DE3533671A1 - Verfahren zur beschleunigung einer antigen-antikoerper-reaktion - Google Patents
Verfahren zur beschleunigung einer antigen-antikoerper-reaktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschleunigung einer Antigen-Antikörper-Reaktion, insbesondere unter
Zugabe eines Beschleunigers oder von Beschleunigern wie Dextran oder Alkylenglykol(en) und/oder Polyalkylenglykol(en
zur Reaktionsmischung der Antigen-Antikörper-Reaktion,
Das Verfahren kann sowohl zum Nachweis von Substanzen
in biologischen Flüssigkeiten, als auch zum Isolieren
und Reinigen von Substanzen dienen, beides jeweils im Rahmen einer Antigen-Antikörper-Reaktion.
Antigen-Antikörper-Reaktionen sind bislang allgemein bei
dem spezifischen Nachweis von Spurensubstanzen in biologischen
Flüssigkeiten mittels Immunoassay-Verfahren eingesetzt
worden. Desweiteren sind sie anwendbar bei der Isolierung und/oder der Reinigung von Spurenkomponenten
in biologischen Flüssigkeiten durch verschiedene Techniken, etwa der Affinitätschromatographie. Beispielsweise wurde
die Reinigung eines Antikörpers zu Thyrotropin mittels Affinitätschromatographie bekannt,und zwar durch eine
Antigen-Antikörper-Reaktion und ein Immunoassay für Thyrotropin unter Verwendung des gereinigten Antikörpers
(vgl. Clinical Chemistry, Vol.27(8), 1981). Es wurde
weiterhin von einer Reinigung eines carzinoembryonalen, (CEA)-verwandten Antigens mittels Affinitätschromatographie
und einer Antigen-Antikörper-Reaktion berichtet (vgl. Cancer Research, VoI 41, 713-720, 1981).
-Z-
3533S?-1 ίο
Antigen-Antikörper-Reaktionen haben Jedoch den Nachteil,
daß sie bis zu ihrer Vollendung mehrere Stunden benötigen (vgl. EP-PS 0051183, S.2, Zeilen 6 bis 9). Um diesen
Nachteil genauer darzulegen, mögen die folgenden Beispiele von Immunoassayprozessen dienen:
1) Die Bestimmung von Insulin durch ein Enzym-Immunoassay
brauchte zwei Stunden für die Primärreaktion bei 300C und eine Nacht für die Sekundärreaktion bei
4° C (vgl. Clinica Chimica Acta, Vol. 120, 261-265
(1980) und FEBS LETTERS, Vol. 99 (l), 172-174 (1979).
2) Die Bestimmung von cC-Fötoprotein durch ein Radioimmunoassay
erforderte drei Stunden (vgl. Journal of Immunological Methods, Vol. 39, 363-368, (1980),
" und
3) Die Bestimmung von Trijodthyronin und Thyrotropin
dauert bei Raumtemperatur oder bei 370C zwei Stunden
(vgl. Clinical Chemistry, Vol. 31 (3), 415-419,1985).
Jüngste Erfolge in der Immunologie haben es möglich gemacht,
einige Substanzen in relativ kurzen Zeiträumen zu bestimmen. So sind beispielsweise Immunoassayprozesse
'"' 25 in 45 oder 60 Minuten möglich (vgl. Blood, Vol. 6l(2),
·' 311-317, 1983). Dennoch benötigen Antigen-Antikörper-
!, Reaktionen immer noch einen längeren Zeitraum als andere
biochemische oder chemische Analysen.
ORIGINAL
353367 '
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Antigen-Antikörper-Reaktion zur Bestimmung einer Substanz in einem Organismus oder zur Isolierung und Reinigung
einer Substanz mittels verschiedener Techniken wie etwa der Affinitätsehromatographie zu beschleunigen oder
zu fördern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Zugabe von die
Reaktion beschleunigenden Substanzen gelöst. Unerwarteterweise
wurde festgestellt, daß Dextran oder Alkylenglykol(e) und/oder Polyalkylenglykol(e) in diesem Sinne wirken.
