DE3533484A1 - Umluftsichter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Umluftsichter ent­ sprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Der Umluftsichter gemäß dem Hauptpatent (P 34 10 363.5) enthält einen oberhalb des Streu­ tellers angeordneten Rotor, der von dem gesamten mit Feingut beladenen Luftstrom durchsetzt wird. Durch diesen Rotor wird ein definiertes Zentrifugal­ feld erzeugt, das eine merkliche Verringerung des im Fertiggut (Feingut) enthaltenen Grobgutanteiles und damit eine hohe Trennschärfe bewirkt. Dabei erfolgt eine erste Vorsichtung in dem den Streu­ teller umgebenden Bereich des Sichtraumes und eine für die Erzielung einer hohen Trennschärfe wesent­ liche Nachsichtung im Bereich des Rotors.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die im Bereich des Rotors durchgeführte Nachsichtung weiter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kenn­ zeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Durch den erfindungsgemäß am Umfang des Rotors ortsfest angeordneten Leitapparat ist eine ideale Anpassung des Umluftsichters an unter­ schiedliche Betriebsbedingungen möglich, so daß auch bei wechselnder Belastung des Sichters ein stoßfreies Anströmen des Rotors erfolgt.

Eine weitere wesentliche Verbesserung der Trenn­ schärfe läßt sich dabei durch Anordnung eines feststehenden Leitkegels unterhalb des Leitappa­ rates erreichen. Dieser Leitkegel dient einer­ seits zur Führung der dem Leitapparat von außen zuströmenden Luft und ermöglicht es anderer­ seits, das im Bereich von Leitapparat und/oder Rotor ausfallende Grobgut an dem Strö­ mungsraum vorbeizuführen, durch den das Feingut- Luftgemisch dem Leitapparat zuströmt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in zwei Varianten in der Zeichnung veranschaulicht.

Der dargestellte Umluftsichter enthält ein Sich­ tergehäuse 1, in dem ein angetriebener Sicht­ gut-Streuteller 2 vorgesehen ist, der über eine Welle 4 angetrieben wird. Die Aufgabe des Sicht­ gutes auf den Streuteller 2 erfolgt über eine pneumatische Förderrinne 5.

Oberhalb des Streutellers 2 ist ein Rotor 6 angeordnet, der in der Zeichnung in zwei Varian­ ten (jeweils in einem Halbschnitt) dargestellt ist. Der Rotor 6 wird über eine Hohlwelle 7 und ein Getriebe 9 von einem Motor 8 angetrieben. In der Hohlwelle 7 ist die innere Welle 4 ange­ ordnet, die von einem Motor 10 mit Aufsteckgetriebe angetrieben wird und die an ihrem unteren Ende in einem durch Streben 11 abgestützten Pendellager 12 gelagert ist.

Der Umfang des Rotors 6 wird durch einzelne Stäbe oder durch zweckmäßig verstellbare, ebene oder flügelartige Blätter 6 a gebildet, die zwischen sich Öffnungen zum Durchtritt des mit Feingut be­ ladenen Umluftstromes freilassen. In der im rechten Halbschnitt dargestellten Variante stehen die Blätter 6 a parallel zur vertikalen Längsachse 3 des Sichters, während sie bei der im linken Halb­ schnitt veranschaulichten Variante leicht nach außen geneigt sind.

Der Rotor 6 ist von einem ortsfest angeordneten Leitapparat 30 umgeben, der mit einstellbaren Schaufeln versehen ist, die achsparallel zu den Blättern 6 a des Rotors 6 stehen. Die Einstellung erfolgt im Stillstand oder während des Betriebes durch Fernbetätigung.

Unterhalb des Leitapparates 30 ist ein gleichfalls feststehender Leitkegel 31 angeordnet, der zur Führung der dem Leitapparat 30 von außen zuströmen­ den Luft dient.

