DE352773C - Verfahren zur Gewinnung leicht vergaerbarer Zuckerloesungen aus Zellulose enthaltenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung leicht vergaerbarer Zuckerloesungen aus Zellulose enthaltenden Stoffen

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DE352773C
DE352773C DE1918352773D DE352773DD DE352773C DE 352773 C DE352773 C DE 352773C DE 1918352773 D DE1918352773 D DE 1918352773D DE 352773D D DE352773D D DE 352773DD DE 352773 C DE352773 C DE 352773C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung leicht vergärbarer Zuckerlösungen aus Zellulose enthaltenden Stoffen. Es sind bereits viele Vorschläge gemacht worden zur Gewinnung von vergärbarem Zucker durch Erhitzen von Holz oder anderen Zellulose enthaltenden Stoffen unter Druck mit Säuren, wie schweflige Säure, Schwefelsäure, Salzsäure. Bei der Ausführung dieser Verfahren im Großbetrieb hat sich gezeigt, daß die Zuckerausbeuten auch beim Arbeiten nach ein und derselben Vorschrift innerhalb weiter Grenzen schwanken, un d daß auch die Vergärungsfähigkeit der aus verschiedenen Kochungen hervorgegangenen Zuckerlösungen eine verschiedene ist.
  • Eingehende Versuche haben ergeben, daß diese Übelstände vermieden werden, wenn man durch Einleiten von Dampf den Inhalt des Druckgefäßes bis zur beginnenden Inversion erhitzt und dann letztere unter Ab- stellung oder Verminderung der Dampfzufuhr zu Ende führt.
  • Zahlreiche im Großbetrieb durchgeführte Versuche haben ergeben, daß die Inversion im allgemeinen bei einer Temperatur von 135' C, entsprechend 3 Atm. Dampfdruck, beginnt.
  • Ist dieser Druck erreicht, so kann die Dampfzufuhr stark vermindert oder gegebdnenfalls auch ganz abgestellt werden. Die weitere Inversion vollzieht sich dann unter allmählicher, im wesentlichen durch den Inversionsvorgang selbst bedingter Drucksteigerung bis zu einem Maximaldruck von etwa 7 Atrn.
  • Ausgezeichnete Ergebnisse wurden erzielt bei Regelung des Prozesses, derart, daß der Gefäßinhalt durch :2o bis 30 Minuten langes Dampfeinleiten auf den für den Inversionsbeginn erforderlichen Druck von 3 Atm. gebracht und der Prozeß unter Einleitung ganzgeringerDampfmengen dann so weitergeführt wurde, daß in weiteren 2o bis 5o Minuten der Druck auf etwa 7 Atm. stieg. Im allgemeinen ist hiermit die Inversion vollendet. Gegebenenfalls setzt man den Prozeß noch kurze Zeit, z. B. io Minuten, fort, _ mit der Maßgabe, daß der Druck nicht oder doch nicht wesentlich überschritten wird.
  • Das Verfahren eignet sich für das Arbeiten mit einer oder auch mit mehreren Säuren. Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt bei An-wendung mehrerer Säuren.
  • Zahlreiche im Großbetriebe durchgeführte Versuche haben ergeben, daß beim Arbeiten nach vorliegendem Verfahren ständig gleich gute Zuckerausbeuten erhalten werden, und zwar in Form von Lösungen, welche durchweg gut vergären, so daß mithin auch gute Alkohofausbeuten erzielt werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der nicht unerheblichen Ersparnis an Dampf. B e i s p i e 1. Ein umlaufendes Druckgefäß, enthaltend i ooo kg Sägemehl (trocken gedacht), 8oo 1 Wasser, io kg wasserfreie Salzsäure (angewanidt als 33prozentigt Salzsäure), 2 kg wasserfreie Schwefelsäure (angewandt als Säure vom spez. Gewicht 1,04 bis 1,21) und i kg Sch-%vefeldioxyd (SO#), wird durch Einleiten von gespanntem Dampf auf einen Druck von etwa 3 Atni. gebracht. Nachdem dieser für die Einleitung des Inversionsprozesses genügende Druck erreicht ist, wird der Dampfdruck in der Trommel allmählich auf etwa 7 Atm. erhöht, zweckmäßig derart, daß durch Einleiten geringer Dampfmengen, gegebenenfalls in Verbindung mit zeitweiligem völligen Abstellen der