Jedes im Handel erhältliche Dextran kann als Beschleuniger
im Sinne der Erfindung verwendet werden. Das Dextran
hat vorzugsweise ein Molekulargewicht von 100 bis 1.000.000,
wobei seine Viskosität in Lösung der Reaktionsmischung
berücksichtigt ist. Ein Bruchteil eines speziellen Molekulargewichtes
oder eine Mischung von Bruchteilen verschiedener Molekulargewichte zeigen ähnliche Effekte.
Eine wirksame Konzentration des Dextrans in der Reaktionsmischung
liegt 0.1% oder höher. Die obere Grenze der
Dextrankonzentration ist nicht speziell bestimmt worden,
obwohl sie aus Gründen der Viskosität des Dextrans unterhalb
in 10% liegen sollte. Alkylenglyko.1 oder Polyalkylenglykol
als andere Beschleuniger im Sinne der Erfindung sind durch die folgende allgemeine Formel darstellbar:
XX
R-4-0 — CH — CH-^- 0— R
1
3533S71 g
AT-
wobei η eine ganzzahlige Zahl größer als 1 ist und R,, R?, X und Y jeweils für ein Wasserstoffatom oder eine
Alkylgruppe stehen.
Im einzelnen sind hier Äthylenglykol, Polyäthylenglykol,
Propylenglykol, Polypropylenglykol und ähnliche Verbindungen von Interesse. Diese Alkylenglykole und/oder
Polyalkylenglykole können entweder für sich oder in einer Mischung verwendet werden. Die wirksame Konzentration
des/der Alkylenglykols bzw. -glykole und/oder Polyalkylenglykols bzw. - glykole in der Reaktionsmischung liegt 0.5% oder höher. Die obere Grenze
liegt vorzugsweise unterhalb von 10%, wobei die Effekte der Viskositätserhöhung der Reaktionsmischung und damit
die abnehmende Löslichkeit des Antigens, des Antikörpers und anderer enthaltener Bestandteile berücksichtigt
sind.
Die Antigene, modifizierten Antigene, Antikörper und modifizierten
Antikörper, die die Reagenzmittel in der
durch Zugabe von Dextran oder Alkylenglykol(en) und/oder
Polyalkylenglykol(en) beschleunigten Antigen-Antikörper-Reaktion
darstellen, schließen beispielsweise die folgenden Stoffe ein:
25
Antigene: unmodifizierte Antigene, natürliche Antigene ,. oder Fraktionen einer Verbindung zu einem
entsprechenden Antikörper,
ORtGINAL
353367
Modifizierte Antigene:
Antikörper:
mit einer nachweisbaren Gruppe wie einem Radioisotop, einem
fluoreszierenden Stoff, einem Pigment, einem Enzym oder einem Metall markierte Antigene oder
auf verschiedenen unlöslichen Trägern immobilisierte Antigene,
Antikörper zu verschiedenen Antigenen, zu
Antikörpern (d.h, sog. sekundäre oder tertiäre Antikörper) oder Fraktfonen einer Verbindung
zu einem Antigen dagegen, wie etwa F(ab')2, Pab' und Fab,
modifizierte Antikörper:
mit einer nachweisbaren Gruppe
wie oben beschrieben markierte Antikörper oder auf verschiedenen unlöslichen Trägern immobilisiert-Antikörper.
Die immunochemischen Reaktionen, auf welche die Erfindung
angewandt werden kann, umfassen die Bestimmung von Spurensubstanzen,
Pharmazeutika und Antikörpern durch ver-25 schiedene Methoden, wobei der Vorteil einer Antigen-Antikörper-Reaktion
sowie deren Reinigungseffekte auf Substanzen ausgenutzt wird.