Bei der im rechten Halbschnitt veranschaulichten Variante ist der Leitkegel 31 an seiner Innenseite durch eine Wand 32 als Rinne 33 ausgebildet, in die das im Bereich von Leitapparat 30 und/oder Rotor 6 ausfallende Grobgut gelangt. An diese Rinne 33 schließt sich wenigstens ein Gut­ abführrohr 34 an, das den außerhalb des Leitkegels 31 befindlichen Strömungsraum durchsetzt und nahe dem äußeren Trichter 1 b des Sichtergehäuses 1 aus­ mündet, der zur Abführung des Grobgutes dient.

Zweckmäßig sind mehrere gleichmäßig über den Um­ fang verteilte Gutabführrohre 34 vorgesehen, die vorzugsweise sichelförmig in Drehrichtung des Rotors 6 gebogen sind.

Bei der im linken Halbschnitt dargestellten Varian­ te ist die Innenseite des Leitkegels 31 als ein nach unten offenener, oberhalb des Streutellers 2 ausmündender Trichter ausgebildet, durch den das im Bereich von Leitapparat 30 und/oder Rotor 6 ausfallende Grobgut erneut dem Streu­ teller 2 zugeführt wird.

Der als Trichter 1 b ausgebildete untere Bereich des Sichtergehäuses 1 ist durch drei Jalousie­ reihen 13 a, 13 b, 13 c unterbrochen.

Außerhalb des Sichtergehäuses 1, und zwar vorzugs­ weise gleichmäßig um das Sichtergehäuse 1 ver­ teilt, sind eine Anzahl von Zyklonen 14 angeord­ net, die zur Abscheidung des Feingutes dienen. Diese Zyklone 14 sind über ihren Anschlußstutzen 15 mit Anschlußöffnungen 16 im oberen Bereich des Sichtergehäuses 1 verbunden. Die Tauchrohre 17 der Zyklone 14 sind zu einem gemeinsamen Ven­ tilator 18 geführt, dessen Druckstutzen 19 in einen Ringraum 21 mündet, der die Jalousien 13 a, 13 b, 13 c umgibt. Die zur Abführung des Feingutes dienenden Abscheidetrichter der Zyklone 14 sind mit 22 bezeichnet.

Die Funktion des dargestellten Umluftsichters ist wie folgt:

Das Sichtgut (Pfeil 23) wird über die pneumatische Förderrinne 5 dem rotierenden Streuteller 2 auf­ gegeben und von diesem Streuteller in den Sicht­ raum 24 eingetragen.

Der vom Ventilator 18 erzeugte Umluftstrom durch­ setzt den Sichtraum 24 von unten nach oben (Pfei­ le 25). Dabei wird im Sichtraum 24 der größte Teil des Grobgutes ausgeschieden. Das Grobgut verläßt das Sichtergehäuse 1 über den Trichter 1 b (Pfeil 26).

Im Bereich des Leitapparates 30 und des Rotors 6 erfolgt eine weitere Nachsichtung, die für die Erzielung einer hohen Trennschärfe beson­ ders wesentlich ist: In dem mit Feingut beladenen Luftstrom etwa noch vorhandene Grobgutteilchen werden beim Durchsetzen des Leitapparates 30 und des Rotors 6 vorzugsweise durch Zentri­ fugalwirkung zurückgewiesen. Soweit diese Grob­ gutteilchen im Bereich des Leitapparates 30 und/oder des Rotors 6 ausfallen, gelangen sie ent­ weder (Alternative im linken Halbschnitt) über den Leitkegel 31 erneut auf den Streuteller 2 oder (Alternative im rechten Halbschnitt) sie fallen in die Rinne 33 und werden über die Gutabführ­ rohre 34 dem Trichter 1 b zugeführt und zusammen mit dem im Sichtraum 24 ausfallenden Grobgut nach unten abgeführt.

