichiwert für die isolierende Trennwand' bedeutet.

Bei anderen bekannten Anordnungen hat man Wände aus festen Isoliermaterialien in der Nähe des Durchführungsbolzens oder der Innenfassung- angebracht. Die Folge davon war, daß in bekannter Weise dadurch die elektrische Beanspruchung der Luft wesentlich erhöht wurde, weil diese festen Isolierwände hohe Dielektrizitätskonstanten besitzen und demnach nur einen ganz geringen Teil des Potentialgefälles aufnehmen können. Bei der neuen Anordnung liegt die Trennwand in der Nähe der Außenfassung, wo das Potentialgefälle ohnehin sehr gering ist; deshalb verändert die Einführung der Trennwand) die Verteilung des Potentials in ⁶" der Durchführung so gut wie gar nicht. Die Beanspruchung liegt in gewöhnlicher Weise ausschließlich in der Luft, während die feste Trennwand' so gut wie nichts auszuhalten hat. Nur im Falle der erwähnten sehr hohen; Spannungsspitzen kurzer Dauer kann es vorkommen, daß idler innere Teil des Luftkissens ionisiert und dadurch praktisch leitend wird. Es kann aber dann zu einem Durchschlag nicht mehr kommen, weil die Zeit zur Durchbrechung der äußeren Trennwand¹ nicht mehr reicht. Letztere wird aber an sich nicht mit der ganzen Potentialdifferenz beansprucht, weil sie immer noch durch ein Luftkissen unterstützt ist.

Eine Ausführungsform der Erfindung· ist in der Zeichnung dargestellt, wobei die Unterteilung des festen Isoliermaterials in keramische Stücke an den Berührungsstellen mit den Fassungen und organisches Material als Stützer und Träger dazwischen verwendet ist. F ist die Fassung, welcher im Innern ein Bolzen B und eine damit leitend verbundene rohrförmige Fassung R gegenübersteht. Ein Porzellanring P¹, welcher mit der Fassung verbunden ist, hält mittels einer Isolierscheibe 6" die innere Trennwand T. An der Isolierscheibe sind konische Rohre K aus organischem Material befestigt, welche zur Abstützung des Porzellankörpers P² an den Enden der Fassung dienen, der von dem Bolzen B gegen die Mitte gezogen wird. Ein StrahlunigsschilrmSi dient in bekannter Weise zur Abschirmung der strahlenden Kanten und Ecken außerhalb der Enden der Fassung.

Der PoirzellanringP¹ kann in einzelne Teile zerlegt sein, 'der Hohlraum zwischen der Fassung F, den Porzellanringen P¹ und der Trennwand T kann entweder mit Luft oder einem anderen isolierenden Stoff, z.B. öl, Vergußmasse oder ähnlichem, erfüllt sein. An Stelle der konischen Rohre K kann eine Kombination aus ebenen Platten und zylindrischen Rohren treten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Durchführung für hohe Spannungen nach Patent 333909, 'dadurch gekennzeichnet, daß in das Luftpolster zwischen Außen- und Innenfassung in der Nähe der Außenfassiung eine feste, isolierende Trennwand eingefügt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.