ORIGINAL
353367
Die Beschleunigung einer Antigen-Antikörper-Reaktion nach
dem Verfahren verkürzt die Bestimmungszeiten, wodurch schnelle klinische Diagnosen möglich werden. Zudem erweist
sich die wirksame Isolierung und Reinigung von Substanzen 5 aus Organismen wie etwa Spurenhormone durch ein immunologisches
Verfahren im medizinischen und biochemischen Bereich als sehr hilfreich.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. IO Hierbei zeigen:
Fig. 1 Eichkurven für die Insulinbestimmung in Bei-
I ' spiel 3, wobei A. für den Fall ohne Zugabe
von Dextran, ο für die Zugabe von 1% Dextran
■· * 15 T-500 und · von 3%^extran T-500 gilt,
$ ' Fig. 2 Eichkurven für ^e Insulinbestimmung in Bei-
I spiel 4, wobei Δ für den Fall ohne Zugabe von
I Alkylenglykolen oder Polyalkylenglykolen, ο für
I 20 ' die Zugabe von 2% Äthylenglykols und · von 2%
% Polyäthylenglykols gilt.
\ Das Verfahren zur Beschleunigung einer Antigen-Antikörper-
Γ Reaktion kann folgendermaßen durchgeführt werden:
fc l) Als ein Verfahren, in dem während einer Antigen-Anti-
i' körper-Reaktion zwischen einem auf einem Träger
immobilisierten Antigen (Antikörper) und einem
ft·:
OFÜGJNAL
5 336 7"
Antikörper (Antigen) Beschleuniger zugeführt wird/v/erden,
um diese Reaktion zu beschleunigen. Diese Durchführungsart
des Verfahrens ist wirksam bei der Isolierung und
Reinigung einer Substanz.
5
5
il) Als ein Verfahren, in dem während der Bestimmung eines
Antikörpers oder Antigens durch eine Reaktion zwischen einem auf einem Träger immobilisierten Antigen (Antikörper)
und einem markierten Antikörper oder markierten Antigen und einem Antigen oder Antikörper Beschleuniger
zur Beschleunigung der Reaktion der Reaktionsmischung beigegeben wird/werden.
Diese Durchführungsart ist wirksam bei dem Nachweis einer
Spurensubstanz in einer biologischen Flüssigkeit durch ein sog. Immunoassay.
iii) Als ein Verfahren, in dem während einer Reaktion zwischen
einem zu analysierenden Antigen, einem Antikörper (I)
zu diesem Antigen und einem markierten Antikörper (II) zu einem"Antikörper (I)-Antigen-markierter Antikörper (II)-komplex"
der Reaktionsmischung Beschleuniger beigefügt wird/werden,um diese Reaktion und eine weitere Reaktion
zwischen dem gebildeten Komplex und dem unlöslich gemachten
zweiten Antikörper zu dem Antikörper (I) zu beschleunigen.
- 8 ■ -
353367' /IZ
Ver-
Diese Durchführungsart ist wirksam bei der immunologischen Analyse eine Substanz in einer biologischen
Flüssigkeit.
Es werden die folgenden beiden Methoden zur Bestimmung des Beschleunigungsprozesses des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf eine Antigen-Antikörper-Reaktion vorgeschlagen:
l) Eine Methode, bei der die Mengen von Immunoprodukten
verglichen werden, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in Beisein und in Abwesenheit des/der Beschleuniger
(s) gebildet werden, wodurch der Beschleunigungseffekt im erstören Fäll bestimmbar ist.
2) Eine Methode, bei der Eichkurven für Immunoprodukte erstellt werden, die in Beisein und in Abwesenheit des/der
Beschleuniger(s) gebildet werden, und der Beschleunigungseffekt itn ersteren Fall durch Vergleich von Adsorp-
tionsänderungen in beiden Fällen bestimmt wird.
Diese beiden Methoden zur Bestimmung des Beschleunigungsprozesses von Antigen-AntikÖrper-Reaktionen dienten auch
für die Abschätzung dieser Wirkung in den nachfolgenden Beispielen, anhand derer das erfindungsgemäße Verfahren
eingehender erklärt wird, allerdings nicht in einschränkendem Sinne.