Dampfzufuhr, eine so allmählicheDrucksteigerung herbeigeführt wird, daß das Maximum von etwa 7 Atm. in etwa 35 bis 5o Minuten erreicht wird. Der Dampf wird alsdann ganz abgestellt und -nach Verlauf von et-,va weiteren io Minuten abgeblasen, Nach Vollendung der Inversion und nach erfolgtem Abblasen der in der Trommel vorhandenen Dämpfe empfiehlt es sich, die in dem Holzrückstand noch befindlichen Dämpfe und Gase durch Absaugen oder durch Einblasen von Dampf zu entfernen. Alsdann wird das feste Reaktionsgut entleert und aus diesem durch Auslaugen die zu vergärende Zuckerlösung gewonnen.
  • Es ist bereits bekannt, Sägespäne u. dgl. mit gespanntem Dampf auf 7 Atm. zu erhitzen zwecks Entfernung von Essigsäure und anderen flüchtigen Verbindungen und die so vorbehandelte Masse dann durch Kochen mit Säure in der Art aufzuschließen, daß der Druck im Kocher zunächst auf 4,2, bis 613 Atm., und zwar zweckmäßig so nahe als möglich an 6,3 Atin. gebracht wird, worauf die Säure mit weiterem Dampf allmählich eingeführt wird. Nach Einführung einer genügenden Menge Säure wird dann die Zufuhr von Dampf und Säure unterbrochen und die weitere Umwandlung des Holzes dadurch herbeigeführt, daß das Gut noch eine Zeitlang der Atmosphäre von Wasser und Säuredampf ausgesetzt bleibt. Während also das Kennzeichen der vorliegenden Erfindung darin besteht, daß das Druckgefäß zunächst auf einen ganz bestimmten Druck, nämlich den für die Einleitung des Inversionsvorganges erforderlichen (von etwa 3 Atm.), gebracht und der Prozeß dann so weitergeführt wird, daß der Druck nach und nach bis zu einem Maximum von etwa 7 Atrn. gesteigert wird, legt das bekannte Verfahren Wert darauf, den Umwandlungsprozeß mit mög' lichst hohem, zweckmäßig nahe bei 6,3 Atm. liegendem Anfangsdruck zu beginnen. Durch das dann erst erfolgende Einleiten der Mischung von gespanntem Dampf mit Säure wird der Druck noch erhöht werden, so daß bei Durchführung des bekannten Verfahrens im Sinne der gegebenen Vorschrift, also bei Verwendung möglichst - hohen Anfangsdruckes, die Umwandlung sich im wesentlichen bei einem Druck vollzieht, welcher annähernd dem Enddruck vorliegenden Verfahrens entspricht. Nach den Erfahrungen des Erfinders können hierdurch keinesfalls gleiche oder ähnliche Ergebnisse wie mit dem erfundenen Verfahren erzielt werden. Betriebsmäßig durchgeführte Versuche, bei welchen der Dampfdruck ähnlich wie bei dem bekannten Verfahren möglichst schnell auf 6 Atm. gebracht und das Reaktionsgemisch dann bis zur Vollendung des Prozesses ohne weitere Dampfzufuhr gelassen wurde, haben zu befriedigenden Ergebnissen nicht geführt. Insbesondere wurde der Hauptvorteil vorliegenden Verfahrens, gleichmäßig gute Ausbeuten an gut vergärbarem Zucker, auf diesern Wege nicht erreicht-

Claims (1)

  1. PATENT-ANspp,ucii: Verfahr - en zur Ge#vinnung leicht vergärbarer Zuckerlösungen durch Erhitzen von Holz oder anderen Zellulose enthaltenden Stoffen mit Säuren unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch durch Einleiten von Dampf in das Druclzgefää bis zur beginnenden Inversion, d. h. auf 13o bis i4o' C, entsprechend einem Dampfdruck von 3 Atm., erhitzt und von da an die Umwandlung unter allmählicher Druck' steigerung bei verminderter Dampfzufuhr oder auch völliger Abstellung der Dampfzuleitung zu Ende führt, etwa derart, daß der Druck innerhalb :2o bis 5o Minuten auf etwa 7Atm. gesteigert wird, worauf erforderlichenfalls das Gemisch noch kurze Zeit unter diesem Druck gehalten wird.
DE1918352773D 1918-03-23 1918-03-23 Verfahren zur Gewinnung leicht vergaerbarer Zuckerloesungen aus Zellulose enthaltenden Stoffen Expired DE352773C (de)

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