Der ausschließlich mit Feingut beladene Luftstrom gelangt sodann in die Zyklone 14, wo das Fein­ gut abgeschieden wird (Austrag des Feingutes ge­ mäß Pfeil 27). Der vom Feingut befreite Umluft­ strom wird durch den Ventilator 18 und die Jalou­ siereihen 13 a, 13 b, 13 c wieder dem Sichtraum 24 im Sichtergehäuse 1 zugeführt.

Die Winkelstellung der Schaufeln des Leitappa­ rates 30 wird zweckmäßig in Abhängigkeit von der Drehzahl des Rotors 6 und/oder in Abhän­ gigkeit von der den Rotor 6 pro Zeitein­ heit durchströmenden Luftmenge derart geändert, daß die Sichtluft annähernd radial und praktisch stoßfrei in den Rotor 6 einströmt.

Claims (8)

1. Umluftsichter, enthaltend

• a) ein Sichterhäuse (1) mit einem angetriebenen Sichtgut-Streuteller (2), einer Einrichtung (5) zur Aufgabe des Sichtgutes auf den Streu­ teller (2), einem Trichter (1 b) zur Ab­ führung des Grobgutes, wenigstens einer im unteren Bereich des Sichtergehäuses (1) vorgesehenen Anschlußöffnung zur Zuführung eines Umluftstromes sowie mit wenigstens einer im oberen Bereich des Sichtergehäuses vorgesehenen Anschlußöffnung (16) zur Ab­ führung des mit Feingut beladenen Umluft­ stromes,
• b) wenigstens einen außerhalb des Sichtergehäu­ ses (1) angeordneten und mit der Anschluß­ öffnung (16) zur Abführung des mit Feingut beladenen Umluftstromes verbundenen Zyklon (14) zur Abscheidung des Feingutes,
• c) einen zwischen dem Zyklon (14) und der An­ schlußöffnung zur Zuführung des Umluft­ stromes außerhalb des Sichtergehäuses (1) angeordneten Ventilator (18),
• d) einen oberhalb des Streutellers (2) ange­ ordneten, von dem mit Feingut beladenen Luftstrom durchsetzten Rotor (6), gemäß P 34 10 363.5,

gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

• e) der Rotor (6) ist von einem orts­ fest angeordneten, mit einstellbaren Schau­ feln versehenen Leitapparat (30) umgeben.

2. Umluftsichter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß unterhalb des Leitapparates (30) ein feststehender Leitkegel (31) zur Führung der dem Leitapparat (30) von außen zuströmen­ den Luft angeordnet ist.

3. Umluftsichter nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Innenseite des Leitkegels (31) als ein nach unten offener, oberhalb des Streutellers (2) ausmündender Trichter ausge­ bildet ist, durch den im Bereich von Leit­ apparat (30) und/oder Rotor (6) aus­ fallendes Grobgut erneut dem Streuteller (2) zugeführt wird.

4. Umluftsichter nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Innenseite des Leitkegels (31) als Rinne (33) ausgebildet ist, an die wenigstens ein Gutabführrohr (34) anschließt, das den außerhalb des Leitkegels (31) befind­ lichen Strömungsraum durchsetzt und nahe dem äußeren Trichter (1 b) zur Abführung des Grob­ gutes ausmündet.

5. Umluftsichter nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mehrere gleichmäßig über den Um­ fang verteilte, vorzugsweise sichelförmig in Drehrichtung des Rotors (6) gebogene Gutabführ­ rohre (34) vorgesehen sind.

6. Umluftsichter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blätter (6 a) des Rotors (6) radial angeordnet sind.

7. Verfahren zum Betrieb eines Umluftsichters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelstellung der Schaufeln des Leitapparates (30) in Abhängigkeit von der Drehzahl des Rotors (6) und/oder der den Rotor pro Zeiteinheit durch­ strömenden Luftmenge derart geändert wird, daß die Sichtluft annähernd radial und stoßfrei in den Rotor (6) einströmt.