ORiGiNAL
Beispiel 1: Beschleunigungseffekt einer Zugabe von Dextran
auf eine immunologische Reaktion, bestimmt durch Bestimmungsmethode (l).
(l) Darstellung von auf Sepharose immobilisiertem
Insulin
1 mg von kommerziell erhältlichem, kristallinem Insulin, das aus der Pankreas von
Schweinen stammt, wurde auf 20 ml CNBr-akti-
vierter Sepharose (hergst. v.d.Fa. Pharmacia AB) in herkömmlicher Weise immobilisiert.
Daraufhin wurde es in eine Säule (0.1 ml) gefüllt und der dann folgenden Prozedur ausgesetzt
(2) Darstellung eines enzymmarkierten Anti-Insulinantikörpers
kommerziell erhältlicher Antikörper gegen
Insulin von Meerschweinchen wurde mit Pepsin versetzt und mit Mercaptoäthylamin reduziert,
um ein Fab'-Fragment zu erhalten. Der SH-Rückstand
des Fab'-Fragmentes wurde an den SH-Rückstand von ß-D-Galaktosidase, erhalten
aus Escherichiakoli unter Anwendung von Ν,Ν'-o-Phenylenedimaleimid, gebunden.
- 10 -
353367
(3) Bindung des enzymmärkierteh Anti-Insulinantikörpers an die Säule.
Der enzymmarkierte Anti-Insulinantikörper wurde mit einer Phosphatpufferlösung mit 0.15a Rinderserumalbumin
"versetzt. 0.5 ml dieser Verdünnung wurde
durch die mit dem auf der Sepharose immobilisierten Insulin (vgl. Pkt. (I)) gefüllten Säule geleitet.
Der enzymmarkierte Anti-Insulinantikörper wurde gleichzeitig mit derselben Phosphatpufferlösung
mit 3% Glukose, Dextran T-500 (hergest. von d.Fa.
Pharmacia AB) bzw. Dextran T-70 (hergest. v.d.Fa. Pharmacia Aß) versetzt. Jede dieser Lösung wurde
dann wie oben beschrieben weiterbehandelt. Nach dem Waschen der Säule wurde eine wäßrige Lösung von
O-Nitrophenyl-ß-D-Galäktosid (O-NPG), das ein Substrat
für das Enzym darstellt, durch sie hindurchgeleitet, um eine enzymatisch« Reaktion auszulösen.
Danach wurde" die Säule erneut gewaschen und die Menge von O-Nitrophenol im Säuleneluat, welches
2q das Produkt der enzymatischen Reaktion darstellt,
durch Messung des Adsorptionsvermögen bei 420 nm bestimmt. Das Ergebnis ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, ist das Adsorptionsvermögen direkt proportional zu der Menge von enzym-
markiertem Anti-Insulinantikörper, die an die
Säule gebunden ist* Da de Fließrate konstant war,
erhöhte offensichtlich die Zugabe von 3/ό Dextran
die Menge des enzymmarkiertert Anti-Insulinantikörpers,
die an die Säule gebunden war,
- 11 QRKMNAL" INSPECTED . ,
353367" (S
um etwa das 1,6 fache gegenüber der Kontrollmessung, worin sich ein signifikanter Beschleunigungseffekt
auf die Antigen-Antikörper-Reaktion
widerspiegelt.
Zusatz Adsorptionsvermögen bei 420 nm (Menge des enzymmarkierten Anti-Insulinantikörpers,
an die Säule gebunden)
Keiner 0.433
Glukose 0.460
Dextran T-70 0.637
Dextran T-500 0.701
' Beschleunigungseffekt einer Zugabe von Alkylen-
glykol oder Polyalkylenglykol auf eine immunologisehe
Reaktion, bestimmt durch Bestimmungsmethode
(D.
Die Prozedur aus Beispiel 1 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß das Dextran durch 1.5% Äthylenglykol,
Propylenglykol bzw. Polyäthylenglykol mit
einem Molekulargewicht von etwa 6000 ersetzt wurde. Das Ergebnis ist in Tab. 2 aufgeführt. Ihr ist
z'u entnehmen, daß die Zugabe von Polyalky lenglyk öler
die Bindung des enzymmarkierten Anti-Insulinantikörpers
an die Säule deutlich beschleunigte.
■:.;'■. - 12 -
Beispielsweise vergrößerte Polyäthylenglykol die Menge
von enzymmarkierten Anti-Insulinantikörpern, die an die Säule gebunden war, um etwa das 1.34 -fache gegenüber
der Kontrollmessung, worin sich auch hier ein signifikanter Bqschleunigungseffekt auf die Antigen-Antikörper-Reaktion
zeigt.
Zusatz ' Adsorptionsvermögen bei 420 nm
(Menge des enzymmarkierten Anti-Insulinantikörpers,
an die Säule gebunden)
Keiner 0.521
Propylenglykol 0.625
Äthylenglykol 0.640
Polyäthylenglykol 0.700
Beispiel 3: Beschleunigungseffekt einer Zugabe von Dextran
auf eine immunologische Reaktion, bestimmt durch Bestinimungsmethode (2) anhand einer
Eichkurve für Insulin. 25
Es wurden derselben enzymmarkierte Anti-Insulinantikörper
und dasselbe auf Sepharose immobilisierte Insulin wie in Beispiel 1
verwendet. Jeweils 100 μΐ von verschiedenen
- 13 ORfGWAL
Insulinlösungen (θ, 10, 30, 100 und 300 jiU/ml) konnten
mit 0.5 ml der Lösung des enzyiunarkierten Anti-Insulinantikörpers
bei 300C für eine Stunde reagieren. Diese
Reaktionsmischung wurde einer Säule von auf Sepharose
immobilisierten Insulin zugeführt. Dann wurde die Säule gewaschen und mit einer O-NPG Lösung gefüllt, um dadurch
eine enzymatische Reaktion bei 300C für eine Stunde
ablaufen zu lassen. Gleichzeitig wurden Lösungen des enzymmarkierten Anti-Insulinantikörpers mit 1 bzw. 3% Dextran
T-500 derselben Behandlung unterworfen. Nach Beendigung der enzymatischen Reaktion wurde die Säule mit einer
Natriumkarbonatlösung gespült und das Adsorptionsvermögen dieser Spülflüssigkeit wurde bei 420 nm gemessen, um die
Eichkurven nach Fig. 1 zu erhalten. Diese Eichkurven zeigen deutlich, daß die Probe ohne Dextran eine kleinere
Änderung des Adsorptionsvermögen bei 420 nm gegenüber den Proben mit Dextran, für die dieselbe Prozedur wiederholt
wurde, aufweist. Es ist daher offensichtlich, daß die
Berechnung der Insulinkonzentration anhand der Eichkurve
für die erstere Probe einige Streuungsfehler enthalten
dürfte. Wenn zum Beispiel ein Serum mit etwa 30 Insulin einmal ohne und einmal mit 3% Dextran der Analyse
unterzogen wurde, betrug die Kovarianz (in 0A) im ersteren
Fall 34%, in letzteren hingegen 95%. Dies bedeutet, daß die Zugabe von Dextran die Zeitdauer der Antigen-Antikörper-Reaktion
auf die Hälfte derer von konventionellen Verfahren reduzierte.
- 14 -
Beispiel 4; Beschleunigungseffekt einer Zugabe von Äthylenglykol
oder Polyäthylenglykol auf eine immunologische
Reaktion, bestimmt durch Bestimmungsmethode (2), anhand einer Eichkurve für Insulin.
Die Prozedur aus Beispiel 3 wurde wiederholt,
mit der Ausnahme, daß das Dextran T-500 durch 2% Äthylenglykol oder 2% Polyäthylenglykol ersetzt
wurde. Das Ergebnis zeigt Fig. 2. Die Eichkurven in Fig. 2 zeigen deutlich, daß
die Probe ohne Äthylenglykol oder Polyäthylenglykol eine kleinere Änderung des Adsorptionsvermögen bei 420 nm gegenüber den Proben mit
Äthylenglykol bzw. Polyäthylenglykol, für die dieselbe Prozedur durchgeführt wurde, aufweist.
Es ist daher offensichtlich, daß die Berechnung der Insulinkonzentration anhand der Eichkurve
für die erstere Probe einige Streuungsfehler enthalten dürfte. Wenn zum Beispiel
ein Serum mit etwa 30 jiU/ml Insulin einmal
ohne und einmal mit 2% Polyäthylenglykol der Analyse unterzogen wurde, betrug die Kovarianz
(in %)■ im ersteren Fall 30%, im letzteren 11%.
Im Falle keiner Zugabe von Polyäthylenglykol dauerte es wenigstens doppelt solange, um ähn
liche Werte für das Adsorptionsvermögen zu erhalten
wie im Falle der 2%igen Zugabe des Stoffes. Dies bedeutet, daß die Zugabe des
- 15 -
Äthylenglykols oder Pölyäthylenglykols die Zeitdauer*
für die Antigen-Antikörper-Reaktion auf die Hälfte derer konventioneller Verfahren reduzierte.
-
Beispiel 5t Beschleunigungseffekt einer Zugabe von Dextran
auf eine immunologische Reaktion, bestimmt durch
die Bestimmungsmethode (1)
(1) Darstellung eines enzymmarkierten Anti-Enolase-
antikörpers.
Die Prozedur aus Beispiel l-(2) wurde wiederholt,
mit der Ausnahme, daß ein Anti-Enolaseantikörper
von Kaninchen verwendet wurde. (2) Darstellung eines «onoklönalen Anti-Enolaseanti-
körpers.
Enolasewurde Mäusen injiziert. Diejenigen, die den Antikörper produzierten, wurden für den Versuch
ausgewählt. Antikörper produzierende Hybridomas wurden aus der Milz dieser Mäuse und den
. Myelomazellen präpariert. Von den so erhaltenen
Hybridomas wurden Kulturen angelegt und monoklonaler
Anti-Enolaseantikörper (nachfolgend MCAb genannt) wurde aus dem Medium in herkömmlicher
Weise isoliert.
(3) Darstellung eines Anti-Maus Ig^G-Antikörpers
(zweiter Antikörper), immobilisiert auf Sepharose.
Die Prozedur aus Beispiel l-(l) wurde wiederholt.
- 16 -
(4) Bildung eines Enolase/Antikörper-Komplexes.
Eine Enolaselösung und eine MCAb-Lösung wurden
vermischt. Die Mischung konnte 30 Minuten lang reagieren. Zur selben Zeit wurde dieselbe Mischung
mit einem Zusatz von 1% Dextran T-500 derselben
Reaktion unterworfen. Um den MCAb/Enolase-Komplex
der während der Reaktion gebildet wurde, zu bestimmen, wurde der Reaktionsmischung der enzymmarkierte
Anti-Enolaseantikörper beigegeben, so daß sich ein MCAb/Enolase/enzymmarkierter Anti-
Enolaseantikörper bildete, der anschließend in eine Säule des zweiten Antikörpers, der auf
Sepharose immobolisiert worden war, eingebracht wurde, so daß die Enzymreaktion wie in Beispiel 1
beschrieben ablaufen konnte.
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse für verschiedene Mengen Enolase. Wie daraus ersichtlich, ist die in Anwesenheit von Dextran
innerhalb einer bestimmten Zeit (d.h. 30 min) gebildete Menge des MCAb/Enolase-Komplexes 1.49 bis 1.6 mal so groß
wie die ohne Dextran gebildete Menge, worin ein signifikanter Beschleunigungseffekt auf die Antigen-Antikörper-Reaktion
zu sehen ist.
- 17 -
Tabelle 3 | |
Enolase Ad | |
Menge von | |
(ng/Röhre) | |
0. | |
2. | |
6. | |
.75 | |
.25 | |
.75 |
Adsorptionsfähigkeit bei 420 nm ohne Dextran mit Dextran
0.210 0.450 1.08
0.320 0.720 1.61
Beschleunigungseffekt einer Zugabe von Polyäthylenglykol auf eine immunologische
Reaktion, bestimmt durch Bestimmungsmethode (D.
Die Prozedur aus Beispiel 6 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß 1% Dextran T-500 durch
1.5% Polyäthylenglykol ersetzt wurde. Tabelle 4 zeigt das Ergebnis. Demnach war
die im Beisein von 1.5% Polyäthylenglykol innerhalb einer bestimmten Zeit (d.h. 30 min)
gebildete Menge des MCAb/Enolase-Komplexes 1.39 bis 1.45 mal größer als diejenige, die
ohne Polyäthylenglykol gebildet wurde, wodurch der Beschleunigungseffekt auf eine Antigen-Antikörperreaktion
deutlich wird.
- 18 -
Zl
Menge von Enolase Adsorptionsvermögen bei 420 nm / /D-i, 1I ohne mit
^ng/Konre; polyäthylenglykol Polyäthylenglykol
0.75 0.280 0.390
2.25 0,570 0.800
6.75 1.10 1.60
- 19 Zu s ammenfa s sung
-Zi-
Leerseite -
Claims (14)
1. Verfahren zur Beschleunigung einer Antigen-Antikörper-Reaktion,
gekennzeichnet durch eine Zugabe von Beschleuniger (n) zu der Reaktionsmischung einer immunologischen Reaktion zwischen einem Antigen und/oder
einem modifizierten Antigen und einem Antikörper und/ oder einem modifizierten Antikörper dagegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Antigen
und einem auf einem unlöslichen Träger immobilisierten
Antikörper gegen genanntes Antigen.
-2-
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Antikörper und einem auf einem unlöslichen Träger immobilisierten
Antigen gegen genannten Antikörper.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen REaktion zwischen einem Antigen,
,Q einem anderen, mit einer nachweisbaren Substanz markierten
Antigen und Antikörper dagegen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung einer immunologischen Reaktion zwischen einem Antigen,
einem anderen, mit einer nachweisbaren Substanz markierten Antigen und einem auf einem unlöslichen Träger
immobilisierten Antikörper dagegen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung einer immunologischen Reaktion zwischen einem Antigen
und einem mit einer nachweisbaren Substanz markierten Antikörper dagegen.
7. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Antikörper und einem mit einer nachweisbaren Substanz
.J50 markierten Antigen dagegen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Komplex, bestehend aus einem mit einer nachweisbaren Substanz
c markierten Antigen und einem Antikörper, und einem
auf einem unlöslichen Träger immobilisierten Antigen gegen genannten Antikörper.
9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Komplex,
bestehend aus einem mit einer nachweisbaren Substanz markierten Antikörper und einem Antigen, und einem
auf einem unlöslichen Träger immobilisierten Antikörper gegen genanntes Antigen.
10. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Komplex, bestehend aus einem Antikörper (I), einem Antigen
und einem anderen , mit einer nachweisbaren Substanz markierten Antikörper (II), und einem auf einem unlöslichen
Träger immobilisierten Antikörper (III) gegen genannten Antikörper (I).
11. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Zugabe von Beschleuniger(n) zu der Reaktionsmischung
einer immunologischen Reaktion zwischen einem Komplex, bestehend aus einem Antikörper (I) und einem mit einer
nachweisbaren Substanz markierten Antigen, und
einem auf einem unlöslichen Träger immobilisierten Antikörper (II) gegen genannten Antikörper (I).
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die nachweisbare Substanz ein
Enzym ist.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleuniger Dextran ist.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleuniger ein Alkylenglykol
und/oder ein Polyalkylenglykol ist.
ORIGINAL
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